Die Modis im Blick
Der Titel beginnt mit der finalen Partie der letzten Saison zwischen den Chicago Blackhawks und den Tampa Bay Lightning. Allerdings werde ich hier nicht in ein spezielles Szenario versetzt, sondern darf ganz normal die Partie einstellen und starten. Die Grundeinstellungen zum Spiel übernimmt das System von meinem bisherigen Profil, sodass alles mehr oder weniger vollautomatisch vorgenommen wird. Nach dem recht spannenden Spiel geht es in das voll gestopfte Hauptmenü. Man kann das ehrlich nicht anders sagen, denn die Kästen mit den Modis füllen wirklich zwei Seiten aus. Auf der ersten Seite fand ich das Schnelle Spiel und die Online-Komponenten: Online-Shootout (Wie Elfmeterschießen beim Fußball), Online Versus (1vs1), Hockey Ultimate Team, EA Sports Hockey League und Online-Teamspiel. Das Hockey Ultimate Team (HUT) brauche ich hier wohl nicht mehr ausführlich zu beschreiben, denn wie bei FIFA auch, kann ich hier mein eigenes Team zusammenstellen. Die notwendigen Spieler und Objekte bekomme ich durch Sammelkartenpakte. Starten tut jeder mit einem Starterpack, was wiederum alles notwendige beinhaltet. Mittlerweile haben die Entwickler eine automatisierte Verteilung der Karten auf die entsprechenden Positionen verbaut. Das Betrifft das Starterpack, als auch die Boosterpacks, welche ich für Echtgeld oder erspielte Punkte einlösen kann. Wie gehabt sind diese Packs in Bronze, Silber und Gold unterteilt was auch die Hochwertigkeit der enthaltenen Karten widerspiegelt. Da NHL mittlerweile auch eine komplette deutsche Textausgabe besitzt, wirkt alles viel einfacher als in den letzten Jahren. Habe ich mein Team zusammen, so kann ich mich in Online-Ligen gegen andere messen oder alternativ in der Einzelspielersaison mich empor kämpfen. Die erhaltenen Punkte für Boosterpacks richten sich übrigens nach den vier Schwierigkeitsgraden die das Spiel besitzt.
Habe ich Karten doppelt oder welche mit einem schlechten Wert, so kann ich diese über das Auktionshaus verkaufen. Für den routinierten NHL Spieler ist dies aber wahrlich nichts neues. Lediglich die Aufmachung und die Übersicht wurden zum positiven entwickelt. Übrigens besteht auch die Möglichkeit sein bisheriges HUT Team ins NHL 16 zu übertragen. Gehe ich nun auf die EA Sports Hockey League ein. Hier erstelle ich einen neuen Spieler und kann zusammen mit anderen Spielern einen Club erstellen oder einem bestehenden Club beitreten. Das Ziel ist natürlich in der Rangliste "als Club" hoch zu steigen und die Meisterschaft zu gewinnen. Viel besonderes gibt es aber darüber auch nicht zu berichten, da sich die entschiedenen Änderungen viel mehr auf die allgemeine Anzeige und das Gameplay beziehen. Zu guter Letzt gibt es dann noch das Online-Teamplay, wo 16 Spieler durch Zufall ein Match mit 8 Versus 8 bilden. Auch ein sehr toller Modus mit einem üblen Fun-Faktor. Bei allen Online-Tests konnte vor allem die gute Konnektivität zu den Servern und der Abgleich zwischen allen Spielern sehr überzeugen. Springe ich im Hauptmenü eine Seite weiter, so kommen die bekannten Einzelspielermodi. Hier steht mir der Turnier-Modus (Auch Playoff-Modus genannt), Offline-Shootout, NHL Moments Live (Spiele noch einmal die Highlights aus 2014-2015 und bald auch 2015-2016 nach) und der Trainingsmodus bereit. Aber Moment! Natürlich war das nicht alles. Die bisherigen Modis erklären sich eigentlich soweit von selbst. Nun komme ich zu den eigentlichen Flaggschiffen des Titels. Be a Pro Karriere, Be a Pro GM und Saison-Modus sind eigentlich DIE wichtigsten Modi in diesem Titel, gerade wenn man nicht unbedingt den Hang zum Online-Spiel besitzt. Dabei sind die Modi nicht sonderlich neu, abgesehen vom Saison-Modus der es nun endlich auch wieder erlaubt die Saisons anderer Hockey-Ligen zu spielen. Zum Beispiel die Deutsche Eishockey Liga.
Der Titel verfügt allgemein über 12 offizielle Ligen (+1 fiktiven Talent-Liga) mit allen entsprechenden Trikots, Spielernamen und alles was dazugehört.
In NHL 15 war ich sehr enttäuscht, das dieser Modus nicht vorhanden war. Der Saison-Modus gefiel mir sehr und auch die Übersicht ist gelungen. 
Be a Pro Karriere / GM im genauen Blick
In diesen Abschnitt behandele ich einmal mehr diese beiden umfangreichen Spielmodi. In Be a Pro Karriere erstelle ich zunächst einen Spieler. (Natürlich mit Namen, individueller Gestaltung von Gesicht und Körper, Spielerposition und entsprechende Ausrüstung) Dann folgt meine Entscheidung des Drafts: Direkt in die NHL, Erfahrung in der AHL sammeln oder ganz von unten anfangen als Draft-Spieler bei einem Talent-Team. Egal wofür ich mich entscheide, es gilt auf dem Feld eine gute Figur zu machen. Und hier kommt der Punkt an dem ich sagen muss: Bravo EA! Ich war sehr enttäuscht als das Trainer-Feedback bei NHL 15 gar nicht vorhanden war und auch meine Wartezeit auf der Bank nicht simuliert werden konnte. EA hat sich dieser derben Kritik, welche nicht nur von den Medien sondern auch von der Community kam, gestellt und diese beiden Elemente wieder verbaut. Nun sieht es so aus: Bei jedem Spiel, auch außerhalb der Be a Pro Modi, bekomme ich vom Trainer in der Pause ein Feedback mit Wertung und Tipps. Im Be a Pro Karriere werden diese Feedbacks direkt nach dem besetzen der Bank angezeigt. Dieses Feedback hilft im enorm weiter wenn die Partie einmal gar nicht laufen will. Leider kann der Trainer durchaus auch nachtragend sein. Zum Beispiel wenn ich eine zu langen Shift-Zeit beanspruche oder einen Kampf verliere. (Shifts nennt man übrigens den Wechsel der Reihen während des Spieles)
Abgesehen davon bin ich sehr froh darüber diese Feedbacks wieder zu haben und wie schon erwähnt, nicht nur im Be a Pro Modus. Mein Charakter sitzt also nun bis zum nächsten Shift auf der Bank. Das kann durchaus ein paar Minuten dauern. Schließlich beträgt die Spielzeit reale 20 Minuten und wird vom Spiel vorgegeben. (Dies betrifft nur den Be a Pro Karriere-Modus. Sonnst kann die Spielzeit natürlich nach belieben verstellt werden) Dank der Simulation bis zum nächsten Shift spule ich einfach die Wartezeit herunter und kann gleich direkt nach dem Shift wieder ins Spiel gehen. Meine Leistung bei den vergangenen Spielen geht dann im Menü in eine Gesamtwertung über. Nach und nach ergibt sich so mein Leistungsbild. Davon hängt nicht nur der Draft in eine feste Mannschaft ab, sondern auch die festen Positionen innerhalb eines Teams. Jede Woche, nach einer Partie, geht es dann an den Trainingsplan. Hier kann mein Spieler für eine angezeigte Zeit bestimmte Fähigkeiten trainieren. Damit verbessert sich natürlich sein Skill und er wird so nach und nach stärker. Sollte ich mich nicht mit dem Trainingsplan auseinandersetzten wollen, gibt es noch die Automatisierung. Übrigens können auch negative Auffälligkeiten wie verlorene Kämpfe oder zu lange Spielzeiten ohne Shift auch entsprechende Erfahrungspunkte beeinflussen. Das ganze Skillsystem wirkt in NHL 16 weitaus ausgereifter als bei seinen Vorgängern. Ergänzt wird dieser Modus noch durch eine Fülle an Informationen und Statistiken zu meinem Spieler. Weiter geht es mit dem Be a Pro GM, wo ich gleich das Management eines ganzen Teams aus der NHL übernehmen kann. Bei den Amerikanern heißt das aber nicht nur ein Team, sondern auch das Partnerteam was wir wohl eher als Amateure einstufen würden.
Somit habe ich also gleich zwei Mannschaften in zwei Ligen zu managen. Vom Draft (Einstellen junger Talente mit dem Status Free Agent) und Traden (Aushandeln neuer Verträge und Käufe von anderen Spielern) bis zum steuern der eigenen Mannschaft auf dem Feld kann ich hier soweit alles machen. Wer natürlich mit dem Traden und Draften nicht so bewandert ist, für den lässt sich dies natürlich auch automatisieren. Neben den kommenden Partien, allgemeine Updates (Was halt so in der virtuellen Liga alles passiert) gibt es auch neue Elemente. So spielt jetzt auch die Teammoral und die Kabinenchemie eine sehr wichtige Rolle. Während die Moral dafür sorgt das die Spieler bleiben und nicht zu einem anderen Verein wechseln wollen, ist die Kabinenchemie ausschlaggebend für die Siegchancen. Je besser die Chemie unter den Spielern, desto stärker treten sie auf dem Feld als Team auf. Gerade wenn man mit dem Spielstil Simulation oder Hardcore spielt ist das enorm wichtig. Verbessern lassen sich beide durch sogenannte Spieler-Meetings, wo ich diverse Aussagen treffen kann. Ich persönlich finde das super und zugleich erinnert mich das immer etwas an den Fußballmanager. Beim genauen betrachten der Spielerprofile kann ich als Manager sogar die aktuelle Meinung des jeweiligen Spielers ansehen. Was mir etwas fehlt ist der Fans-Support. So kann ich weder mit den Fans agieren noch mich um das Merchandising kümmern. Schließlich ist die Budget-Verwaltung bereits vorhanden. Im großen und ganzen sind beide Be a Pro Modi nur durch diese kleinen Veränderungen so viel besser geworden als es bei den Vorgängern der Fall war.
Werkle an deinen Einstellungen
Von den ganzen Modi komme ich nun zum wichtigsten. Das Gameplay war eigentlich nie ein Problempunkt bei den Titel rund um NHL. Wie bei den bisherigen Teilen auch, verhalten sich die Spieler sehr real und auch die Kollisionsabfrage ist wieder einmal allererste Sahne. Dies gilt auch für Grafik und die allgemeine Atmosphäre. Damit das Spielerlebnis nicht zum Frustspiel ausartet, haben EA Sports bereits früh in der NHL Reihe damit begonnen gehabt viele Einstellungsmöglichkeiten zu verbauen, um so dem Spieler die richtige Schwierigkeit bieten zu können.
Doch was kann ich nun alles einstellen?
Grundsätzlich bietet der Titel unter dem Menüpunkt Optionen -> Schnelleinstellungen alles notwendige auf einen Blick. Von der Zielschusshilfe bis hin zur Live-Hilfe kann ich hier alles nach meinen Vorlieben einstellen. So auch der Schwierigkeitsgrad und auch die Spielart. Um das in Zahlen zu fassen: Es stehen rund vier Schwierigkeitsgrade und drei Spielarten zur Auswahl. Während der Spielgrad vor allem die Stärke der KI im Spiel beeinflusst, sorgt die Spielart für das umschalten des Gameplays. So wird bei Arcade das Spiel schneller, die Schüsse härter und es gibt viel mehr Kontakt zwischen den Spielern. Simulation fasst da schon eher die taktische Variante ins Auge. 
So ist es von Vorteil auch die verschiedenen Taktikbefehle über das Steuerkreuz zu kennen und so die gegnerische KI auszuspielen. Verschiedene Spielzüge helfen hier übrigens auch weiter. Hardcore fällt dann in den Mix aus Arcade und Simulation und bietet zu 100% das, wie ich finde, richtige Eishockey Feeling. Allein die Kombination aus einen der vier Schwierigkeitsgraden und die Spielart sorgt für ein sehr dynamisches Gameplay. Doch das ist noch nicht alles, denn stört mich ein bestimmter Parameter an der KI, zum Beispiel ist die KI beim Bully zu lasch, so kann ich mir selbst ein Handicap verpassen. Selbstverständlich geht das auch andersherum. Diese erweiterten Einstellungen finde ich allerdings etwas abseits der eigentlichen Einstellungen, sodass ich beim ersten mal ordentlich suchen musste. In den Menüs, außerhalb einer Partie, können all diese Einstellungen frei vorgenommen werden. Während einer Partie werden einige Einstellungen dagegen gesperrt. Darunter auch der Schwierigkeitsgrad. Trotzdem finde ich das ganze wieder sehr gelungen von EA diese vielen Einstellungsmöglichkeiten wieder verbaut zu haben. Aber auch ohne die erweiterten Einstellungen macht der Schwierigkeitsgrad in Kombination mit der Spielart einen super tollen Eindruck.
Grafisch weiterhin auf hohem Niveau mit kleinen Mängeln
Zum Abschluss komme ich aber dann doch noch einmal zu den paar negativen Dingen des Titels. Allen voran ist zwar die Grafik der Next Generation Konsolen sehr würdig, allerdings nicht immer fehlerfrei. Gerade bei den Kameraschwenks auf die Bank erkennt man ab/an mal ein paar Fehler bei der Kantenglättung. Zudem fehlten mir bei einigen Gesichter der bekannt hohe Detailgrad. Auch bei den Animationen gibt es durchaus ein paar kleinere Fehler. Gerade bei der Kollisionsabfrage kann es durchaus mal etwas haken. Ein weiterer Punkt sind die Verletzungen nach einem Kampf. Bei NHL 15 sahen die Spieler noch richtig bearbeitet aus, eventuell mit einem Veilchen oder ähnlichen. Ich konnte dies leider bei diesem Titel nicht erkennen, was ich recht sehr schade finde. Weiter geht es zum Sound. Auch wenn die Kommentatoren einen weitaus größeren Wortschatz besitzen als bei früheren Titeln, so wiederholen sich diese immer noch bei bestimmten Situationen. Bei einem Spiel mit einer haushohen Führung ist die Anzahl der Wiederholungen von Sätzen sogar deutlich höher.
Doch an und für sich sind das alles nur kosmetische Fehler, denn generell ist die Präsentation Makellos. Beispiel gefällig? Schwenks auf der Maskottchen, Fans werden immer wieder mal gezeigt, Fans sind auch voll 3D Animiert und halten Schilder in die Luft, tolle Bewegungsunschärfe-Effekte und natürlich packende Emotionen. Krönen tut das ganze immer wieder mal die HD Videoausschnitte von einzelnen Locations und den beiden Kommentatoren im Fachgespräch am Anfang. Trotz der großen lobeshymnen gehe ich noch einmal auf den Umfang ein. Leider vermisse ich persönlich zwei Spielmodi die durchaus gut waren. Zum einen das Neujahr-Event WINTER CLASSIC, wo zwei Top Teams in einem vereisten Baseballstadion um den Sieg kämpfen und natürlich den Be a Legend-Modus, welcher auf den Be a Pro Karriere aufbaut. Jedoch konnte ich hier einen Spieler aus der Datenbank auswählen und seine Karriere spielen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 3 Tage 9 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
22. 09. 2015 um 20:50
22. 09. 2015 um 20:50
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