Neue Abenteuer im Ödland
Rage 2 - Article - Neue Abenteuer im Ödland
Rage 2
18.05.19 23:02 Test
RAGE 2 ist da und wahrlich bombastischer als zuvor.
Acht Jahre haben id Software und Bethesda die RAGE-Fans auf eine Fortsetzung warten lassen. Zusammen mit den Entwicklern von Avalanche Studios erschien nun Rage 2 – Die Schlachten im Ödland, sie sind wieder Entflammt. Mutanten, abtrünnige Banditen-Clans und was noch schlimmer ist, General Cross ist zurück und zwar als bösartiger Klon samt übermächtiger Streitmacht. Er als Führer der Visionären Obrigkeit will den Planeten für sich beanspruchen. Nur der Zusammenschluß aus der restlichen Mittelschicht und überlebenden Rangern kann ihn noch Stoppen. In dieser Review stelle ich dir RAGE 2 etwas näher vor und was den Titel aktuell so gut macht.

Kleine Geschichtsstunde

Für mich ist dieser Test, um ehrlich zu sein, eine Primere. Ich habe den Vorgänger nicht gespielt, somit starte ich also bei 0 ins RAGE-Universum. Um so mehr habe ich nun darauf geachtet, das gerade Quereinsteiger die Story verstehen und ob man sich wirklich den Vorgänger holen muss. Das Spiel beginnt mit einem kurzen Einführungsvideo bei dem vor allem der Anführer der Visionären Obrigkeit zu seinen Kampfeinheiten spricht. Dabei erklärt er eigentlich von selbst, wie es zur aktuelle Lage kam. Die Erde wurde zum Ödland und die Zivilisation ging dem Ende entgegen. Zwar gab es noch einige Widerständler, doch die meisten konnten mit Archen fliehen. Viele Jahre hat sich die Obrigkeit auf ihre Territorien beschränkt und das Ödland einfach Ödland sein lassen. Das Ergebnis sind teilweise Relikte aus den Widerstandskämpfen, alte Technologien, sowie viele Mutanten (Teilweise auch ziemlich heftige), Banditen-Clans und auch gelegentlich das eine oder andere Obrigkeiten-Lager. Während der letzten Kämpfe um Ressourcen hat ein Wissenschaftler noch Mutanten gezüchtet und sie freigelassen, in der Hoffnung die übrigen Räuber-Clans und Obrigen in Schach zu halten. Viele Jahre gingen ins Land und die Zivilisation kehrt zurück. Der Mittelstand siedelt sich an, dank Archen und entsprechender Technik, doch dies ist vor allem General Cross ein Dorn im Auge.

Fast Gefallen in der letzten Schlacht, bestimmt nun sein Clon, welcher teilweise aus Mensch und Maschine besteht, wie es weiter geht. Seine Wut und Kampfeslust hat sich nicht verändert. Mit seiner neuen Armee greift er nun den Mittelstand an. Nicht nur irgend einen, sondern die beste Verteidigungsanlage im Ödland: Vineland. Zur Verteidigung der Zivilisten hat das Volk die Ranger. Sie besitzen spezielle Rüstungen mit gewissen “Superkräften“. Doch den folgenden mächtigen Angriff konnten selbst die übrigen Ranger nicht standhalten. Genau in diesem Angriff stolpere ich als Spieler nun hinein. Noch in der einfachen Behausung bestimme ich über einen männlichen oder weiblichen (Haupt-)Charakter. Nur jener, den ich aussuche, wird diesen Angriff auch überleben. Ab da geht eigentlich alles schnell. Gegner abschießen, kurze Einweisungstexte durchlesen, weiter durch Abschnitte mit Gegner ballern bis, ja der erste Ranger auftaucht. Allerdings übernimmt sich, der als “Walker“ bekannte Held, etwas und stirbt sogleich durch einen riesigen Mutanten.

Mein gewählter Charakter sieht keine andere Möglichkeit als die Ranger-Ausrüstung anzulegen. Und schon hat mein Protagonist ordentlich Feuer. Es folgt die Einweisung in die Overload-Funktion (eine kurzzeitige Powerphase bei der Lebensenergie aufgeladen wird, die Schüsse noch stärker werden und einem eigentlich überhaupt keiner mehr stoppen kann. Aufgeladen wird diese Funktion durch Kill-Kombos) und die Fokus-Funktion des Anzugs. Mit letzteren ist es Möglich, Gegner hinter Wänden zu erahnen, explosive Dinge aus der Distanz hochzujagen, Feltritzellen von Meteoriten und Wänden zu ernten oder einfach Archekapseln zu öffnen. Diese Kapseln sind überall im großen Ödland verteilt und werden nicht selten von irgendwelchen Banditen schwer bewacht. Sicher, denn bei diesen Kapseln handelt es sich um alte, jedoch sehr mächtige, Technologie. Doch öffnen können diese aber nur Ranger. Im Gegensatz zu den Arche-Kisten, befinden sich in den Kapseln neue Fähigkeiten. Nicht einfach nur normale Fähigkeiten, sondern Nanotriten!

Sie beinhalten besondere Funktionen des Anzugs wie halt Overload oder auch den Fokus. RAGE 2 bietet 11 dieser besonderen Funktionen des Anzugs, welche ich aber nur nach und nach durch eben diese Archen aufsammeln kann. Was mir diese bieten? Im Grunde erweitern sie die Palette an Angriffs- und Bewegungsmöglichkeiten. Zusätzlich lassen sich diese Nanotriten durch Feltrit (In Form von Steinen oder Zellen) verbessern. Das Sammeln von Feltrit geschieht fast immer nebenher, denn die Gegner lassen sie fallen, Lichtanlagen bei Lagern werden mit diesen Zellen betrieben oder ich finde einen Meteoriten mit einer hohen Menge. Es lohnt sich auch mal an Wände zu gucken, denn dort siedelt sich dieses Feltrite gerne an. Übrigens haben sie noch einen weiteren Vorteil: Sie besitzen eine geringe heilende Wirkung. Abseits der Archen selbst, halten viele Banditen-Clans und besondere Orte auch Arche-Kisten bereit. Ähnlich wie bei den Archen selbst, können nur die Ranger diese Kisten öffnen. Sie beinhalten sogenannte Bauteile, welche sowohl die Nanotriten zusätzlich Verbessern als auch eigene Fahrzeuge und Waffen zu einem Upgrade verhelfen. Im Grunde gilt: Mit Bauteilen gibt es besondere Upgrades, mit Felitrit werden nur einzelne Stufen hochgeschraubt. Und bevor ich es noch vergesse: Sicherlich können Archen und Arche-Kisten spezielle Archenwaffen beinhalten. Wie du dir denken kannst, können diese Waffen auch nur Ranger nutzen. Und hier bin ich auch gleich bei einer kleinen Kritik, denn der Titel beinhaltet nur Acht feste Waffen.

Ja sicherlich... sie haben alle einen gewissen Wums, aber ich kann mir leider keine Waffen von Gegner klauen oder sie individuell gestalten. (Es gibt nur Leistungsupgrades) Die Entwickler haben RAGE 2 eine ungeheure Menge an verschiedenen Modifikationen und Fähigkeiten verpasst. Manchmal für mich doch etwas zu umfangreich. Nun... der Kampf in der Vineland-Basis nimmt kein gutes Ende. Mein Charakter fällt, bei einer Auseinandersetzung mit einem Riesenmutanten, aus großer Höhe auf den Boden und verliert das Bewusstsein. Die Freundin weckt mich zu einem sehr späten Zeitpunkt, als die komplette Anlage in Schutt und Asche liegt. Die Kommandantin des Lagers, zeitgleich die Tante des Protagonisten, wurde von Cross hingerichtet und somit ist der Mittelstand eher Führungslos. (Speziell an dieser Stelle hatte ich das Gefühl auf eine Art Wolfenstein-Story zu treffen. Zumindest die Hinrichtung ähnelt jener, aus dem letzten großen Wolfenstein-Wurf.) Nach dem Erwachen und einem kurzen Dialog übernehme ich die Steuerung. Ich mache mich auf den Weg zum Ranger-Kontrollbereich innerhalb der Anlage. In diesen können nur Ranger eintreten und da mein Charakter die Rüstung von Walker trägt, übernimmt dieser (oder die: Je nach Auswahl des Geschlechts am Anfang des Spiels) auch gleich den Namen. Über ein Hologramm übermittelt Prowley ihre letzten Instruktionen und erläutert die weiteren Schritte. Denn viele Jahre vor diesem jetzigen Vorfall, arbeiteten bereits drei Personen an einem Projekt mit dem Namen “Dagger“. Dieses soll die Schutzmechanismen der Technologie der “Visionären“ Obrigkeit außer Kraft setzten und den Rangern ermöglichen, direkt den Anführer anzugreifen. (Involviert war auch Prowley, doch nun muss Walker diesen Part als Nachfolger übernehmen.) Was ich persönlich schon einmal genial finde ist die Besetzung dieser drei Personen. Sie sind nicht nur Anführer ihrer Widerstandsgruppe, sondern kamen zum Teil auch bereits im ersten Teil von RAGE als Widerständler vor. Ihnen zu helfen und einen gewissen Ruf zu erarbeiten, ist die erste große Aufgabe von Walker.

Das Interessante dabei ist, das ich bereits durch einfache Expeditionen im Ödland – sei es Kopfgeldmissionen, Aufsuchen von Archen oder zerstören und übernehmen von Banditenlagern, dem einen oder anderen Anführer mit einem gewissen Ruf versorge. Dr. Kvasir, jener der als letzte Option die Mutanten frei ließ, betrifft meistens alles, was mit Suchen und Bergen zu tun hat. John Marshall dagegen ist für die härtere Nummer: Töten & Vernichten. Als letztes ist da noch Loosum Hangar. Bei ihr kann ich mir Ruf durch Erobern und Kontrolle erarbeiten. Wie bereits erwähnt, sammelt sich der Ruf fast automatisch und ganz ohne direkte Missionen auf diversen Touren durchs Ödland. Eine Verbindungsstraße von einer Straßensperre der Banditen befreit – Zack: Rufpunkte für Hangar. Ein Banditenlager eliminiert – Rufpunkte für Marshall. Alles geht sauber in eins über. Je mehr Rufpunkte ich habe, desto mehr Missionen kann ich hintereinander absolvieren. Zusätzlich bekomme ich bei den Fraktionen gewisse Vorteile zugespielt. Natürlich bieten alle drei Hauptpersonen auch ihre eigenen Missionen, welche zur eigentlichen Story elementar beitragen. Ihre Projekte zu verfolgen ist also mein eigentliches Hauptziel. Wie bei ähnlichen Titeln dieser Art, kam ich schnell in Versuchung mir zuerst viel vom Ödland anzuschauen und vieles bereits früh zu absolvieren. Dabei kam es auch vor, das innerhalb einer Mission Orte markiert werden, welche ich zuvor schon bereinigt hatte. Der Vorteil für mich... Es gab keine Gegner mehr vor Ort und somit hatte ich es noch angenehmer die Mission zu absolvieren. Ob dies Gut oder Schlecht für mich als Spieler ist, das ist generell Ansichtssache. Erwähnen wollte ich es trotzdem einmal.

Shooter-Action on mass im Ödland

Das wunderschöne Ödland, mit einigen interessanten Landschaftsverläufen und sehr vielen Ruinen, ist kein Kinderspielplatz. Neben extrem vielen Mutanten mit schwerer Bewaffnung, heizen hier und da Banditen mit bewaffneten Fahrzeugen umher, errichten Straßensperren und haben überall große Banditen-Lager errichtet. Das gesamte Ödland ist eigentlich ein einziges Pulverfaß. Und dann sind natürlich da noch die Obrigen, welche sich allerdings nur in einem bestimmten Bereich des Ödlandes mal blicken lassen. Das bedeutet nicht, das diese nicht dafür sorgen wollen, das gerade die Ressourcen-Reichen Ecken des Ödlandes gut geschützt werden. Und so treffe ich des öfteren auch auf sehr gefährliche Geschütztürme, welche sofort anfangen zu schießen, wenn man sich diesen nur nährt! Eigentlich gibt es wirklich immer etwas in der großen Spielwelt zu tun. Wenn ich mal keine Mission absolviere, so gehe ich Kopfgeldaufträgen nach, suche Archen oder eliminiere viele viele Mutanten oder Banditen. Abgesehen von den großen festen Straßensperren, welche ich für mehr Ruf einnehmen kann, lungern viele Mutanten und Banditen am Straßenrand herum. Für meinen Geschmack manchmal etwas zu viel. Grafisch ist der Titel selbst auf der Xbox One X eine wahre Augenweide. Sehr angetan war ich von den landschaftlichen Effekten im Zusammenhang mit Sonnenauf- und untergang.

Kurios hierbei: Über den Fotomodus kann ich frei bestimmen, welche Tageszeit aktuell herrschen soll. Und auch wenn die Tageszeit vielleicht nur im Zusammenhang mit der Helligkeit in diesem Fotomodus bestimmt werden kann, so greift sie auch gleich auf die Spielzeit im Titel über. Selbstverständlich läuft, ohne meinen Eingriff, die Tageszeit ganz normal durch. Was einem noch im Ödland begegnen kann sind fahrende Händler, welche ich durch Hupen anhalten kann. Sie bieten, im Gegensatz zu den sicheren Handelsstädten, (eigentlich jene Orte die meine Questgeber sind) eine kleine Anzahl an kaufbaren Dingen an. An oberster Stelle natürlich Munition für meine Waffen und auch die Waffensysteme meiner Fahrzeuge. Darüber hinaus lassen sich auch Erste-Hilfe Spritzen und Bauteile kaufen. Allerdings ist der Bestand bei jenen immer etwas klein. Einen deutlich größeren Vorteil habe ich bei diesen Händlern doch eher beim Verkauf von Schrott und anderen Materialien. In der Spielwelt lassen sich, neben den erwähnten Dingen, überall Schrott, Chemikalien und weitere Teile sammeln. Mit ihnen kann ich bei bestimmten Stellen in den Handelsstädten Objekte herstellen. Alternativ lässt sich das Gerümpel auch verkaufen. Anders als wie du vielleicht annehmen würdest, gibt es kein Feltrit als Zahlung, sondern Dollar. Ja... selbst in der Post-Apokalypse und im Ödland wird noch mit richtigen Geld gezahlt.

Jedenfalls was beim Handel mit den Händlern angeht. Darüber hinaus gibt es in jeder Stadt den einen oder anderen Informanten, welcher ebenfalls für Geld, ein paar nette und vor allem lukrative Orte preisgibt. Du siehst... das gesamte Ödland lebt in einer kunterbunten Symbiose, auch wenn es fast überall immer explosiv ist. id Software und Bethesda ist es im übrigen auch sehr schön gelungen in den Handelsstädten eine Art kleine Gemeinschaft zu schaffen. Die Nebenquest-Geber haben überzeugende Geschichten und auch die Persönlichkeiten selbst, wirklich recht überzeugend. Auch an dieser Stelle kann RAGE 2 sich durchaus sehen lassen. Worüber ich extrem überrascht war, sind die umherfahrenden Racer, welche mich gerne mal Herausfordern. Ein Sieg bringt zwar nur einen kleinen Geldbetrag aber ein Sprintrennen von A nach B quer durchs Ödland ist immer eine witzige Nummer.
Fahrzeugsammlung und Gadgets

Apropos Fahrzeuge! RAGE 2 bietet eine recht große Anzahl an verschiedenen Fahrzeugen. Da es viele verschiedene Clans und Gruppen gibt, ist auch die allgemeine Anzahl an Fahrzeugen in diesem Titel recht groß. Dabei lassen sich alle Fahrzeuge nicht nur unterschiedlich steuern, sondern sind auch unterschiedlich schnell und besitzen ganz verschiedene Waffensysteme. Das erste Fahrzeug, welches ich gleich zum Start bekomme, ist der Phoenix. Dieses ist das typische Ranger Fahrzeug und verfügt über eine extrem große Palette an Upgrade-Möglichkeiten, ein Feldreparatur-System (welches über das Aktivieren der Fokus-Funktion gestartet wird.) und zwei Gatling-Guns. (Später können diese via Upgrades auch gegen Raktenwerfer getauscht werden.) Die Munition für die Fahrzeuge müssen nicht unbedingt gekauft werden, sie sind auch im Ödland oft zu finden. Natürlich lassen sich die anderen Fahrzeuge auf eine gewisse Art Verbessern, allerdings wirklich nur auf einer einfachen Ebene. Der Hauptfokus liegt allerdings wirklich auf den Phoenix. Ich habe ja bereits erwähnt, daß es eine große Anzahl an Fahrzeugen gibt, doch um welche es sich handelt verriet ich bisher nicht. Auch dies ist recht einfach zu beantworten. Es gibt ein paar Bikes, einige einfache Fahrzeuge mit speziellen Waffen (die leicht und schnell sind) und dann wieder ein, zwei gepanzerte Fahrzeuge mit Schilden und Raketenwerfern. Nicht zu vergessen noch das ultimative Schlachtschiff eines Banditenanführers, welcher durch das Ödland streift. Erkennen kann man diesen nicht nur durch das Riesenfahrzeug, sondern auch an dem vielen Gefolge, welches ihn begleitet. Mit den richtigen Verbesserungen am Phoenix ist aber auch dieser auf eine gewisse Art zu knacken.

Diese rollende Festung anzugreifen und zu bezwingen hatte in meinen Augen wirklich etwas vom Film Mad Max. Alle Fahrzeuge können fast zu jeder Zeit, für einen kleinen Geldbetrag, zu meiner Position transportiert werden. Vorausgesetzt ich habe sie gekapert und direkt zur nächsten Handelsstadt gebracht. Waffen, Fahrzeuge, Umland... doch dies ist immer noch nicht alles, denn mein Protagonist besitzt noch Gadgets. Neben den bekannten wie Gesundheitsinjektionen, dem Wingstick und Handgranaten gibt es noch weitere. Dabei haben id Software diese Gadgets etwas unterteilt in Infusionen und Waffen-Gadgets. Neben der Gesundheitsinfusion kommen im Spielverlauf noch Overdrive-Infusion und Fähigkeiten-Infusion hinzu. Bei den Waffen-Gadgets handelt es sich um den erwähnten Wingstick, welcher beim Anvisieren sogar Gegner ausschalten kann, Handgranaten und Geschützdrohnen. Alle Dinge finde ich ebenfalls mehr oder weniger im Ödland. (Vorausgesetzt ihre Technologie wurde für mich schon erforscht/freigeschaltet.) Und gerade deswegen ist es wichtig, sich abseits der Missionen mal ein paar Banditen vorzunehmen, denn in ihren Verstecken lassen sich diese Dinge öfters finden. Ähnlich wie bei ein paar Fahrzeugen kann ich die Gadgets auf ein spezielles Level verbessern und sogar die Lackierungen wechseln. Diese schalte ich frei oder kann sie alternativ auch kaufen. Dazu aber gleich mehr. Gerade die Waffen-Gadgets selbst bieten mir einen gewissen Freiraum, um an die meisten Gegner lautlos heranzukommen. Was mich auf die Dauer etwas nervte, war das schnelle Reagieren der KI-Gegner. Anders als bei anderen Spielen gibt es in diesem nur “Nicht gesehen“ oder “Gesehen“ Status. Also keine Grauzonen und nichts für Stealth-Freunde. Sobald man mich sichtet, der ein Kampfalarm los. Allerdings fiel mir auf, das die KI manchmal an ihrer eigenen komplexen Umgebung scheitert. So stehen die KI-Gegner länger an einzelnen Stellen und warten förmlich darauf, bis ich vor ihrer Nase stehe. Diese Ausfälle kamen ab und zu mal vor – Ist also kein Dauerzustand.

Datenpads und unzählige Informationen

Jeder Ort in diesem Spiel bietet eine kleine Übersicht, was für “Schätze“ sich in der Nähe befinden. Neben den Archen-Kisten, normale Ressourcen-Kisten und weiteren, sind auch Datenpads abgelegt. Sie beinhalten Tagebucheinträge, Protokolle, normale Texteinträge, Hinweise auf Schätze und vieles mehr. Sie sogen dafür, das die gesamte Story, das Umland und alle Fraktionen einen gewissen Hintergrund bekommen. Teilweise werden auch persönliche Schicksale einzelner Personen ans Tageslicht gefördert. Unter dem Menüpunkt LOG kann ich mir diese Informationen erneut ansehen/anhören. Hier drunter finde ich auch meine aktuellen Missionziele, der bisherige Storyverlauf und alle sonstigen Log-Daten. (Orte, Clans...) Hinzu kommt eine Erklärung zu allen Funktionen, Fähigkeiten, Fahrzeugen und Waffen. (Im Rahmen der Tutorials) Im Grunde eine vollständige Enzyklopädie des Spiels. Interessanterweise häufe sich diese Dateneinträge recht schnell, je länger ich im Ödland unterwegs bin. Ich persönlich finde ich so eine Sammlung an Daten immer sehr gut.

Mache jederzeit Fotos – Teilweise auch sehr abgedrehte

Ein weiteres besonderes Feature im neuen RAGE 2 ist der Fotomodus. Diesen kann ich jederzeit über das Pausemenü aufrufen. Und damit meine wirklich zu jeder Zeit, selbst in Zwischensequenzen oder während ich einem Mutanten den Kopf weg baller. Neben Funktionen wie Helligkeit, Filter, Fisheye-Effekt, Sichtweite und Vignette gibt es auch vollkommen abgedrehte Rahmen, Emojis und Bildeffekte. Ein paar meiner Kreationen hast du ja bereits in den Artikelabschnitten gesehen. Eigentlich wird der Kreativität keiner Grenzen gesetzt. Doch! In einer Hinsicht gibt es eine Grenze und zwar beim Blickwinkel! Die Fotos können nur aus der Ego-Perspektive gemacht werden. Dabei ist es mir nicht möglich, selbst ein paar Zentimeter nach Rechts oder Links zu gehen. Um doch etwas heranzoomen zu können, kann ich die Sichtweite verkürzen und vergrößern. Ein freies Bewegen im Fotomodus ist allerdings nicht möglich. Schade aber die Entwickler werden sich dabei schon etwas gedacht haben. Das Teilen der Bilder geschieht über die Foto-Speicherfunktion der jeweiligen Plattform. Achja... Wie ein paar Themen zuvor schon erwähnt, bestimme ich die Helligkeit einzig durch die eingestellte Tageszeit.

Neue Waffen- und Fahrzeuglackierungen – DLC Käufe durch Coins

Keinen Online-Mehrspieler aber dafür die Kaufoptionen für weitere DLCs, so sieht das Vermarktungskonzept von id Software und Bethesda aus. Nun... wer es braucht, der kann sich Rage-Münzen für einen bestimmten Preis kaufen. Als Beispiel habe ich hier mal 2500 Münzen herausgesucht. Für diese zahlst du 19,99€. Mit den Münzen kann ich mir nun exklusive Lackierungen für meine Waffen, Gadgets und Fahrzeugen holen. Dabei handelt es sich in der Tat um exklusive Lackierungen, die ich im Spiel nicht freischalten oder freikaufen kann. Ob man das nun wirklich braucht, stelle ich einfach mal so in den Raum. Vorhanden sind verschiedene Zahlungsmengen, jedoch ist das Angebot an verschiedenen Lackierungen aktuell noch etwas klein.

Ohne Erwartungen gestartet - Mit einem grinsen beendet

Da ich den Vorgänger nun nicht kenne, ging ich als Rookie ins Spiel und muss sagen, es macht tierisch Spaß endlich einfach nur zu ballern. Die vielen Mutanten und Banditen im Ödland laden zur ständigen Ballerei, abseits der teils anspruchsvollen Missionen, ein. Überrascht war ich darüber, das die Entwickler auch einen hohen Brutalitätslevel eingeschlagen haben. Körperteile fliegen rum, Blut schießt in alle Richtungen. Gut... Vor 10 Jahren hätte man diesen Titel garantiert zensiert. Ich persönlich habe da keine Abneigung gegen und empfand es als erfrischend auch mal nicht einfache “Harmlose“ Opfer zu haben. RAGE 2 ist durchaus ein Spiel, das die Bezeichnung Action-Shooter wahrlich verdient hat, denn Stealth-Einlagen oder gar Elemente suchst du hier vergebens. Sicher gibt es auch Hinterhalt-Kills, aber die gelten nur für den ersten Angriff. Was RAGE 2 zusätzlich so besonders macht, ist die Apex-Game-Engine von Avalanche Studios. Sie leistet selbst auf der Xbox One X wirklich tolle Impressionen und Effekte. In der Tat bevorzugten die Entwickler diese Engine, anstelle der beim Vorgänger noch genutzen Engine von id Tech. Die Apex-Engine ermöglichte es dem Team, detaillierte Innenumgebungen sowie weitläufige Außenbereiche zu erstellen und uns den Übergang zwischen diesen Welten zu ermöglichen, ohne dass Ladebildschirme auftauchen. Also im Grunde: Grenzen- und Ladeübergangslos spielen. In der Tat gehen alle Bereiche des Ödland tadellos ineinander über. Ja selbst die Zugänge zu Missionen werden ganz ohne Ladebildschirm gewährt.

Durchaus ein dickes Plus! Habe ich dabei schon erwähnt, das man auch fast immer und überall speichern kann? Kontrollpunkte gibt es nur während direkten Missionen oder im Kampf. In der Praxis bleiben die Speicherpunkte bei einem fairen Verhältnis. Thema Grafik: Generell ist diese bei RAGE 2 wirklich auf einem Top Niveau. Allerdings muss ich auch erwähnen, das ich hier und da einzelne (teils lustige) Grafikfehler sah. Zumeist im Zusammenhang mit hängenden Leichen. Abgesehen davon gab es aber keinerlei größere Fehler. Das Fehlen einer Ladezeit ist bei solch einem Titel ein wahrlicher Segen. Da ich gerne mit Fahrzeugen weite Strecken fahre, konnte ich diese Engine ziemlich genau testen und was soll ich sagen? Alles läuft wie Butter in der Sonne! Weiter geht es mit dem Sound. Stimmen, musikalische Untermalung und sogar die Sounds der Fahrzeuge wirken recht real und passen sich der “fast“ perfekten Präsentation an. Die Steuerung ist der eines guten Shooter würdig und macht selbst auf der Konsole richtig Spaß. Dank ein paar Einstellungsoptionen (Was Zielhilfen und ähnliches angeht) können auch Spieler, mit wenig Shooter-Erfahrung auf Konsolen, recht gut abschneiden. Besonders gut fand ich die unterschiedliche Steuerung der Fahrzeuge.

Diese ist logischerweise von der Art des Fahrzeugs abhängig. (Leicht und Schnell oder Schwer und gut gepanzert.) Der Umfang: Eine riesige offene Spielwelt in der überall Gefahren lauern und man recht schnell in ein wahnwitziges Feuergefecht gerät. Trotz der Tatsache, das meinem Protagonisten die Waffen vorgeschrieben werden und es nur eine gewisse Anzahl an Gadgets gibt, so ist das Gameplay sehr spaßig. Vor allem aber die Ranger-Kräfte (Overload oder andere) sorgen für extrem lustige Kill-Einlagen während des Kampfes. Stealth-Elemente gibt es hier aber nicht. Entweder man geht die Konfrontation wie ein Mann ein oder man lässt es gleich ganz. Abseits der Missionen gibt es viel zu entdecken und auch zu tun, sodass wirklich keine Langeweile aufkommt. Und wer noch eine weitere Herausforderung sucht, der kann sich an unzählige Wetterrennen gegen dem Heizer vom Dienst messen, Kopfgeldmissionen absolvieren und einfach ein paar Meteoriten hinterher jagen. Eindeutig kassiert das Spiel auch bei Umfang und Gameplay viele positive Punkte. Was du vielleicht noch wissen solltest ist das es bei RAGE 2 keinen Online-Mehrspieler oder einen Kooperativ-Modus gibt. Das Spiel ist zu 100% ein Einzelspielertitel. Sicherlich wird dies einigen nicht gefallen aber ich kann versichern: Auch ohne Mehrspieler gibt RAGE 2 ordentlich Gas und zwar auf eine sehr lange Zeit.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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18. 05. 2019 um 23:02
27. 05. 2019 um 16:39
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