Auf mythologischer Reise
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Kyn
20.08.15 21:30 Test
KYN ist das neuste Action-Rollenspiel aus dem Hause Tangrin Entertainment. Wir haben den Titel für dich angespielt!
In den vergangenen Jahren konnten vor allem immer mehr kleinere Entwicklerteams mit anständigen Rollenspielen, nicht selten in Kombination mit rundenbasierender Strategie oder Hack and Slay Elementen, glänzen. Auch der nun folgende Titel hat Ambitionen für eine recht gute Wertung. Tangrin Entertainment nahm für das Action-Rollenspiel die geschichtliche Zeit der Wikinger und ihre Mythologie in den Fokus. Begleite mich nun also in die Spielwelt von KYN und was alles dahinter steckt.


Die rote Bedrohung
Bram und Alrik ahnen nichts schlimmes als sie nach einem großen Ritual der Wikinger wieder aus einer Höhle kommen. Beide sind die Hauptcharaktere des Spiels und zugleich meine spielbaren Figuren. Keiner von beiden weiß ganz genau, wie lange sie eigentlich in dieser Höhle fest saßen, doch die ersten Begegnungen mit Bewohnern lassen schlimmeres erahnen. Bram und Alrik sind nach diesem Wikinger Ritual, sogenannte Magni-Krieger und besitzen verschiedene Kräfte. Vom System vorplatziert besitzt Bram die Fähigkeit verbündete auferstehen zu lassen und mit seiner Waffe einen machtvollen Rundumschlag zu machen. Alrik dagegen kann seine Teamgefährten für kurze Zeit heilen und Gegner, ebenfalls für eine kurze Zeit, in Angst versetzten. Der Vorteil hierin liegt darin, das gerade bei Horden von Gegnern sich die Stückzahl für eine gewisse Zeit minimieren lässt. Mit Angst versehene Gegner laufen nämlich davon und geben noch einmal die Möglichkeit seine Taktik etwas zu überarbeiten. Beide Magni-Krieger können zudem noch auf Nahrkräfte zurückgreifen, die etwas machtvoller als die anderen magischen Kräfte sind. Angeordnet wird das ganze recht einfach am unteren Rand. Zusätzlich wurden auch die Schnelltasten QWE für die jeweiligen Fähigkeiten vorplatziert. Ich habe oben bereits angedeutet, das diese Kräfte vom Spiel bereits platziert wurden. Tatsächlich werden im späteren Verlauf, entlang der Talentbäume; Körper, Verstand und Beherrschung neue Kräfte freigeschaltet, die ich den jeweiligen Charakter dann frei zuteilen kann.


Die Auswahl des jeweiligen Charakters findet allerdings immer noch manuell via Mausklick oder der Belegung 1-6 statt. Aber noch kurz zurück zur Geschichte. Beide machen sich auf den Weg nach Vinborg, wo sie ihren Meister aufsuchen wollen. Viele der mir begegneten Bewohner freuen sich beide wieder wohl auf anzutreffen, obwohl eine ganze Weile ins Land gezogen ist. Schnell stellt sich heraus, das alle Bewohner, ja ganze Dörfer, vor den Aeshir angst haben müssen. Diese Wesen sehen aus wie rote Kobolde und lebten bisher immer friedlich mit den verschiedenen Völkern der Wikinger zusammen. Klar besaßen die Aeshir auch immer schon die Macht, Skelette auferstehen zu lassen und somit sich die alltägliche Arbeit etwas zu erleichtern. Doch seit einiger Zeit schon, so berichten es viele Leute auf dem Weg nach Vinborg, greifen die Aeshir zusammen mit Skelettkriegern und anderen Wesen die Völker an. Es beginnt eine Zeit der Gefahren und Angst für alle Völker im Land der Wikinger. Meine ersten Schritte mache ich auf einer schönen grünen Karte. Außerhalb meiner Sichtweite wird alles durch einen Nebel verdeckt, sodass ich natürlich immer alles auskundschaften muss. Die erste Brücke die nach Vinborg führen soll ist zerstört. Mein Weg führt mich somit linear an Gegner, Ruinen mit Rätseln und gewissen Nebenquests vorbei. Trotz das die Karte auf dem ersten Blick eine große freie Welt vorgibt, so endet diese allerdings wieder in einem linearen Verlauf. Gerade was die Missionen angeht, bietet die Karte zwar viele Ecken wo auch Schatztruhen oder Nebenquests auf einen warten, allerdings gibt es immer nur einen Zielpunkt und die Wegführung führt meistens strickt dorthin.


Kampfsteuerung und die magischen Kräfte
Kyn besitzt rund fünf Schwierigkeitsstufen die sich am Ende auf das finden von Sachen und die Stärke der Gegner niederschlägt. Ich muss allerdings zugeben, das bereits Normal an einigen Stellen deutlich stärker wirkt, als es sein sollte. Zusätzlich erschwert die Kampfsteuerung etwas die Kampfhandlungen. Abgesehen davon das ich überwiegend die beiden Hauptcharaktere Bram und Alrik befehlige, kommen in der Geschichte noch bis zu vier weitere Charaktere dazu. Gut... das passiert jetzt nicht so oft wie man es sich wünschen würde, aber für diverse Handlungen ist dies sehr wichtig. Neben Leben zeigt mir die untere Reihe das Profilbild und auch die Kraft an, welche mir noch für meine magischen Kräfte zur Verfügung stehen. Was mich etwas nervte, war die Tatsache das meine Charaktere zwar ihren Kampf aufnehmen, aber nie die magischen Kräfte von alleine nutzten. Dies musste ich separat tun. Wer sich, wie ich, etwas schwer tut die Schnelltasten 1 und 2 und dann noch QWE für die Kräfte zu nutzen, der hat bei Handlungen mit der Maus ein paar kleinere Probleme. Einzig der Zeitlupen Modus, welcher mit der Leertaste aktiviert werden kann, sorgt für eine kurze Erholungspause. Bei einigen Missionen, die mit einer gewissen Zeit begrenzt sind, erwies sich dieser Modus als sehr hilfreich. Die Kämpfe finden also direkt per Mausklick statt und das ausführen der Kräfte via Schnelltasten oder mit Mausklick auf das jeweilige Icon. Im späteren Verlauf entwickeln sich die Charaktere immer weiter und ich kann dann immer neue Erfahrungspunkte auf Verstand, Körper und Beherrschung verteilen. Das gute bei dem Titel ist, ich als Spieler musste mich nun nicht all zu sehr mit den Attributen beschäftigen. Alle drei Punkte verleihen dem Charakter einen bestimmten Satz an Gesundheit, Geist, Schaden und Angriff. Je nach Art der Erfahrungsstranges mal ausgeprägter mal schwächer. Speziell bei Waffen wird es wichtig darauf zu achten, das auch der angegebene Erfahrungslevel erreicht ist. Was ich sehr positiv an dem Titel schätze, ist die nachträgliche Korrektur der Fähigkeiten. Ich kann also jederzeit die Erfahrungspunkte neu verteilen und meinen Charakter somit noch mehr optimieren. In den selben drei Erfahrungspunktsträngen teilen sich auch die besonderen Kräfte der beiden Magni-Krieger auf.


Zu Beginn werden diese vom System vorbestimmt, lassen sich aber einfach durch Drag and Drop individuell versetzten. Von Level zu Level werden dann noch weitere, mächtigere, magische Kräfte freigeschaltet. Allerdings muss ich mich dann früh entscheiden, welche Kräfte ich behalten will, denn ich kann lediglich immer nur drei in meine Funktionsleiste (Untere Leiste) aufnehmen und anwenden. Des weiteren können die magischen Kräfte im Bereich Beherrschung sogar mit diversen Nahrsteinen verstärkt werden. Hier gilt allerdings: Du musst den Stein erst besitzen, um die volle Kraft zu entfalten. Alles in allem ist das System einfach, übersichtlich und kann jederzeit individuell verändert werden. Das was viele Rollenspieler meistens bei anderen Titeln vergebens suchen. Der Spieler wir so eigentlich nicht gezwungen Waffen, Kräfte oder Ausrüstungen auszuwählen, sondern kann frei entscheiden. Komme ich noch schnell zu ein paar Rätseln. Die Entwickler haben natürlich versucht auch ein paar kleine Rätselruinen und Quests zu verbauen. Diese sind durchaus nicht schnell zu meistern, allerdings auch nicht extrem knifflig. Ich meine damit viel mehr, das ein gewisser Aufwand zum freigeben der Belohnung dahinter steckt. Zum Beispiel gelange ich früh in der Geschichte mit meinen beiden Helden an eine Ruine, wo eine Palette den Übergang zur Truhe bildet. Allerdings liegt die Palette auf dem trockenen Boden der Ruine, weit unterhalb des Überganges. Diese Ruine besitzt mehrere Kammern und ich muss nun versuchen die richtige Wassermenge, anhand der Durchflussmenge der Kammern, in die Mitte zu leiten. Durchaus ein lustiger Knobelspaß. Leider tauchen solche Rätsel sehr sehr selten auf, sodass ich es schade Fand das die Entwickler hier nicht mehr Potential genutzt haben.


Waffen kaufen oder craften?
Bereits bevor ich überhaupt die erste Mission abgeschlossen hatte, fiel mir auf das ich neben Waffen, Rüstungen und besonderen Gegenständen auch Materialien sammeln kann. Allerdings werden diese nicht in der freien Natur gefunden. Man findet diese in Truhen oder bei getöteten Gegnern. Diese Materialien ermöglichen es mir bei einem Schmied Waffen und Ausrüstungsgegenstände herzustellen. Dabei ist es egal ob Standard Waffen oder welche mit speziellen Attributen. (+6 auf Feuerschaden und dergleichen) Die Rezepte für diese Crafting-Möglichkeit besitzt allerdings noch der eigentliche Dorfschmied, weshalb das erstellen der Waffen und Rüstungen auch nur im heimischen Vinborg vorgenommen werden kann. Vinborg ist der allgemeine Rückzugpunkt der verschiedenen Wikingervölker und theoretisch mein Hauptquartier. Klar... es könnte jede Stadt als Rückzugsort dienen, doch diese Stadt ist eine sehr große Festungsanlage, weshalb die Aeshir es nur sehr schwer haben werden dort Fuß zu fassen. In Vinborg nehme ich neue Hauptaufgaben an und reise zu den einzelnen Missionen im gesamten Gebiet, welches auf einer großen Karte alle Orte anzeigt. Leider muss ich dazu sagen, das die Orte nicht frei bereist werden können, sondern nur durch eine Mission zugänglich sind. Schade eigentlich, denn etwas mehr “Open-World“ hätte dem Titel gut getan. (Oben hatte ich bereits die etwas lineare Wegführung auf der eigentlichen Spielkarte bemängelt.) Aber zurück zum eigentlichen Thema. Sind die benötigten Materialien vorhanden, so können diese auch über den Schmied hergestellt werden. Natürlich gibt es auch Händler, wo Waffen, Rüstungen und Materialien gekauft werden können. Lustigerweise sind die eigens hergestellten Ausrüstungen und Waffen hochwertiger, als die die man kaufen kann. Beide Charaktere können mit verschiedenen Waffenarten (Einhandschwerter, Zweihandaxt, Schild, Bogen, Dolch und einigen mehr) und Rüstungsteilen (Bein- und Brustpanzer, sowie Helm) ausgerüstet werden. Damit man die besseren Objekte von den schwächeren Unterscheidet, gibt es auch bei diesem Titel eine Vergleichsgrafik zwischen zwei Objekten. Dezent werden so Vor- und Nachteile angezeigt. Alles in allem, das was ein Action-Rollenspiel Fan haben muss.


Harmonische Spielwelt mit toller Musik
Vom eigentlichen Gameplay zur eigentlichen Atmosphäre. Diese stimmt bei diesen Titel bereits zu beginn des Spiels. Die Spielwelt gestaltet sich so, wie man sich das für die Wikingerzeit vorstellen könnte. Saftige grüne Wiesen mit dichten Wäldern ein paar Waldbewohnern im Einklang mit einer Musik, die diesem Titel würdig ist. Doch der Titel bietet mehr als nur dieses Idyll, denn die Missionen wechseln sich über den verschneiten Norden in den Bergen bis hin zu einer niedergebrannten Stadt im Süden optimal ab. Vor allem der Detailreichtum des Spiels und diverse Effekte machen diesen Titel zu einem wahren Hingucker, auch wenn die Kameraperspektive nur isometrisch ist und ich nur raus, beziehungsweise rein zoomen kann. Ein drehen der Kamera ist leider nicht möglich, weshalb es durchaus mal zu Problemen kommen kann. Atmosphärisch brauch sich der Titel also nicht zu verstecken und liefert somit eine tolle Präsentation ab. Einzig die Kampfanimationen der Figuren sind etwas arg eingeschränkt und wiederholen sich viel zu oft. Zudem gibt es keine vertonten Dialoge. Alle Gespräche werden via Text abgehandelt.


Diverse Schwächen im Spiel
Bereits in den ersten Spielminuten wicht die Euphorie der Ernüchterung. Flimmern bei den Kommandopunkten, V-Sync lässt sich nicht aktivieren und festhänger bei diversen Treppenformationen. Aufgrund der eingeschränkten Kameraperspektive können Gegner hinter Gebäuden ebenfalls nicht angegriffen werden, da der Charakter dann gerne auf das Dach klettern würde. Auch die Kampfsteuerung entwickelt sich schnell zu einem Problem. Gerade bei großen Horden an Gegner wird das Auswählen und anklicken (ausführen) von magischen Fähigkeiten echt etwas stressig. Der Zeitlupen-Modus ist zwar eine tolle Idee, diesen jedoch noch zeitlich zu begrenzen allerdings nicht. Klar gibt es auch die Schnelltasten, doch wer denkt in der Hitze des Gefechts daran? Es ist schade zu sehen, das die Entwickler durch solche Nachlässigkeiten wirklich Potential verschenken. Einen weiteren Punkt den ich gerne zum negativen gebe, ist die Tatsache das es keine direkten Heilmittel im Spiel gibt. Einzig die heilende Kraft der Charaktere können andere im Kampf heilen. Alternativ wird die Lebensenergie nach einem Kampf automatisch gefüllt. Im Gefecht war ich also darauf angewiesen, die Person am leben zu erhalten, die auch heilen konnte. Trotz dieser Fehler und der etwas unpraktischen Steuerung schlägt sich der Titel ganz gut. Nicht zuletzt, da dieser recht Benutzerfreundlich ist. Viele Individualisierungsmöglichkeiten der Charakter, bis zu fünf Schwierigkeitsstufen können selbst im Spiel noch umgestellt werden und fast überall Speichermöglichkeiten machen es dem Spieler leicht, sein Abenteuer so zu erleben, wie er es mag.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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20. 08. 2015 um 21:30
20. 08. 2015 um 21:30
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