Rund fünf Jahre nach dem ersten Notruf 112 erscheint von Crenetic nun der zweite Teil der Feuerwehr-Simulation. Es gibt einiges neues und auch viele Verbesserungen. Ich stellte dir in diesem Artikel das Spiel etwas vor und gehe natürlich auch auf ein paar Details ein.
Die Feuerwache Mühlheim an der Ruhr als Basispunkt
Du wolltest schon immer mal in der Berufsfeuerwehr tätig sein oder einfach einmal alle Posten innerhalb einer großen Feuerwache durchleben? Das kannst du nun mit Notruf 112 - Die Feuerwehr Simulation 2 nachholen. Was diese Simulation im Vergleich zum Vorgänger besser macht, kann ich leider nicht direkt erläutern, da ich den Vorgänger nicht kenne. Somit greife ich hier also auf eine komplett frische Impression zurück. In diesem Titel werde ich zur Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr geschickt. Ein Privileg von dem der Titel definitiv profitiert, ist die 1:1 Nachbildung der originalen Feuerwache von Mülheim an der Ruhr, sowie das Einsatzgebiet selbst. Zugegeben… Grafisch bewegt sich der Titel in einem gewissen Mittelmaß. Doch bei Simulationen zählt nicht immer unbedingt die beste Grafik um Spielspaß zu haben. Mit enthalten sind auch die entsprechenden Fahrzeuge und eine feste Belegschaft dieser Feuerwache. Das reguläre Spiel beginnt damit, dass ich als Einsatzleitung die Männer der Wache zur 24-Stunden-Schicht begrüße. Ja… Es wird tatsächlich ein harter Tag. Nach der Ansprache geht es zum allgemeinen Check der Ausrüstung. Fast alle Fahrzeuge werden auf den Hof gefahren und genauestens geprüft. (Dies macht die KI von alleine.)
Als Einsatzleiter kann ich mir das gesamte Treiben mehr oder weniger ansehen. Natürlich muss auch ich kurz zum Dienstfahrzeug, um eine kurze Abfahrtskontrolle zu machen. Speziell bei dieser Maßnahme sieht man, wie viel Wert die Entwickler auf die reale Darstellung eines Alltags bei der Feuerwehr gelegt haben. Eine weitere Besonderheit des Spiels ist die Möglichkeit, in jede Person zu schlüpfen, die verfügbar ist. Das bietet mir innerhalb der Wache das “Einheitenauswahl-Menü“. Bei vielen Einsätzen rücken nicht gleich alle Fahrzeuge aus. Zum Beispiel bei einer technischen Hilfe, wie ein vollgelaufener Keller. Dort fährt nur ein Gerätefahrzeug raus und pumpt das Wasser dann ab. Und genau hier kommt das dicke Plus an diesem Titel. Ich kann zum einen den Maschinisten spielen, welcher nicht nur das Fahrzeug fährt, sondern auch eine gewisse Aufgabenpalette abarbeitet. Dasselbe gilt auch für den Truppführer. Dieser spricht kurz mit dem Anrufer und nimmt wiederum seine Tätigkeit auf. Damit ich auch als Laie weiß, was die einzelne Person machen muss, wird mir am Boden ein Pfeil und die benötigten Objekte orange angezeigt.
Leider gibt es bei diesem Anzeigesystem auch ein paar Fehler. Speziell dieser Thematik habe ich einen eigenen Abschnitt im Artikel angelegt. Insgesamt kann ich nun 17 verschiedene Personen auf sieben Einsatzfahrzeugen spielen. Bei zwei Fahrzeugen (einem Kranlastwagen und ein Polizeifahrzeug) gibt mir das Spiel momentan keine Freigaben. Leider habe ich auch keine Information dazu, ob man diese letztendlich auch spielen kann oder nur einfach so vorhanden sind. Aber selbst wenn nicht, es gibt immer noch sehr viel zu tun. Zurück zum Treiben nach der morgendlichen Abfahrtsprüfung. Nun warte ich auf der Wache eigentlich auf einen Einsatz. Da nicht in jeder Minute ein Einsatz ansteht, kann ich auch im Pausenraum mit einer beliebigen Person die Zeit vorspulen. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Zeit im Spiel in Echtzeit abläuft und es bis auf die "Pausenraum-Funktion" keine Möglichkeit gibt, die Zeit vorzuspulen. Du durchlebst also in der Tat einen 24 Stunden Tag. Zum Glück kann man ja noch beim Beenden des Spiels seinen Spielstand speichern.
Ein manuelles Speichern ist leider nicht möglich. Das was nun für den Einzelspieler gilt ist auch im Mehrspieler so angesetzt. Das bedeutet, auch wenn du mit Freunden spielst, die Zeit vergeht immer in Echtzeit. Übrigens war dies auch ein großer Wunsch der Community, der Mehrspieler selbst! Auch dazu komme ich noch. Die freie Auswahl der Posten und Einheiten hat einen kleinen Haken. Auch wenn es so aussieht, dass man sich bei den Einsätzen die Rosinen herauspicken dürfte, so täuscht dieser Eindruck. Grundsätzlich muss jeder Einsatz bespielt werden. Auf welchem Posten innerhalb des Einsatzfahrzeug ist egal, nur kann ich nicht mit einer anderen Einheit auf der Wache sitzenbleiben und dort warten. Der Einsatz läuft auch ohne meine Anwesenheit weiter, jedoch tut kein Feuerwehrmann etwas. Damit droht der Einsatz natürlich zu scheitern. Wollen wir das? Über die gesamte 24 Stunden Schicht hinweg, werde ich nun also mit verschiedensten Vorkommnissen konfrontiert. Vom brennenden Müllbehälter über Verkehrsunfälle bis hin zu Großbränden. Alle Einsätze sind mehr oder wenig Zufällig angeordnet, sodass bei jedem Alarm eine neue Situation an einem anderen Ort bevorsteht. Welche Einheiten hinausgeschickt werden, bestimmt übrigens das Spiel. Leider fehlte mir eine genaue Beschreibung der Einheiten. Es werden lediglich die Fachbezeichnungen in den Raum geworfen. Ich als Laie verstehe dann nicht all zu viel und warte lieber, bis die entsprechende Einheit zum Einsatzwagen läuft.
Zwischen Action und taktischer Ansicht
Das Besondere an diesem Spiel ist, das es keine Sprünge zwischen Einsatz und Hauptquartier gibt. Im besten Fall fährt man selbst zum Einsatzort oder lässt sich, als Teil der Besatzung, fahren. Das gleiche gilt auch für den langweiligen Rückweg. Im Allgemeinen kann ich mein Spiel aus zwei grundlegenden Ansichten erleben: Third-Person-Ansicht und Ego-Perspektive. (Beide frei wählbar) Letztere ist zum Großteil ein tolles Erlebnis. Beispiel: Mein Feuerwehrmann ist ausgerüstet mit der Schnellzugriffausrüstung für das Löschen von Bränden und hat somit die Ansicht mit Maske und Atemgeräusch. Einfach nur GEIL! Zumindest während der Fahrt zum Einsatz und beim Einsatz selbst, wenn man gerade löscht oder hilft, dann entfaltet das Spiel (mit der Ego-Perspektive) seinen richtigen Spielspaß. Nur einige Fehler trüben das Bild der perfekten Simulation. Doch das wichtigste fehlt noch! Zusätzlich besitzt das Spiel eine taktische Ansicht, bei der ich allgemeine Anweisungen ausrufen kann. Dabei handelt es sich aber eher um feste Tätigkeiten zu aufgeführten Oberbegriffen. Diese sind von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Beim TLF gibt es als Beispiel die Befehle für “Einsatzort organisieren“, “Brandbekämpfung“, “Verkehrsunfall“ und “Technische Hilfeleistung“.
Danach folgen weitere Befehle für bestimmte Aktionen. Habe ich eine ausgewählt, so führt die KI diese automatisch aus. Auch mein ausgewählter Charakter steuert sich in dieser Ansicht von alleine. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich die taktische Ansicht wieder verlasse. Einziges Negativ bei dieser taktischen Übersicht: Gewählte Anweisungen und laufende Prozesse können nicht abgebrochen werden. Im schlimmsten Fall kostet dies wertvolle Minuten. (Bei Bränden ist das teilweise echt fatal, da sich dieser schon weiter ausgebreitet hat.) Übrigens müssen auch Befehle wie Absitzen (als das Aussteigen), Zusammenpacken, Abrücken und Ortsbegehung separat erteilt werden. Trotz dies aufgezählten Negativs finde ich die taktische Ansicht sehr gut gemacht und harmoniert super mit den KI-Figuren. Und selbst darüber hinaus, als wenn ich selbst wieder als einer der Kollegen mitmische, macht jede KI sauber ihre Arbeit. Dank des bereits erwähnten Pfeils und den direkten Anzeigen für mich als Spieler, können viele Arbeitsschritte schnell abgearbeitet werden. So stellt man sich das im Grunde vor, wären da nicht ein paar gelegentliche Fehler im Spiel. Übrigens gelten diese Befehle nur für die Einheit als Ganzes. Einzelbefehle an einzelne Einheiten bietet das Spiel da nicht. Übrigens wird diese Übersicht extrem wichtig, wenn man als Einsatzleiter bei einem Großeinsatz mehrere Einheiten managen muss.
Alles was die Feuerwehr bietet
Als ich das erste Mal im Spiel beim TFL die Seitenkästen öffnete, war ich zugegebenermaßen sehr beeindruckt von den vielen Details und Objekten, welche sich hier verbergen. In der Realität ist mir das sonnenklar, doch für Videospiele ist es nicht so typisch, dass man so viel Gerätschaften auf so kleinen Raum platzieren kann. Das Greifen und Platzieren ist manchmal etwas knifflig aber dennoch gut gemacht. (Genau bei diesen Prozessen hapert es überwiegend bei diesem Spiel!) Dies ist eines der dicken positiven Punkte des Spiels. Jedes Fahrzeug hat entsprechende Gerätschaften, die man auch aus der Realität kennt. Ob sich nun die richtigen Platzierungen innerhalb des Aufbaus haben, kann ich natürlich nicht nachvollziehen. Aber alles wirkt sehr realitätsnah, so wie es die Entwickler versprechen. Dies gilt sowohl für den Tagesablauf, als auch die einzelnen Arbeitsschritte bei den Einsätzen.