Electronic Arts Sports schieben mit NHL 22 eine weitere Auflage ihrer erfolgreichen Eishockey Simulation nach. Das dass NHL Franchise mittlerweile auch eine deutsche Sprachausgabe besitzt, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Und auch das deutsche Fernsehen überträgt mittlerweile endlich die NHL. (Wenn auch zurzeit nur beim Pay-TV Anbieter Sky) Für mich gab es ein Jahr Pause, was die Videospielreihe anging. Doch nun blicke ich, mit ziemlicher Verspätung, in den neusten NHL Titel rein und muss zugeben…
Das ist im Fokus NEU
Wie immer bei Spielreihen wie dieser, ein kurzer Überblick über alles Neue und somit den Schlüsselabschnitt für alle, die die Vorgänger schon kennen. Generell muss ich sagen, das NHL 22 eines der EA Sport Titel mit den meisten Neuerungen ist. Neben einem geänderten Hauptmenü feiern vor allem viele Spielmodi ihren erneuten Aufritt. Doch dazu später mehr, denn nun geht es um die Key-Features des Spiels. Das wohl auffälligste ist die verbaute Frostbite Engine 3, welche wir aus Spielen wie Star Wars: Squadrons, Battlefield und FIFA kennen. Sie wertet das Eishockey-Erlebnis ungemein auf und holt selbst auf unserer Xbox One X das letzte aus der Hardware heraus. Fliegende Eispartikel, Spiegelungen auf Eis und Wänden, mehr Details bei den Spielern und Zuschauern und wie immer, ein Abnutzen des Eisfeldes. Die Frostbite Engine haben EA Sports vor allem deswegen genommen, weil der Grafikanspruch durch die Playstation 5 und Xbox Series X enorm gestiegen ist. Mich wundert es, warum man nicht schon früher den Umstieg von der EA Sports Ignite Game Engine auf die Frostbite Engine 3 wagte. Schließlich baut man bei NFL und FIFA schon seit einigen Jahren auf Frostbite auf. Profitieren tun übrigens nicht nur die neuen Konsolengenerationen, sondern auch die mittelgestellten Konsolen wie die Playstation 4 Pro oder die Xbox One X. Grafisch wurde also aufgerüstet, doch auch was die allgemeine Präsentation angeht, haben EA Sports die Fans erhöht und einen draufgelegt.
Immer wieder werden Spielstatistiken auf das Eis projiziert, neue Kameraperspektiven gezeigt und auch das Replay, sowie die Steuerung wurden überarbeitet. Eigentlich hat man an fast allen Ecken etwas mehr gemacht. Ob das den Spielspaß steigert? Wenn es nach mir geht: Auf jedenfall! Übrigens hat man in der Strafbox auch neue Kameras mit Weitwinkelobjektiven verbaut. Wutausbrüche sehen nun noch besser aus! Eine weitere Neuerung im Spiel ist das Gameplay und die Steuerung selbst. Trotz das NHL 22 immer noch rund drei verschiedene Steuerungsarten anbietet und selbst diese noch einmal miteinander kombiniert werden können, hat man sich dazu entschlossen die Physik etwas zu überarbeiten. Es gibt nun noch realere Bewegungen, bessere Feedbacks bei Berührungen und Treffern, sowie ein überzeugendes Spielgefühl am Puck. Im Zusammenhang dessen kommt die gute Grafik hier wirklich zur Geltung. Alles auf einer sehr positiven Art. Ich würde mal behaupten, so gut überarbeitet habe ich schon lange keinen NHL Titel gesehen. Doch das ist noch lange nicht alles! Als nächstes komme ich zu einem weitaus größeren Schritt, welcher vor allem die Superstars betrifft. Ich spreche hier von den Superstar X-Faktor Spielern. Dies sind Spieler mit besonderen Fähigkeiten und Spezialisierungen, welche auch als solche im Spiel aktiviert werden. Es sind keine Boosts, sondern eher passive Stärken, welche mal in den entsprechenden Spielfeldzonen aktiviert werden oder passiv mitlaufen.
Hier unterscheidet das Spiel aber auch schon zwischen den Superstars mit goldenen X-Faktor Werten und etwas schwächeren Stars mit Werten, die nicht extrem stark ausgeprägt sind aber sich von den restlichen “normalen“ Spielern abheben. Das gute bei dieser ganzen Sache ist, dass diese besonderen X-Faktor Werte/Fähigkeiten/Eigenschaften immer sichtbar sind. Sowohl als HUD über dem Kopf des Spielers auf dem Feld, als auch bei der Reihenbearbeitung. Was mir etwas fehlt, ist eine genaue Übersicht über alle 29 X-Faktor Icons (Fähigkeiten). Lediglich erwähnt EA Sports, dass es sechs Kategorien an X-Faktor gibt. Schießen, Skating, Passen, Hockey IQ, Defensive und Puck-Abwehr/Tor-Abwehr. (Im Spiel Goaltending genannt) Genaue Details zu den einzelnen X-Faktor Icons erfahre ich lediglich in der Reihenbearbeitung, wenn ich mir den Spieler direkt ansehe. Da steht dann der Name des Icons und was es aussagt. Du wirst dich sicherlich fragen, was sich EA Sports nun dabei gedacht haben? Aus einem Interview heraus hatte ich erfahren, das EA Sports damit etwas mehr Tiefe im Zusammenbau der Reihen erreichen wollte. Sicher gibt dieses Feature einige Möglichkeiten, die Reihen noch effizienter zu gestalten als eh schon. Wer im Übrigen nichts mit der Reihenbearbeitung zu tun haben möchte, der kann diese auch dem Co-Trainer überlassen. Dies gilt für auch für die Einzelspieler-Modi Franchise, Playoff und Saison.
Ich finde diese X-Faktor Geschichte recht gut und sie unterstreicht nochmal, was die Stars in der Realität für besondere Fähigkeiten haben. Abschließend finde ich diese X-Faktor Geschichte gar nicht mal so schlecht, aber eine statische Liste wäre sogar noch besser gewesen. So bleibt nur der Blick zur Reihenbearbeitung oder ein aufmerksames Betrachten des Hauptmenüs. Denn im Nebenfenster werden die X-Faktor Fähigkeiten ebenfalls vorgestellt, mit realen Aufnahmen aus der NHL. (Eine wirklich nette Idee!) Das neue X-Faktor Feature wird nicht nur in den einfachen Spielmodi zum Greifen kommen, sondern überall! Egal ob es der Franchise-Mode, Hockey Ultimate Team oder andere Modi sind – Der Superstar X-Faktor ist überall und somit mehr als nur eine einfache neue Funktion. Am Ende möchte ich wieder einmal erwähnen, dass auch dieses NHL von Lizenzen nur so strotzt. Es gibt alle Spieler, Werte, Trikots, Maskottchen aus den verschiedensten Ligen der Eishockey Welt. Der Hauptfokus mit dem meisten Kram bezieht sich natürlich auf die NHL und AHL. Aber auch US Collage Ligen sind mit dabei. Wer noch weiter über den Tellerrand hinaus blickt, der darf sich auf alle aktuellen Teams der DEL, SHL, LIIGA, EL, Hockeyallsvenskan, OHL, QMJHL, WHL, CHL Talent-Teams, Spengler Cup, sowie die Legenden aus der NHL Alumni Association und Ewige NHL-Ehemalige freuen. Insgesamt sind 21 verschiedene Ligen dabei. Nicht zu vergessen die 13 Teams aus der National League, 14 aus der Ice Hockey League, 32 der Champions Hockey League, 24 aus der IIHF, 16 für die IIHF-Weltmeisterschaft, 10 Teams für die IIHF-Weltmeisterschaft der Frauen und 10 für die IIHF Junioren-Weltmeisterschaft.
Welcher Steuertyp bis du?
Bevor ich nun auf den Spielinhalt eingehe, behandle ich noch schnell die Steuerungstypen und das, was du alles einstellen kannst. Beim erstmaligen Start des Spiels werde ich gebeten, die Grundeinstellungen vorzunehmen. Das ganze passiert auf der Ebene des “Schnelle Einstellungen“. In diesem Menü werde ich nach meiner Erfahrung mit NHL, Steuerung, Schwierigkeit, Gameplay-Voreinstellungen, Live-Tipps und Schussziel (-hilfe) befragt. Alles kann frei eingestellt werden. Natürlich ist dies nur oberflächlich, denn in den Spieleinstellungen kann ich sogar die Gameplay-Parameter meiner Spieler und jene des Gegners einstellen. Schwächerer Antritt, geringere Reaktion oder doch heftigere Checks? Die tieferen Einstellungen im Gameplay ermöglichen es, zusätzlich eine kleine Feinabstimmung an seinem Schwierigkeitsgrad vorzunehmen. Diese Möglichkeit und die damit verbundene Freiheit habe ich bereits bei den letzten NHL-Titel immer sehr geschätzt. Natürlich kannst du aber auch auf die vier Voreinstellungen zurückgreifen, die von Arcade bis Simulation reichen. Doch zurück zum eigentlichen Thema. In den schnellen Einstellungen ist alles recht oberflächlich, zum späteren Zeitpunkt kannst du aber deine Einstellungen noch intensivieren.
Weiterhin ist entscheidend, ob Zielhilfe beim Schießen oder nicht? Ist diese abgeschaltet, so muss ich in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, in welche Ecke des Tors der Schuss geht. Bevor ich mich in unendlich viel Text verliere, verweise ich dich an dieser Stelle mal an meine Screenshots zu den Voreinstellungen. Wieder einmal sehr erwähnenswert ist in meinen Augen die Wahl der Steuerung. Entscheide ob du mit dem voll simultanen “Skill Stick“, der Mittellösung “Hybrid“ oder doch eher die total einfache NHL 94 Steuerung spielen willst. Die Wahl ist deins! Eines sollte hier aber beachtet werden: Mit dem Skill Stick lassen sich deutlich mehr Aktionen, wie zum Beispiel antäuschen und ausgefeilter Tore, machen. Es ist für jene, die eher eine direkte Simulation bevorzugen. Als letzter Punkt für diesen Abschnitt habe ich noch die Live-Tipps! Ursprünglich als Teil des Be a Pro via Feedback vom Trainer gedacht, wurden die Live-Tipps nun in einer größeren Form auch auf das gesamte Spiel ausgebreitet.
In meinem Fall reicht das Setting Adaptiv, wobei das Spiel selbst entscheidet, ob es mir die Hinweise einblenden möchte oder nicht. Der Vorteil bei diesen Live-Tipps ist vor allem im Be a Pro-Modus spürbar. Hier werden bei bestimmten Situationen auch die direkten Aufgaben des Trainers kurz eingeblendet. Aber auch sonst, liefern die Live-Tipps überall eine gute und schnelle Hilfestellung. Weiterhin können so auch diverse HUDs ein- oder ausgeblendet werden. (Für das Passen und Schießen.) Von den Live-Tipps zu den Feedbacks des Trainers. Dieses Feature hatte ich gerade angesprochen und ist seit längeren schon ein Teil des Pausebildschirms. Hier analysiert und bewertet das Spiel mein Spielverhalten und liefert mir auf der entsprechenden Seite ein Feedback. Ob ich es letztendlich umsetzten werde, das bleibt mir überlassen aber manchmal ist das Feedback schon nicht schlecht. ACHTUNG! Im Be a Pro sind die Anweisungen des Trainers Pflicht.