R.U.S.E.

Entwickler Eugen Systems und Publisher Ubisoft haben mit ihrem neuen Real Time Strategie Game R.U.S.E. neue Wege bestritten. Wir möchten euch aufzeigen, welche das sind und warum gerade R.U.S.E. mit ihren neuartigen Features den Thron des Genres erobern möchte. ePrison.de hatte die Möglichkeit in den letzten Tagen drei VIP Betakeys zu nutzen und das Spiel ausgiebig zu testen. Zu diesem Zweck habe ich mir ein wenig Hilfe ins Boot geholt und das ist kein geringerer als der Insasse Markdarocka, der auch mit dieser Art von Games sehr vertraut ist. Er wird mich bei dieser Preview unterstützen und seine Eindrücke auf´s Blatt Papier bringen. Gemeinsam werden wir in den nächsten Zeilen dieser Preview das Spiel näher beleuchten, seine Schwächen und seine Stärken aufzeigen und anhand von Beispielen die neuartigen Täuchungsmanöver demonstrieren. Diese machen R.U.S.E. zu dem was es ist, ein auf Taktik und Strategie ausgelegtes RTS Game. R.U.S.E. spielt während der Jahre 1942 bis 1945 und ist in einzelne Szenarien unterteilt. Jedes Jahr ein anderes Szenario mit anderen Einheiten aus der Zeit. Die Entwickler vergleichen ihr Spiel mit Poker, so kam es uns auch vor, deine Züge müssen sehr überlegt und durchdacht sein. Ausserdem erinnert es auf den ersten Blick an ein Brettspiel, Spielfeld und Spielmechaniken ähneln hier sehr stark.

Nach einer erfolgreichen Registrierung unserer Beta-Keys können wir nun endlich das Game installieren. Das etwas mehr als zwei Gigabyte grosse Installationsfile für R.U.S.E. beziehen wir über Steam, ein Update das im Laufe der letzten Woche veröffentlicht wurde, bringt weitere Fraktionen und Karten mit ins Spiel. Den Patch auch noch schnell installiert und nun kann es endlich los gehen. Doch so einfach ist es nicht, R.U.S.E. hat noch mit anfänglichen Systemcrash´s und Abstürzen zu kämpfen. Aber darüber sehen wir noch hinweg, denn wir befinden uns in der Betaphase und da bleibt das nunmal nicht aus. Also nochmal gestartet und jetzt klappt es auch. In das übersichtliche, aber gewöhnungsbedürftige Menü findet sich der Spieler schnell zurecht, ein paar Einstellungen im Hauptmenü geändert und das erste Spiel gestartet. In der Beta ist es nur möglich, ein Multiplayer Match zu eröffnen, der Singleplayer ist noch nicht enthalten. Als erstes wollen wir doch ein 1vs1 Match ausprobieren.

Dazu starten wir den Multiplayer Modus und treten einem Spiel bei, alles geht ruck zuck, kein langes Warten auf den Mitspieler. Eine grosse Karte öffnet sich, zwei Startpunkte mit jeweils einem Spieler und es geht auch gleich los. Die wichtigste und einzigste Ressource im Spiel ist Geld, dafür werden Supply Depots benötigt, in denen sich die Bezahlmittel befinden. Diese werden von Lastwagen abtransportiert und brauchen auch ein wenig, um in der heimischen Basis abzuladen. Die MP-Karten können noch zeitlich angepasst werden, hier ist zwischen minimal 20 Minuten bis eine maximale Grenze von 60 Minuten alles möglich. Man kann aber auch ohne Zeit spielen. Was sofort auffällt, ist das R.U.S.E. nicht nur der Name des Games ist, sondern auch für die Bezeichnung der Täuschungsmanöver genutzt wird. Die zehn Täuchungsmanöver (RUSE) sind zeitlich begrenzt und unterscheiden sich alle von einander, so versteckt zum Beispiel "Radio Silence" alle deine Einheiten, ein anderes RUSE ist für die Tarnung deiner Base zuständig, wiederum löst ein anderes RUSE bei Gegner Panik (Terror) aus. Dadurch entstehen viele Taktiken die jeder Spieler auch anwenden muss. Ganz wichtig ist es, sich auf die gegnerische Partei einzustellen, denn nichts ist effektiver als ein angetäuschter Angriff von vorne, der dann durch flankierende Einheiten unterstützt wird. Um gegnerische Einheiten aufzudecken, könnt ihr den Spion nutzen, jedoch kam er bei meinen Partien bisher noch nicht so oft zum Einsatz. Der Grund ist folgender, das Spiel besitzt keine Pausefunktion, nach dem Start geht es sofort los und ein schnelles Agieren ist das A und O bei R.U.S.E., da bleibt kaum Zeit, die gegnerischen Einheiten aus zu spionieren. Zumal RUSE nicht auf der gesamten Karte angewandt wird, sondern nur in einzelnen Bereichen. Die Karte, je nach Grösse, ist in etwa bis zu 15 Bereiche eingeteilt.

Infanterie und leichte Einheiten wie Flak´s und Pak´s können sich gut in Wäldern und Städten verstecken und dem Feind auflauern. Schwere Einheiten wie Tanks, können auch in der Stadt versteckt werden, jedoch ist dann meistens ihr Schussfeld eingeschränkt. Darauf muss auch jeder achten, die Schussfeldrichtung sollte möglichst nicht blockiert sein, ansonsten ist das Gefährt schneller Schrott als man schauen kann. In R.U.S.E. muss sich der Spieler spezialisieren, das ist absolut wichtig, Geld um alles zu bauen ist zwar da, jedoch werden es dann zu wenige Einheiten für einen Vorstoss sein. Zu meinen Erfahrungen während des Spiels: die vielseitigen Einheiten und Typen können miteinander kombiniert werden, dadurch entsteht eine schlagkräftige Armee, die dann geschickt gegen den Feind eingesetzt, meistens als Sieger vom Platz geht.

Böse Überraschungen konnten wir auch erleben, so ist das schnelle rushen am Anfang in der Bauzeit verrufen, jedoch wird diese Taktik auch angewandt. Ein Beispiel: Gleich nach dem Start des Games zwei drei Supply Depots übernommen, dann im nachhinein ein Flugfeld gebaut, die dann die Fallschirmjäger freischaltet. Ein paar von genau diesen im Baumenü ausgehoben und plaziert, sodaß diese sich dann auch gleich auf den Weg zum Feind machen können. Meistens ist der Gegner noch mit dem Aufbau seiner Basis beschäftigt, sodaß er garnicht mitkriegt, daß hinter ihnen bereits meine Fallschirmjäger gelandet sind. Ist erstmal das administrative Gebäude in meiner Hand, so hat es der Feind wesentlich schwerer wieder auf die Beine zu kommen, denn ohne sein Hauptquartier kann er nichts mehr bauen und auch kein RUSE einsetzen. Momentan laufende Täuchungsmanöver werden am oberen Bildschirmrand angezeigt, jedoch würde ich mir wünschen, dass diese noch beschriftet werden (Mouse-over Effekt) und ausserdem anzeigen, was sie genau jetzt machen und in wieviel Minuten dieser abgelaufen ist. Zwar ist es möglich, weiter raus zu zoomen, dann wird auch das RUSE angezeigt, jedoch ist die Zeit knapp. Ausserdem könnten sich die Entwickler dann auch den Sprecher sparen, der uns laufend darüber unterrichtet, das eines unser RUSE abgelaufen ist.

Eugen Systems ist mit diesem Spiel ein neuartiges Game gelungen, neue Spielmechaniken eröffnen sich mit R.U.S.E., am Balancing muss natürlich noch gefeilt werden. Was schon fertig ist, macht jedenfalls einen sehr guten Eindruck. Wir hoffen jedenfalls, daß noch restliche Fehler ausgemerzt werden und wir dann im ersten Quartal 2010 ein fertiges Spiel mit allen Raffinessen bekommen.

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