LEGO Harry Potter: Die Jahre 5-7

Die Erfolge der Lego Videospiele haben in den letzten sechs Jahren immer mehr zugenommen. Dabei produzieren Lego und Disney Interactive, teilweise mit verschiedenen Entwicklern, filmorientierte Lego Videospiele, was mittlerweile mehr als bekannt ist. Die liebe zum Detail, Einfachheit und die Filmorientierung sind garanten, die groß und klein in ihren Bann ziehen. Im Jahre 2005 erschien der erste Star Wars Teil, sowie später weitere Teile bis hin zur Saga. Darauf folgten Titel wie Indiana Jones 1 und 2, Batman, Fluch der Karibik und die ersten Harry Potter Jahre 1-4, der im Juni 2010 erschien. Mit den letzten Jahren 5-7 endet nun auch die Harry Potter Legoreihe.

Nach den ersten vier Jahren
Das Spiel fängt direkt mit dem Teil 5 (Der Orden des Phoenix) der Reihe von Harry Potter an. Wie schon aus allen Legospielen bekannt, ist die Menüführung sehr einfach und bedarf kaum einer Erwähnung. Nach der ersten Zwischenszene, wo Harry von seinem Stiefbruder Daddly und seinen Kumpels geärgert wird, übernehme ich die Kontrolle der beiden Charaktere. Wie immer, haben die einzelnen Charaktere neben dem Standartangriff ihre speziellen Eigenschaften. Daddly kann zum Beispiel gegen Gegner rollen oder schwere Objekte bewegen. Harry kann mit dem Zauberstab Blitzgeschosse abfeuern, Objekte bewegen und sich aus einer großen Palette an Zaubersprüchen bedienen. Zerstörte Aktionslegosteine, die für ein fortführen eines Levels nötig sind, können von allen Charakteren zusammen gebaut werden. Ich starte auf dem Spielplatz, der Himmel ist zugezogen und es liegt ärger in der Luft. Bevor ich nun aber die Story vorführe, nutze ich die bietende Gelegenheit alle, mir möglich erreichbaren, Legomünzen einzusammeln. Erst danach bewege ich die Büsche vom Tor weg.

Die Legomünzen sind die Währung für Läden in der Winkelgasse, die erst nach dem ersten Level freigeschaltet wird. Dort können Zaubersprüche, Goldene Steine und auch Charaktere für das Freie Spiel freigekauft werden. Neben den Legomünzen können auch Hogwarts Zeichenteile, Rote Steine und Goldene Steine im Spiel gefunden, sowie gesammelt, werden. Jede dieser Sammelobjekte ist in einer bestimmten Anzahl, je nach Level vorhanden. Allerdings sind einige Objekte nicht gleich beim ersten Spielen zu erreichen, weil sie nur mit anderen Charakteren gefunden oder erreicht werden können. Dafür gibt es, ebenfalls in der Winkelgasse, die Möglichkeit die Level mit bisher allen erstandenen Charakteren zu spielen. So können auch die letzten Objekte genommen werden. Die goldenen Steine können normal nicht gefunden werden, sondern sie sind Belohnungen für ausgeführte Aktionen (Zum Beispiel bringe sechs Kerzen zum leuchten). Durch vollständiges Sammeln der Legomünzen, die in einer Form eines Fortschrittsbalkens in den Missionen angezeigt wird, gibt es extra noch einmal goldene Steine. Auch für gerettete Schüler aus brenzligen Lagen gibt es einen Stein. Im Gegensatz zu den Lego Star Wars oder Indiana Jones Teilen, brauchen hier keine Teile von Fahrzeugen gesucht werden.

Ich bewege mich nun mit Harry durch einen Schrebergarten, sammle dort weiterhin alles ein was geht und vernichte einige Pflanzen, weil selbst die, Legomünzen liegen lassen. Generell ist bei diesen Spielen alles Zerstörbar oder zumindest lässt es sich bewegen. Unter einer Brücke muss ich dann mit dem Hebe-Zauber, zwei Einkaufswagen von einem Sockel herunter holen und damit eine Art Treppe bauen. Gesagt, getan und weiter geht die Story. In einem Verbindungsgang kommt es dann zu der Begegnung mit den Dementoren. Geisterartige Wesen die aus Askaban (Gefängnisinsel) stammen und flüchtige Zauberer in die Knie zwingen, um ihnen dann die Seele zu entziehen. Rund acht dieser Dementoren kommen auf mich zu. Gegen diese Dinger hilft nur der Patronoszauber, den Harry Potter im dritten Teil der Reihe erlernt hatte. Doch selbst mit dem mehrfachen anvisieren der Gegner bekomme ich diese nicht im Griff und so wird Daddly als erstes von den Dementoren angegriffen und ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Das Spiel geht flüssig in die Zwischensequenz über, in der plötzlich eine blau leuchtende Hirschkuh die Dementoren vertreibt und mit ihnen verschwindet. Harry und Daddly bleiben zurück und blicken in zwei fremde Figuren. Zügig, aber ohne wichtige Informationen auszulassen, geht die Sequenz weiter.

Basenritt und Bruchlandung
Nach dem nun Harrys Bekannte Zauberer ihn zu einem geheimen Versteck mit nehmen wollen, geht es mit dem Besen die Themse entlang. Vorbei an Brücken und Schiffen wird die Gruppe kurz vor dem Ziel vom Himmel geholt. In einem Park muss ich nun, zusammen mit einem anderen Zauberer, die anderen finden und befreien. Die gesteckten Areale haben bei Lego immer ein recht optimale Größe und sind klar Eingegrenzt. Das gilt auch für die Verbindungswege. An und für sich können die Hauptaufgaben immer gelöst werden. Wie auch schon im ersten Teil besteht mit zwei Tasten die Möglichkeit Zaubersprüche zu wechseln. So haben Harry und seine Freunde immer die richtigen Sprüche parat. Da die Charaktere in den vorherigen vier Jahren fast alle wichtigen Sprüche gelernt haben, stehen mir auch fast alle zur Verfügung. Lediglich die Bonusobjekte die nur mit einem speziellen Charakter erreicht werden können, müssen liegen bleiben. Nach etwa 10 Minuten habe ich alle befreit und alles mögliche Gesammelt und kann die Story weiter angehen. Generell gibt es hier kaum Level, wo ich unter Zeitdruck gesetzt wurde. Das Haus zwischen den Häusern ist der nächste Zeitpunkt für eine Zwischensequenz und das wiedersehen mit Hermine und Ron.

Schauplätze, Storyline und Steuerung
Um jetzt die geschriebene Erzählung zu stoppen, komme ich gleich zu den Schauplätzen und den restlichen Beobachtungen während es Tests. Das den Entwicklern bisher immer die Nachempfindung von Kinofilmen in Legoform gelungen ist, kann kaum einer abstreiten. Wie gehabt glänzt auch der zweite Teil mit einem starken Verlauf wie im Film. Auch die Kulissen wie Hogwarts, der Verbotene Wald und die Winkelgasse wurden liebevoll in Klötzeform leicht überarbeitet. Da die Geschichte auch in diesem Teil (Wie auch im Film) wieder an einigen alten Schauplätzen stattfindet, haben die Entwickler der Kulissen und Verläufe aus den ersten vier Jahren übernommen. Lediglich einige Objekte wurden um platziert, umgestylt oder aufgefrischt. Doch auch neue Schauplätze, wie zum Beispiel das Zauberreiministerium, wurden wieder liebevoll in Blockform nachempfunden. Ebenfalls gleich geblieben ist die sehr einfache Steuerung und das komplette Interface.

Fazit:
Grafisch ist ein Legospiel immer schwer zu bewerten, da hier die Grundform kaum Platz für Verbesserungen bietet. Die Effekte, die eine Verschönerung bieten sollte, war schon im letzten Teil der Serie vorhanden und hätte auch keine Überarbeitung nötig gehabt. Einzig die Wetter- und Lichtstrahleffekte (Bei Zauberkämpfen) empfand ich als leicht verbessert. Soundtechnisch sagt das Spiel mehr als Worte, nämlich gar nichts. Wie immer gibt es keine Sprache, dafür sprechen die Figuren mit ihrer Mimik und Gestik. Zudem weiß der Spieler, der auch die Harry Potter Filme kennt, was Wann vorkommt und um was es direkt in den nachgestellten Szenen geht. Der musikalische Teil des Spieles stammt aus dem Soundtrack der Filme und passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Die Steuerung ist einfach und sehr Kinder gerecht, sollte es jemanden wundern? Die Kämpfe sind relativ kurz gehalten, machen aber aufgrund der einfachen Struktur Spaß. Der Einzelspieler ist sehr umfangreich, sodass der Spieler mit Sammeln sämtlicher Objekte und Legomünzen, weit mehr als 20 Stunden brauch. Der Mehrspieler wurde nur auf Kooperativ an einer Konsole/PC konzipiert, macht aber zu zweit ebenfalls eine menge Spaß. Zum Schluss wie immer das Gameplay und somit zur Potentialumsetzung. Für ein Spiel zu einer Filmreihe, wurden keine Mühen gescheut die Spieler in die Welt von Harry Potter und seinen Freunden zu entführen. Dazu gibt es auch einige Abschnitte die nicht in den Filmen gezeigt wurden, allerdings einen interessanten Eindruck zum parallelen Geschehen vermitteln. Wie auch der erste Teil der Serie ist Lego Harry Potter Jahre 5-7 für mich an der Grenze des Machbaren.

KommentareInhalt:Kommentare