Bereit mit den Kiwis Debra und Jeff ein australisches Postamt aufzumischen? In KeyWe geht es Rund und zwar gleich im Doppelpack! Was das Spiel nun so besonders macht und warum es ideal für gemütliche Familie Abende geeignet ist, das erfährst du in meiner Review.
Gestatten: Debra und Jeff
Kiwis im Postamt? Das ist auf jedenfall in KeyWe der Fall. Das Spiel beginnt damit, dass die beiden Kiwis Debra und Jeff auf ihrem Weg entlang der Straße auf eine Stellenausschreibung bei der nahegelegenen Post aufmerksam werden. Kurzerhand machen sich beide auf den Weg zum Postamt und bekommen auch die Stelle. Ab hier beginnt der interessante Arbeitsalltag dieser knuffigen Tiere. Doch wie erledigen die Kiwis nun ihre Arbeit, welche normalerweise zwei Hände erfordern würden? Ganz einfach! Im Duett picken, hüpfen, laut geben und mit dem Hintern etwas aufnehmen. KeyWe ist aber kein Spiel, wo man nun zwischen Debra oder Jeff wählen darf, sondern beide gibt es immer nur im Doppelpack und so spielt man selbst alleine im Einzelspieler mit beiden zeitgleich. Danke einer sehr einfachen Steuerung und einer Taste, für das synchronisierte Bewegen beider Tiere, läuft es nach einer kurzen Einstiegsphase richtig gut. Natürlich kann man auch offline mit einem zweiten Spieler spielen oder sogar online! (Übrigens erschien dieser Titel vor kurzem ja auch schon auf der Switch. Für mich die wohl beste Wahl für ein überaus gutes Mehrspielererlebnis. Auf dem Computer ist zwar auch ein Offline-Mehrspieler vorhanden, doch das Spielen an einem Rechner kann auch recht anstrengend werden.)
Die Arbeit und die Hindernisse
Beide Kiwis werden rasch in die Arbeit im Postamt eingebunden und so gibt es pro Woche rund vier Arbeitstage. Jeden Tag gibt es etwas anderes zu tun und jeden Tag gibt es auch neue Hindernisse. Vermehrt ist es so, dass die gleichen Tätigkeiten jedoch mit anderen (saisonal bedingten) Hindernissen auftauchen. Sehr interessant bei diesem Titel ist auch, welche Schritte es für welche Prozesse braucht. Debra und Jeff müssen zum Beispiel eine Tonnachricht mit Hilfe von Wortschnipseln aufs Papier bringen und diesen dann absenden. Das gleiche gestaltet sich bei den Fernmeldenachrichten, welche korrekt abgetippt und versendet werden müssen. Von Mission zu Mission werden die Aufgabenfelder immer interessanter und anspruchsvoller. Dieser Titel erfordert nicht selten wirklich volle Konzentration, denn letztendlich geht es um die Zeit. Insgesamt gibt es auch hier drei Belohnungsebenen. Bronze, Silber und Gold. Für jede der Belohnungsebenen winken unterschiedlich viele Briefmarken. Die Arbeit im Postamt könnte ja so einfach sein, wären da nicht gewisse Hindernisse. Und zwar rede ich hier von “saisonalen Verrücktheiten“ wie technische Ausfälle, Libellenangriffe und Schnee + Eis.
Sie sind wie das Sahnehäubchen zu den bisherigen Tätigkeiten im Postamt. Es ist ja nicht so, als dass die Arbeit dort einfach wäre. Die erste Woche steht ganz im Sinne “macht euch mit den Arbeitsabläufen vertraut“. Das Spiel bietet, nebenher bemerkt, vor jedem Start ein kleines Tutorial an. Was ich sehr gut finde, denn somit kommt man auch schnell wieder in die Abläufe rein, wenn man mal lange nicht mehr KeyWe gespielt hat. Nach der ersten Woche werden die selben Arbeitsprozesse immer anspruchsvoller. So können andere (KI-) Tiere oder technische Hindernisse das erfolgreiche Absolvieren der Mission enorm beeinflussen. Doch das ist immer noch nicht genug, denn irgendwann setzten auch die Jahreszeiten direkt ein und sorgen für genügend Chaos und noch mehr Herausforderungen. Wer sich einmal eine gewisse Auszeit gönnen möchte, der kann über das Menü “Extraschicht“ ein paar spaßige Nebenspiele absolvieren. Selbstverständlich gibt es auch dafür wieder Marken als Belohnung. In diesen Extraschichten geht es nicht so stark darum, Pakete zu sortieren, Fernmeldenachrichten zu schreiben oder Briefe abzufertigen, sondern um viel einfache Dinge. Leider schalten sich weitere Extraschichten erst durch den Levelfortschritt frei.
Online – Schwieriges Matchmaking
Das dieses Spiel auch Online als Kooperativ recht viel Spaß macht, das steht einmal außer Frage. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass es keinen Server-/Sitzungsbrowser gibt. Um bei anderen einzusteigen, muss ich den Sitzungsnamen wissen. Alternativ kann ich auch selbst eine Sitzung starten. Ich hätte mir hier wirklich einen Browser gewünscht, gerade weil es für das Spiel nichts Besseres geben könnte, als einen Online-Kooperativ. Leider konnte ich sonst diesen Mehrspieler nicht direkt ausprobieren. (Was halt daran lag, dass ich keinen Namen eines Servers wusste.) Übrigens unterstützt das Spiel auch Remote-Play via Steam. An dieser Stelle neige ich viel eher dazu, eine Empfehlung an die Nintendo Switch Version zu geben. Da ist zumindest der Offline-Mehrspieler deutlich einfacher und handlicher als am Computer.
Gestalte beide Kiwis wie du es möchtest!
Das Sammeln von Briefmarken ist natürlich nicht umsonst, sondern führt dazu, dass ich Jeff und Debra umgestalten kann. Vom Fell über Rucksäcke bis hin zu Hüten wird einiges geboten. Und dabei sind es nicht nur einfache Gegenstände, sondern es wird auch abstrakter. Sehr süß fand ich allerdings immer noch die verschiedenen Fellarten, welche bei der generellen Darstellung der Kiwis extrem gut rüberkommen. Der Kauf von Accessoires und Fellarten für Jeff und Debra sind aber nur eines von zwei Optionen. Weiterhin kann ich unter Collection gewisse Sammelobjekte kaufen, die sich auch unter Umständen in den einzelnen Missionen finden lassen. (Im Grunde sind es nicht wirklich Missionen, sondern viel mehr einzelne Arbeitstage. Das geniale an diesem Spiel ist aber, das ich immer wieder die selben Tage erneut spielen kann und die entsprechende Belohnungen immer wieder neu bekomme.) Egal wie du die Marken letztendlich ausgibst, sie sind natürlich ein gewisser Anreiz immer und immer wieder verschiedene Arbeitstage der beiden erneut zu spielen.
Meine Impression zu allem
Grafiktechnisch ist das Spiel, für sein Genre, weit im oberen Bereich angesiedelt. Ton und Steuerung (als alleiniger Spieler) sind sehr gut gelungen. Wobei ich anmerken muss, das man im Kooperativ mit einem anderen Spieler es deutlich einfacher haben kann. Vorausgesetzt man kommuniziert auch anständig. Dennoch… Egal ob offline oder online, KeyWe kann sehr überzeugen. Was dieses Spiel letztendlich doch besonders macht, sind die verschiedenen Aufgaben im Postamt und diese mit den beiden Kiwis zu bewältigen. Schließlich haben Kiwis keine Flügel und müssen lediglich mit ihrem Körper alle Tätigkeiten vollenden. Übrigens ist KeyWe das erste Spiel seiner Art, was einen schon etwas fordern kann. Sei es die Suche nach zu tippenden Buchstaben, die richtige Reihenfolge für das Versenden von Paketen oder einfach das Schreiben von Texten. Auf dem ersten Blick erscheinen die Level sich schnell zu wiederholen, allerdings sorgen die saisonalen Verrücktheiten für mächtig Abwechslung und noch mehr Schwierigkeiten.
Achja… Übrigens musst du nicht gewinnen, um in der Kampagne weiterzukommen. Es reicht ein einfaches Abschließen. Allerdings bekommt man dann auch nicht so viele Briefmarken als Belohnung. Und apropos: Ob die Briefmarken im Zusammenhang mit dem Customizing der beiden Kiwis und zur Vervollständigung der Collection eine Art Ansporn sind, das kann ich leider nicht direkt sagen. Mir gefallen im Grunde die beiden Kiwis so, wie sie sind. (Echt knuffig!) Der einzige Schwachpunkt bei diesem Spiel ist der sehr alt wirkende Online-Mehrspieler. Leute… Keine Browser-Übersicht für verfügbare Sitzungen? Man muss den Namen der Sitzungen wissen? Alles etwas schlecht durchdacht und im Nachhinein auch ein Hindernis für mich, diesen Mehrspieler zu testen. Die Wertung für den MP wäre also schon besser, aber aufgrund dieser Online-Geschichte bleibt mir nicht viel übrig, um diesen etwas “abzustufen“.