Aktueller Blogeintrag von Greg Goodrich (Executive Producer)
Ich habe bereits ausführlich in der Presse über unsere interne Entwicklungs-Philosophie gesprochen, die Basis unseres neuen Spiels „Medal of Honor“ so früh wie möglich lauffähig zu bekommen. Unser Team hat sich in der Produktion ausschließlich auf die grundlege Funktionalität des Spiels konzentriert. Sobald das Spiel steht, können wir uns das gesamte Produkt anschauen, es in seiner Gesamtheit spielen und herausfinden, ob es funktioniert, ohne dabei darüber nachzudenken, wie es aussieht.
Im Wesentlichen haben wir dieses Ziel im Dezember letzten Jahres erreicht. Seitdem haben wir einige Gefechte herausgenommen und neu gestaltet, denn wir waren der Meinung, dass diese nicht der Qualität entsprachen, die wir für dieses Spiel erwarten. Glücklicherweise haben wir keine unnötige Zeit darauf verschwendet, diese Teile des Spiels gut aussehen zu lassen. Somit war der verschwendete Zeitaufwand gering und unsere Strategie funktionierte.
Jetzt sind wir erneut an einem Punkt, wo das Spiel von Anfang bis Ende lauffähig ist. Und wir sind zufrieden mit der Spielgeschwindigkeit, der Story und am wichtigsten mit den Spielelementen. Nun können wir unseren Fokus auf die Gestaltung legen, die Zwischensequenzen hinzufügen, die Dialoge aufnehmen und alles weitere was benötigt wird, um das Spiel zu vollenden. Wir glauben, dies ist die beste Strategie, um unseren Fans die unterhaltsamste „Medal of Honor“-Erfahrung zu ermöglichen. Und die Strategie funktioniert.
Aber es gibt auch ein Problem mit diesem Ansatz.
Seit Dezember des letzten Jahres haben wir begonnen, unser Spiel zu bewerben. Ihr habt die Resultate in den Trailern, den Artikeln und Screenshots sehen können, die wir veröffentlich haben. Die Schwierigkeit dieser Strategie ist es, dass die Schönheit des Spiels in diesem Prozess erst spät im Entwicklungsprozess entsteht. Seit den ersten Bleistiftstrichen bietet der Entwicklungsprozess keine gute Möglichkeit, das Projekt jemandem vorzustellen, der die Vorgehensweise nicht kennt. Es ist ein wenig so, als würde man ein unfertiges Auto aus der Produktionslinie herausnehmen und einen potenziellen Kunden damit eine Testfahrt machen lassen.
Wir haben das erkannt und uns entschlossen, ein kleines Team an einige Teile des Spiels zu setzen, um diese präsentationsfähig zu machen und um uns nicht zu blamieren.
Jeden Morgen nach dem Aufwachen habe ich den Status meines Bartes überprüft, den ich mir gerade wachsen lassen möchte, habe mir eine Schüssel Cornflakes gemacht und mich in die Foren eingeloggt, um die Kommentare zu lesen. Ich antworte gewöhnlich auf jeden einzelnen Eintrag, wenngleich ich selten den „Antworten“-Knopf klicke. Es ist amüsant. Oft bin ich kurz davor zu antworten und denke dann: „Wie klingt das, was ich geschrieben habe, in einigen Monaten, wenn jemand diesen Thread wiederbelebt? Lässt mich das nicht dumm aussehen?“ Es ist ein Balanceakt. Aber es gab tolle Diskussionen in unseren Foren, meistens verstehen die Leute unseren Ansatz richtig, speziell die Leute von „Gamervision“, die alles Bild für Bild anschauen, was wir veröffentlichen.
Kürzlich hatten wir in den „Medal of Honor“-Foren zwei unterschiedliche Diskusionen, die unsere Spielcharaktere und die Waffenmodelle betrafen. Grundsätzlich erzählen uns die „Ausrüstungs-Verliebten“, es gäbe da noch offene Punkte zu klären und wir würden alles falsch verstehen. Das mag daher kommen, dass wir uns Authentizität als einen Grundsatz auf die Fahnen geschrieben haben. Ich habe an einer dieser Diskusionen teilgenommen und versucht, unsere Vorgehensweise kurz zu erklären. Es hat nicht funktioniert.
Aber ich versichere euch, wir sind aufmerksam. Uns ist beispielsweise bewusst, dass ein M4 Sturmgewehr einen Gasblock benötigt. Egal, ob es ein Rückstoß- oder Gasladesystem ist, ein M4 benötigt dieses essenzielle Stück Metall, um die Explosionsgase von der Explosionskammer in das Magazin zu leiten und das Nachladen zu ermöglichen. Und das M4 wird einen solchen Gasblock haben. Wer wissen ebenso, dass die meisten Operationen keine Einheiten benötigt, die in einheimischer Kleidung getarnt sind. Aber ich kann euch versichern, es wird Momente geben, in denen euer Tier 1 Mitglied in voller Kampfmontur gekleidet sein wird. An dieser Kleidung arbeiten wir momentan. Den afghanischen „Landstreicher“-Look haben wir etwas früher in der Entwicklung gewählt, weil wir dachten, es wäre ein neues Aussehen, das wir den Kämpfern verpassen könnten. Es sieht anders aus und grenzt uns ein wenig von anderen ab. Einen Elitekämpfer in Kampfanzug zu gestalten, ist einfach. Und sie werden kommen. Abschließend: US Army Rangers, das erste Ranger Battalion des 75th Ranger Regiment, ist eine Eliteeinheit der U.S. Army. Mit ihnen ist nicht zu spaßen. Sie sind kompetent, professionell und haben eine lange Tradition darin, jemandem in den Hintern zu treten. Wir werden sie ehren. Wir haben viel Zeit investiert, über Tier 1, “Vorschlaghammer” und “Skalpell” zu sprechen und ich kann euch versichern, die Rangers wissen, wo es lang geht! Hooah!
Greg Goodrich - Medal of Honor Executive Producer