Nachdem es aus dem Gebiet für eine gewisse Zeit keine Nachricht von der Gruppe gab, baten die Familienangehörigen die Universität und die Behörden eine Suche zu starten. Am 26.02.1959 fanden die Suchtrupps das schwer beschädigte Zelt der Teilnehmer. Von innen aufgeschlitzt führte nur noch eine Spur zu einem Waldstück hinunter. Das Kuriose an der Sache war, das viele Kleidungsstücke noch direkt im Zelt waren und die Teilnehmer somit auch recht spärlich bekleidet in die Winterkälte gingen. Knapp 2 Kilometer war die Gruppe vom eigentlichen Pfad abgekommen und 1,5 Kilometer weiter östlich bei einem Wald wurden zwei gefrorenen Leichen und ein Lagerfeuer, nahe einer großen Kiefer, gefunden. Wie bereits vermutet waren diese spärlich bekleidet und starben an Unterkühlung. Bei weiteren Untersuchungen im Umfeld stießen die Suchtrupps auf weitere Leichen. Das Kuriose dabei war allerdings, das alle Leichen keine Anzeichen eines Kampfes aufwiesen, allerdings besaßen zwei Opfer Schädelbrüche, zwei hatten gebrochene Rippen, und einem weiblichen Opfer fehlte die Zunge. Zudem fanden die Suchtrupps heraus, das die Kleidung aller Toten leicht radioaktiv verstrahlt waren und eine orangene Färbung auf der Haut aufwiesen. Sowjetische Ermittler bestimmten nach Abschluss der Aufnahme und gründlicher Analyse, dass „höhere Gewalt“ zu den Tode der jungen Leute geführt haben muss. Der Zugang zu dem Gebiet wurde nach dem Unglück für drei Jahre gesperrt. Bis heute konnte keiner überhaupt annähernd herausfinden, was in der Unglücksnacht am Cholat passiert ist. Mit dieser Geschichte im Hintergrund baut der Titel bereits beim Vorspann (Der fast genau das gleiche auch wiedergibt) eine gewisse Atmosphäre auf.
Ich allein gegen Zeit, Winterwelt und unheimliche Wesen
Der Titel beginnt also mit einem vorbildlichen Intro in der die Geschichte kurz erzählt wird. Danach lande ich in einem russischen Dorf nahe dem Gebiet an dem das Unglück geschah. Das Dorf ist verlassen, Schnee weht über die zugeschneiten Straßen. Zu Beginn ist die Wegfindung echt nicht leicht, da es in der Umgebung keine Schilder oder angedeutete Wege gibt. Man irrt theoretisch etwas umher, ehe ich zu einem Wald komme. Irgendwann stürzt meine Figur in die Tiefe und wie im Traum findet diese dann ein rettendes Zelt mit Lagerfeuer. Diese Zelte, welche im Spiel als Speicherpunkte dienen, ähneln auch den, welches die Expeditionsteilnehmer dabei hatten. Am Ende des ganzen finde ich mich in einer fiktiven Bergregion wieder, mit vielen Steinformationen, Bergen, düsteren Waldabschnitten und einiges mehr. Auch wenn bis dato noch nicht wirklich etwas schlimmes passiert ist, so vermittelt das Spiel hier schon eine sehr gelungene Atmosphäre. Dies ist einer sehr guten Mischung aus unheimlichen Soundeffekten, sehr passenden Musikstücken, sowie die stufenweise Steigerung der Musiktracks bei spannenden Szenen. Durchaus gibt es auf der Karte auch Ecken, bei den die musikalische Spannung hoch getrieben wird und dann im Nachhinein es sich nur um eine Figur handelte.
Dank der Unreal 4 Engine sieht die Spielwelt sehr real aus. Schneeverwehrungen, Schneefall, wiegen der Bäume und viele weitere Grafikeffekte sind extrem gut gelungen und passen sich sehr in die Atmosphäre ein. Ich habe wirklich selten eine solch perfekte Harmonie von Grafik und Sound erlebt, wie bei diesem Titel. Das merkt man als Spieler vor allem nach den ersten paar Rätseln. Nach meiner Ankunft am Zelt mit Lagerfeuer, erforsche ich die nähere Umgebung. Ein Krater mit einem leuchtenden Stein fällt mir auf. Auf ihm liegt ein Zettel. Ruckzuck nach dem aufnahmen wird das Dokument im Tagebuch meines Charakters gelegt und übersetzt. Wie der Kollege Tommy (Dessen Lets Plays du am Ende des Artikels sehen kannst) aus der Video-Redaktion mir schon sagte, hat das Sammeln von Zetteln, Notizen und Dokumenten eine starke Ähnlichkeit mit Slender: The Arrival. Hatte ich das Dokument aufgenommen, so entwickelt sich eine grelle Explosion und man sieht wie neun leuchtende Wesen in alle Himmelsrichtungen rennen. Damit wurde also der Startschuss zu einer Erforschungstour der unheimlichen Art gestartet. Wer mein Charakter eigentlich ist, wird im Spiel nicht direkt genannt. Fakt ist: Er lies sich mit Absicht zu diesem Fall verlegen und soll Beweise für die Fallaufnahme sammeln. Möchte man das in einen zeitlichen Rahmen einordnen, so folgt die Untersuchung kurz nach dem Unglück.
Suche Hinweise und lüfte das Geheimnis von Kholat
Ich habe bei diesem Titel einmal genauer recherchiert und auch wenn der Titel wirklich auf einer wahren Begebenheit aufbaut, so ist die Umgebung nicht wirklich 1:1 nachgestellt. Allerdings wäre die reale Umgebung, wo das Unglück passierte, wahrlich etwas langweilig. Komischerweise passt die Umgebung vollkommen zu diesem Szenario, sodass ich das locker verkraften konnte. Auch inhaltlich führen die Dokumente mal mehr, mal weniger auf die vielen, vielen Spekulationen zurück. War es ein Nuklearunglück? War es ein Angriff von Außerirdischen? Was passierte in einer geheimen Anlage in der Nähe? Meine Aufgabe ist nun halt das Rätsel zu lösen. Ohne GPS, sondern nur mit Taschenlampe, Kompass und Karte bewaffnet geht es durch die verschneite und bedrohliche Spielwelt. Übrigens wirst du bei diesem Titel nie einen Tag erleben, es bleibt bei einem reinen Nachtabenteuer. Logisch eigentlich, denn am Tage wären viele Passagen oder Höhlengänge weitaus weniger unheimlich, was wiederum die Stimmung zerstören würde. Hinweise, Tagebucheinträge, Dokumente und unheimliche Orte müssen mühsam in der großen Spielwelt gesucht werden. Neun notierte Koordinaten weisen einzig den Weg zu den ersten Zielen. Entlang dieser Ziele finde ich immer wieder Steine und Felsen mit rätselhaften Schriften oder auch Koordinaten.
Diese wiederum führen mich zu weiteren Dokumenten rund um dieses Unglück. Aber das bedeutet nicht, das die Entwickler es dem Spieler so einfach machen. Dokumente können auch ohne Koordinaten auf der Karte gefunden werden und zwar durch Zufall in verschiedenen Abzweigungen oder Verstecke. Bei den Hauptdokumenten, welche direkt bei den angegeben Koordinaten zu finden sind, wird meistens eine Funktion gestartet. Ich nenne es mal so, wie es Entwickler nun beschreiben würden. Einmal musste ich vor einem tödlichen Rauch weglaufen, dann einen komischen Schattenwesen ausweichen. Ich als Spieler konnte allerdings nie damit rechnen was nach dem aufnehmen des Dokumentes vor Ort passiert. ACHTUNG! Auch während der einfachen Streifzüge durch die unheimliche Spielwelt, taucht das Schattenwesen oder die Geister der verstorbenen auf, oft um mich auf den rechten Weg zu führen. Das Schattenwesen hinterlässt übrigens zudem immer rote Fußspuren im Schnee. Ja gut... mein Charakter macht das auch, aber die glühen nicht Rot. Was passiert nun eigentlich, wenn ich dem Wesen begegne... naja dann ist das Spiel halt vorbei. Diesem Schattenwesen zu begegnen bedeutet zugleich das Ende. Das sollte aber kein Problem sein, denn das Spiel speichert automatisch an jedem Zeltlager und nach jeder Aufnahme eines Dokuments. Dies ist auch ein Grund, warum man wirklich etwas aufpassen sollte, denn manchmal schmeißt einen ein Game Over viele Meter zurück zum letzten Punkt. Was ich etwas schade finde ist das die Entwickler keine richtigen Rätsel verbaut haben. Alle Wege sind uneingeschränkt zugänglich. Spätestens hier hätte man nette kleine Rätsel verbauen können.
Spielzeit 6-8 Stunden aber...
Soweit ist das Spiel wirklich jeden Cent Wert, doch je nach dem wie schnell oder langsam ich mich durch die Spielwelt bewege, so variiert auch die Spielzeit. Die Entwickler geben selbst zu, eine Spielzeit von rund 6 Stunden zu gewährleisten. Wer sich allerdings voll der bedrohlichen Umgebung hingibt, der wird durchaus mehr Stunden brauchen. Die Spielwelt ist groß und meistens auch nicht direkt übersichtlich. Zwar sehen die verschiedenen Regionen alle unterschiedlich aus, doch an manchen stellen wiederholen sich die verwendeten Texturen. Die vorhandene Landkarte und der Kompass geben immer nur, in Kombination mit Beobachtungen der Landschaft, wage den aktuellen Standort preis. Am Ende heißt das, dass ich als Spieler schon ein paar Minuten brauch, um die nächste Koordinate zu erreichen. Abgesehen von den eigentlichen Zielen (Finden und absolvieren aller vorgegebenen Koordinaten) gilt es natürlich noch alle versteckten Dokumente zu finden. Diese ordnen sich allerdings in die Kategorie "Nebenquests" ein. Manche werden als Hinweise an Steinen angegeben, andere müssen mühsam gefunden werden. (Wie bereits oben erwähnt)
Keine Fehler und saubere Präsentation wie man es selten sieht
Etwas was heute nicht alltäglich ist, ist die saubere Präsentation eines Spieles. Der Titel zeigte im Test keine Fehler oder Bugs, sodass wirklich alles perfekt lief. Wie bereits vorgeschwärmt ist die Grafik in Kombination mit der Story und dem Sound einfach super geworden. Die Fehlerfreiheit beflügelt den Spieler förmlich in die Spielwelt einzutauchen. Überraschenderweise benötigt der Titel auch keine extrem hohen Performance-Anforderungen für ein grandioses Spielerlebnis. Wer es allerdings extrem genau nimmt, der wird bei den Texturen öfter mal Wiederholungen erkennen können, doch da diese wirklich selten auftreten ist das durchaus vertretbar.
Die Collectors Edition im Fokus
Natürlich ist eine solch verspätete Review nur mit etwas besonderen zu begründen. Dank HeadUp Games kann ich dir noch kurz die Collectors Edition beschreiben. Diese bringt ein zweiseitigen Poster mit, wo auf der einen Seite die Landkarte und auf der anderen das Logo zusehen ist. Zudem beinhaltet die Edition den Steamkey für das Spiel, einen kleinen Comic mit dem Namen Interrogation, sowie den stimmigen Soundtrack auf der Spiel-DVD. Übrigens erzählt das Comic eine fiktive Geschichte aus dem Zeitraum vor den Unglück. Zu guter Letzt gibt es für den Käufer das Logo von Kholat auf einem kleinen Anstecker. Der allgemeine Umfang der Collectors Edition ist okey, jedoch nichts weltbewegendes.
Unser Lets Player Tommy aus der Video-Redaktion hat sich freiwillig in das Horror-Adventure gestützt und für dich dieses Lets Play aufgenommen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 10 Tage 18 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
04. 08. 2015 um 18:47
04. 08. 2015 um 18:47
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