Auf zum Touchdown 2012
Madden NFL 12 - Article - Auf zum Touchdown 2012
Madden NFL 12
04.10.11 14:14 Test
Pünktlich zum Saisonbeginn der neuen National Football League in Amerika, erschien der neuste Madden NFL Titel aus dem Hause Electronic Arts. Was er uns bietet, stelle ich hier kurz vor.
Madden NFL ist DAS American-Football-Videospiel überhaupt auf dem amerikanischen Spielemarkt und zählt nicht zuletzt fast immer zu der bestverkauften Reihe. Electronic Arts und die Abteilung (EA) Sports entwickeln und veröffentlichen diese Videospielreihe schon seit 1989. Der erste Titel erschien unter den Namen: John Madden Football. Das Spiel wurde nach dem, in Amerika bekannten Footballkommentator und früheren Erfolgstrainer, John Madden benannt. Unter der Zusage, das Madden so realitätsnahe an den Sport programmiert wird wie möglich, stimmte John Madden die Namensgebung zu. Es folgten 1993 die offizielle Lizenzen der NFL und somit ein weiterer Beliebtheitsschub. Folglich war die Serie nur noch als Madden NFL erschienen und auch bekannt geworden. Neben verschiedenen bekannten Kommentatoren der USA, stellte sich auch seit 1998 ein Madden-Fluch ein. Ab 1998 wurden nicht mehr wie zuvor, Cover mit John Madden heraus gebracht, sondern von ausgewählten und besonders populären NFL-Spielern. Doch allen Spielern die auf diesem Cover erschienen, folgten in der darauf folgenden Saison größere Pechsträhnen. Seitdem schreiben die Medien vom Madden-Fluch. Seit 2004 besitzt EA im übrigen exklusive NFL Rechte.


Der Menü-Dschungel
Ohne einer großen Installation geht es ins Intro. Es folgt das Freischalten des Online-Passes. Danach komme ich auf das Hauptmenü. Die ersten Punkte sind Play Now, Online, Ultimate Team, Game Modes, My Madden und EA Sport Extras. Der letzte Menüpunkt ist in meinen Augen, eigentlich das unbedeutendste von alle Punkten. Hier kann ich Points für echtes Geld kaufen, um somit im Ultimate Team neue Boosterpacks zu bekommen. Zu diesem Thema komme ich später noch. Neben diesem Shop gibt es noch das Handbuch und Game Credits. Übrigens ist das komplette Spiel in Englisch. Im Bereich Online finde ich einen Haufen Möglichkeiten Madden online zu spielen. Egal ob eine normale Online-Partie, wo ein Spieler zu den anderen gepackt wird, oder mit Freunden. Wer ein großes Interface haben möchte, der braucht nur auf Communitys zu gehen. Dort befinden sich Chaträume und offene Begegnungen, die auch als Ranglistenspiele gewertet werden. Ein Punkt, der das große Herz der Entwickler an der NFL wiedergibt, sind die offiziellen und aktuellen Dienste im Spiel. So finde ich unter Online zum Beispiel auch On Demand und kann dort die neusten Videos und Berichte zur aktuellen NFL Saison abrufen.

In der gesamten Menü-Übersicht laufen, in einem Laufbanner am unteren Ende des Bildschirms, die aktuellsten Stände und Begegnungen der NFL durch. Eine wirklich gute Idee, nicht nur für Fans! In Head to Head kann ich aussuchen, ob ich ein ganz schnelles Match mit oder ohne Freund ausführen will, oder gar eine Herausforderung machen möchte. Madden bietet nicht nur den normalen American Football Wahnsinn, sondern hat auch einige nette Herausforderungen im Paket. Diese können während eines Matches oder Extra ausgeführt werden. Als letztes im Online Bereich folgt Madden NFL Online, eine eigene Interfaceseite, wo ich mir Videos, virtuelle Ligen und Arenen, sowie meine Freunde begutachten kann. Hier gibt es auch noch einmal die Möglichkeit, die einzelnen Spielmodis direkt auszuwählen und gleich zu starten.


Das Ultimate Team ist nicht sonderlich neu, doch bietet es neben den Standard Modis für ordentlich Spaß. Der Sinn darin ist das erstellen eines Traumteams durch eine Art Sammelkarteneffekt. Zum Start bekomme ich (jeder Spieler) ein Grundsatz an Spielerkarten. Die Spielerkarten sind Theoretisch das Team selbst, was durch die virtuelle Begegnungen gemanagt, als auch gespielt wird. Um das Team weiter auszubauen, muss ich allerdings Points erspielen oder dazu kaufen. Für diese Points kann ich, je nach Kosten, bessere oder schlechtere Zusatzkartenpakete kaufen. Damit kann ich dann mein Team weiter aufstocken und auch Outfits und Stadien hinzukaufen. Um das Paket komplett zu machen, können Karten, die nicht mehr gebraucht werden, Verkauft oder getauscht werden. Natürlich kann ich diese Karten auch mit anderen Spielern teilen und online mit dem Team antreten. Eine ganz nette Sache, die mittlerweile bei fast jedem EA Sport Spiel mitgeliefert wird.

Vor dem letzten Punkt folgt noch Game Modes. In diesem Punkt befindet sich die normale NFL Liga, unter den Namen Franchise Mode, mit allem was zu einer NFL Saison gehört. Be an NFL Star bezieht sich auf die einzelne Karriere eines NFL Spielers. Der erstellte Spieler muss hier beweisen, dass seine Fähigkeiten für einen Einsatz in der NFL reichen. Zu guter Letzt, gibt es noch das Training und Minispiele.


Für die meisten wird wohl das Play Now eine große Rolle spielen. Egal ob allein oder mit zweiten Controller, kann hier entweder die neuste Auflage des Superbowls mit allen Showeinlagen gespielt werden oder einfach ein normales Match. Die Einstellungen zum Spiel, wie Stärke der KI und Hilfen, können im Auswahlmenü vorgenommen werden. Neben ganz einfachen Einstellungen, können alle Eigenschaften, Hilfen und Stärken der KI im kleinsten Detail verändert und angepasst werden. Für jemanden der das Spiel gut kennt, eine tolle Sache, für Anfänger wie mich eher verwirrend. Neben der Seitenauswahl, kann ich nun zwischen den aktuellen und lizenzierten NFL Teams wählen, sowie das Wetter und das Stadion. Alle Stadien sind im übrigen den Originalen nachempfunden. Habe ich meine Wahl getroffen, folgt der normale Ladebildschirm.

Die ersten Spielzüge
Ich starte ein normales Match über Play Now und suche mir als Home Team die New York Jets aus. Als Gegner müssen erst einmal die San Francisco 49ers herhalten. Wie bei allen Sportspielen, wird die Teamstärke angezeigt. Im nächsten Fenster kann ich das Wetter, genauere Einstellungen zu den Regeln wie auch Spielverlauf und die Uhrzeit vornehmen. Nach den letzten Einstellungen und einem kurzen Ladenvorgang eröffnet eine Hubschrauberperspektive auf das Stadion, der Jets, die ersten Szenen. Es folgt der typisch amerikanische Show-Wahnsinn mit Einlaufaktionen und kurzen Vorstellungen einzelner Spieler. Diese Prozedur ist in den ersten Spielen sehr sehenswert, auch bei Liga spielen, allerdings wiederholen sich diese immer auf die gleiche Weise und wirken nach und nach nicht mehr so pompös. Beide Teams stehen sich gegenüber und führen mit dem Schiedsrichter den Münzwurf aus. Leider verliere ich dabei und der Gegner lässt mich den Kick ausführen. Ich darf dann lediglich nur noch die Spielseite aussuchen. Football wirkt gerade für Leute, die es nicht verfolgen oder direkt ein Fan sind, etwas verwirrend. So ging es mir bei den ersten Zügen ebenfalls. Das mitgelieferte Handbuch im Spiel, als auch in der Hülle, bot mir keine direkte Übersicht über Tastenbelegung oder Spielzügen. Gespielt wird von der Teleperspektive an zwei Seiten des Spielfeldes (Seite und Tor). Der Startkick wird normal ausgeführt, also hoch und möglichst weit. Die Stärke des Kicks leite ich durch einen Energiebalken ein, der einmal den Höchstwert und dann den Trittpunkt bestimmt. Je besser und genauer ich dies in zwei Schritten bestimme, desto weiter geht es. Der Gegner muss nun den Football fangen und gleich den Gegenzug zu meiner Seite einleiten. Meine Mannschaft konzentriert sich nun auf das Abfangen des Spielers mit dem Leder-Ei.

Die KI macht, je nach Einstellung, dass was sie machen soll. Ich kann während des Gegenlaufs jederzeit einen Spieler anwählen, um auch selbst aktiv zu werden. Der gegnerische Spieler kommt durch zwei meiner Spieler auf der 20 Yard Linie der gegnerischen Seite zu Fall. Die Animationen im Spiel, als auch in den Szenen zwischen den einzelnen aktiven Spielszenen, sehen sehr real aus und machen bis auf kleine seltene Animations- und Grafikfehlern einen sehr schönen Eindruck.


Während diesen kleinen Zwischenszenen muss ich im unteren rechten Feld meinen Grundspielzug aussuchen. Dieser setzt sich aus Passen, Laufen oder Spielplan zusammen. Letzteren kann der erfahrene Spieler im “Playbook“ editieren und somit verbessern. Da sich mein Team allerdings in der Defensive befindet, gibt es natürlich auch dafür zwei Grundspielzüge. Dieses kleine Feld bleibt knapp 15-20 Sekunden, danach kann ich die Spielzüge nur noch über zwei Tasten ändern. Allerdings nur solange, bis die Gegner den Ball freigeben. Sehr hilfreich ist hier, dass jeder Spielzug mit Pfeilen und einzelnen Bereichen auf dem Feld angezeigt wird. Mit einem geeigneten Spielzug wähle ich noch schnell meine Spielfigur aus und warte auf den Start. Ich kann natürlich ganz normal zwischen allen meinen Spielern wechseln. Der Gegner hat nun den Ball dem Hintermann übergeben und er schafft es nicht die 10 Yard Linie zu überqueren und wird sehr unbequem gestoppt. Als Angreifer hat das Team 4 Versuche, die nächste Yard Zone zu erreichen. Schafft es das Team nicht, folgt ein letzter Zug, der einen normalen Spielzug nach Buch oder einen Kick erlaubt.


Bei Football geht es im Allgemeinen um den Gewinn von Yards in Richtung Ziellinie. Gelingt der Run bis zur gegnerischen Linie, spricht man vom allseits bekannten Touchdown. Dieser wird hin und wieder sehr schön dargestellt. Nach drei Anläufen schafft es der Gegner weiter zu meiner Linie zu kommen. An der 30 Yard Linie auf meiner Seite kommt der Vorstoß zum erliegen. Auch die weiteren Aktionen verlaufen sich im Sand. Das gegnerische Team nutzt die letzte Chance für einen Kick und schafft es auch den Football durchs Tor zu schießen. Das sind 2 Punkte, leider hat die KI hier hin und wieder ein paar Aussetzer und wartet oft bis zur letzten Sekunde mit dem Ausführen. Nach einigen Freude-Szenen, dürfen die Gegner nun den Kick ausführen. Nun liegt es an meinem Team, oder an mir, die ovale Pille zu fangen. Die KI nimmt gerade auf der Stärke von Rookie einige Sachen ab, so auch das Fangen. Allerdings muss ich nach dem auffangen auch gleich zur gegnerischen Zone laufen. Hinter der 10 Yard Linie kommt mein Spieler zu Fall. Mit einigen Manövern, die ich über die Kreistaste und auch dem rechten Stick anwenden kann, schaffte ich es soweit durch zu kommen. Ab hier beginnen dann die nächsten Spielzüge. Doch bevor ich nun mich weiter im Match verliere, was teilweise schneller gespielt wird als hier beschrieben, komme ich zu den wesentlichsten Dingen. Ich hatte bisher noch nie erlebt, das Football auch so einfach zu spielen sein kann.

Die vielen Erklärungen und auch Tipp-Einblendungen fördern einen guten Einstieg. Die den zwei kleineren Pausen vom ersten auf das zweite Viertel, sowie dritte aufs vierte, gibt es einen Schwenk zu den Zuschauern und dem Stadion selbst. Nebenbei erläutert der Kommentator natürlich die aktuellen Umstände und den Stand. Die Zuschauer, immer wieder ein Problempunkt bei Sportspielen, wirken ziemlich real, allerdings wurden diese mit einer gleichen Animation ausgestattet und sind nur im unteren Teil des Stadions wirklich 3D. Mir ist schon klar, dass es bei Sportspielen, eigentlich um den Sport selbst geht und nicht die Zuschauer. In der Halbzeit selbst, gibt es hin und wieder Cheerleader zu sehen oder andere nette Aktionen. Für die spannendsten Szenen gibt es ebenfalls eine kurze Einblendung mit sehr stimmungsvoller Musik.

Taktik, Glück und Schnelligkeit
American Football ist nicht nur wahlloses aufeinander laufen und umkloppen, nein. Taktik und Schnelligkeit spielen im gesamten Spielverlauf eine große Rolle. Diese Erfahrung machte ich nach den ersten Matches. Auch wenn es nur ein Videospieltitel ist, wird hier vom Spieler eine gute Reaktionsschnelligkeit gefordert. Klar, kann dies auch von der KI eingeleitet werden, sofern ich erkennen muss, dass mein Spieler nicht mehr heran kommt und zum Umschalten es zu spät ist. Doch gerade bei Passzügen kommt es immer wieder zum verfehlen des gewählten Spielers oder zum abfangen des Balls durch den Gegner. Fängt der Gegner den Ball in der Luft richtig, ist ein schnelles Umschalten in die Defensive wichtig, denn dann gilt: Der Gegner kann Angreifen. Die Realitätsnähe von Madden NFL 12 ist einfach enorm und verzeiht nur selten extreme Fehler. Trotz der hohen Realitätsnähe ist der Titel aber auch gut für Anfänger und werdende Fans spielbar.


Fazit:
Für ein Sportspiel hat Madden NFL 12 sehr viele schöne Grafiken und Animationen. Die Bewegungen sind sehr real und wirken, wie das Spiel an sich, gelungen. Einzig die gleichen Bewegungen der Zuschauer und ein paar kleinere Grafik-, sowie Animationsfehler sind hier zu bemängeln. Die Steuerung wirkt auf dem ersten Blick etwas kompliziert, sofern man die Belegungen im Spiel nach schaut. Im Handbuch sind genauere Belegungen nicht aufgeführt. Dennoch wird es dem Spieler einfach gemacht, die richtigen Spielzüge anzusetzen. Nicht zuletzt durch die einfachen Einblendungen und Markierungen. Der Sound ist in diesem Titel sehr amerikanisch gehalten und bietet nur teilweise richtig fetzige Titel. Die Atmosphäre, durch sehr schöne Grafiken und dem richtigen Stadion-Sound (Zuschauer, Sprecher und Musik), ist sehr gut dem Originalen nachempfunden und sorgt für Vorfreude auf jedes neue Spiel. Madden bietet neben dem allen, eine ganz große Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten. Das Fängt an bei der Gegnerstärke und Spielzügen, bis hin zu Spielmodies, Spieler- und Teameditor. Trotz allen Lizenzen der obersten Football Liga, fehlt die “zweite Liga“, sowie eventuell auch Ligen aus anderen Ländern oder gar Länderspiele selbst. Fakt ist, dass der Einzel- und Mehrspieler sehr dicht zusammenarbeiten und einige Modis sogar vereint gespielt werden können. Viele Spielstunden sind hier garantiert.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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04. 10. 2011 um 14:14
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