LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham

Der Output, den Traveller´s Tales in diesem Jahr zu verantworten haben („LegoThe Movie“, Der Hobbit“), lässt wahrlich Befürchtungen entstehen, es könne sich beim neuesten Ableger ihrer Lego-Spiel-Formel lediglich um ein ideenloses, schnell dahin produziertes Spiel handeln, das vor allem Geld generieren soll. Doch abermals erweisen sich diese Befürchtungen als vollkommen unbegründet! „Lego Batman 3: Jenseits von Gotham“ macht jede Menge Spaß, sieht gewohnt gut aus und bietet einen soliden Umfang – sogar die Geschichte weiß einigermaßen zu überzeugen.

Story
Der finstere Superschurke Brainiac möchte die Erde schrumpfen, um sie seiner Kollektion hinzuzufügen – ein Plan, den es zu verhindern gilt! Gemeinsam mit zahlreichen anderen DC-Helden (darunter Green Lantern, Wonder Woman, Superman) stürzen sich Batman und Robin in ein gefährliches Abenteuer, das sie bis in den Weltraum führen wird. Ausgestattet mit coolen Gadgets und hilfreichen Anzügen, stellen sich Batman und Co. Brainiac mutig in den Weg, doch er hat ein Ass im Ärmel...

Sicherlich stellte die Story niemals den primären Kaufgrund für einen der Lego-Titel dar, denn wenn keine bekannte Vorlage wie beispielsweise bei „LEGO The Hobbit“ zu Grunde liegt, wird das Parodieren um Längen schwerer, als es beim Rückgriff auf eine Leinwandvorlage der Fall ist. So enttäuscht die Geschichte zunächst auch beim neuesten Lego-Titel enorm und nicht einmal der Humor mag so recht funktionieren. Allerdings sollte man sich von der schwachen Exposition nicht abschrecken lassen, denn ca. ab dem zweiten Drittel des Spieles nimmt die Story plötzlich gehörig an Fahrt auf, verströmt den typischen Traveller´s Tales Humor und präsentiert eine coole Actionszene nach der anderen! Hier darf dann auch mal munter mit einem Raumschiff im All herumgeballert werden.

Zitatwahnsinn
Wie schon im Vorgänger, gibt es wieder unzählige popkulturelle Anspielungen zu entdecken, deren offensichtlichster Vertreter wohl der Cameo Auftritt von Adam West (dem ersten Batman-Darsteller) sein dürfte. Man darf erstmals auch mit Wests 60er Jahre Batmanschlafanzug die Levels durchstreifen!
Stilistisch orientieren sich die Entwickler wieder einmal stark an Tim Burtons Filmen, obgleich auch die Dark Knight – Trilogie von Christopher Nolan immer wieder referenziert wird. Comic- und Filmkenner dürften also wieder viel Freude beim Durchstreifen der weitläufigen Szenerien haben.

Hübsche Grafik und solider Umfang
Á propos weitläufig: Auf eine offene Spielwelt wie beim direkten Vorgänger haben Traveller´s Tales leider verzichtet. Stattdessen besucht man wie bei "The LEGO Movie Videogame" voneinaner separierte Einzelabschnitte, die zwar für sich genommen relativ groß sind, aber eben nicht dasselbe „Gotham City – Feeling“ des Vorgängers erzeugen können. Um das Fehlen einer übergreifenden Spielwelt zu kompensieren, haben sich die Entwickler jedoch merklich bemüht, die Abschnitte möglichst originell zu gestalten, weshalb es auf visueller Ebene wenig zu bemängeln gibt. Entdecken kann man Lego-typisch ohnehin wieder eine ganze Menge Zeug – fleißiges Objekte zerschmettern vorausgesetzt! Glücklicherweise bekommt man bei alledem stets lizensierte Originalmusik aus den Batmanfilmen zu hören, was die Atmosphäre enorm steigert.

Das Steinchensammeln funktioniert auch 10 Jahre nach Lego: Star Wars noch hervorragend als motivierendes Element und auch die abermals bombastisches Zahl (150!) spielbarer Charaktere kann überzeugen. Grafisch liefert Traveller´s Tales wieder ordentliche Arbeit ab, oblgeich man nicht wirklich von einem Next-Gen Titel sprechen kann. Das Spiel ist hübsch, keine Frage, aber eben auch nicht wirklich beeindruckend. Das Spiel verströmt übrigens - wie bei Traveller´s Tales Titeln üblich - im Zweispielermodus am meisten Spaß und sollte daher unbedingt gemeinsam gespielt werden. Inzwischen kann man sich sogar zwischen klassischem und dynamischem Splitscreen-Modus entscheiden.

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