Wenn der Nachfolger nicht zündet
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Notruf 112 - Die Feuerwehr Simulation 2
10.05.21 15:42 Test
Ich habe mir die neuste Feuerwehr Simulation angesehen und euch vorgestellt.
Rund fünf Jahre nach dem ersten Notruf 112 erscheint von Crenetic nun der zweite Teil der Feuerwehr-Simulation. Es gibt einiges neues und auch viele Verbesserungen. Ich stellte dir in diesem Artikel das Spiel etwas vor und gehe natürlich auch auf ein paar Details ein.

Die Feuerwache Mühlheim an der Ruhr als Basispunkt

Du wolltest schon immer mal in der Berufsfeuerwehr tätig sein oder einfach einmal alle Posten innerhalb einer großen Feuerwache durchleben? Das kannst du nun mit Notruf 112 - Die Feuerwehr Simulation 2 nachholen. Was diese Simulation im Vergleich zum Vorgänger besser macht, kann ich leider nicht direkt erläutern, da ich den Vorgänger nicht kenne. Somit greife ich hier also auf eine komplett frische Impression zurück. In diesem Titel werde ich zur Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr geschickt. Ein Privileg von dem der Titel definitiv profitiert, ist die 1:1 Nachbildung der originalen Feuerwache von Mülheim an der Ruhr, sowie das Einsatzgebiet selbst. Zugegeben… Grafisch bewegt sich der Titel in einem gewissen Mittelmaß. Doch bei Simulationen zählt nicht immer unbedingt die beste Grafik um Spielspaß zu haben. Mit enthalten sind auch die entsprechenden Fahrzeuge und eine feste Belegschaft dieser Feuerwache. Das reguläre Spiel beginnt damit, dass ich als Einsatzleitung die Männer der Wache zur 24-Stunden-Schicht begrüße. Ja… Es wird tatsächlich ein harter Tag. Nach der Ansprache geht es zum allgemeinen Check der Ausrüstung. Fast alle Fahrzeuge werden auf den Hof gefahren und genauestens geprüft. (Dies macht die KI von alleine.)

Als Einsatzleiter kann ich mir das gesamte Treiben mehr oder weniger ansehen. Natürlich muss auch ich kurz zum Dienstfahrzeug, um eine kurze Abfahrtskontrolle zu machen. Speziell bei dieser Maßnahme sieht man, wie viel Wert die Entwickler auf die reale Darstellung eines Alltags bei der Feuerwehr gelegt haben. Eine weitere Besonderheit des Spiels ist die Möglichkeit, in jede Person zu schlüpfen, die verfügbar ist. Das bietet mir innerhalb der Wache das “Einheitenauswahl-Menü“. Bei vielen Einsätzen rücken nicht gleich alle Fahrzeuge aus. Zum Beispiel bei einer technischen Hilfe, wie ein vollgelaufener Keller. Dort fährt nur ein Gerätefahrzeug raus und pumpt das Wasser dann ab. Und genau hier kommt das dicke Plus an diesem Titel. Ich kann zum einen den Maschinisten spielen, welcher nicht nur das Fahrzeug fährt, sondern auch eine gewisse Aufgabenpalette abarbeitet. Dasselbe gilt auch für den Truppführer. Dieser spricht kurz mit dem Anrufer und nimmt wiederum seine Tätigkeit auf. Damit ich auch als Laie weiß, was die einzelne Person machen muss, wird mir am Boden ein Pfeil und die benötigten Objekte orange angezeigt.

Leider gibt es bei diesem Anzeigesystem auch ein paar Fehler. Speziell dieser Thematik habe ich einen eigenen Abschnitt im Artikel angelegt. Insgesamt kann ich nun 17 verschiedene Personen auf sieben Einsatzfahrzeugen spielen. Bei zwei Fahrzeugen (einem Kranlastwagen und ein Polizeifahrzeug) gibt mir das Spiel momentan keine Freigaben. Leider habe ich auch keine Information dazu, ob man diese letztendlich auch spielen kann oder nur einfach so vorhanden sind. Aber selbst wenn nicht, es gibt immer noch sehr viel zu tun. Zurück zum Treiben nach der morgendlichen Abfahrtsprüfung. Nun warte ich auf der Wache eigentlich auf einen Einsatz. Da nicht in jeder Minute ein Einsatz ansteht, kann ich auch im Pausenraum mit einer beliebigen Person die Zeit vorspulen. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass die Zeit im Spiel in Echtzeit abläuft und es bis auf die "Pausenraum-Funktion" keine Möglichkeit gibt, die Zeit vorzuspulen. Du durchlebst also in der Tat einen 24 Stunden Tag. Zum Glück kann man ja noch beim Beenden des Spiels seinen Spielstand speichern.

Ein manuelles Speichern ist leider nicht möglich. Das was nun für den Einzelspieler gilt ist auch im Mehrspieler so angesetzt. Das bedeutet, auch wenn du mit Freunden spielst, die Zeit vergeht immer in Echtzeit. Übrigens war dies auch ein großer Wunsch der Community, der Mehrspieler selbst! Auch dazu komme ich noch. Die freie Auswahl der Posten und Einheiten hat einen kleinen Haken. Auch wenn es so aussieht, dass man sich bei den Einsätzen die Rosinen herauspicken dürfte, so täuscht dieser Eindruck. Grundsätzlich muss jeder Einsatz bespielt werden. Auf welchem Posten innerhalb des Einsatzfahrzeug ist egal, nur kann ich nicht mit einer anderen Einheit auf der Wache sitzenbleiben und dort warten. Der Einsatz läuft auch ohne meine Anwesenheit weiter, jedoch tut kein Feuerwehrmann etwas. Damit droht der Einsatz natürlich zu scheitern. Wollen wir das? Über die gesamte 24 Stunden Schicht hinweg, werde ich nun also mit verschiedensten Vorkommnissen konfrontiert. Vom brennenden Müllbehälter über Verkehrsunfälle bis hin zu Großbränden. Alle Einsätze sind mehr oder wenig Zufällig angeordnet, sodass bei jedem Alarm eine neue Situation an einem anderen Ort bevorsteht. Welche Einheiten hinausgeschickt werden, bestimmt übrigens das Spiel. Leider fehlte mir eine genaue Beschreibung der Einheiten. Es werden lediglich die Fachbezeichnungen in den Raum geworfen. Ich als Laie verstehe dann nicht all zu viel und warte lieber, bis die entsprechende Einheit zum Einsatzwagen läuft.

Zwischen Action und taktischer Ansicht

Das Besondere an diesem Spiel ist, das es keine Sprünge zwischen Einsatz und Hauptquartier gibt. Im besten Fall fährt man selbst zum Einsatzort oder lässt sich, als Teil der Besatzung, fahren. Das gleiche gilt auch für den langweiligen Rückweg. Im Allgemeinen kann ich mein Spiel aus zwei grundlegenden Ansichten erleben: Third-Person-Ansicht und Ego-Perspektive. (Beide frei wählbar) Letztere ist zum Großteil ein tolles Erlebnis. Beispiel: Mein Feuerwehrmann ist ausgerüstet mit der Schnellzugriffausrüstung für das Löschen von Bränden und hat somit die Ansicht mit Maske und Atemgeräusch. Einfach nur GEIL! Zumindest während der Fahrt zum Einsatz und beim Einsatz selbst, wenn man gerade löscht oder hilft, dann entfaltet das Spiel (mit der Ego-Perspektive) seinen richtigen Spielspaß. Nur einige Fehler trüben das Bild der perfekten Simulation. Doch das wichtigste fehlt noch! Zusätzlich besitzt das Spiel eine taktische Ansicht, bei der ich allgemeine Anweisungen ausrufen kann. Dabei handelt es sich aber eher um feste Tätigkeiten zu aufgeführten Oberbegriffen. Diese sind von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Beim TLF gibt es als Beispiel die Befehle für “Einsatzort organisieren“, “Brandbekämpfung“, “Verkehrsunfall“ und “Technische Hilfeleistung“.

Danach folgen weitere Befehle für bestimmte Aktionen. Habe ich eine ausgewählt, so führt die KI diese automatisch aus. Auch mein ausgewählter Charakter steuert sich in dieser Ansicht von alleine. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich die taktische Ansicht wieder verlasse. Einziges Negativ bei dieser taktischen Übersicht: Gewählte Anweisungen und laufende Prozesse können nicht abgebrochen werden. Im schlimmsten Fall kostet dies wertvolle Minuten. (Bei Bränden ist das teilweise echt fatal, da sich dieser schon weiter ausgebreitet hat.) Übrigens müssen auch Befehle wie Absitzen (als das Aussteigen), Zusammenpacken, Abrücken und Ortsbegehung separat erteilt werden. Trotz dies aufgezählten Negativs finde ich die taktische Ansicht sehr gut gemacht und harmoniert super mit den KI-Figuren. Und selbst darüber hinaus, als wenn ich selbst wieder als einer der Kollegen mitmische, macht jede KI sauber ihre Arbeit. Dank des bereits erwähnten Pfeils und den direkten Anzeigen für mich als Spieler, können viele Arbeitsschritte schnell abgearbeitet werden. So stellt man sich das im Grunde vor, wären da nicht ein paar gelegentliche Fehler im Spiel. Übrigens gelten diese Befehle nur für die Einheit als Ganzes. Einzelbefehle an einzelne Einheiten bietet das Spiel da nicht. Übrigens wird diese Übersicht extrem wichtig, wenn man als Einsatzleiter bei einem Großeinsatz mehrere Einheiten managen muss.

Alles was die Feuerwehr bietet

Als ich das erste Mal im Spiel beim TFL die Seitenkästen öffnete, war ich zugegebenermaßen sehr beeindruckt von den vielen Details und Objekten, welche sich hier verbergen. In der Realität ist mir das sonnenklar, doch für Videospiele ist es nicht so typisch, dass man so viel Gerätschaften auf so kleinen Raum platzieren kann. Das Greifen und Platzieren ist manchmal etwas knifflig aber dennoch gut gemacht. (Genau bei diesen Prozessen hapert es überwiegend bei diesem Spiel!) Dies ist eines der dicken positiven Punkte des Spiels. Jedes Fahrzeug hat entsprechende Gerätschaften, die man auch aus der Realität kennt. Ob sich nun die richtigen Platzierungen innerhalb des Aufbaus haben, kann ich natürlich nicht nachvollziehen. Aber alles wirkt sehr realitätsnah, so wie es die Entwickler versprechen. Dies gilt sowohl für den Tagesablauf, als auch die einzelnen Arbeitsschritte bei den Einsätzen.
Der Mehrspieler

Was die KI sonst übernimmt, kann man auch gut mit anderen Mitspielern machen. Endlich hat Notruf 112 einen Mehrspieler und zwar mit bis zu 32 Teilnehmern! Nach dem gleichen Prinzip wie im Einzelspieler, tauchen zufällig über den Tagesverlauf des Spiels immer wieder neue Einsätze auf. Natürlich nicht immer so kleine, wie im Einzelspieler aber dafür mit mehr Action. Für eine Sitzung kann man einen eigenen Server starten oder gleich bei 4Players einen mieten. Der Vorteil eines festen Servers ist, dass die Zeit weiterläuft, auch wenn keiner da ist. (Alternativ geht dieser bei 0 Spielern auf Standby) Selbstverständlich ruft jeder, der auf den Server geht, den aktuellen Speicherstand ab und führt diesen fort. Bei der Sitzung eines Spielers ist der Spielfortschritt nur beim Host selbst angelegt. So oder so macht es im Mehrspieler schon recht Spaß mit anderen zu Spielen. Leider finden sich auch hier immer wieder nur recht wenig Mitspieler zum Spielen. Gerade was zufällige Spieler angeht. Dennoch hält der Mehrspieler was er verspricht: Einen gewissen Spaß mit anderen.

Wenn die Einführung einen in Stich lässt

Komme ich nun zur Einführung. Doch warum liste ich sie nicht am Anfang auf? Der Grund ist, weil sie teilweise nicht wirklich spielbar ist. Grundlegend komme ich in die Situation, als neuer Feuerwehrmann, ein gestelltes Feuer zu löschen. Ich lerne einzelne Griffe kennen, sowie auch das Taktikmenü. Der Einsatzleiter vor Ort gibt mir dann Anweisungen, was als nächstes zu machen ist. Und genau hier kann man schnell einen fatalen Fehler machen. Denn denkt man einen oder zwei Schritte zu weit, so verfährt sich die Einführung ins nichts. Es gibt keine neuen Anweisungen und ich kann wirklich nichts mehr machen. (Außer herumstehen.) An diesem Punkt heißt es: Die komplette Einführung neu beginnen! Das Problem liegt in meinen Augen daran, dass das Spielsystem anhand der vielen Möglichkeiten, in seiner festgelegten Einführung festläuft. (Es verzeiht keine Fehler.) Umso ärgerlicher ist es, dass man dann wieder von Vorn beginnen kann. So ein fataler Fehler ist nicht wirklich schön und hat mir schon früh den Spielspaß verdorben. Letztendlich habe ich Notruf 112 Teil 2 einfach so begonnen und in die einzelnen Arbeitsschritte hineingearbeitet. Überflüssig finde ich im Übrigen die Einführung trotzdem nicht, denn wenn man sich exakt an die Anweisungen hält und nicht im Voraus erledigt, dann funktioniert diese auch anständig.

Arbeitsabläufe mit gewissen Fehlern

Notruf 112 Teil 2 ist eine recht gute Simulation. Die Grafik hält sich in einem gesunden Maß und der Umfang ist echt ansehnlich. Doch was diesem Titel letztendlich viele Punkte in unserer Wertung, und jene bei Steam-Community, kostet, sind die vielen Fehler. Da wäre zum Beispiel der Objektbug, bei dem meine Figur auf das Dach des Fahrzeugs platziert wird. Nur weil ich das Objekt vorher nicht richtig ins Fahrzeug gelegt hatte und somit unter dem Laster auf dem Boden landete. Sofort wo ich das Objekt vom Boden aufgenommen hatte, wurde ich direkt aufs Dach gesetzt, ohne eine Option um von dort oben herunterzukommen. Ähnlich verhält es sich bei verschiedenen Abläufen und Anzeigen. Die KI kann zudem manchmal auch recht nervig sein. Gerade wenn sich Arbeitswege etwas kreuzen, kommt es zu kleineren Aussetzern. (Der KI-Kollege steht dann einfach da!) Man verliert immer wieder recht viel Zeit. Zum Glück kommen solche Aussetzer recht selten vor.

Abseits dessen ist die entscheidende Anweisung, via taktischer Ansicht, ebenfalls extrem nervig. (Ich erinnere: Aktive Befehle/Prozesse können über die taktische Ansicht nicht abgebrochen oder annulliert werden.) Und ob ich nun die feste 24H Schicht, ohne Speicherfunktion und Vorspul-Feature, kritisieren soll, das weiß ich nicht so recht. Denn eigentlich sagt mir solch ein besonderes Setting zu, aber es wird nicht jeden Spieler ansprechen. Gefüllt wird die negative Liste mit einige einfachen Fehlern. (Auch in Bezug auf Grafik.) Ein kleines Plus wiederum gibt es an dieser Stelle für den Mod-Support. Über den Bereich Modding kann ich Mods bequem verwalten. Leider unterstützt das Spiel kein Mods via Steam Workshop, sondern die klassische Variante.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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10. 05. 2021 um 15:42
11. 05. 2021 um 17:02
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