Die große Lizenzpalette
MXGP bietet das volle Programm der Motocross Weltmeisterschaft. Angefangen von den offiziellen Strecken bis hin zu den Bikes hat sich Milestone nicht lumpen lassen, ordentliche Lizenzen heran zu holen. In den zwei MX Klassen (Die sich halt durch ihren Hubraum und somit Leistung unterscheiden.) kann ich mich nun mit meinem eigenen Charakter oder einem der offiziellen Fahrer auf die Piste begeben. Nicht nur lizenz-technisch ist MXGP gut aufgestellt, sondern auch die grafische Umsetzung ist gut gelungen. Die Bikes sind sehr detailliert, selbst wenn sie Zentimeter Dick mit Schlamm bedeckt sind. Die Strecken sehen auf dem ersten Blick sehr gut aus, doch der Teufel sitzt im Detail. Beim nutzen des Foto-Modus fielen mir am stärksten einige Nachlässigkeiten von Objekten und Dienstfahrzeugen auf. Diese gehören zwar nicht direkt zum Spielgeschehen, stehen aber an der Strecke. Ich muss dazu aber auch erwähnen, das solche grafischen Nachlässigkeiten nicht bei allen Strecken zusehen sind. Wer sich allerdings direkt auf das Rennen konzentriert und nicht gerade mit der Lupe in der Gegend herum sucht, der wird mit einer tollen Atmosphäre belohnt. Jubelnde Fans an der Strecken und selbst die Mitarbeiter des Teams stehen in den Boxenhäuschen und feuern die Fahrer an. Zur kleinen Info, die kleinen Boxenhäuschen, wo die Bikes gewartet und fertig gemacht werden, befinden sich oft direkt an einem Streckenabschnitt. Wo ich gerade bei diesen Häuschen bin. Der Service verläuft in diesem Spiel nicht statisch, sondern spielt in diesem kleinen Boxenhäuschen ab. So kann ich hier die aktuellen Zeitstände betrachten, meinem Bike ein Setup verpassen (Federung, Bremsen und Gang.) und natürlich auf die Strecke gehen. Spätestens hier zeichnet sich sehr viel Liebe zum Detail ab.
Die Qual der Wahl
Milestone hat es mit den vorhandenen Spielmodis wirklich gut gemeint und versucht somit wirklich für jeden Spielertyp was bereit zu halten. Wie in unserem Video zu sehen, gibt es Grand Prix, Karriere, Meisterschaft, Sofortrennen und das einfache Zeitrennen. Der Mehrspieler, welcher sich von den 0815 Mehrspielern abhebt, bietet zudem noch eine Online-Saison. Natürlich gibt es auch die normalen Online-Rennen und die Bestenlisten. In fast allen Modis darf ich, vor dem Rennen, Renneinstellungen und Fahrhilfen einstellen. Bei ersterem bestimme ich die Stärke der KI, Runden und Rennsession. (Einzelrennen, Doppelrennen, Qualifikation + Rennen oder einfach ein komplettes Wochenende mit Training, Quali und zwei Rennen.) Das Paket wird am Ende noch mit den Fahrhilfen abgerundet. Hier stelle ich noch meinen Realismusgrad ein. Zu meiner Überraschung reagieren die Eingriffe der einzelnen Hilfen, im Rennen ziemlich gut. Schaltung, Gewichtsverlagerung des Fahrers, Gekoppelte Bremsen (Ein Knopf für beide Bremsen) und Fahrphysik können auf den eigenen Fahrstil und die Erfahrung abgestimmt werden. Komme ich noch einmal zu ein Modus, der wirklich gelungen ist.
Der Karriere-Modus begleitet mich von den kleinen Anfängen als Wild-Card Fahrer bis hin zum Superstar in der obersten MX Klasse. Durch gute Leistungen gewinne ich nicht nur Bekanntheit bei den Teams, sondern bekomme auch Fans. Diese sind nur dann zu überzeugen, wenn ich meinen Rivalen abhänge, eine gute Qualifikation hinlege und natürlich auch Rennen gewinne. Durch die Fans, fühlen sich dann am Ende auch andere Teams aus der MX2 und MX1 angesprochen. Garniert wird das ganze mit meiner Garage, wo ich mein Outfit wechseln, Kalender und den Computer (Beinhaltet neue Teamanfragen, Aufgaben des aktuellen Teams, E-Mails und Feedbacks der Fans), sowie MXMAG (Ein Magazin was nach jeder Veranstaltung seinen Senf zu meiner Leistung gibt.) betrachten, sowie die Punktestände einsehen kann. Diese Garage ist animiert, sodass ich mit einem kleinen Schwung alle Bereiche abklappern kann. Der Karriere-Modus hat mich an dieser Stelle voll überzeugt. Übrigens kassiere ich im gesamten Spiel Erfahrungspunkte die zu dem MX Level gezählt werden. Dieser MX Level schaltet mir neue Motorcross Bikes, Helme und Fotos frei. Die Punkte gibt es für Renngewinne, Top Qualifikationen und für Rennherausforderungen. Hinzu kommt noch ein KI-Rennbonus, allerdings gibt es von diesen Bonus so gut wie keine Punkte, selbst dann nicht, wenn ich schon auf der höchsten Schwierigkeitsstufe fahre.
Recht nah an einer Simulation
Von den Einstellungen und ersten Worten geht es zum Herzstück des Spiels. Die Steuerung ist je nach Einstellungen an Hilfen und Rennoptionen einfach nur super gelungen. Jede Neigung, Unebenheit und jedes Setup fühlt sich irgendwie wirklich richtig an. Da wirklich alle Strecken über losen Untergrund verfügen, verändern sich auch die Streckenverhältnisse. Besonders zusehen ist das nach 5 Runden bei 16 Fahrern. Das Bike reagiert hier auf wirklich jeden Untergrund und wer bisher das Standard Setup genommen hat, wird bei einer eigenen Nachstellung eine wahrliche Verbesserung fühlen. Doch am Ende hilft meistens nur eine eigene Ideallinie zu wählen und versuchen nicht unbedingt in die Furchen der anderen Fahrer hinein zu fahren. Esseiden man bevorzugt das Bremsen mit der Nase. Davon ab, spielt es in diesem Titel eine große Rolle sich die Strecken im Training genau an zugucken. Anders als bei den meisten "vergleichbaren Titeln" ist eine frühe Analyse der Strecke von großen Vorteil. Je besser die Strecke bekannt ist, desto besser kann man darauf reagieren. Hügel, Sprünge oder einfach enge Passagen können mit einer optimalen Körperhaltung oder einem optimalen Drift schnell gemeistert werden, was wiederum einiges an Vorsprung zum Gegner bringt.
Sicherlich fragst du dich, wie die Lenkung an sich bei dem Titel aufgebaut ist. Die direkte Lenkung übernimmt der linke Stick, die Körperhaltung der Rechte. Vorder- und Hinterradbremse jeweils L2 und X. Das war es eigentlich schon. Für mich als Spieler stehen noch drei Kameraperspektiven und einen Blick nach Hinten zur Verfügen. In den Wiederholungen sind natürlich ein paar mehr vorhanden. Das Zusammenspiel von Lenkung und Haltung ist in diesem Titel sehr gut, wobei ein zu dolles Neigen in die jeweilige Kurve doch sehr Vorsichtig von statten gehen muss. Das gleiche gilt für das richtige Landen, die perfekte Dosierung von Gas oder das Ausführungen von einem Scrub (Lufttrick). Natürlich sind dies Punkte, die sich dank der Hilfen beseitigen oder vereinfachen lassen. Übrigens ist dieser Titel der erste bei dem ich sehe, das ein Motorcross Spiel nicht nur aus Tricks besteht!
Zu beklagen gibt es allerdings auch ein paar Punkte. So sehen die Stürze nicht wirklich authentisch aus, die Kollisionsabfrage ist manchmal ziemlich komisch und auch die KI hat, neben einer Kombination aus fester und dynamischer Rennlinie, fasst immer einen Leistungseinbruch, sobald ich an diesen vorbei gegangen bin. Und Leute, ich rede hier nicht von Mittel oder Schwer... ich rede von Realistisch! Zudem hatte ich oft das Gefühl, die KI arbeitet sehr gerne mit der Brechstange. Durchaus ist diese, spätestens bei einem kleinen Zweikampf, ein wahrer Gegner. Zum Abschluss kritisiere ich gerne noch das unnormale Respawnen nach einem Sturz. Manche Spawnpunkte sind etwas unglücklich platziert worden, sodass ein erneuter Sturz oder Zeitverlust die folge ist. Im Allgemeinen hätte ich es begrüßt, wenn bei einem Sturz der Spieler selbst zurück zu seiner Maschine rennen muss und somit das Rennen wieder aufnimmt. Ähnlich wie bei dem Microsoft Titel Motorcross Madness vor vielen Jahren. Abkürzen wird ebenfalls mit einem Respawn bestraft. Zu guter Letzt fehlen mir noch Wettereffekte wie Regen und technische Defekte an den Bikes selbst.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 14 Stunden 7 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
03. 04. 2014 um 21:04
03. 04. 2014 um 21:04
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