Marktforschung und die Werbung – Leite die Besucher zu dir
Es gibt zwar keine direkte Sabotage bei Gegnern, dafür kann man sich gegeneinander durch Werbung und Marktforschung extrem gut konkurrieren. In der Karriere wird man mit der Konkurrenz etwas später konfrontiert, doch beim Freien Spiel kann ich das auf Wunsch schon viel früher machen. Bis zu drei weitere KI-Gegner kann ich mit in die Stadt setzten. Zuerst jedoch die KI und dann ich als “Rookie“. Leider konnte die KI in meiner Testzeit diesen Vorteil nicht so gut nutzen. Trotz eigenen festen Eigenschaften, die sich von Gegner zu Gegner unterschieden, bieten die KI-Gegner nur bedingt eine wahre Konkurrenz. Mir fiel auf, das ihnen etwas die Aggressivität fehlt, obwohl dies eine besondere Eigenschaft des jeweiligen Gegners sein sollte. Kurz und knapp, war ich etwas von der Gegner KI enttäuscht und hätte doch etwas mehr erwartet. Trotzdem... Den Gegnern etwas entgegenzusetzen geht hier im übrigen noch über Werbung, Marktforschung und die eine oder andere kleine Straftat. Ja... hast du ehrlich gedacht, das man überhaupt keine Straftaten mehr machen kann? Jedoch sollte man sich bei “Schmierereien“ nicht von den patrouillierten Cops erwischen lassen. Im Gegensatz zu Pizza Connection 2 gelten diese Sabotageakte nur für das Anbringen von Werbung.
Dank dieser beiden Elemente kann ich fast zum größten Teil die Besucherströme steuern. Litfaßsäulen sind die gängigste Methode, allerdings gibt es da noch wandelnde Maskottchen und die mobile Pizzeria. Wenn man so eine Werbekampange anfängt, so muss ich immer sichergehen, das alles gut vorbereitet ist. Nicht selten gibt es zu den bekannten Stoßzeiten einen ziemlich starken Ansturm auf meine Pizzeria. Da alle Restaurants als eigene Geschäfte laufen und somit eigene Menükarten und Preise besitzen, muss ich mich bei der Werbung auch für die entsprechenden Restaurants entscheiden. Ich finde es übrigens nicht schlecht, das man mehrere Restaurants nicht als eine Kette ansieht, sondern jede als einzelne. Dies gilt auch für die mobile Pizzeria. Somit können die verschiedenen Personengruppen besser eingeordnet und geleitet werden. Eines muss einem bei einer Werbekampagne klar sein: Egal ob TV-Werbespot, Litfaßsäule oder andere Methoden, es lockt einfach tierisch viele Leute an. Gehe ich noch einmal zum Freien Spiel, denn die freie Wahl der Gegner ist nicht das einzige, denn ich kann hier alle sieben Städte auswählen und verschiedene Spieleinstellungen vornehmen. Zum Beispiel sind da Einstellungen zur Geduld der Besucher, Einwohnerzahl und das Startguthaben möglich. Unter Ziele lassen sich sogar feste Ziele bestimmen, doch ich empfand es als wahres Ziel nicht nach zwei Wochen (Ingame-Wochen) gleich pleite zu gehen. Ich muss ehrlich zugeben, das der Weg die richtige Pizza für verschiedene Besuchergruppen zu finden, eine wirkliche Herausforderung ist bei der man auch schnell scheitern kann. Ja selbst die Kampagne kann an einigen ecken mal nerven, weil die Anforderungen nicht erreicht wurden. Hier hilft nur entweder; kurz vorher speichern oder direkt diesen Kapitel neu anfangen.
Grafik und Spielmechanik – Nur bedingt wie früher
Eigentlich stand es nie im Raum, das Pizza Connection 3 eine hoch moderne Grafik bekommt oder sich das Gameplay vielleicht viel weiter von dem der ersten entfernen würde. Nein! Denn dafür sind das Entwicklerteam zu sehr von dem ersten Teil überzeugt und auch einen stückweit Fan davon. Diese liebe zu dem ersten Pizza Connection überträgt sich zu einem gewissen Teil auch auf das neue Spiel. Besonders bemerkenswert finde ich, das die Entwickler es wirklich geschafft haben ein paar neue Features mit alten Werten zu verbinden. Leider leidet das Spiel zurzeit noch an vielen Bugs. Diese hatte ich bereits im Laufe des Textest mehr oder weniger aufgeführt. Aber es gab noch weitere Bugs, wie welche bei den Savegames und der Personalzuteilung. All diese aufzulisten würde jedoch meinen Schreibrahmen überschreiten. Sicher gibt es auch keinen Mehrspieler oder einen Coop-Mehrspieler, dafür klare zwei Spielmodi mit viel Umfang. (Natürlich ist dieser Punkt immer eine gewisse Ansichtssache. Einige werden die Ziele für schwer halten andere wieder für einfach.) Die Story beginnt im Grunde in Rom und führt mich quer um die gesamte Welt. Die Geschichte des Erbes und den phänomenalen Aufbau eines Pizza-Imperiums ist nicht sonderlich neu, jedoch vom Umfang nicht uninteressant. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, das die Präsentation etwas lieblos daher kommt.
Was die Spielzeit angeht, so braucht man wirklich schon eine ganze Weile bis wirklich alle Kapitel durchgespielt sind und ich rede hier nicht von nur 30-40 Stunden. Darüber hinaus sorgt auch das Freie Spiel mit vielen Einstellungen für eine gewisse Spiellänge. Grafisch orientiert sich das Entwicklerteam am ersten Teil. Es ist eine einfache Grafik, jedoch gibt es hier und da ein paar nette Effekte und viel Bewegung. (Speziell die Besucher.) Leider haben es die Entwickler etwas versäumt, die Icons über den Köpfen der Besucher in einem Nachschlagewerk zu erklären. (Das erledigt momentan noch der Guide-Bereich bei Steam.) Grafisch ist der Titel im übrigen fehlerfrei. Es hapert aktuell nur extrem bei Bugs und der Spielmechanik. Soundtechnisch wirkt das Spiel recht ruhig und fokussiert, schließlich muss man beim Planen und Verkaufen von Pizzen nicht unbedingt abrocken. Was ich wiederum gut finde ist die sprachliche Begleitung der Briefe vom Großonkel. Überzeugend gesprochen und mit einem guten Klang versehen, ja das kann durchaus punkten. Die Steuerung und die Übersicht der Menüs ist klar und einfach. Dies bedarf also keine großen Worte, denn wenn man beim Tutorial einmal etwas verschläft, dann sorgen die Icons und ein Mouse-Over Fenster dafür, das die Frage beantwortet wird. (Jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt und Umfang.) Pizza Connection 3 ist eine tolle Mischung aus altbekannten Elementen und frischen wirtschaftlichen Denken. Schade nur das dass Spielerlebnis durch viel verschenktes Potential und auch nervige Fehler stark beeinträchtigt wird.