LittleBigPlanet steht seit dem Release im Jahre 2008 für eine freie und kreative Spielewelt innerhalb eines Jump and Run Spieles. Dabei war die Grafik eher unwichtig, da die Spieler dafür die Möglichkeit haben, ihre Zentrale (Hauptmenü), so wie ihren eigenen Planeten mit Level zu erstellen und im Internet zu teilen. Mit Freunden, Fremden oder alleine können diese zusammen die vorhandene Story erneut erleben oder sich auf den eigens kreierten Leveln austoben. Bis heute kommen allerdings nur Playstation-Anhänger (PS3, Vita, PSP) in den Genuss der virtuellen Phantasiewelt. 2011 gingen die Entwickler mit LittleBigPlanet 2 in die zweite Runde. In diesem Teil durften die Spieler nun endlich auch ihre Move-Controller schwingen. Heute präsentieren uns die Entwickler keine weitere Fortsetzung, sondern lassen die Motor brabbeln. Die Phantasiesphäre ist in Gefahr und Sackboy, gespielt von mir, muss sie durch Rennen vor den Hortern beschützen.
Was zum Geier?
Phantasiesphäre? Horter? Sackboy? Von was spricht der Kerl eigentlich? Um darüber Klarheit zu schaffen, gibt es nun eine kleine Einführung. Schon beim Intro wird mir erklärt, dass die Phantasie der Motor für unvorstellbare Welten ist und die Phantasiesphäre so etwas, wie für uns die Sonne. Hier beendet nun das Intro seinen Lauf und ich befinde mich in der Zentrale. Auf dem ersten Planten bekomme ich nicht nur eine ausgedehnte und sehr verständliche Einführung, sondern erfahre auch, warum nun alles in der LittleBigPlanet Welt auf Motorsport aus ist. Die Horter, die daran interessiert sind die Fantasiewelt zu zerstören, lieben Geschwindigkeit und ihre Karts. Die einzige Chance sie zu besiegen liegt darin, sie auf der Strecke zu schlagen. Der Planet an sich beinhaltet 17 verschiedene Rennen. Auf den darauf folgenden Planeten, die sich sauber an die Story reihen, gibt es nicht nur unterschiedliche Anzahlen an Rennen, sondern auch Arten, worauf ich später noch näher eingehen werde. In den ersten Übungen lerne ich die allgemeine Steuerung und das Driften kennen. Das Driften beschert mir beim längeren Ausführen eine Art Boost für kurze Zeit. Dies gilt im übrigen auch für gewollte 360° Grad Drehungen in der Luft. Habe ich dieses gemeistert, geht es gleich zum ersten Testrennen. In jedem Story-Level sind neben Waffen- und Jetpackfeldern auch Geschenkblasen vorhanden. Mal sind diese gut Sichtbar auf der Strecke einzusammeln, mal aber abseits versteckt. Die Geschenkblasen bescheren mir neue Sticker, Objekte, Klamotten und Teile für das Kart. Daher lohnt es sich die Strecke zwei bis drei mal zu wiederholen, um alle einzusammeln.
Auf der Strecke gibt es aber auch noch Waffen, die die einzelnen Rennen noch ordentlich würzen. Neben Schockimpuls, der alle beteiligten in meiner Umgebung grillt, Verfolgungsraketen und Schleimkanonen gibt es eine Handvoll weitere lustige Waffen. Abgesehen von Waffen, kann ich auch einen Ritt auf einer Rakete oder einem Boxhandschuh bekommen. Nach dem Überfahren eines solchen Feldes, bekomme ich eine Waffe zufällig zur Verfügung gestellt. Diese kann ich dann nach vorne Offensiv anwenden. In den kommenden Trainings darauf, mache ich dann die Bekanntschaft mit der defensiven Möglichkeit der gesammelten Waffen. Ich kann diese nicht nur nach hinten feuern lassen, sondern auch als Abwehr für Verfolgungsraketen nutzen. Doch dafür bleibt mir immer nur ein geringes Zeitfenster und das wichtigste: Ich muss eine Waffe zur Verfügung haben
Abgesehen davon fahren sich die Karts, egal ob Schwebefahrzeug oder auf „Rädern“, ganz passabel. Die einzelnen Rennen können sich in ihrer Veranstaltung unterscheiden. So gibt es nicht nur das normale Rundenrennen, sondern auch den Eliminator (Nach einer bestimmten Zeit, wird der letzte ausgelöscht) oder gar ein Crashrennen, wo es mit der Gewalt von Waffen so richtig kracht. In der Storyline wechseln sich diese Veranstaltungen optimal mit normalen Rennen ab.
Schwierigkeitsgrade Leicht und Normal fast gleich
Es gibt immer wieder mal Level, wo ich schnell gescheitert bin. Sei es durch eine misslungene Abwehr oder einen verpeilten Streckenverlauf. An dieser Stelle gibt es nur eine Möglichkeit: Das Rennen noch einmal fahren. Doch oft ist es bei mir vorgekommen, dass ich keine Chance hatte, weil gleich alle gegnerischen Fahrer sich auf den einzigen menschlichen Spieler stürzen. Als Alternative bietet LittleBigPlante Karting neben dem Schwierigkeitsgrad Normal noch Leicht. Eigentlich soll dieser für die jüngeren Spieler ausgelegt sein, doch schnell muss ich auch hier erkennen: Zwar lässt sich die KI etwas zurück fallen, doch geht das extreme abschießen von den Waffen weiter. Auf einigen Strecken musste ich mir schon denken, dass ein Kind den Controller hierbei sicherlich schnell durch die Wohnung feuern würde. Im Grunde liegt die Schwierigkeit nicht am Fahren oder der Streckenführung, sondern an dem massiven Einsatz von Waffen.
Meine Kreative Welt
Natürlich kann ich jeder Zeit aus der Story raus und meinen Sackboy jederzeit verändern. Egal ob es nun die Oberfläche oder die Klamotten sind. Auch mein Kart kann ich hier alternativ aus einzelnen Sachen zusammen basteln. Wer sich nicht die Mühe machen möchte, kann auch einige Vorlagen verwenden. Um eine gute Auswahl zu haben, muss ich allerdings knapp drei Planten im Story-Modus geschafft haben. Denn alle Rennen und eingesammelten Pakete erweitern meine Sticker, Klamotten und Objekte. Dies gilt nicht nur für das Kart oder den Sackboy, nein auch für die Kreativzone. Diese Zone ist der Mond. Auf diesem kann ich nun eigene Rennstrecken entwerfen und umfassend austesten. Wer sich das Ganze nun ziemlich schwierig vorstellt, der irrt. Alle Ausführungen sind einfach zu finden und auszuwählen. Beim ersten Ausführen des Editors werde ich sogar via Text und Video begleitet. Und auch wenn ich im weiteren Verlauf noch Fragen habe, kann ich über das PopIt immer wieder das Tutorial aufrufen und nach schauen.
Die Entwickler haben dem Spieler im Editor sehr viel Freiheitsmöglichkeiten gegeben. Von Stickern, Umgebungsgrafik bis hin zum Sonnenstand, kann fast alles eingestellt werden. Eine fast grenzenlose Welt, wie ich es von LittleBigPlanet gewohnt bin. Ist ein Level fertig entwickelt, kann ich diese dann auf „Meine-Erde“ packen und somit veröffentlichen. Das ist theoretisch meine Präsentationsplattform, die ich auch individuell gestalten kann. Jeder LittleBigPlante Spieler verfügt über diese und wer sich einmal die Zeit nimmt und in der Community umschaut, der wird sehen, dass es sehr viele kreative Leute in diesem Spiel gibt.
Community ist das Größte
Das die Community im Vordergrund steht, bemerkte ich schon schnell nach den ersten Rennen. Denn nach der Platzierungsübersicht wird die gefahrene Zeit in eine Art Highscore übertragen. So kann ich mich auch indirekt mit der ganzen Welt messen. Selbst wenn ich mit jemand anderen an einer Konsole ein Rennen fahre und dieser vielleicht meine Zeit schlägt, wird dieser auch auf der Highscore vermerkt. Weg von der Zeitenjagd in der Story, hin zu den Rennen gegen andere Community-Fahrer. Dabei können nicht nur aufgeführte Freunde eingeladen werden, sondern ich kann auch laufende Rennen in der Story beitreten. Ein kleines PopUp Fenster am Level zeigt mir, wieviele Fahrer gerade diese Strecke bevölkern. Die meist befahrenen Level sind die Versus-Level, die eigentlich nur für solche Online-Rennen ausgelegt sind, jedoch auch alleine gegen die KI gefahren werden können. Trotz der schön gestalteten und ausgearbeiteten Strecken der Story, zog es mich sehr oft zu den Rennstrecken, die die einzelnen Spieler selbst erstellt haben. Da es im Spiel so gut wie keine Grenzen gibt, tappte ich von einer Super-Rennstrecke zur nächsten. Ein eingebauter Suchfilter, so wie ein altbewährtes Bewertungssystem, erleichtert mir die Suche nach sehr guten Strecken. Aber auch eine normale Suche nach Namen, kann oft sehr schöne Strecken präsentieren, die gerade erst freigeschaltet wurden. Wie oben schon erwähnt, springe ich bei der Auswahl der Rennstrecke auf den individuell gestalteten Planten des Spielers, wo ich gleich weitere Kreationen von ihm betrachten kann.