Landwirtschafts-Simulator 15

Nachdem wir bereits im letzten Jahr die Ehre hatten die neuste Ausgabe des Landwirtschafts-Simulators testen zu dürfen, geht es auch in mit den Konsolen Versionen in die Rückrunde. Die Erwartungen an der Konsolen Version des Titels war bei mir recht hoch, schließlich konnte mich die Computerfassung nur bedingt überzeugen. Nun haben GIANTS Software GmbH also fast über ein Jahr den Titel überarbeitet und für die Konsole fertig gemacht. Wir vergleichen für dich was sich geändert und eventuell auch verbessert hat.

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Alles bekannter Standard
Ich muss an dieser Stelle ehrlich sein, wirklich viel neues gibt es im Vergleich zu PC Version nicht. Zur Auswahl stehen zwei große Spielwelten mit Feldern, Waldgebieten, Shops und natürlich verschiedenen Abladestellen. Wie bei der Computerversion auch, darf ich so zu beginn zwischen Schwierigkeitsgrad (Welcher nur die anfänglichen Finanzmittel bestimmt und aufs eigentliche Gameplay keine Auswirkungen hat) und Karte wählen. Neben der bekannten amerikanischen Karte darf auch im hohen Norden von Europa geackert werden. Mit ein paar Treckern, einen Anhänger, einer Pflug- und Sämaschine geht es in die ersten Spielstunden. Im Vergleich zum Computer lässt sich alles noch besser und vor allem einfacher Steuern. Dies ist nicht zuletzt der tollen Tastenbelegung des Controllers zu verdanken. Bis man sich von der Steuerung an einige Arbeitsgeräte gewöhnt hat, können die Tastenbelegungen bequem eingeblendet werden. Wie bereits erwähnt, wirkt die Steuerung noch realer, speziell wenn es um das Thema Ladung geht. Rasch merkte ich, das ein schnelles Fahren ohne gebremsten Anhänger fast immer zu einem Chaos führen kann. Doch nicht nur die Anhänger sind ein Schwachpunkt. Arbeitsfahrzeuge die nur eine etwas höhere Geschwindigkeit erreichen als der Tempomat angibt, werden rasch schwammig und fast unkontrollierbar. Komme ich aber von der Steuerung noch zu den Missionen. Natürlich beinhaltet der Titel Missionen und Sonderaufgaben, allerdings tauchen diese recht selten auf und traurigerweise macht der Titel keine besonderen Aufrufe zu den Missionen. Mittlerweile scheinen die Missionen stark ins Hintertreffen geraten zu sein und so bleibt es eher eine Nebensache etwas Geld mit Wohltaten für die anderen Bauern zu kassieren. Und wenn ich ehrlich bin, so lukrativ sind die Missionen auch nicht.

Landwirtschaft? Was ist mit Tierzucht?
Es ist schön zu sehen, welche Fortschritte GIANTS Software mit ihren Landwirtschafts-Simulator in den letzten Jahren gemacht haben. Gut... im Vergleich zur Computerversion hat sich der Umfang kaum geändert. Nachdem ich die ersten drei bis vier male die Felder abgeerntet und bestellt hatte reichte das Geld aus, um meine Zukunft zu planen. Die direkte Landwirtschaft mit ein paar Feldern bringt nicht unbedingt das große Geld. Erst hohe Erträge der Ernten und sehr viele Felder garantieren ein üppiges Einkommen. Da die Preise sich im Spiel regelmäßig nach Angebot und Nachfrage selbst regulieren ist nie ganz sicher, ob zum Beispiel Zuckerrüben oder Körnermais noch zum Zeitpunkt der Ernte einen hohen Ertrag einfahren. Fakt ist: Die größte Palette, welche man anbaut, kann bereits mit der Standard Erntemaschine vom Startweg geerntet werden. Kartoffeln, Zuckerrüben und Körnermais benötigen andere Arbeitsgeräte. Mit Tieren wie Kühen, Schafen oder Hühnern kann zusätzlich Geld flott gemacht werden. Bis auf die Hühner muss ich mich auch um die Tiere kümmern. Dabei kaufe ich entweder Futter und fahre es mit einem Radlader und Staplergabel auf Paletten hin oder ich stelle mein eigenes Futter aus Stroh her. Für die Pflege gibt es von den Tieren die bekannten Endprodukte wie Dünger (Von Ausscheidungen), Milch, Wolle und Eier (je nach Tierart). Teilweise sehen die Verkaufspreise hier fast immer sehr gut aus. Leider ändern sich die Verkaufspreise bei solchen Waren auch viel zu selten, als dass sie extrem lukrativ wären. Übrigens können, wie auf dem Computer auch, die Tiere nicht auf dem vorhandenen Bauerngrundstück untergebracht werden, sondern müssen außerhalb betreut werden. Habe ich erst einmal ordentlich viel Geld kann ich mir überlegen via platzierbare Objekte Solar- oder Windkraftanlagen oder Gewächshäuser anzuschaffen. Diese sind zwar sehr teuer in der Anschaffung, sorgen aber für ein beständiges Einkommen von bis zu 4000 Euro pro Stunde. (Stunde in der Zeit des Spiels.)

Besser als Holzfäller-Simulator
Reine Landwirtschaft wird über eine gewisse Zeit doch etwas langweilig. Zum Glück haben die Entwickler auch hier die Forstwirtschaft eingeführt. Bäume fällen, verarbeiten, abtransportieren und ordentlich Geld machen. Mit einer Kettensäge und einem Verladekran für wenig Geld, geht in den Wald zum holzen. Betrachter unseres Live-Streams wissen es bereits, das man gerade mit den losen Baumstämmen am Sägewerk ordentlich Geld machen kann. Zugegeben, der Umgang mit dem Ladekran und Verladefahrzeugen (Trecker mit Frontladeraufbau oder Radlader) muss geübt sein und benötigt auch etwas Zeit. Trotz der Komplexität dieser Aufgaben kann der Titel sehr glänzen und bei größeren Maschinen, welche man zirka ab 15-20 Spielstunden und Kaufverhalten beziehen kann, macht das ganze noch mehr Spaß. Das Gameplay ist auch hier sehr gelungen und macht dem reinen Titel (Holzfäller-Simulator) aus dem Hause UIG Entertainment richtig Konkurrenz. Naja vielleicht nicht vom Umfang her, doch das Gameplay stimmt auf alle Fälle. Anbei können die Stämme auch zu Hackschnitzel verarbeitet und somit als Schüttgüter verkauft werden. Logischerweise treten bei solchen sehr komplexen Arbeiten öfter diverse Fehler auf. So kann der Greifer am Trecker nicht mehrere Stämme greifen und sollte dies doch passieren, so katapultiert sich ein Stamm wieder leicht raus. Teilweise wirkt dabei der Festhaltehaken wie ein Gummiband. Aber auch mit der Gewichtsphysik klappt es nicht immer. Bleibt das Arbeitsgerät an einem Baumstumpf hängen, so überschlägt sich dieses fast. Dies sind allerdings wahrlich große Seltenheiten, doch sie passieren durchaus.

Stark optimiert
Grafisch sieht die Playstation 4 Version des Landwirtschafts-Simulator genauso gut aus wie auf dem Computer, nur mit dem Unterschied das alles weitaus flüssiger läuft. Hatte ich noch kleinere Probleme mit den hohen Details beim PC, ist dies auf der Konsole keine Frage mehr. Allerdings kämpft auch die Konsole bei Waldgebieten mit der Bildrate und bricht öfter mal leicht ein. Trotzdem ist das Spiel immer noch sehr gut spielbar. Was die Details angeht, so konnte ich hier ebenfalls nicht meckern. Schmutzpartikel, Wettereffekte und schöne Animationen von Tiere und Geräten zeugen von einem hohen Niveau. Zu meckern gibt es allerdings doch noch etwas und dies betrifft den Sound. Denn trotz der tollen Effekte und Motorensounds gibt es keine Musik, noch nicht einmal Dudelmusik. Hier hätte ich mir, wie ich es ebenfalls bei den Vorgängern bemängelt hatte, einen Verbau von eigener Musik via Spotify gewünscht.

Komme ich zur Handhabung des Titels, welche zwar ordentlich ist, jedoch noch nicht perfekt. So werden einige Fragen im Bezug auf die kaufbaren Fahrzeuge nie direkt beantwortet. Alternativ finde ich über die Help-Line an jeder Telefonzelle gewisse Antworten, doch wer fährt jedesmal dort hin? Sonnst bietet der Titel statt ein Tutorial wieder die bekannten Anmerkungsbereich, welche mit einem blauen Kreis und einem Fragezeichen markiert sind. Über die Start-Taste des Controllers gelange ich in die Einstellungen. Hier kann das Wachstum, die Spielgeschwindigkeit und Anzeigedaten eingestellt werden, selbstverständlich das Speichern nicht zu vergessen. Über die L3 Taste gelange ich in die Wirtschaftsübersicht. Bei diesem kann ich nun die aktuellen Preise, den Bestand, den Entwicklungsprozess der Felder überprüfen und einiges mehr. Achja... und via Dreieck geht es direkt in den Verkaufsraum oder in die Garage.

Zusammen zum Erfolg via Online-Mehrspieler
Erstmals auf Konsole ermöglicht ein LWS das Spielen mit bis zu sechs Spielern auf einer Karte. Über eine Serverliste kann ich diversen Spielen beitreten oder ein eigenes erstellen. Dabei kann sogar meine Karrierekarte genutzt werden. Genauso wie im Einzelspieler gibt es keine direkte Konkurrenz, denn alle weiteren Mitspieler arbeiten zusammen an dem, was noch aussteht. Bekanntlicherweise gibt es auf einem Bauernhof natürlich immer viel zu tun. Leider gestaltet sich die Kommunikation zwischen den Spielern relativ schwer ohne Text und Voicechat. Im allgemeinen konnte der Mehrspieler wenig überzeugen, denn aufgrund der fehlenden Information über Verbindungsstärke kommt es oft vor das Server zur Verfügung stehen, die alles andere als Spielspaß bieten. Aufgrund der hohen Synchronisierung hinken Prozesse oft hinterher und sind etwas ungenau. Speziell im Bereich Forstwirtschaft, wo gewisse Geräte Baumstämme tragen müssen und ein genaues Greifen wichtig ist, werden diese Probleme rasch sichtbar. Dennoch bietet der Mehrspieler einen gewissen Zusammenhalt zwischen den Spielern, denn alle Beschaffungen die sie machen, liegen schwer auf dem gemeinsamen Firmenkonto. So sollte jeder bestrebt sein keinen Unfug zu treiben. Übrigens gibt es leider keine Möglichkeit andere Spieler zu kicken, selbst als Sitzungshost nicht.

Leider nicht ohne Fehler
Trotz langer Optimierungsphase gibt es immer wieder einige Fehler, welche ich hier nicht unerwähnt lassen möchte. So tritt gelegentlich ein Flackern in den Rückspiegeln auf(Aus der Cockpit-Ansicht heraus), diverse Vorkommnisse mit dem Gleichgewicht mancher Fahrzeuge, die Arbeitshilfe auf dem Feld arbeitet immer noch teilweise unsauber und manche Menüführungen sind etwas versteckt. Hinzu kommt das die Fahrzeuge bei einer Kollision keinen Schaden nehmen oder es keine Strafen gibt. Einzig die Ernte kann, vorausgesetzt wird das diese Funktion eingeschaltet ist, verderben.

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