One Piece: Burning Blood
Ruffy mit Whitebeard gegen die Marine
Auf diesen Titel haben sicherlich viele One Piece Fans gewartet und nun ist er da. Der letzte Titel One Piece: Pirate Warriors 3 war in meinen Augen schon etwas besonders, wenn auch nicht sonderlich bahnbrechend. Mit Burning Blood gehen die Entwickler wieder zurück zum kräftigen Prügelspiel ohne frei begehbare Spielwelt oder Massenschlachten. Das dieser Titel anders ist, zeigt auch das Startmenü in dem ich am Anfang lediglich nur den Modus Gipfelschlacht auswählen kann. Dies ist im Grunde der Story-Modus des Spiels und beherbergt mehrere Geschichtslinien. Als erstes steht die Geschichtsreihe von Ruffy an, der mit Hilfe von Whitebeards Bande versucht seinen Bruder ACE aus den Fängen der Marine zu befreien. Doch die Zeit drängt, denn sein Bruder soll zeitnah hingerichtet werden. Über eine Art Stationskarte rücke ich von Punkt zu Punkt voran. Abseits dieser Stationspunkte gibt es noch Nebenstationen, welche zusätzliche Herausforderungen bieten. Es hat sehr wohl einen Grund, warum die Entwickler vom Start weg, andere Menüpunkte ausgeblendet haben, denn im Rahmen der ganzen Kämpfe in Ruffys Geschichtslinie gibt es eine kurze textliche Einführung in die Steuerung und die verschiedenen Features. Darunter fällt auch die Auswahl zwischen einer normalen oder vereinfachen Steuerung. Letztere eignet sich ideal für Anfänger und jene, die nur ungern oft verlieren wollen. Bis zum letzten Punkt der Storyline gibt es hilfreiche Informationstexte, Hinweise und Learn by Doing Aufgaben, um die verschiedenen Spezialangriffe, Anzeigen und Kombinationen zu verinnerlichen. Wie bei jedem guten Kampfspiel steht auch eine Befehlsübersicht zur Einsicht über das Pausemenü bereit.
Die Erzählung der Geschichte selbst, geschieht in einer typischen Bild/Text Kombination unterstrichen mit der original Sprachvertonung der Charaktere. (Natürlich in japanisch!) Kurz vor und nach den Kämpfen gibt es dann auch noch bewegtes Videomaterial mit sehr schönen Animationen und Grafiken. Wie es sich für einen Titel zu solch einer Serie gehört, basiert die komplette Spielgrafik auf dem Anime-Stil. Spike Chunsoft haben sich sehr viel Mühe gegeben das ganze nicht zu billig wirken zu lassen. Perfekte Details, extrem gute Effekte (Auch bei den Spezialangriffen und der Explosion), zerstörbare Umgebung und tolle Dialoge sind ein großes Plus. Nun... wie bereits erwähnt ist One Piece: Burning Blood ein Kampfspiel und daher musste ich schon früh erkennen, das die Kampfzonen (Alternativ kann man diese auch als Umgebungen bezeichnen.) zwar nett aussehen, allerdings auch in Kreisform begrenzt sind. Im Grunde eine Runde Kampfarena mit verschiedenen, wirklich schön designten, Umgebungen. Eigentlich war es das auch schon an dieser Stelle, denn der Titel spielt sich, mit Ausnahmen bei den Features, wie jedes andere Kampfspiel auch. Der ausgewählte Charakter besitzt Steuerungstasten für den Spezialangriff, normalen Angriff, Abwehr (In meinen Augen wie bei den anderen Kampfspielen um One Piece recht ineffektiv), Talentfokus, Springen, Explosion, sowie die beiden Tasten zum Wechseln von verbündeten Teamkameraden und die Kreuztasten für die Auswahl der Unterstützungscharaktere. Das ganze liest sich etwas lang, doch nach zwei Spielstunden sollte alles verinnerlicht sein.
Vom Gameplay, was ich im weiteren Text noch etwas weiter zerlege, gehe ich noch kurz auf die Story ein. Diese ist, trotz der ständigen Unterbrechungen durch die Auswahl der einzelnen Kapitelpunkte auf der Übersichtskarte, sehr gelungen und frisch, garniert mit vielen überraschenden Wendungen. Übrigens musste ich bei diesem Titel nicht immer gewinnen, sondern es gab auch Kapitel indem ich einfach eine bestimmte Zeit überleben musste. Da dieser Titel keine einstellbaren Schwierigkeitsgrade besitzt (Was die Herausforderungen und die Story angeht.), haben sich die Entwickler auf eine mittlere Stärke geeinigt, was eventuell den einen Spieler zu einfach, den anderen aber zu schwer vorkommen wird. Auf jedenfall durfte ich diese „Überleben“-Kapitel nicht unterschätzen. Dies liegt vor allem an den, teils übermächtigen, Gegnern. Alle Charaktere des Spiels stammen sowohl aus der alten, als auch der neuen, Staffeln von One Piece. Ruffy zum Beispiel ist sogar mit zwei verschiedenen Versionen aufgeführt. (Einmal aus den frühen Staffeln und dann wieder aus den neueren.) Spike Chunsoft haben es sich bei der Anzahl an Charakteren und Nebencharakteren nicht nehmen lassen, wahrlich eine große Auswahl dahinzustellen. Dabei haben alle Figuren die entsprechenden Fähigkeiten und Moves, wie sie auch in der Serie dargestellt werden. Für einen One Piece-Fan ist das auf jedenfall ein Muss!
Neue Features können nur bedingt überzeugen
Das notwendigste habe ich nun also beleuchtet, doch was sind eigentlich die neusten Features? Das komplette Gameplay von One Piece als Prügelspiel hat sich nur leicht verändert. Spezialangriffe können nun durch die Kombination aus Richtungsangabe (Linker Stick) und entsprechender Taste bequem ohne Ausdauerverlust ausgeführt werden. Das gleiche gilt für das Springen und Laufen. Doch das ganze wäre noch recht langweilig, wenn die Schläge immer ohne richtige Power von statten gehen würden. Dafür hat man die Nutzung der Talentpower und die der Explosion verbaut. Bei der Talentpower geht es eigentlich darum, das der Charakter während meiner Betätigung der Taste seine Kraftaura abruft. Somit werden auch normale Angriffe durch einen gewissen Prozentsatz verstärkt. Natürlich nicht so mächtig wie bei den Spezial- oder Explosionsangriffen, aber stärker als ein normaler Angriff. Je nach gelungener Aktion, eingesteckten Treffern und Blocks, steigt am unteren linken Rand die Brennanzeige. Ist diese voll, so kann ich einen (ich nenne ihn Burn-Modus) Explosions-Modus zuschalten. Für eine gewisse Zeit ist mein Charakter mit Power überladen und alle Angriffe verursachen deutlich mehr schaden. Zudem gibt es dann noch im "zweiten Gang" die Möglichkeit diese Kraft voll zu entladen. Jedes mal wenn ich diese ausgeführt habe, war ich begeistert von der mächtigen Darstellung dieser fast unbekannten Kräfte. (Gut... bei Ruffy sind es altbekannte wie Gum-Gum Ballonfaust oder Gum-Gum Kalaschnikow) Dieser Mega-Angriff kombiniert nicht nur verschiedene Spezialangriffe in einem und sieht extrem spektakulär aus, sondern es kostet den Gegner auch eine sehr große Anzahl an Lebensenergie. (Nämlich etwas mehr als die Hälfte!) Dafür ist diese Brennpower auch nur nach einer bestimmten Zeit verfügbar.
Ein weiteres neues Feature ist die Kampf- und Abwehrverschmelzung durch Teammitglieder. Nicht immer gibt es Kapitel und Kämpfe die 1 vs 1 ausgetragen werden. Viele werden auch mit Teammitgliedern bestritten, welche ich per Knopfdruck während des Kampfs durchwechseln kann. Gut... dies ist nicht besonderes, denn das gab es ja bereits. Genauso wie die passiv wirkenden Nebencharaktere. Nein... nun ist es möglich die Teammitglieder auch bei Angriffs- und Verteidigungssituation zu rufen und somit den Gegner etwas auszutricksen. Selbstverständlich erleidet dieser dann auch Schaden. Dieses Feature lockert das komplette Spielerlebnis bis zu einem gewissen Punkt auf. Allerdings hat auch der Gegner Zugriff auf dieses Feature. Keine Sorge... denn sobald er seinen Teamkamerad in den Kampf schickt, kann ich mit dem richtigen Timing meinen Kameraden ebenfalls rufen, wobei dann der Teamangriff im Keim erstreckt wird. Das als Team kombinierte Angreifen und Verteidigen ist eine sehr gute Sache. Jedoch benötigt es etwas Übung, ehe ich dieses Feature gut beherrschte.
Steckbrief-Modus und Freier Kampf sorgen für Abwechslung
Abseits der recht interessanten Geschichte gibt es natürlich diverse andere Abenteuer zu absolvieren. So besitzt der Titel wieder einmal einen Freien Kampf. Bei diesem kann ich alleine gegen die KI oder mit/gegen einen Freund im Offline-Mehrspieler antreten. Zusätzlich gibt es auch umfangreiche Trainingsmöglichkeiten. An und für sich ist dieser Modus aber nichts neues. Deutlich interessanter gestaltet sich dagegen der Steckbrief-Modus. Hier verstecken sich noch einmal ein paar spezielle Herausforderungen, wo ich eben nicht meine Lieblingscharaktere auswählen kann, sondern jene die von der Herausforderung vorgeschrieben werden. Zudem bietet dieser Modus eine Fülle an sehr interessanten Begegnungen und Gewinnen. Moment.. Gewinne? Jedes Match, welches ich in One Piece: Burning Blood absolviere, beschert mir nicht nur Erfahrungspunkte (Auf alle Piraten meiner Crew und die doppelte Anzahl für den bespielten Charakter), sondern auch eine gewisse Summe an Barry. Barry ist die eigentliche Währung im One Piece Universum. Für dieses Geld kann ich nun Charaktere und Nebencharaktere im Hauptmenü freischalten. Aber ACHTUNG: Viele Charaktere werden bereits während der absolvierten Story freigeschaltet. Am Rande sei erwähnt, das der Titel rund 44 Haupt- und 60 Nebencharaktere besitzt.
Daher empfehle ich hier schon einmal: Zuerst die Story, dann die restlichen Charaktere extra kaufen! Wo ich gerade die Währung und Erfahrungspunkte angeschnitten habe... So musste ich feststellen, das die Erfahrungspunkte eigentlich keine richtige Bewandtnis für den Spielverlauf oder die Charaktere selbst haben. Jedenfalls war mir keine Veränderung an den jeweiligen Charakteren aufgefallen. Kurz und Knapp: Der Steckbrief-Modus ist ein sehr netter Spielmodus mit vielen netten Variationen und abwechslungsreichen Partien. Komme ich zu den sammelbaren Sachen. Mehr oder minder werden diese in einem Extramenü aufgeführt. Sammelbar ist bei diesem Titel fast alles. Es startet bei Spiel-Tipps, geht über Sequenzen, einen umfangreichen Glossar, sowie die gesammelten Steckbriefe (Welche ich absolviert habe) und errungene Embleme/Titel. Vor allem der Glossar hat mich wieder einmal begeistert, denn dieser beinhaltet alle notwendigen Informationen über die Figuren, die ein neuer Spiele braucht und in der ein alter Hase gerne mal schmökert. Lustigerweise ist der Umfang, wie bei den letzten One Piece Titeln auch, das beste an diesem Titel.
Zwischen Standard-Mehrspieler mit Rangliste und Piratenflaggenkampf
Im neuen One Piece Videospiel erwartet dich neben den Einzelspieler Modi auch zwei Mehrspieler Bereiche. Zum einen den normalen Online-Mehrspieler mit Freundschaftsspiel und Ranglistenkampf. Sicherlich nichts neues, aber dennoch eine nette Möglichkeit sich mit anderen zu messen. Neu ist dagegen der Modus Piratenflaggenkampf. Zu beginn entscheide ich mich für eine der bekannten Piratenflaggen/Gruppen und kämpfe dann unter dieser Flagge gegen Online-Mitspieler oder gegen die KI. Das Prinzip ist einfach. Auf einer Weltkarte sind mehrere Inseln abgebildet, auf denen meistens die Flaggen der Gegner thronen. Meine Aufgabe ist es zu einer dieser Inseln zu reisen und die notwendigen Siegpunkte einzuholen. Dies geschieht natürlich nur durch erfolgreiche Kämpfe. Die führende Macht (Flagge) auf der Insel setzt dabei die Obergrenze an Siegpunkte. Ich muss also nun versuchen durch eine Vielzahl an erfolgreichen Kämpfen diese Punktezahl zu überholen. Wichtig hierbei ist zu wissen, das dieser Modus nicht auf einen einzigen Spieler aufbaut, sondern die Hilfe der anderen Mitspieler benötigt. Alleine werde ich so nur sehr schwer die Insel einnehmen können. Jeder Spieler der die selbe Fraktion/Flagge gewählt hat, steuert seinen Teil durch seine Kämpfe bei.
Das Motto hier lautet also: Gemeinsam sind wir stark! Abseits des Inselkampfs geht es auch um die Rangplatzierung auf der Weltrangliste der einzelnen Gruppen. Je mehr Siegpunkte erkämpft wurden, um so höher platziert sich meine Gruppe. Übrigens kann ich nicht wahllos unendlich oft von Insel zu Insel reisen. Geregelt werden alle meine Tätigkeiten auf der Ebene der Weltkarte durch sogenannte Log-Ports, welche sich nur nach einigen Stunden wieder auffüllen. Somit verhinderten die Entwickler, das Dauerspieler sich einen großen Vorteil erarbeiten können. Im Allgemeinen machen beide Mehrspieler einen soliden und konstanten Eindruck. Die Verbindung war bei allen Matches konstanten und bietet somit das, was ich von solch einem Titel erwartet habe. Das Highlight im Mehrspieler ist und bleibt für mich allerdings noch der Piratenflaggenkampf. Am Rande sei erwähnt, das dieser Modus in Saison-Abschnitten abgehalten wird. Nach Ablauf einer Saison steht es mir als Spieler frei, sich einer neuen Fraktion anzuschließen.
Standard Beat-em-Up mit netten Features
Richte ich meinen Blick nun auf das Objektive. Das neue One Piece ist ehrlich gesagt ein normales Beat-em-Up. Spike Chunsoft haben zwar ein paar nette Features hinzugefügt, eine breite Storyline geschaffen und vor allem viel an den Effekten und der Grafik optimiert, allerdings hebt dieser Titel sich bei nur wenigen Punkten von den früheren Prügelspielen zu One Piece hervor. Soundtechnisch präsentierte mir der Titel die original japanische Sprachausgabe mit einem deutschen Untertitel und Menüführung. Der Soundtrack passt sich super in die einzelnen Situationen und den Kampfgeschehen ein. Im Bereich der Steuerung musste ich leider einige male meinen Ärger Luft machen. Vor allem beim Ausführen von Spezialangriffen kann die KI meistens meinen Angriff nicht nur unterbrechen, sondern meinen Charakter sogar noch Schaden hinzufügen. Auf Dauer ist dies ziemlich ärgerlich. Aufgrund der vielen verschiedenen Charaktere merkte ich rasch, das die Entwickler zwar versucht haben ihre speziellen Fähigkeiten so gut wie Möglich in Szene zu setzten, doch bei wenigen hatte ich das Gefühl, das diese etwas Über-Powered daher kommen. Einfache Manöver, wie hochspringen und von Oben angreifen, halfen da oft weiter, allerdings ist dies wahrlich nicht der Sinn und Zweck des Spiels.
Weiterhin empfand ich auch die Abwehrmöglichkeit der Charaktere als etwas zu schwach und ungenau. Während die KI es fast immer schaffte meine Angriffe perfekt abzublocken, versemmelte ich eine Abwehrmöglichkeit nach der anderen um hundertstel Sekunden. Trotz einer sehr vorbildlichen Einführung, verpackt in der ersten Storyline um Ruffy und seinen Bruder Ace, richtet sich der Titel doch etwas an die Beat-em-Up Fans und Könner. Ich als Gelegenheitsspieler hatte an vielen Stellen so meine Probleme. Ein Glück das es Erfahrungspunkte und Barrys auch dann noch gibt, wenn ich einen Kampf verloren habe. Dies lässt den Frustfaktor nicht all zu dolle hochkochen. Abgesehen von meinem Gameplay-Steuerungs Negativ sind die Bewegungen gelungen und die Befehle werden fast immer direkt ausgeführt, so wie es sein soll. Komme ich nun zum Einzelspiel- und Mehrspieler. Beide beinhalten teilweise alte Spielmodi, die selbst heute noch recht gut ankommen. Allerdings machen die neuen Modi wie Steckbrief-Modus und Piratenflaggenkampf doch etwas mehr her. Etwas enttäuscht bin ich von der Story, welche zwar viel bietet und interessant erzählt wird, allerdings recht steril und einheitlich daherkommt. Ich persönlich war vom letzten One Piece Warrior Titel mehr geflashed als bei diesem Beat-em-Up.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 13 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
18. 06. 2016 um 21:44
18. 06. 2016 um 21:44
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