Vor drei Jahren brachten Milestone das erste MXGP auf den Markt. Sicherlich ist Motocross ein Nischensport und muss sich heutzutage sowohl gegen Fußball, als auch Autorennen und andere abgedrehte Sportarten behaupten. Jahr für Jahr arbeiten die Italiener an neuen Features und weiteren Verbesserungen, denn seien wir ehrlich... die vorherigen Teile waren zwar gut gelungen, aber noch nicht die Spitze des Eisbergs. Mit MXGP3 - The Official Motocross Videogame gibt es nun nicht nur ein neues Update an Fahrern der MX1 und MX2 Klassen, sondern vor allem grafische und physikalische Verbesserungen. Wechselnde Wetterbedingungen, eine optimierte Karriere, neue Grafikengine und noch mehr Gefühl beim Fahren, das sind die neuen Key-Features des Spiels. In meinem Test probiere ich die PS4-Version für dich aus.
Menüführung und Umfang ohne großen Veränderungen
MXGP 3 kommt in diesem Jahr zwar mit ein paar Änderungen im Spiel auf den Markt, allerdings hat sich vom Umfang und von der Menüführung nichts geändert. Weiterhin präsentiert das Spiel einen großen Einzelspieler und einen moderaten Mehrspieler. Wie immer, gehe ich zuerst auf den Umfang ein und kämpfe mich dann zur Physik und den Einstellungsmöglichkeiten vor. Im Bereich des Einzelspielers gibt es diesmal eine Karriere, Grand Prix, die Meisterschaft, Zeitrennen, das Fahrerlager und den Kampf der Nationen als Monster Energy FIM Mxon. Da ich gleich noch separat auf die Karriere eingehen werde, starte ich nun mit dem Grand Prix. Dieser Modus ermöglicht es mir ein einfaches Rennwochende zu veranstalten. Natürlich mit meinen Spiel- und Renneinstellungen. Was die Meisterschaft beinhaltet sollte eigentlich klar sein. Zwar werden die Veranstaltungsorte vorgegeben, sie können jedoch auch individuell angepasst werden. Das gleiche gilt auch hier für die Wochenendlänge, Runden und die Stärke der KI. Der feine
Unterschied zur Karriere liegt darin, das man in der Meisterschaft sich einfach einen Fahrer aus dem offiziellen Kader oder den eigenen Fahrer aussucht und dann spielt. In der Karriere muss man ein Bike für die jeweilige Rennklasse besitzen und kann dieses auch individuell verbessern und gestalten. Das Zeitrennen überspringe ich wieder einmal, da der Name dort Programm ist. Das Fahrerlager ist seit dem letzten MXGP ein Bestandteil des Spiels und ermöglicht es mir mich auf einem großen Gelände mich auszutoben. Das Gelände bietet viel Platz für das freie Fahren, ein paar Streckenverläufe und generell alles, was man für die ersten Schritte braucht. Apropos erste Schritte! Auf eine spielerische Einweisung oder gar ein Tutorial haben Milestone verzichtet. Viel mehr bietet man einen ein Tutorial zum Nachschlagen mit einfachen Grafiken und kurzen Erklärungstexten. Als letztes hat man noch den Spielmodus des Monster Energy FIM Mxon.
Hieran treten Biker aller MX Klassen als Nation vereint gegeneinander an. Man könnte es als „Kampf der Nationen“ ansehen. Trotz das der Funfaktor hier sehr hoch ist, gibt es nur eine kleine Anzahl an entsprechenden Strecken. Diese orientieren sich übrigens nicht an die, die man in den normalen MX Klassen befährt. Es sind viel mehr Arenen in denen die Veranstaltung ausgetragen wird. Atmosphärisch ist das dass wahre Highlight des Spiels. Nachdem ich nun den Einzelspieler beschrieben habe, folgt der einfache Mehrspieler. Schnelles Spiel, Spiel suchen und Spiel erstellen, das sind die gängigsten Auswahlmöglichkeiten. Insgesamt läuft der Mehrspieleqr recht stabil und kommt auch mit den Spielern zurecht, die vielleicht eine schwierige Übertragungsrate besitzt. Beim Schnelles Spiel war ich überrascht, wie schnell der Titel mittlerweile ein beliebiges Match findet. Ein deutlicher Fortschritt im Gegensatz zu den Vorgängern.
Der Mehrspieler bietet die Spielmodis Meisterschaft, Grand Prix und Monster Energy FIM Mxon. Die maximale Spieleranzahl liegt übrigens bei 12 Spielern. Der Host einer Sitzung kann über den Modus „Spiel erstellen“ übrigens auch Votings für Wetter und Strecken festlegen, genauso wie KI, Rundenzahl, Schwierigkeit der KI und die Fahrphysik. Rein theoretisch das selbe Bild wie beim Einzelspieler auch. Auf einen Textchat haben die Entwickler übrigens verzichtet, dafür gibt es einen fest verbauten Voice-Chat. Allerdings ist die Tonqualität eher mittelmäßig. Was mir positiv auffiel war die Möglichkeit innerhalb einer Lobby von einem Fremden, meine Freunde einladen zu können. Dies hat auf eine gewisse Weise einen Vorteil für alle Spieler in der Lobby, denn dann füllt sich die Spielerliste um so schneller. Viel bleibt mir zum Mehrspieler nichts zu schreiben, denn er tut recht ordentlich seinen Job und für spaßige Runden mit anderen ist es alle male gut.
Sterile Karriere – Vom Niemand zum Star
Die Karriere... bei vielen Renntiteln kann man mit diesem besonderen Modus noch viele Plus-Punkte sammeln. Dies kommt natürlich immer darauf an, wie man es präsentiert und was für Features enthalten sind. Bei MXGP 3 haben sich Milestone dafür entschieden, alles recht simpel zu halten. Bereits beim Spielstart werde ich gebeten einen Fahrercharakter anzulegen. Sind alle Daten eingegeben geht es direkt ins Hauptmenü. Fakt ist, das alle Rennen die ich in MXGP 3 absolviere, egal ob Einzelspieler oder Mehrspieler, Credits einbringen. Wie viel ich bekomme, hängt natürlich wieder von Parametern wie Schwierigkeitsgrad, Gegner- und Rundenanzahl, sowie der Nutzung von Hilfen und Features ab. So gesehen bekomme ich bei jedem Rennen (außer Zeitrennen und Fahrerlager) immer etwas gutgeschrieben. Für diese Credits kann ich unter dem Punkt "Anpassen" die Kleidung/Ausrüstung für meinen Biker aus namhaften Produkten zusammenstellen. Dies gilt selbstverständlich auch für die Verbesserungs- und Individualisierungsteile meiner Bikes. Wie oben schon beschrieben handelt es sich dabei um rund 300 verschiedene Komponenten. Die Verbesserungen können sogar geringe Auswirkungen auf die Attribute des Bikes haben. An der Strecke selbst bietet mir der Titel die normale Setup-Einstellungen für das jeweilige Bike. In den Bereichen Getriebe und Federung kann so ein kleines Feintuning vorgenommen werden. Was die Entwickler leider weggelassen haben, sind nette Animationen aus der Box. Hierfür gibt es nur noch einen sterilen Menübildschirm.
Im laufe der Karriere liegt es an mir, wie ich mich von meinen Leistungen her präsentiere. Als Rookie muss man zeigen was man kann. Später setzten die Sponsoren direktere Ziele mit entsprechenden Belohnungen. Nach einem Rennen gibt es dann die Abrechnung von Credits und die Zuteilung von Erfahrungspunkten. (Gaskontrolle, Bremsen, Regenfähigkeit und Steuerung) Natürlich wächst somit mein Charakter im Laufe der Karriere immer weiter. Es ist interessant zu sehen, wie gut die Entwickler die Auswirkungen von diesen Fähigkeiten, Einstellungen am Bike und die Verbesserungen in den Griff bekommen haben. Nach und nach entsteht so ein gewisses MX-Experiance. Wer anspruchsvoll spielt, der bekommt pro Rennen selbstverständlich eine enorme Summe an Credits. Doch was macht man, wenn das einzige Bike voll aufgerüstet ist und auch der Biker selbst Top aussieht? Na man investiert in neue Bikes! MXGP 3 verfügt, wie bereits erwähnt, über eine sehr große Anzahl an MX1 und MX2 Bikes mit verschiedenen Kubik- und Takt-Klassen. Im Verlauf meiner Karriere kann ich so die eine oder andere kleine Sammlung zusammen kaufen. Achja... es wird hier übrigens keinem etwas geschenkt. Doch... die erste Maschine geht auf Kosten des Hauses.
Danach müssen für höhere und besser bezahlte Klassen natürlich die Bikes selbst gekauft werden. Trotz der großen Individualisierungsmöglichkeiten stellte sich bei mir im Karriere-Modus nach einer gewissen Zeit eine gewisse Langeweile ein. Es gibt keine visuelle Werkstatt, keine speziellen Räume und keine Sonderfeatures wie Community-Feedback oder Sonderaufgaben, geschweige eine Siegerehrung. (Okey... Lediglich unter der Rubirk "Anpassen" geht es in einen Werkstattraum, wo das Bike und mein Biker dargestellt werden. Doch dies ist leider auch die einzige Umgebungsdarstellung.) Stur und stumm spule ich nach und nach meine Saison herunter und versuche mit dem Erfüllen von Sponsorzielen und die Preisgelder aufzusteigen. Schade eigentlich, denn bei der dritten Ausgabe von MXGP wäre sicherlich etwas „mehr“ drin gewesen.