Landwirtschafts-Simulator 2013
Ab in die Bauernschule
Zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich das letzte mal den Landwirtschafts Simulator in der Anfangszeit gespielt hatte. Seitdem ist viel passiert. In dem sehr einfachen Hauptmenü kann ich direkt zum Tutorial gehen. Es wunderte mich schon, das ich nur zwischen Kampagne und Tutorial wählen kann. Irgendwie vermisse ich einen Sandkasten Modus oder ähnliches, doch das verflog, als ich die Kampagne anfing. Nun aber zum Tutorial. Ohne große Umwege kann ich direkt die wichtigsten Themen aufgreifen und selbst ausprobieren. Egal ob ernsten, pflügen, düngen oder zu Heuballen verarbeiten. In 11 Tutorials wird mir alles schriftlich erklärt und mit einer Praxisübung gut verinnerlicht. Leider gibt es für ein Abschließen der ganzen Tutorials keine Trophäen, was ziemlich schade ist.
Bekannte Umgebung oder Neuland?
Zum Beginn der Karriere kann ich zwischen Hagenstedt und Westbridge Hills aussuchen. Die Unterschiede liegen an den Szenerien. Die Hagenstedt ist die klassische europäische Stadt mit einer kleinen Stadt und vielen einzelnen Feldern. Auch gibt es hier für mich noch einmal die Möglichkeit, an alles langsam heran geführt zu werden. Westbridge Hills ist ein amerikanisches Szenario. Weite, große Felder, eine kleine Stadt am Rande mit den typisch amerikanischen Bauernhäusern. Diese vermitteln sehr schön einen US Eindruck. Anbei sei erwähnt, dieses Szenario gab es bisher für die Computerversion noch nicht. Doch ein Nachgeschmack gibt es bei der Konsolenvariante vom Landwirtschafts-Simulator dann doch. Freie Modifikationen, wie sie auf dem Computer Gang und gebe sind, können auf der Konsole nicht installiert werden. So beschränken sich neue Inhalte nur auf deinen Download-Content über den jeweiligen Store.
Am Ende entscheide mich dann doch für die bekannte Hagenstedt Stadt und gebe schnell die Schwierigkeitsstufe an. Die Schwierigkeit beschränkt sich lediglich auf die Finanzen und den Handel. Es gibt gut Fünf Abnehmerstellen für viele verschiedene Arten von Erntegut. Auf einer Karte im Pausemenü, als auch über mein virtuellen Smartphone, kann ich meine größere Umgebung als Karte betrachten. Leider fehlen auf der Karten die Bezeichnungen für die Abladestellen. Es wird zwar, als Beispiel, in der Verkaufsübersicht Hafen oder Gaststätte angegeben, doch ohne einen Beschreibungstext verliere ich Zeit und muss unnötig suchen. Doch begebe ich mich zum eigentlichen Start. Zu beginn, stehe ich vor der Tür meines Hauses. Hinter diesem befindet sich meint Gut mit etlichen Unterstellmöglichkeiten, sowie Silos. Auch ein paar Fahrzeuge besitze ich zum beginn Karriere. Darunter fallen drei kleine Trecker, einen Anhänger, eine Sämaschine, Mähdrescher der älteren Generation und ein einfacher Pflug. Dies sind die ersten Dinge die mir zur Verfügung stehen und auch vollkommen für den Anfang reichen. Mit den, mir zur Verfügung stehenden Mitteln, kann ich lediglich nur Weizen, Gerste, Raps und Gras anbauen. Später kann ich mit der richtigen Ausrüstung, meine "Fruchtauswahl" auf Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais erweitern. Über die normalen Kreuztasten kann ich sehr bequem zwischen den einzelnen Fahrzeugen hin und her springen. Generell ist die Steuerung aller Fahrzeuge und Anbauten übersichtlich angeordnet und können permanent, oben links, angezeigt werden. Auf meinem Hof sind an den besonderen Stellen, Kreise mit Fragezeichen. Diese erläutern noch einmal die Bedeutung und Anwendung dieser Objekte oder Stellen. Dies meinte ich am Anfang des Textes, mit der kleinen Einführung bei dem Szenario von Hagenstedt.
Zu Beginn besitze ich drei Felder. Alle sind schon bebaut und in der Wachstumsphase. Einziges Problem: Zwei davon liegen nicht in der nähe, sodass ich ein Stück bis zu diesen fahren muss. Wäre alles kein Problem, wenn ich schnellere Fahrzeuge hätte. Um zu überprüfen, wann welches Feld ernte bereit ist, gucke ich ins Pausemenü. Dort kann ich mir auf der Karte die Standorte aller Objekte, die Sorte der bepflanzten Felder und auch Reifestadium anzeigen lassen. So habe ich immer eine Übersicht, wann was ernte bereit ist und meine Fahrzeuge schon frühst möglich dort hin fahren. Neben den üblichen Tätigkeiten (Pflügen, Säen, Düngen, Ernten), abseits meiner Karriere, muss ich auch auf Finanzen und das Wetter achten. Letzteres ist Wichtig, da nur bei einem guten Wetter geerntet werden kann. Für die Vorhersagen rufe ich bequem das Smartphone auf. Hier sind für die kommenden Tage die Wetterberichte vorhanden. Im Bereich der Finanzen muss ich nun achten das jede Maschine Tageskosten besitzt, sowie eventuelle Kredite und auch Lohn für Hilfsarbeiter. Auf diese gehe ich weiter unten ein. Das Startkapital richtet sich in erster Linie an den gewählten Schwierigkeitsgrad. Neben den eigenen Finanzen, muss ich auch auf den Verkaufsmarkt achten. Via Smartphone und ein paar mal Tippen, gelangen ich zur Übersicht aller aktuellen Marktpreise. Diese reagieren sehr dynamisch auf Angebot und Nachfrage. So kommt es vor, dass wenn ich von einer Sorte viel abliefere, der Preis sinkt. Davon ab, gibt es immer wieder Tage, wo es auch ein besonders hohen Bedarf einer Sorte, an einer Abladestelle, gibt. Hier machen sich die eigenen Silos bemerkbar. In ihnen kann ich nicht nur meine Ernte unbegrenzte Zeit lagern, sondern auch wieder Abrufen, wenn der Preis gut ist. Dann heißt es: Anhänger ankoppeln, ran fahren, aufladen und ab zur Verkaufsstelle. Aber was sind nun die eigentlichen Fix-Kosten, die immer auf dem Plan stehen? In erster Linie sind es nur Treibstoff und Tagestaxe. Hilfsarbeiter können eingestellt werden, müssen aber nicht. Leider weisen die Fahrzeuge und Maschinen keinen Verschleiß auf und müssen so auch nicht einmal gewartet werden. Die einzigen Gründe, warum hier nun Geld ausgebe, sind die besseren Maschinen, mit dem ich noch schneller und noch mehr Geld einfahren kann. Ganz nach dem Motto: Schneller, Höher und Weiter. Neue Fahrzeuge und Maschinen bedeuten eine großflächiger Abdeckung von Ernte, pflügen und säen. Durch das Düngen wird der eingefahrene Ertrag auch noch einmal gesteigert. Übrigens: Freunde der Lizenzen werden sich freuen. Denn alle Produkte (Fahrzeuge und Maschinen) haben offizielle Namens und Logo Lizenzen.
Da drei Äcker nach einer Weile nicht mehr reichen, kann ich vor Ort Äcker, meiner Wahl, dazu kaufen. Alternativ gibt es in unterschiedlichen Zeitabständen auch Auktionen. Schade nur, wenn man gerade zu dem Zeitpunkt kein Geld hat. Ist ein Acker gekauft, kann es allerdings leider nicht mehr Verkauft werden.
Alles mit der Zeit
Das dass gesäte Gut nicht gleich sprießt, ist wohl jedem klar. Deshalb ist es Möglich, den Zeitverlauf auf das 120 fache zu beschleunigen. Somit geht der Tag schneller vorüber und der Wachstum beschleunigt sich. Zusätzlich kann ich sogar noch die Wachstumsgeschwindigkeit direkt zwischen Langsam, Normal oder Schnell wählen. Die perfekte Zeiteinstellung für den Spieler ist geboren. Natürlich geht dadurch auch ein Stück von Realismus verloren, doch wer will schon so lange in Echtzeit warten? Im Schnitt brauchen die Sorten knapp 2-4 Tage. Dabei muss ich auch sehen früh vor Ort zu sein, da das Wachstum nie anhält. Und was zu lange dauert, verdorrt am Ende. Schlechte Ernte. Kein Geld.
Dank Helfer, geht es schneller
Die Helfer sind im Spiel eine wahre Erleichterung. Ein ganzes Feld ernten? Ich? Nee.... das lasse ich lieber dem Helfer machen. Dieser fährt dann mit der Maschine das Feld rauf und runter. Ich kümmere mich lediglich um die Leerung der Erntemaschine während der Fahrt oder wenn diese steht. Pflügen, Säen und Ernten sind leider die einzigen Dinge die die Helfer machen können. Die Fahrzeuge von A nach B schaffen, Ernte abfahren oder gar Rasen mähen, können diese nicht! Auch eine eigenständige Routenführung zum nächst fälligen Ernteort fehlt. Ab und zu, wenn einmal ein Baum im Wege steht, haben die KI-Helfer ihre Probleme damit. Es kommt nicht selten vor, das sie dann am Baum hängen bleiben und ich dies wieder richten muss. Auch sonnst, sind die Helfer nicht immer sehr Gründlich was das Ernten oder Pflügen angeht. Schade eigentlich, da die Idee der Helfer, sehr hilfreich ist. Trotz dieser Mankos, komme ich in meiner Karriere gut zurecht. Am Rande sollte ich noch erwähnen, das der Simulator keine KI Konkurrenz bietet. Das heißt, ich bin der einzige Bauer im gesamten Landesbereich.
Tiere und alternative Geldquellen
Neben dem bepflanzten Äckern, kann ich auch Geld durch erneuerbaren Energiequellen oder Tieren erwirtschaften. Das Tierangebot ist mit Hühnern, Schafen und Kühen relativ klein. Bei Schafen und Kühen muss ich bedenken, das diese auch betreut werden müssen. Das heißt: Transporttanks für Wasser, Maschinen zum anfertigen von Stroh und natürlich einen Gülletank zum Abpumpen. Auch für die Gewächshäuser benötige ich die richtigen Transporttanks. Dafür springt jeden Tag etwas Geld heraus. Ohne großen Aufwand, aber doch kostspielig in der Anschaffung, sind die erneuerbaren Energiequellen wie Solarzellen und Windkrafträder. Auch wenn die Anschaffung relativ teuer ist, bringt der Verkauf der Energie an die Stromunternehmen gutes Geld. Nach und nach entwickelt sich mein Bauernhof.
Die skurrile Welt des Simulators
Nicht selten werden Simulationen sehr schnell zum Gelächter von Spielern. Gerade was skurrile Vorfälle angeht. Der Landwirtschafts-Simulator bleibt auch weiterhin nicht verschont. Angefangen vom Wetter, wo der Hagelschauer fast den ganzen Tag dauert, bis hin zu üblen Kollisionsabfrage. So musste ich wirklich lachen, als mein Trecker, samt Anhänger, über eine Person drüber gefahren ist und die Kollision nur wiedergeben wurde, als würde ich über einen, etwa 1,50 Meter, großen Stein fahren. Auch Berührungen oder Zusammenstöße mit anderen Verkehrsteilnehmern weisen keine Schäden, Kosten oder eine ordentliche Kollisionsabfrage auf. Weiterhin fiel mir auf, das bei über 20 gekauften Hühnern, nur 7 auf dem Platz rum laufen. In einem späteren Ladebildschirm, der immer wieder mal Informationen heraus gibt, wurde mir aufgezeigt, das die Menge der angezeigten Tiere, nicht der richtigen Anzahl entspricht. Damit nicht genug, fahren sich die Trecker bei höherer Geschwindigkeit ganz ganz komisch und neigen zum leichten Kippen. Da ich aber noch nie einen Trecker bei Vollgas gefahren bin und dies auch nie tun werde, bleibt die physikalische Eigenschaft dieser, einmal außen vor.
Übersicht
Die Entwickler haben bei der Grafik wohl auf extra Effekte verzichtet. Ich merkte beim Test, das die Bildrate gerade beim Sonnenunter- und aufgang so ziemlich absingt. Weitere Effekte hätten auf der Konsole wohl die Rate noch mehr negativ beeinträchtigt. Man darf dabei aber nicht vergessen, das gerade ein Landwirtschaftssimulator viel Grafikdetails bei den Feldern brauch. Das Korn wiegt sich leicht im Wind und muss auch einzeln, ordentlich, Detailliert sein. An und für sich eine gute Optik, ohne große Effekte. Der Sound gefiel mir leider gar nicht. Neben den normalen Geräuschen eines Bauernhofs, gibt es leider kaum Abwechslung. Eine Unterstützung von externen Audiodatein fehlt in diesem Spiel komplett. Gegen alle Negativpunkte nun auch ein positiver Abschnitt. Die Steuerung ist einfach und sehr übersichtlich. Das Spielen an der Konsole macht dadurch auch über mehrere Stunden viel Spaß. Leider ist die Fahrphysik, was schnellere Trecker angeht, etwas sehr aggressiv, sodass es schon einmal vorkommt, das dass Fahrzeug kippt. Zum Thema Kollisionsabfrage von Objekten und Fahrzeugen, enthalte ich mich. Komme ich zum Einzelspieler. Eine vorbildliches Tutorial gibt jeden Spieler eine super Einführung und die Karriere hat wirklich viel zu bieten. Dank des zweiten und exklusiven USA Szenarios, kann sich der Spieler auch über weitaus größere Felder pflügen. Die große Anzahl an Lizenzierten Arbeitsgeräten, wie auch Fahrzeugen, zeigt Gesicht. Leider vermisse ich beim US Szenario auch ein paar amerikanische Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen. Einen Mehrspieler besitzt der Landwirtschafts Simulator 2014 nicht.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 2 Tage 3 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
19. 09. 2013 um 17:39
19. 09. 2013 um 17:39
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