Mass Effect Legendary Edition (LE) ist die komplette Shepard-Saga.Wer das Spiel noch nicht kennen sollte und gute Action, sowie RPG´s mit schöner Geschichte mag sollte unbedingt zugreifen. Alle Teile einzeln zu kaufen wäre nicht unbedingt günstiger und dazu wesentlich hässlicher. Es ist die beste Möglichkeit, diese schöne Saga zu genießen.
Nun habe ich alle drei Teile (erneut) komplett durchgespielt, somit kann ich alles genau und frisch vergleichen.
Die komplette Trilogie wurde mit schönen neuen Texturen versehen und das fällt sofort ins Auge, so gut wie alles sieht knackig und scharf aus. Außerdem hat die Trilogie eine Controllerunterstützung spendiert bekommen, damit man sie auch noch schön von der Couch aus genießen kann. Auch kann man, wie damals schon, seinen Spielstand in Teil zwei und drei importieren, um die wichtigsten Entscheidungen vom Spiel zu Spiel zu tragen, was den Eindruck einer durchgehenden Geschichte vermittelt. Alle drei Teile werden einzeln über einen gemeinsamen Launcher gestartet. Die Ladezeiten sind sehr angenehm, kaum Wartezeit, eine SSD sollte in heutigen Zeiten aber Pflicht sein. Im ersten Teil hatte ich drei Abstürze, immer während einer Zwischensequenz. Teile 2 und 3 liefen bei mir reibungslos. In allen drei Teilen hatte ich Schwierigkeiten mit der richtigen Auflösung, weil das Spiel mehrfach nicht akzeptiert hat, was ich gewählt habe, irgendwann ging es doch noch. Benutzer von MS-Game Pass haben einen zusätzlichen Kampf zu bestreiten, da sich der steaminterne Origin-Client nicht mit dem EA Desktop verträgt und eine Fehlermeldung ausspuckt. Hier muss man erst die „große“ separate Origin-Version starten, dann startet auch das Spiel.
Was mir noch aufgefallen ist: Bei der Mission mit dem Privatappartement auf der Citadel (Teil 3), war die Sprachausgabe zwischendurch nicht auf Deutsch, die Texte aber schon. Vielleicht hat das noch jemand gehabt, mal sehen.
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Teil 1:
Trotz der scharfen Texturen gibt es Limitierungen, die vor aber fast nur im ersten Teil wegen der veralteten Unreal-Engine bemerkbar sind, da hier die Detailarmut vieler Figuren nach wie vor deutlich anzumerken ist. Nichtsdestotrotz sieht dieser Teil viel besser aus als das Original, welches von 2007 stammt. Auch die Lichteffekte im ganzen Spiel sind sehr schön anzuschauen und auf den Planeten kann man schöne Landschaften bewundern. Hinzu kommt eine etwas verbesserte Erkundung mit dem Mako, also dem Bodenfahrzeug, mit dem man die Planetenoberflächen bereist. Man kommt sich zwar immer noch vor, als würde man einen Flummi steuern, allerdings hat der Mako jetzt auch einen Vorwärts-Boost, mit dem man die teils stark zerklüfteten Planeten besser erkunden kann, ohne ständig umdrehen zu müssen.
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Teil 2:
Beim Wechsel zum zweiten Teil fällt der optische Unterschied noch mehr auf, die Figuren sind wesentlich detaillierter dargestellt und es wurden mehr Polygone zu Darstellung genutzt, was sofort ins Auge fällt.
Was aber auch direkt auffällt, ist der abgespeckte Fähigkeitenbaum. Hatte man noch im ersten Teil viele Freischaltmöglichkeiten, beschränkt sich der zweite Teil auf ein paar Munitionsarten und wenige Fähigkeiten.
Ein Radar, wie im ersten Teil fehlt, sowie Karte im Gefechtsgebiet. Dafür hat man jetzt ein Richtungsweiser auf Knopfdruck, auf manchen Planeten sogar eine Karte.
Was auch ein wenig negativ auffällt, ist die sehr veränderte und geschrumpfte Citadel, die jetzt hauptsächlich aus Einkaufspassagen besteht. Präsidium ist diesmal ein einzelner Raum der per Schnellreise aufgesucht werden kann.
Man merkt deutlich, hier liegt der Fokus ganz woanders und ME2 ist nicht einfach eine Fortsetzung der Geschichte, was man schon im Prolog mehr als deutlich macht: Projekt Lazarus.
Nach einer Umgewöhnung gegenüber dem ersten Teil beginnt die Reise. Diesmal ist der Ressourcenabbau ein wichtiger Teil des Spiels, da daraus Verbesserungen hergestellt werden, die zu Erforschung Edelmetalle benötigen. Dafür können wir jetzt Planeten scannen und auf Metallvorkommen untersuchen. Haben wir was gefunden, wird eine Abbausonde zum Ernten losgeschickt. Doch kosten Sonden Geld und das Suchen kann relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Diesmal brauchen wir auch Treibstoff zum Reisen, welcher genauso wie die Sonden im Treibstoffdepot gekauft werden muss. Aber keine Sorge, es gibt genug Ressourcen in der Galaxie, damit man alles erforschen kann.
Dafür fühlen sich die Bodenkämpfe jetzt deutlich echter an. Die Gegner sind agiler, haben jetzt teils auch noch Rüstungen und Barrieren, nicht nur Schilde und sie treffen auch.
Munition ist jetzt begrenzt und die Projektile sind keine Laserstrahlen mehr, sie fühlen sich wie Kugeln an. Das Kämpfen ist ansprechender, als im ersten Teil. Das macht auch mehr Spaß.
Es gibt auch keine öden Erkundungsmissionen mehr, nur bei den Feuergänger-Missionen ist man noch mit einem Fahrzeug unterwegs. Alles andere wird zu Fuß erkundet und das ist auch besser so.
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Teil 3:
Auch der 3. Teil beginnt mit einem großen Story-Kracher. Haben wir eine Chance gegen einen übermächtigen Gegner? Auch hier übernehmen wir wieder den Spielstand aus den vorigen Teilen, in dem zuvor getroffene Entscheidungen, sowie bisher verstorbene Team-Mitglieder stecken.
Der stark erhöhte Detailgrad der Texturen der LE fällt auch hier deutlich gegenüber dem Original auf, was das Auge sehr erfreut.
Optisch dazugekommen seit Teil 2 sind jetzt Rauch, welcher im Kampf die Sicht einschränkt und Dunkelheit, in der man jetzt mehrmals mit der Taschenlampe unterwegs ist.
Eine spielerische Änderung gibt es im dritten Teil gegenüber dem Original doch :
Der Multiplayer in der LE wurde komplett entfernt. Das stört nicht besonders, brauchte man den doch damals nur, um Punkte für die Allianz gegen die Reaper zu sammeln. Diese bekommt man jetzt auch so im Verlauf der Kampagne zusammen. Erst recht, wenn man die vorigen Teile zuerst durchgespielt hat.
Der Fähigkeitenbaum ist wieder anders als in den Vorgängern und diesmal wieder etwas komplexer mit mehreren Wegen bei der Entwicklung.
Der Sondenscan vom Teil 2 ist weg, jetzt senden wir so eine Art Radarstrahl aus, der auf Besonderheiten in der Nähe hinweisen kann. Doch Vorsicht, diesmal kann das Scannen Reaperschiffe auf den Plan rufen. Dann heißt es schnell das System verlassen, sonst droht das Ende. Auch das Hacken, aus Teil 1 und 2 bekannt, entfällt im dritten Teil komplett.
Die Handhabung der Waffenwahl ist jetzt auch etwas schwieriger, weil wir über ein Gewichtlimit verfügen, welches sich negativ auf die Aufladezeit unserer Kräfte auswirkt. Wer oft seine Kräfte nutzen will, nimmt nur wenige, oder ganz leichte Waffen mit. Die Schießeisen haben jetzt auch sichtbare Werte, die man vergleichen kann und sie können mit Modifikationen verbessert werden. Man kann auch Leichtmetalle finden, um das Waffengewicht abzusenken, was wieder wörtlich positiv ins Gewicht fällt.
Was gegenüber den Vorgängern jetzt oft vorkommt, sind Folgen von Entscheidungen: Da man jetzt Verbündete für die letzte Schlacht sucht, sind nun Entscheidungen von Nöten, die eine der beiden Parteien oft gegen uns bringen. Waren die Konsequenzen in Teil 1 und 2 oft nicht vorhersehbar, zeichnen sich hier die Folgen rasch ab und man wird damit auch konfrontiert.
Das Ende der Shepard Saga ist/war für viele sehr enttäuschend (vor allen vor dem Extended Cut), was ich nachvollziehen kann. Aber die zuvor erwähnten Entscheidungen ließen auf ein schwieriges Ende schließen und so war es auch. Aber die Saga ist abgeschlossen, fertig. Ich habe das grüne Ende gewählt, welches für mich das einzig logische war.
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