Landwirtschafts-Simulator 18
Ein neues Land mit amerikanischen Hauch und mehr Leben
In der neuen mobilen Auflage des Landwirtschafts-Simulators erwartete mich zuerst eine komplett neue Umgebung. Sie erinnert etwas an die US-Regionen von Nevada oder Utah mit vielen orangenen Felshängen und einer großen Stadt am einen Ende der Karte. Die dortigen Gebäude sind alle etwas modern angehaucht und haben somit mit der Illusion eines klassischen USA nicht mehr viel zu tun. Gespickt ist die Umgebung selbstverständlich mit vielen Feldern und sieben verschiedenen Abladestellen. Wie beim "großen" Landwirtschafts-Simulator geht es auch bei diesem darum Felder zu pflügen, zu bepflanzen und danach wieder zu ernten. Natürlich ist das oberste Ziel mit den Ernteerträgen auch einen gewissen Gewinn zu erzielen. Doch was ist nun anders als wie bei der PC- und Konsolenversion? Als erstes ist der Titel für die beiden mobilen Geräte recht einfach gestaltet. Die Grafik wurde zum Beispiel auf die mobilen Konsolen angepasst und bietet keine extrem große Details. Generell kann ich hier eigentlich kaum Negative aufschreiben, da die PS Vita und der Nintendo 3DS keine hohen Grafikdetails liefern können. Doch für das was man da sieht, ist es optimal. Was die Entwickler in erster Linie weggelassen haben, ist unter anderem das Wetter. Es gibt kein Regen, kein Nebel und keine Hagelschauer. Es bleibt bei einem sonnigen oder leicht bewölkten Tag. Auch die Möglichkeit das Wachstum und die Tageszeit durch Zeitbeschleunigung zu beeinflussen gibt es nicht. (Gab es bereits auch bei den Vorgängern nicht.)
Dafür haben die Entwickler einen festen "Update-Plan" verbaut. Das bedeutet, wenn ich morgens ein ganzes Feld sähe, kann ich es am nächsten Morgen gleich wieder ernten. Trotz dieser paar fehlenden Features macht der Titel Spaß. Wer bereits meinen Artikel zum Landwirtschafts-Simulator 16 aus dem Jahre 2015 gelesen hat, der wird genau wissen was die Vor- und Nachteile beim Vorgänger waren. Interessanterweise hat sich im Gegensatz zur 16ner Version kaum wirklich etwas verändert. Erste Rezensionen von Käufer bestätigen eigentlich das, was ich bereits nach ein paar Stunden bemerkt habe: Außer einer kleinen Neuaufstellung an Fahrzeugen und Maschinen, sowie einer komplett neuen (wunderschönen) Spielwelt, bietet der Landwirtschafts-Simulator 18 das gleiche wie der Vorgänger. Doch komme ich zurück zum eigentlichen Thema, der neuen Spielwelt. Diese ist im Gegensatz zum Vorgänger viel lebendiger und detaillierter. Auf der Eisenbahnlinie fährt ein typisch amerikanischer Zug immer mal wieder vorbei und auf dem Highway düsen Autos und Trucks von A nach B. Das einzige was mir etwas fehlte waren laufende Personen in der Stadt. Dafür sind die Gebäude und ihre unmittelbare Umgebung sehr schön anzusehen. Sie besitzen interessante Details die du vielleicht auf den abfotografierten Screenshots, aus meiner Testphase, sehen kannst. Insgesamt ist die Grafik ein kleines Stück besser als die vom Vorgänger, nicht zuletzt weil etwas mehr Leben in der Spielwelt herrscht. Dies erkennt man übrigens auch nur dann, wenn man ganz gezielt auf diese Details achtet. Für jeden anderen kommt der Anschein auf, es sei nur ein neues Spiel mit neuer Spielwelt und alten Elementen. Lobenswert ist im Anhang auch, das dass Spiel durchgehend eine stabile Bildrate wiedergibt. Es gab keine Ruckler als auch Einbrüche der Bildraten. Alles lief sauber, schnell und flüssig.
Eckdaten und die vorteilhaft einfache Steuerung
Von der Grafik und der neuen Spielwelt zum Umfang und der Steuerung. Der Landwirtschafts-Simulator 18 bietet einem 50 verschiedene Fahrzeuge, Maschinen und Gerätschaften von rund 30 namhaften Herstellern – wie gewohnt natürlich voll lizenziert. Mit dabei sind unter anderem natürlich die Mähdrescher mit jeweils drei unterschiedlichen Erntewerkzeugen (in verschiedenen Breiten), Transportwagen für Tiere, Ladeausrüstung für Heuballen und auch Forstwirtschaftsgeräte, sowie deren Fahrzeuge. Handgeräte wie eine Kettensäge gibt es in der mobilen Version natürlich nicht, da keine Möglichkeit gegeben wurde, aus den Fahrzeugen aus zusteigen und umher zuwandern. Viel mehr springe ich von Fahrzeug zu Fahrzeug. Was sich zudem von der Standard PC- oder Konsolen Version zur mobilen unterscheidet, sind die eingeschränkten Möglichkeiten der einzelnen Gerätschaften. Zum Beispiel musste ich beim ersten Mähdrescher feststellen, das die mitgelieferte Ausrüstung nur für zwei Sorten an Erntegut reicht. (Getreide und Raps.) Im "Kaufladen" war ich dann gezwungen, mir noch ein passendes Erntegerät zu kaufen, welches Sonnenblumen und Mais verarbeiten kann. Nachteilig ist beim Kaufladen-Feature, das die Kompatibilität verschiedener Arbeitsgeräte mit den Arbeitsmaschinen nicht angezeigt werden. Ich hielt mich dabei immer einfach an den Namen der Hersteller und kaufte somit paar gleich das neue Fahrzeug und die entsprechende Gerätschaft. Dies ist übrigens auch das einzige Negativ im Bereich des Benutzerinterface. Sonnst bietet der Titel nämlich eine gute Übersicht und eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Beim Thema Erntegut möchte ich kurz erwähnen, das man neben den bekannten Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen, Raps nun auch Sonnenblumen ernten kann. Bevor ich den Part Benutzerinterface weiter vertiefe, möchte ich schnell anmerken, das es keine Radlader und keine Schaufeln (für die Traktoren) gibt. Giants Software haben auch hier versucht, alles so stark wie möglich zu vereinfachen.
Mit Sicherheit stellst du dir jetzt die Frage, wie es möglich sein soll, den von Kühen produzierten Mist aufzuladen. Hier fahre ich dann einfach mit dem entsprechenden Anhänger direkt in die Mist-Zone und lasse es aufladen. Wie bereits erwähnt, haben die Entwickler viele Arbeitsschritte für die mobile Version sehr vereinfacht. Dies gilt auch für den Transport von Kartoffeln oder Rüben, welche nun einfach mit anderen Erntegütern ins Silo gekippt werden können. Positiv ist dabei die Tatsache, das weiterhin drei Tierarten vorhanden sind. Dafür muss ich dann halt auch entsprechende Erntegüter liefern und die Tiere auch beim Tierhandel kaufen. Genauer gesagt gibt es Schafe und Kühe, welche ihre "Plätze" direkt beim anfänglichen Bauerngut haben. Doch Moment! Hatte ich nicht von drei Tierarten geschrieben?! Natürlich, denn Schweine sind nun als dritte Tierart hinzu gekommen. Allerdings muss man für diese eine gewisse Strecke zurücklegen, denn ihr „Platz“ wurden nicht direkt am Bauernhof platziert. Die Entwickler haben mich als Spieler direkt in der Mitte der Karte platziert und drei Felder, einen Mähdrescher mit einem Gerät, zwei Trecker, einen Kippanhänger, ein Sägerät und ein Grubber spendiert. (So ist der Sachverhalt beim Start einer neuen Kampagne) Übrigens besitzt das Spiel drei Speicherplätze für halt drei Kampagnenteilnehmer und drei wählbare Schwierigkeitsstufen. Die Schwierigkeitsstufen orientieren sich letztendlich, wie bei den Vorgängern auch, lediglich auf das Startgeld und die Fülle an Erntegut im Silo. Wer bei Leicht zum Beispiel am Anfang gleich auf zwei große Erntegut-Nachfragen reagiert, hat in kürzester Zeit rund 100000 oder sogar 200000 Euro mehr auf dem Konto.
Der Schwierigkeitsgrad hat also keinen Einfluss auf das Gameplay selbst, sondern liefert unterm Strich nur mehr Geld bei passender Ablieferung des Ernteguts. Nun aber weiter zur Steuerung. Diese ist natürlich ebenfalls vereinfacht. Das ankoppeln von Geräten passiert hier vollautomatisch. Einfach nur Rückwärts dran fahren und klack, schon ist es angekoppelt. Zum abkoppeln reicht nur die Betätigung einer Taste. Sonnst gibt es eine Taste für das vorwärts und rückwärts fahren, sowie eine für die Mitarbeitereinstellung. (Dafür muss man auch weiterhin direkt ans Fehl heranfahren und den Kopf drücken. Der Mitarbeiter übernimmt dann halt die entsprechende Arbeit.) Bei manchen Gerätschaften gibt es noch eine Taste für das Heben/Senken eines Hebewerks, eine zum einschalten von Geräten und auch eine zum Einstellen des entsprechenden Gutes. (Welches man halt säen will.) Alle Tasten wurden recht gut angeordnet, sodass ich auch hier nichts zu meckern hatte. Dies gilt auch für die Lenkung der Fahrzeuge selbst. Klar besitzt die mobile Version keine speziellen Mods, wie die offiziellen am PC, zur Zerstörung vom Feld (wenn man drüber fährt) oder für ein reales Fahrverhalten bei unterschiedlichen Untergründen. Das wäre in meinen Augen auch etwas zu viel verlangt. Der neue Landwirtschafts-Simulator ist halt so einfach, wie die mobilen Konsolen auch.
Hey Mitarbeiter! Bring das mal weg zur Mühle
Ein Feature was ich bei den mobilen Versionen extrem liebe, ist die erweiterte Befehlsmöglichkeit für Mitarbeiter. Über die aufrufbare Kartenübersicht kann ich einen Mitarbeiter beauftragen mit dem beladenen Erntegut zu einer Entladestelle zu fahren oder einen von mir bestimmten Punkt anzufahren. Zudem gibt es zwei Buttons die einen Mitarbeiter direkt anweist tanken oder waschen zu fahren. Sicherlich können die Geräte im laufe der Spielzeit verdrecken. Da kommt eine kurze Wäsche doch recht gelegen. Wie bei allen LS-Titeln kostet natürlich jede Bewegung der Fahrzeuge mit einem Mitarbeiter Geld, was man in seiner Finanzplanung berücksichtigen sollte. Beeindruckt hat mich diesmal aber die Tatsache, das Giants Software die KI noch weiter verbessert haben. So erkennt sie die vorhandenen Wege und weicht Hindernissen automatisch aus. (Zum Beispiel: Stelle ich ein Fahrzeug oder ein Gerät in mitten der Fahrspur der KI ab, so fährt sie drumherum..) Nicht zu vergessen, das man nun die Mitarbeiter mit dem Fahrzeug zu einem beliebigen Punkt auf der Karte schicken kann. Dieses Feature ist nicht nur sehr hilfreich, sondern macht das Spiel sehr stressfrei. Gut... je mehr Felder man besitzt, um so weiter werden natürlich die Wege. Da ist man natürlich froh, wenn Fahrzeuge an die entsprechenden Stellen geschickt werden können.
Übrigens fallen in der mobilen Variante des Landwirtschafts-Simulator auch die Unterhaltskosten für Fahrzeuge, Land und Tiere weg. Ich kann somit also so viele Fahrzeuge, Geräte und Tiere besitzen wie ich es möchte. Bis auf die Anschaffungskosten zahle ich nichts extra. Mittlerweile kann die Mitarbeiter-KI auch zu den Missionspunkten geschickt werden. Lediglich das ankoppeln und abkippen muss ich selbst übernehmen. Von den Mitarbeitern zu den Missionen. Diese sind ja bei allen LS-Titeln (egal ob mobile oder normale Version) eher immer eine gewisse Nebensache. Bei der mobilen Variante muss ich allerdings erwähnen, das sie zwar wenig anspruchsvoll sind, dafür aber locker mal 20000-40000 Euro pro absolvierten Auftrag bringen. Fast immer handelt es sich bei den Missionen um kleine Gefälligkeiten wie; bring bitte den Anhänger mit Raps zur Mühle. Kleine Aktion mit großen finanziellen Vorteilen. Wie gesagt, eigentlich sind die Missionen nicht wirklich anspruchsvoll, bringen aber ordentlich Geld. Das Feature in dem man durch die erledigten Missionen den Preis des Feldes reduzieren kann gibt es in der mobilen Version allerdings nicht. (Dies war eine Neuerung beim Landwirtschafts-Simulator 17) Dafür haben alle Felder einen festen Preis von rund 100000 Euro.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 6 Tage 2 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
15. 06. 2017 um 22:21
15. 06. 2017 um 22:21
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