Fußballsimulation mit kleinen Macken
Pro Evolution Soccer 2014 - Article - Fußballsimulation mit kleinen Macken
Pro Evolution Soccer 2014
03.10.13 17:48 Test
Pro Evolution Soccer steht seit vielen Jahren für die Fußballsimulaton überhaupt. Wir blicken in den neusten Teil der Serie.
Pro Evolution Soccer gibt es nun schon seit 18 Jahren und ist immer noch der große Konkurrent zu den Fußballtiteln aus dem Hause von Elektronic Arts. Vor allem in den letzten Jahren, hatte PES den Status einer wahren Fußballsimulation bekommen. Leider hängt der weitaus kleinere Lizenzumfang von Vereinen, Ligen und Spielern wie ein Geist über dem Titel. Ganz nach dem Motto: Weniger ist oft mehr, gehen die Entwickler auch in diesem Jahr in die 19te Auflage des Titels.


Fußball für Profis
Pro Evolution Soccer ist kein normaler Fußballtitel, sondern eine richtige Simulation. Dies musste ich schon bei den ersten Matches feststellen. Beginnen musste ich jedoch mit dem Grundtraining, wo ich in Fünf großen Abschnitten alles über die Steuerung, als auch die Tricks lerne. Die Steuerung ist zwar sehr komplex, aber wirkt dadurch auch sehr real. Pässe können Hoch, Flach oder Halbhoch mit eigenen Stärkebestimmungen ausgeführt werden. Das selbe gilt für Schüsse aufs Tor und Flanken. Gerade hierbei ist viel Übung nötig, da diese Aktionen doch Präzision benötigen. Natürlich gibt es auch hierfür auch leichte Hilfen. Auch die vielen Arten von Zweikampfmöglichkeiten haben es mir angetan. So kann ich bei einem Laufduell den Gegenspieler leicht schubsen und ihm so den Ball abnehmen. Eine gute sekundäre Handlung dagegen, ist auch das unter Druck setzten. Dadurch kann der Spieler unkonzentriert werden und bei der richtigen Ballabnahme, habe ich schon fast gewonnen. Im ersten richtigen Spiel, fielen mir dann doch schon die ersten Mängel auf. Aufgrund des hohen Detailgrades, welches die Entwicklern den Spielern und dem Stadion spendiert haben, brach teilweise die Bildrate etwas zusammen. Die folge waren, überwiegend in den Ingame-Zwischensequenzen, derbe Ruckler. Im Spielverlauf selbst ist die Bildrate auf einem optimalen Level, aber sobald Torjubel oder Highlights eingeblendet werden, bricht sie wieder ein. Da fragte ich mich schon: Warum so einen hohen Detailgrad, wenn die Konsole mit ihrer Leistung über ihr Maximum ist? Vielleicht ein Test für die kommende Generation? Wir werden wohl die Antwort darauf nie bekommen. Fakt ist aber, das so etwas mich total nervt, wenn noch nicht einmal ein ruhiger Einlauf oder interessante Sequenzen gegeben sind. Neben diesem Problem, das mittlerweile durch ein kleines Update zum größten Teil behoben wurde, spielt sich PES 2014 einfach überwältigend. Beherrscht man erst einmal die vielen Befehle, so steht dem wahren Fußballspaß nichts mehr im Wege. Alternativ bietet das Spiel auch viele Hilfen, sowie Sechs Schwierigkeitsgrade zum Einstellen. Leider wirkt die frühe Möglichkeit seine Hilfen und eigenen Einstellungen vorzunehmen, etwas überraschend. Denn gleich nach dem Start des Spiels, mit einem Haufen von Einstellungen überschüttet. Zum Glück gab es kurze Beschreibungen zu den einzelnen Optionen.


Neuerungen oder doch Mogelpackung?
In diesem Jahr möchte Konami nicht nur seine Fans, sondern auch neue, mit überarbeiteten Engine und weiteren Verbesserungen begeistern. Dem Käufer muss allerdings schon von vornherein klar sein, das dies kein einfacher Fußballtitel ist, sondern es sich, im Bezug auf die Steuerung, um eine Simulation handelt. Eine der wichtigsten Verbesserungen des Spieles, ist die Optimierung des TrueBall Tech. Dieser regelt die Physik des Balls und was mit ihm passiert. So werden die Erfahrungen und Form der Spieler mit dem Ball berücksichtigt. In Kombination mit der Barycenter-Physik vollendet die TrueBall Tech die Abläufe von Gewichtsverlagerung, während eines Passes mit Abhängigkeit von Höhe und Geschwindigkeit dieses. Aber auch das Motion Animation Stability System (M.A.S.S.) hat ein kleines Update bekommen. So richtet sich nun die Simulation des Körperkontakts zwischen den Spielern nicht mehr nach voreingestellten Animationen, sondern reagiert ohne Verzögerung auf jeden Zweikampfkontakt mit Berücksichtigungen von Größe, Winkel des Angriffs und Stärke. Neben diesen wesentlichen Bestandteilen des Spieles, hat man auch die Emotionen von Spielern und Fans nachgebessert. So wirken sich vergangene Spiele oder der aktuelle Spielverlauf, nicht nur auf die Fanbeteiligung aus, sondern bestimmt auch die Form der einzelnen Spieler. Diese Form kann sehr bequem in der Aufstellung, anhand von Pfeilen, betrachtet werden. Wie von Konami gewohnt, ist das Interface für die Aufstellung sehr Übersichtlich und einfach. Dazu bietet das Spiel noch einen Co-Assistenten, der mir eine optimale Aufstellung planen kann. Pro Evolution Soccer 2014 steht nicht nur für die sehr realistische Darstellung des Fußballs, sondern bietet auch für viel Platz für den taktischen Spielaufbau. Hierzu kann ich nun auch bis zu drei Taktik-Paletten anfertigen, die ich im Spiel bequem, mit einer der Pfeiltasten, abrufen kann. Im Test liefen alle Taktiken, Spielabläufe und auch Pässe sehr flüssig und ohne größere Fehler. Einzig die KI wies kleinere Formschwächen auf. Mal greift die KI souverän und intelligent an, schnappt mir den Ball weg oder spielt mich sogar aus. Gleich nach den ersten Gegentor, baut sich ihre Leistung wieder ab. Das soll nun aber nicht heißen, das dass Spiel auch ohne Gegentor endet. Höhere Schwierigkeitsgrade sind zwar eine Ecke anspruchsvoller, laufen aber stabiler, als unter Amateur oder Neuling. Im Gegensatz zur Konkurrenz, besitzt das Spiel keine automatische Anhebung der Schwierigkeit angepasst auf den Spieler.


Was bleibt...
Auf technischer Basis hat sich zwar wieder etwas getan, doch auf der Ebene von Spielmodis blieben die Entwickler bei einer kleineren Auswahl. Dementsprechend ist auch das Menü sehr übersichtlich. In Bereich „Welt des Fußballs“ bietet dieser Titel die Meister-Liga, in der ich mit einem Team eine Saison bestreite, für Neuverpflichtungen sorge und natürlich mit der Mannschaft antrete. Erstmals verfügt dieser Modus auch über das Management von einer nationalen Mannschaften als Vertragsangebot. Dies hängt natürlich von der persönlichen Leistung des Teams und dem Managment ab. Ich muss leider erwähnen das die Verhandlungen, während der Transfairzeit, nicht sehr übersichtlich gelungen ist. Zu oft musste ich für den Abgleich von speziellen Daten wieder in meine Kaderliste und dann wieder zurück zur Transfairliste. Unter dem Strich hätte alles, etwas einfacher Dargestellt werden können. Dies ist allerdings auch mein einziger Minuspunkt im Bereich der Darstellung. Des weiteren Verfügt PES 2014 über einen „Werde zu Legende“-Modus. Hier wähle oder erstelle ich einen Spieler und kämpfe mich mit ihm seine Karriere nach oben. Dieser Modus wird im übrigen, immer beliebter bei den Sportspielen. Auch hier verzichteten die Entwickler auf irgendwelche Bonussachen oder kauf bare Inhalte. Im "Wettbewerb" finde ich die offiziellen Veranstaltungen, von denen PES auch Lizenzen besitzt. Darunter fallen die UEFA Champions Leuge, UEFA Europa League, Copa Libertadores (Südamerikanischer Pokal) und AFC Champion League (Asiatischer Pokal). Hinzu kommen noch die Modis Pokal und Liga. Unter Pokal sind fiktive Pokalspiele untergebracht, die über eigene Regeln verfügen. Sehr Überrascht hatte mich auch die separate Menüauswahl des "Freundschaftsspiel ansehen". Gut... wer keine Lust hat zu spielen, kann auch spielen lassen. Im Gegensatz zum letzten Titel haben die Entwickler auf den Club-Boss Modus verzichtet.


Alle Lizenzen auf einen Blick
PES 2014 hat einige Lizenzen für rund 16 Ligen (Inbegriffen auch Nationalteams, Classics und Pokal-Ligen) rund um den Erdball. Leider gelten diese nicht für alle Mannschaften in den erwähnten Ligen. Beinhalten tut der Titel die Englische Liga, Ligue 1, Italienische Liga, Eredivise, Liga BBVA, PEU-Liga, Portugiesische Liga, Brasilianische Liga, Primera Division für Argentinien und Chile, PLA-Liga, die oben erwähnten National Pokale, PAS-Liga, PDII-Liga, sowie klassische Mannschaften aus der Vergangenheit und diverse Mannschaften aus aller Welt. Teilweise fiel mir aber auch auf, das in den Ligen, Mannschaften teilweise fehlen oder immer noch fremde Namen vergeben worden. Es bleibt, wie es in den Jahren war, wo die Entwickler auf große Lizenzen verzichteten. Dies hat natürlich Nachteile, da Spieler in den nicht einbezogenen Ländern gerne IHRE Mannschaft spielen würden. Jedoch sehe ich auch den Vorteil, das der Vereins unabhängige Spieler, also der kein festes Team auf der Welt favorisiert, eine gute Übersicht über die besten Vereine der Welt hat. Nebenbei kann auch der Blick auf die andere Seite der Welt gewagt werden, als Beispiel in die asiatische Fußballwelt. Und wo ich schon beim Thema Lizenzen bin, scheinen die Entwickler ebenfalls bei dem Soundtrack massiv gespart zu haben. So befinden sich weniger als 20 Titel in der Playlist, wovon rund Fünf den Genre Klassik haben, ein paar vor einigen Jahren als die Fußballhits des Jahres galten oder von Konami selbst geschrieben wurden. Mit leichten Umwegen kann ich als Spieler aber auch bis zu 64 meiner Titel, die auf der PS3 gespeichert sind, hinzufügen. Hierzu muss lediglich eine eigene Playlist angelegt werden. Ja ich weiß.... andere Titel machen das schon automatisch. Abseits der Lizenzgeschichte kann Konami aber auch einen guten Editor präsentieren. In dem kann ich ein neues Team erschaffen, neue Spieler erstellen und nach meinen Vorlieben gestalten. Ohne große Umwege und mit leichten Interface komme ich so zu meinem individuellen Team. So etwas ermöglicht nur Konami.


Knapper Mehrspieler
Eines kann ich den Entwicklern nicht vorwerfen. Den Spieler mit Modis zu überhäufen. Ganz bedacht, besteht auch der Online-Mehrspieler aus drei Basis Modis. So gibt es unter „Spiel“ ein Ranglisten-Spiel und eine Lobby für Freundschaftsspiele. Alle Modis beziehen sich auf den aktuellen Datensatz, der sehr oft aktualisiert wird. Für Spieler mit einem längeren Online Erlebnis gibt es noch die Meister-Liga Online. Hier Gründe ich ein Team auf der Basis eines der originalen Teams aus der Datenbank. Kann aber im Hauptmenü des Mehrspielers den kompletten Kader umbenennen und ändern. Um den anderen Teams in der virtuellen Liga eine wahre Bedrohung zu werden, muss ich natürlich schon bei der Auswahl ganz genau hinsehen. Auch sehr wichtig in der Online-Welt von PES, sind die Verpflichtungen von neuen Spielern. Nach Bildung des Teams, folgt die Auswahl der Liga. Jede der Drei Ligen haben ihren eigenen Spielstil, Regeln und auch Eigenschaften. Im späteren Verlauf kann ich dann, in die Vierte und somit oberste Liga aufsteigen. Gleich mit den Elementen der Offline-Version, bietet auch die Online-Liga alles was der Spieler möchte. Alle Spiele in der Liga werden Bewertet und als Diagramm angezeigt, so kann ich immer meinen Leistungsstand sehen. Hinzu kommen dann noch Spielpunkte, die für die Rangliste wichtig sind. Der Mehrspieler im allgemeinen, blieb laut vielen Berichten, nicht ganz Fehlerfrei. So wurde vor kurzem ein Patch zur Behebung von Online-Problemen bei der XBox360 veröffentlicht.


Übersicht
Der Einzelspielerumfang ist im optimalen Bereich. Im Vergleich zur Konkurrenz, wird der Spieler nicht von zu vielen Vereinen, Ligen und Meisterschaften überhäuft, die die Übersicht trüben könnten. Leider besitzt dieser Titel, wie immer, nicht gerade viele Lizenzen. Der Mehrspieler umfasst ebenfalls einen kleinen Rahmen, bietet aber trotzdem Langzeitspaß. Die Steuerung ist das Herz von PES 2014 und somit auch gewichtsträchtiger als man denken mag. Auch mit diversen, zustellbaren Hilfen, bleibt der Titel auf einem hohen Simulationsmaß. Trotz kleiner schwächen der KI, gerade auf den unteren Schwierigkeitsebenen, wirkt die KI ziemlich real. Da es sich eindeutig um eine Simulation handelt, müssen alle Abläufe und Tastenkombinationen auch trainiert werden. In verschiedenen einfachen Trainingseinheiten wird dem Spieler alles, sehr vorbildlich, nahe gelegt.
Auf dieser Ebene kann PES auch in diesem Jahr wieder sehr glänzen.
Grafisch versuchte Konami wirklich vieles um die Spieler, Teams, Fans und die allgemeine Atmosphäre des Stadions so real wie möglich an den Spieler zu bringen. Die ist ihnen auch bis zu einem bestimmten Abschnitt gelungen. Leider bricht oft die Bildrate bei Einlauf, Replay oder Jubelszenen etwas zusammen, was zu leichten rucklern führt. Mittlerweile haben die Entwickler ein Update gebracht, der dieses fast komplett behoben hat. Von der Grafik zum Sound. Die Kommentatoren bieten zwar einen frischen Wortschatz, allerdings wiederholen sich bei speziellen Situationen die Sätze gleich mehrmals. Bei Eckstößen fehlen den Kommentatoren irgendwie die Namen, sodass der Satz nicht vollständig wirkt. Auch was den Soundtrack angeht, hat Konami mächtig gespart. Neben ein paar eigenen Stücken, wurden eine handvoll klassische Fußballsongs und Musikstücke aus dem klassischen Bereich genommen. Nicht zuletzt auch die offizielle Hymne der Europa und Champions League. Etwas umständlich können auch bis zu 64 eigene Songs eingebaut werden. Was die Einstellungsmöglichkeiten angeht, haben die Entwickler sich nur auf die wichtigsten Sachen beschränkt und somit ein sehr übersichtliches und einfaches Gameplay entwickelt. Für manche vielleicht etwas zu Einfach, anderen wird es gefallen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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03. 10. 2013 um 17:48
03. 10. 2013 um 17:48
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