Wenn ein Künstler sein Meisterwerk vollendet
Layers of Fear - Article - Wenn ein Künstler sein Meisterwerk vollendet
Layers of Fear
22.04.16 20:28 Test
Ein Geheimtipp unter den Freunden von dezenten Horrorspielen ist wohl dieser nette Titel aus dem Hause von Bloober Team. Wir hatten LoF im Test!
Beim Titel Layers of Fear hatten viele Spieler am Anfang ein schlechtes Gefühl, ob der Titel durchaus etwas taugt. Doch mittlerweile zeichnet sich ein schleichender Erfolgstrend des Titels ab, wie aktuell rund 3900 Nutzerreviews auf Steam mit einer durchschnittlichen Wertung von 95% zeigen. Auch wir wollten dir, mit einer leichten Verzögerung, diesen Titel kurz vorstellen und beantworten dir die Frage, ob sich dieser Titel aus dem Hause Bloober Team auch lohnt.

Ruhiger Einstieg mit erschreckender Vergangenheit

Layers of Fear zählt schon seit einiger Zeit zu den wenigen Horrortiteln, welche sehr viele positive Stimmen bei Steam erhalten haben. So kam auch ich dazu, diesen Titel im Test begrüßen zu wollen. Alles beginnt in dem Titel recht einfach mit dem betreten eines Gebäudes. Bereits im Vorflur wird mir bewusst, das die Entwickler grafisch wahrlich eine tolle Leistung mit vielen liebevollen Details und real getreuen Objekten vollbracht haben. Viel verrät der Titel am Anfang über die eigentliche Person nicht, sodass ich mich erst einmal im Erdgeschoss umsehe und auf ein paar Zettel stoße. Diese Zettel werde ich auch weiterhin entlang meines Abenteuers finden, neben Familienstücken und diversen Bildern aus vergangener Zeit. Dies sind im Grunde die Hintergrundobjekte, die ich nun zusätzlich sammeln und im Atelier in einem Album betrachten kann. Während meiner Wanderschaft durch das Erdgeschoss tobt draußen ein Gewitter, welches sich durch eine tollen Klangkulisse mit unheimlich dezenter Musik im Hintergrund, noch etwas stärker hervorhebt. Auch ohne das ich bereits die Treppe empor stieg, hatte mich die unheimliche Atmosphäre des Spiels gepackt. Natürlich ist das Schreckempfinden von einer Person zur anderen Person anders, doch eine gewisse Spannung baut sich auch unabhängig davon auf. Dabei hat der Titel noch nicht einmal richtig begonnen. Doch was ist nun eigentlich die Aufgabe? In diesem Titel spielt man einen begnadeten Maler, wessen Psyche recht labil scheint. Durch verschiedene Schicksalsschläge die er verkraften musste und erhöhten Alkoholismus quälen ihn alptraumhafte Visionen beim durchschreiten der Räumlichkeiten seines Hauses.

Sein letztes Ziel ist die Vollendung seines großen und zugleich letzten Bildes im hauseigenen Atelier. Mit dem auffinden dieses fängt auch die Geschichte erst richtig an Fahrt aufzunehmen, denn aus den vermeidlichen Wegen im Haus werden zahllose Endlospassagen mit Erlebnissen aus vergangenen Tagen, Horrorvisionen und immer im Fokus; Bilder die verschwimmen und eine dunkle Seite hervorbringen. Bereits vor dem Start des Spiels weisen die Jungs von Bloober Team darauf hin, das alle meine Entscheidungen zu verschiedenen Verläufen und Enden führen. Wer in dem Titel die erste Stunden überlebt und mindestens zwei mal ins Atelier zurückkehrte, der wird genau wissen wie sich diese verschiedenen Enden entwickeln. Das wohl genialste an Layers of Fear ist die Tatsache das die Wegfindung durch feste räumliche Darstellungen wie Flure und Zimmer abläuft und lediglich meine Entscheidung, in welche Tür ich als nächstes trete, den Geschichtsverlauf beeinflusse. (Beziehungsweise auch das Ende) Um die verschiedenen Situationen zu beschreiben, muss ich nun also etwas ausholen. In einer Szene gab es eine Situation, wo ich entlang eines Flures vier verschlossene Türen hatte und nur noch eine vor mir war. Ich dachte mir: Naja okey... dann wird diese mich weiterführen. Doch am Ende weit gefehlt, denn auch die war verschlossen.

Plötzlich verdichtet sich die Atmosphäre und hinter mir knarrt eine Tür auf. Eine andere Szene erklärt in etwa, wie sehr meine Entscheidungen auch Auswirkungen auf die Erzählung haben. Ich gelange in einen Raum und habe drei Türen vor mir. Hierbei wählte ich eine Tür, welche am Ende dann zum Dachboden führte. Ich wollte aber beim ersten mal auch gucken, ob noch andere Türen sich öffnen ließen. Aber sie waren abgeschlossen. Beim zweiten mal bespielen des Titels, wo ich durch Zufall im selben Raum landete, wählte ich eine andere Tür die beim erstmaligen bespielen noch verschlossen war. Siehe da! Sie ließ sich öffnen, dafür aber die anderen nicht mehr. Somit entscheide ich als Spieler von Tür zu Tür, durch meinen spontanes Handeln, wie es weitergeht. Natürlich ist dies keine Garantie dafür, das es nicht auch ein paar feste Passagen gibt.
Klassische Horroreinlagen mit guter Instanziierung

Die besten Horrortitel sind bekannterweise die, welche dezent mit der Angst spielen und zugleich auch die hoch elektrifizierende Atmosphäre hochhalten. Überraschenderweise ist dies auch bei Layers of Fear der Fall. Zum einen brauchte ich mir keine Sorgen machen das ich mich verlaufe, da der Titel mich eh durch sehr schön gestaltete Räume und Flure führte und ich am Ende selbst durch die Auswahl der Tür meinen Zugang zum nächsten suchte. Übrigens erinnerte mich das ganze sehr stark an P.T., welches ja eigentlich das nächste Silent Hill werden sollte und die Entwicklung daran eingestellt wurde. Wie erwähnt, gibt es auch Passagen, in dem eine freie Wahl nicht möglich ist, weil vielleicht storyrelevante Vorkommnisse auftauchen. An diesen Stellen trifft man für gewöhnlich auf diverse Schockmomente. Dabei verzichteten die Entwickler auf extreme Blutdarstellungen, wie es zum Beispiel bei The Evil Within der Fall ist. Viel mehr spielte man mit diversen klassischen Schockelementen untermalt vom richtigen Ton. In Verbindung mit der sehr spannenden Atmosphäre, die sich übrigens auch noch durch die Geschichte, angepasste grafische Effekte und Geräusche vertieft (Durch Pfeifen im Dach oder Knarren des Hauses), kommt es sicherlich bei einigen Spielern zum bekannten Aufschrei. Einen Nachteil hat dieses dezente Spiel mit der Angst dann doch, denn man wird in diesem Titel nie wirklich mit einem realen Gegner konfrontiert, was ich persönlich etwas schade fand.

Der einzige Punkt an dem man sich als Spieler sicher fühlt und auch durchatmen kann ist im Atelier beim finalen Bild. Das Atelier dient dabei nicht nur als 0 Punkt zwischen den einzelnen Erlebnissen, sondern auch als Aufbewahrungsort für alle gefundenen Objekte. Rein Theoretisch gesehen landet man jedes mal in diesem um das Werk des Charakters nach und nach zu vollenden. Übrigens ist dieser Punkt auch ein Speicher-/Kontrollpunkt. Wie du dir hier nun denken kannst, ist ein speichern während des Abenteuers nicht möglich. Dies macht aber unter dem Strich nichts, denn sonnst hätte man den Fluss des Spiels unter Umständen gestört. Und trotz das die Geschichte sehr überzeugend und originell zu gleich ist, empfand ich die Spielzeit von knapp 3-4 Stunden doch etwas kurz. Lediglich die verschiedenen Verläufe und Enden sorgen dafür, das ich mich noch zwei weitere male ins Gruselabenteuer stürzte. Übrigens besitzt Layers of Fear weder weitere Spielmodi, noch einen Schwierigkeitsgrad bei den Rätseln. Diese erklären sich meisten von selbst und sind somit nur ganz selten eine echte Herausforderung.

Eine Steuerung die begeistern kann

Grafik, Gameplay, Sound und Story sind bei dem Titel also wahrlich sehr gelungen, nun bleibt noch die Frage nach der Steuerung. Generell fällt diese recht einfach aus und besitzt lediglich sieben Tasten. Da unser Charakter nicht kämpfen kann und sonnst auch keine großen Fähigkeiten besitzt, bleibt es bei den Standardbewegungen plus Rennen, Aktiveren und Zoomen. Speziell beim Rennen ist den Entwicklern die humpelnde Bewegung des Charakters sehr gelungen. Mir fehlte lediglich die Möglichkeit sich etwas seitlich herauszulehnen, dafür glänzt der Titel mit einem tollen Greifwerkzeug. Mit der linken Maustaste kann ich nicht nur Prozesse in Gang setzten, sondern im gegriffenen Zustand auch Türen mit einer individuellen Geschwindigkeit öffnen, sowie schließen. Für alle greifbaren Objekte blendet der Titel in der Nähe des Charakters eine Hand, eine Lupe oder ein Greifsysmbol ein. Bei der Hand ist es, vor allem bei Schränken, Türen und Kisten, dann halt möglich das Tempo des Öffnens selbst zu bestimmen. Im Praxistest hat mich dieses Steuerungselement sehr beeindruckt. Eigentlich erklären sich am Ende alle Steuerungselemente und Tastenbefehle in diesem Titel von selbst. Auch bei diesem Punkt gab es nichts zu bemängeln, denn noch simpler geht es nicht und der Charakter reagiert auf die Bewegungen so, wie er es sollte.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 8 Stunden 3 Minuten
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
22. 04. 2016 um 20:28
22. 04. 2016 um 20:28
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