Rambo: Das Videospiel
Retro-Shooter lässt grüßen
Nachdem ich im übersichtlichen Menü meine Einstellungen vorgenommen hatte, stieß ich bei der Tastenbelegung auf recht untypische Tasten. Ohne groß zu Überlegen ging ich ins Spiel. Alle drei Teile werden hintereinander wie eine Geschichte erzählt. Tatsächlich beginnt das Spiel mit einem Videoclip am Grab von Rambo. General Trautman erzählt, vor versammelter Mannschaft, die Geschichte von Rambo. Anders als wie im Film, startet das Spiel mit den grausamen Umständen, denen Rambo seine Härte und Aggressivität verdankt. In Vietnam beginnt die Reise, wo Rambo aus der Gefangenschaft flieht und sich durch das große Lager der Vietcong kämpft. In einem kurzen Textfenster wird mir die Steuerung nahegelegt. Und da ist es auch schon, die kleine Enttäuschung. Zwar geisterten mir bei dem Titel schon viele Möglichkeiten im Kopf herum, wie das Spiel mit einer engen Bindung an den Filmen, präsentiert werden könnte. Doch mit dieser Art hätte ich nun nicht gerechnet. Ähnlich wie bei einem Retro Arcade-Shooter (Heutzutage nennt man so etwas einen Rail Shooter) werde ich, natürlich in der Rolle von Rambo, durch das Lager geführt und bleibe immer wieder an einigen Stellen stehen. An dieser Stelle warten auch schon die ersten Gegner auf mich. Ähnlich wie in einer Schießbude muss ich diese umpusten. Allerdings kann die KI, je nach Schwierigkeitsgrad, gut oder schlecht auf meine Schusskünste reagieren. Zwar sind die Gegner auf normal schon ziemlich treffsicher, doch vernachlässigen diese extrem ihre Deckung. An allen Haltestellen kann ich mich durch das Bewegen der Richtungstaste in die vorhandene Deckung verkriechen. Aus dieser kann ich schnell auf die Gegner schießen, ohne groß Schaden zu erleiden. In der Denkbar einfachsten Weise, kämpfe ich mich durch das Lager. Was die Grafik angeht, so hat man hier so ziemlich gespart. Die Entwickler versuchten natürlich die Charaktere so gut wie möglich darzustellen, leider ist das bei der veralteten Grafik nicht so einfach. Landschaften und Gegner weisen keine hochkarätigen Texturen auf und generell wirkt alles so ziemlich einfach. Trotzdem ist der Spielverlauf an sich, relativ flüssig. Einzig bei den Ingame-Sequenzen, die die Geschichte von Rambo weiter erzählen, kommt das Bild so ziemlich ins Stocken. Teilweise läuft diese Sequenz so etwas von unsauber, das es nicht mehr lustig ist. Als wäre dies nicht genug, wurden auch die kleinen Ingame-Filmsequenzen (Ja.. aus einer Ingame-Sequenz gleich einmal einen Clip gezaubert) mit einen ganz schönen Qualitätsverlust gespeichert.
Teilweise fiel mir die Umstellung der Spielmechanik nicht leicht. Die Zielgenauigkeit des Controllers ist ziemlich anspruchsvoll, trotz kleineren Hilfen. Abhilfe sorgt das Move-System. Mit dem geht es wesentlich einfacher ist aber immer noch etwas ungenau. An dieser Stelle denke ich, das Computerspieler mit der Maus weitaus mehr Glück haben.
Komme ich nun noch kurz zum eigentlich Herzstück des Spieles. Der Highscorezähler war nicht nur ein wichtiges Element der Arcade-Maschinen früher, sondern auch bei diesem Titel. Ja... auch das gibt. Neben vielen kleinen Sondermissionen und der Herausforderungspalette von General Trautman, ist der Highscorezähler ein weiterer Teil des Spieles. Statt über den Mehrspieler gegeneinander oder miteinander im Netz zu spielen, darf ich die Highscoreliste der Welt bevölkern. Übrigens müssen Konsolenspieler für Trophäen, mindestens immer zwei von drei Wartungssternen bekommen, was nur durch eine hohe Punktezahl erreicht werden kann.
Abseits vom Schießen
Eine reine Ballerstube alias Virtual Cop aus den 90gern, wäre natürlich vielleicht auch Rambo zu viel. Führe ich die obere Geschichte einmal fort. Mittlerweile erzählt Trautman den Abschnitt, an dem John, in der Stadt Hope von einem Polizisten als Landstreicher aufs Polizei Revier gebracht wurde. Damit hatte ja der Ärger im ersten Film auch angefangen. Bevor Rambo rasiert werden soll, wehrt dieser sich und bricht aus. Hier darf ich die 1:1 nachgestellten Moves aus dem Film, mit den richtigen Tastdruck zur richtigen Zeit, nachstellen. Ich nenne so etwas Interaktion, die Entwickler Quicktime-Event (Kurz auch QTE). Was ich daran sehr nette finde, ist der schöne Wechsel zwischen Ego Ansicht und der einer TV Kamera. Ich empfand an den Stellen sogar eine größere atmosphärische Dichte, als an den vielen Ego-Shooter Passagen. Für das Quicktime-Event gibt es drei richtige Zeitpunkte. Rot, Gelb und Grün. Alle drei machen die gleiche Aktion, liefern aber unterschiedlich viele Punkte für die Highscore. In einem gesunden Mix, was man Gesund nennen kann, wechseln sich diese beiden Spielelemente in der ganzen Geschichte ab.
Verschiedene Waffen und die Selbstheilung
Bei den vielen schießwütigen Abschnitten kann ich vor dem Beginn des Abschnitts meine Primäre als auch Sekundäre Waffe, wählen. Natürlich dürfen auch Handgranaten nicht fehlen. Im allgemeinen musste ich mich als Spieler um die Munition keine sorgen machen. Davon gibt es unendlich. Die Herausforderung beim Spielen lag allerdings darin, perfekt Nachzuladen. Dies geht nicht automatisch, sondern muss von mir eingeleitet werden. Das heißt: Einmal drücken, läuft ein Balken rauf und runter. Von der optimalen Betätigung im richtigen Zeitfenster hängt nicht nur die Ladegeschwindigkeit, sondern auch die Bonus Punktezahl ab. Beim zweiten Bestätigen in einem verkehrten Bereich, hat die Waffe Ladehemmung und Rambo brauch ein paar Sekunden dies zu beheben. Wer sich den Stress nicht machen will, brauch auch nur einmal Nachladen drücken und nach knapp 1 Sekunde lädt Rambo ganz alleine und mit normalen Punktestand nach. Verschiedene Fähigkeiten und Bonis für Rambo machen das Spiel bei einem zweiten Durchlauf etwas einfacher. So ist Rambo, mit steigenden Rang, widerstandsfähiger, beherrscht die Waffen besser und noch einiges mehr. Man könnte da annehmen, er wird erst mit der Zeit zum richtigen Alleskönner. In den Schießpassagen kann Rambo seine Lebenskraft durch angestaute Wut wieder auffüllen. Je mehr Gegner ich erschieße und vor allem in was für einer Art, um so schneller füllt sich sein Wutbalken. Im Wut-Modus verfärbt sich alles etwas Rot und die Zeit läuft langsamer. Durch jeden Kill in dieser Zeit, lädt Rambo seine Lebensenergie wieder auf und ich kassiere Bonuspunkte für den Highscorezähler. An und für sich eine nette Sache, doch leider ist den Entwicklern hier auch eine kleine Panne passiert. Dummerweise ist das Fadenkreuz ein roter Punkt und da in der Rage alles so ziemlich Rot wird, ist auch dieser Punkt nur noch schwer zu erkennen. Nicht selten verlor ich dadurch wertvolle Zeit, weil ich das Fadenkreuz suchen musste.
Geradliniger Lauf durch die Geschichte von Rambo
Dieser Titel bringt nicht nur die Drei Filme, in gut 16 Abschnitten wieder in Erinnerung, sondern zeigt auch kurz neue Seiten. So ist zum Beispiel die Folter von Rambo, gleich im ersten Kapitel des Spiels, kein Teil der Filme. In den Filmen wurde die Folter an Rambo, die ihn erst richtig zur Maschine werden ließ, nur angedeutet. Beeindruckenderweise haben die Entwickler sich sehr stark an die Filme gehalten. Viele Abschnitte lassen sich 1:1 zum Film nachspielen. Natürlich muss man auch bedenken, das alles nicht verbaut werden konnte. Für alle Drei Filme und 16 Abschnitte brauchte ich fast Zwei Stunden. Wer noch ergeizig genug ist, kann für die Herausforderungen noch ein paar Stunden dazu rechnen. Ob der Umfang nun gerechtfertigt ist, stelle ich einmal in den Raum. Fakt ist: Die Filme wurden stark Berücksichtigt, was auch die geradlinige Führung des Spielers durch Qucktime-Events und Arcade Shooter Elemente begründen würde. Am Ende dieses Absatzes möchte ich noch einmal darauf hinweisen, das der Titel lediglich die ersten drei Filme wieder gibt. Der letzte Film "John Rambo" wurde nicht berücksichtigt.
Die Schwierigkeitsgrade und Herausforderungen im Überblick
Natürlich bietet Rambo – The Videogame auch drei Schwierigkeitsstufen. Von Private bis zur legendären Green Beret werden die Gegner anspruchsvoller, die Reaktionszeiten extrem kurz und auch die Kontrollpunkte werden herabgesetzt. Wobei selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe ich noch Drei mal Sterben darf.
Dem Einfluss des Schwierigkeitsgrades unter liegt auch die Punktezahl. Es werden weitaus weniger Kombopunkte gezählt, als auf einer höheren Schwierigkeitsstufe. Der Unterschied zwischen Einfach und Hard zeigt sich vor allem in der Treffsicherheit der Gegner. Diese meiden zwar ihre Deckung gerne mal, treffen dafür aber fast immer zu 100% und haben auch so gut wie keine Ladehemmungen. Gerade mit der schwierigen Controllersteuerung ist die letzte Stufe eine extrem harte Nuss. Zum Glück kann ich jeder Zeit den Grad wieder senken.
Ich hatte oben schon erwähnt, das dass ganze Spiel auch auf eine Art Highscore aufbaut. Darauf baut auch eine Drei Sterne Bewertung am Ende jedes Kapitels auf. Darin werden alle Aktionen, Kombos und auch Tode berücksichtigt und im Spielerprofil gespeichert. Das gute daran ist, dass alles im Spielerprofil eingetragene auch in die Weltscore geladen wird. Jedenfalls wenn man diese einmal Aufruft. Abseits der linearen Geschichtsführung kann Rambo noch ein paar spezielle Herausforderungen meistern. Diese können von 15 mal mit einer Waffe ordentlich Nachladen bis zu 100 Kills in einem Kapitel reichen, beinhalten. Belohnt werden diese Herausforderungen dann mit Waffen, Verbesserungen und natürlich guten Punkten.
Mehrspielerkombination Move und Controller
Natürlich verfügt das Spiel auch über einen kleinen Mehrspieler. Dieser beinhaltet ein Kooperativ zu zweit vor einer Konsole. Ein Spielen über das Internet ist leider nicht möglich. Auch wenn der Mehrspieler nur ein Kooperativ hat, so macht der Blick auf die Abschlussstatistik dreimal Spaß. Beide Punktezahlen werden auf ein Profil und auf eine "Abrechnung" geschrieben. So konnte ich, selbst mit einer nicht perfekten Runde, mit einem Kollegen drei Sterne erwirtschaften. Auch wenn ein Mitspieler nicht so gut ist und zum Beispiel bei den QTE nicht richtig mitkommt, läuft das Spiel weiter, solange der andere die richtigen Tasten drückt. Bei den Shooter Passagen kämpfen beide Spieler zusammen. Dabei übernimmt Spieler 1 die Aktionen für Deckung, den Wut-Modus schaltet Spieler 2 zu. Teamwork ist also hier auch gefragt.
Bei dem Kooperativ, als auch im Einzelspiel, kann das Move-System genutzt werden. Trotz der Möglichkeit Einstellungen an seinem Controller vornehmen zu können, macht es die schwierige Steuerung nicht sonderlich leicht, worauf ich dann doch lieber auf meine Move-Steuerung zurück greife. Die Zielgenauigkeit ist damit weitaus besser und wer noch einen Plastikaufsatz, mit Form einer Waffe hat, der könnte damit viel Spaß haben. Viel mehr brauche ich zum Mehrspieler nicht zu erwähnen, da beide Spieler die 16 Kapitel zusammen noch einmal erleben können.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 10 Tage 16 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
01. 03. 2014 um 07:20
01. 03. 2014 um 07:20
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