Mafia 2

Vito Scaletta, ein junger Mann mit Wurzeln in Sizilien/Italien, auf der Suche nach Arbeit, Geld und Reichtum. Welcher junge Einsiedler träumte nicht von der großen Hoffnung in Amerika?

Er kam mit seinen Eltern als junger Bursche nach Amerika, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Was er dann hier vorfindet, ist aber alles andere als das schöne reiche Leben. Der Vater am Hafen zur Ausbeutung verdammt, lernt der junge Vito die rauen Seiten des Lebens kennen. Er wächst in der Großstadt Empire Bay auf, man könnte denken ein Nachbau vom heutigen New York. Schnell gerät er als junger Kerl an genau die Leute, von denen der Vater sagte, dass er sich von ihnen fern halten soll. Als er Joe kennen lernte, haben sie auch ein paar krumme Dinger gedreht, um sich ein bisschen Geld zu verdienen. Bei einem Einbruch 1943 wird Vito festgenommen. Er kann sich jetzt aussuchen, Knast oder Armee. Er entscheidet sich für die Armee und kämpft an der Seite der Amerikaner. So spielen wir im ersten Zeitfenster im zweiten Weltkrieg, und zwar die Mission Operation Husky. Als er im Winter 1945 am Bein verwundet wird, schickt ihn die Armee nach einem Aufenthalt im Lazarett für einen Monat nach Hause. Hier trifft er Joe wieder und alles ist wie früher. Seine Mafiosi Kumpels sorgen auch dann dafür, dass er nie wieder zurück zur Armee muss und so rutscht Vito immer tiefer in die Angelegenheiten der Mafia. Mit der Zeit ist er der Laufbursche von diversen Mafiosi´s und verdient sich so ein paar Kröten dazu. Dies ermöglicht es ihm, ein etwas besseres Leben als seine Eltern in Amerika zu führen, aber nicht, ohne dafür Tribut zu zahlen.

Schnell rutscht der junge Vito immer tiefer in die Machenschaften der Mafia, durch seinen Freund Joe lernt er mehr und mehr Leute der Familie kennen und schließlich, eh er sich versieht, ist er auch schon ein Mitglied der einen Treueschwur ableisten muss. Schnell lernt er, dass nicht alles was glänzt, auch Gold ist. So ist er auch schon mal in diverse Angelegenheiten verwickelt, aus denen er sich lieber raus gehalten hätte. Aber was macht ein treuer Mafiosi eben, er befolgt ganz artig die Befehle, ohne Fragen zu stellen. Die ganze Kampagne ist unglaublich realistisch umgesetzt, man könnte fast glauben, sie beruht auf einer wahren Begebenheit. Mich persönlich hat die Story über 14 Stunden in den Bann gezogen, ich wollte immer wissen, wie es mit Vito & Joe weiter geht. Dabei war es egal, ob ich Zigaretten verticken oder einen wichtigen Geschäftsmann aus dem Weg räumen sollte. Der Umfang und der Einfallsreichtum der Entwickler bei der Gestaltung der Story ist wirklich unglaublich, absolut gut gelungen. Nicht nur das wir in mehreren Zeitzonen das Spiel absolvieren, also während des zweiten Weltkrieges, ein paar Jahre danach und jedes Mal ändert sich die Umgebung, Fahrzeuge, Mode usw.. Ein Zeitraffer der besonderen Art, zumal wir auch Empire Bay im Winter zu Gesicht bekommen.

Mafia 2 hat nicht nur eine toll inszenierte Kampagne zu bieten, auch die Effekte wie Sound, Physik und Zerstörung von Objekten ist grandios umgesetzt. Erstmals aufgefallen ist mir das bei einer Szene, als wir uns in einer Lagerhalle hinter einem Betonpfeiler versteckt haben. Nach einem heftigen Feuergefecht war meine Deckung ganz schön demoliert, überall sind die Betonstücken von den Kugeln weg geschossen worden. Das ist aller erste Sahne und sieht echt spektakulär aus, eigentlich ist man so gut wie nie sicher, jede Deckung kann unter Beschuss genommen werden. Einige halten mehr aus, einige weniger. So kommt es auch schon mal vor, dass die Deckung durch Feuer (Molotowcocktails) komplett den Erdboden gleich gemacht wird. Dann heißt es schnell eine neue Deckung suchen.

Im Laufe der Zeit verschlägt es unseren Vito sogar in den Knast, auch eine Erfahrung die es bis jetzt so noch nicht gegeben hat. Mit diversen Boxkämpfen hält er sich hier am Leben und bei der Stange. Hier lernt er auch einen richtigen Familienboss kennen, der erzählt ihm erstmal, wie es wirklich lang geht. All diese Erfahrungen die wir in diesem Spiel machen dürften und dazu beigetragen haben, haben die ganze Story unglaublich mitreißend gemacht. Klar ist sie strickt linear, also mach dies, fahr da hin, observiere den und erledige den, dennoch ist das alles wichtig, um die Story voran zu treiben. Sicherlich hätte man sich durchaus mehr Freiheit wünschen können, zum Beispiel zwischen den Missionen, um dem Spieler zur freien Erkundung mehr Zeit zu geben. Ich hatte kaum die Möglichkeit mal durch die Stadt zu fahren, ohne einen Termindruck im Nacken zu haben. Gerne hätte ich mir die "Open-World" näher angeschaut, doch leider bin ich dazu gar nicht gekommen. Immer musste ich einen Auftrag erledigen. Das ist auch der einzige Kritikpunkt an dem Spiel, wo ich denke, dass hätte man besser lösen können.

Ebenso wurde konsequent am Sound und der Geräuschkulisse gearbeitet. Die Synchronsprecher sind aller erste Sahne. Die Entwickler haben bei der deutschen Synchronisierung auf Qualität geachtet und das merkt man auch. Die Sounds der Waffen sind dem Zeitalter angepasst, leider kann ich auf kein Vergleich eingehen, da diese Waffen doch schon ein wenig älter sind. Dennoch wirken sie zwar recht glaubwürdig, doch große Unterschiede bei Durchschlagskraft, Streuung und Reichweite gibt es nicht. Klar das die Schrotflinte wesentlich mehr Bums verursacht, aber ich kann auch mit einer Pistole den Feind in über einhundert Meter mit einigen Schüssen erledigen. Worauf ich dabei hinaus will ist, dass es eher arcadelastig ist, damit aber auch absolut einsteigerfreundlich. Die Mischung zwischen Spaß und Ansporn wurde hier genau getroffen!

Zum Abschluss ist noch zu sagen, dass die PC-Version des Spiel eine Steam-Aktivierung benötigt. Das heißt eine Online-Aktivierung ist erforderlich und Mafia 2 wird auch über diesen Client gestartet.

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