JCB Pioneer: Mars war mir persönlich bis zur Gamescom 2017 nicht direkt bekannt. Wir bekamen lediglich eine Anfrage, ob wir uns diesen Titel mal nicht gerne auf der größten Videospielemesse Deutschlands ansehen möchten. Zusammen mit unserem Videoredakteur Allen war ich dann letztendlich auch bei den Entwicklern von Atomicom. Einer der Mitarbeiter freute sich sichtlich über eine gewisse JCB Thematik und erst Allen musste mir einen Schubs in die richtige Richtung geben. Die Entwickler freuten sich deshalb so, weil sie den britischen Hersteller für Bau- und Landwirtschaftsmaschinen als Namens- und Ideenträger JCB an Land gezogen haben. Schande über mich, das ich JCB bisher nicht kannte! (Sicherlich habe ich das Logo irgendwo mal gesehen, konnte aber zu der Zeit nichts mit dem Namen anfangen.) Nun aber zum eigentlichen Spiel, denn auch dieses ist mal wieder ein Mars-Survival Spiel und ja... wir hatten im Jahr 2017 schon ein paar, doch so richtig konnte mich kaum eines überzeugen. Nach den Eindrücken von der Gamescom hatte ich nun jetzt die Chance, mir diesen Titel genauer anzusehen.
Bruchladung auf dem Mars – Die Bekanntschaft mit den ersten Herausforderungen
JCB Pioneer Mars besitzt aktuell weder verschiedene Schwierigkeitsstufen, noch eine richtige Story. Okey... das Spiel befindet sich immer noch in der Early Access Phase, genauer gesagt in der Alpha, dennoch kann ich als Spieler viel machen. Alles beginnt mit einer Bruchlandung meines Habitats auf dem roten Planeten. Wie das Pech so übel mitspielt, lande ich ausgerechnet in einer Gefahrenzone etwas außerhalb der ehemaligen Basisstation. Die ersten Schritte werden mit diversen Hinweistexten begleitet. Hinzu kommt die Tatsache, das alle HUD Elemente recht verständlich angezeigt werden und immer klar sichtbar sind. Selbst in der Third-Person Ansicht zeigt der Anzug relevante Parameter wie Luft, Energie und Schutz an. (Bevorzugt wird in diesem Spiel die Ego-Ansicht aber die Third Person kann alternativ auch ausgewählt werden.) Auf meinem beschwerlichen Weg zum einzigen Fahrzeug auf dem Mars, lerne ich auch die Möglichkeit kennen, meine Umgebung zu scannen. Damit lassen sich nicht nur Ressourcen finden, sondern auch Kisten und andere versteckte Objekte. Mit etwas Achtsamkeit und Geschwindigkeit husche ich durch das Meteoritenschauergebiet hindurch und erreiche letztendlich das Fahrzeug. Nachdem die Systeme hochgefahren wurden besteht das nächste Ziel darin, die alte Basis zu finden. Dank einer guten Richtungsanzeige, ebenfalls auf der HUD dargestellt, erreiche ich diesen Punkt recht zügig.
Doch noch bietet die Basis nur ein verlassenes und funktionsloses Habitat und ein großer Fahrzeughangar für das Marsfahrzeug. In diesem wird der Schaden und die Power des Fahrzeugs wieder aufgeladen – ganz ohne Kosten. Was mir nicht sonderlich gefällt, ist die Art, wie ich an die komplette Materie herangeführt werde. Die Versorgungsboxen wurden mehr oder weniger versteckt verteilt und wirken eher wie Attrappen. Für alle die diesen Titel nun kaufen oder ihn spielen: Auch wenn die Boxen, um das Habitat, aussehen wie Attrappen oder ähnliches, sie können geöffnet werden. In ihnen befinden sich lebenswichtige Vorräte wie Nahrung, Trinken, Luft und auch Werkzeugteile zur Reparatur der einzelnen Gebäude. Ja... tatsächlich nehmen alle Gebäude und Fahrzeuge auf dem Mars von Zeit zur Zeit schaden. Auch einen massiven Sandsturm gibt es, der gelegentlich vorbei zieht. Wer beim Durchzug genau in der Zugbahn steht, der könnte mehr als nur einen schweren Schaden nehmen. Den einzigen Schutz bietet an dieser Stelle nur das Fahrzeug oder das Habitat. Nach der Auffindung der heruntergekommen und verlassenen Basis, geht es daran die ersten Ressourcen für einen weiteren Neuaufbau der Basisstruktur und den Ausbau des Fahrzeugs, sowie die Erweiterung der Basis zu sammeln. Generell gestaltet sich das Survival-Spiel rasch zur überaus großen Sammelaktion am Band. Sicher bietet die extrem große Spielwelt auch viele Ecken mit großen Gefahren wie Radioaktivität, Säuren, Meteoretischeneinschläge oder tiefe Schluchten, aber eine richtige Gefahr gab es über all die Spielstunden nicht. Ein weiterer großer Feind meines Marsianer ist natürlich die Vernachlässigung einiger Parameter. Power, Essen, Trinken, Luft... wenn nur ein Punkt davon unterhalb des Minimums fällt, so krepiert er noch vor Ort.
Komplexer Aufbau und Weiterentwicklung der Basis
Angekommen am Habitat ist dies durchaus noch nicht die Rettung, denn die Kapsel befindet sich im Offline-Modus und wurde sogar durch mangelnde Wartung beschädigt. Der erste Schritt zur Selbstständigkeit auf dem Mars beginnt also damit, die Reparaturpistole zu schnappen, sowie Materialien und Hilfsmittel aus den Versorgungsboxen zu holen. Ist die Pistole geladen, so muss ich einfach nur zu den Lecks und diese versiegeln. Danach geht es daran ein Solarpanel zu platzieren, beziehungsweise den Bauplatz. Ohne entsprechende Ressourcen kann kein vollständiger Bau erfolgen. Und an dieser Stelle kommt mein Marsfahrzeug wieder zum Einsatz. Hat sich das Fahrzeug im Hangar erst einmal etwas regeneriert, so fahre ich damit wieder hinaus. Das Ziel sind verschiedene Ressourcen wie Eisen, Kupfer oder Zinn. Quer über die gesamte Spielwelt verteilt, finde ich durch die Scanfunktion immer und immer wieder neue Stellen mit Ressourcen, welche ich dann mit dem angebauten Bagger bergen kann. (Einmal eine Förderstelle entdeckt, wird sie auch auf der Karte angezeigt.) Ja... das Marsfahrzeug besitzt nicht nur die Eigenschaft sich über die Marsoberfläche zu bewegen, sondern mit dem angebauten Bagger, welcher zur zweiten Ausbaustufe im Rahmen der Einführung gehört, können auch Ressourcen gefördert werden. (Das Fahrzeug kann nach und nach noch weiter verbessert werden. Zum Beispiel mit mehr Laderaum, größeren Batterien oder einen besseren Schutz gegen die Umwelt.) Diese Tätigkeit wird auch zunehmend die wichtigste in JCB Pioneer Mars sein, denn Feinde gibt es nicht. Dafür ist die Umgebung ein einziger großer Feind.
Wie bereits erwähnt, gibt es Stellen mit ständigen Dauerbeschuss von Meteoriten, Felder mit hoher Strahlung, Säurefelder und und und. Ja sicher sind fast alle Gefahren mehr oder weniger fiktiv im Gegensatz zum echten Mars.
Mit den ersten Ressourcen reicht es dann die notwendigen Gebäude zu bauen. Für größere und effektivere, wie ein Windrad, brauch es später sogar spezielle Legierungen und Mischung aus verschiedenen Ressourcen. Dazu wird eine Schmelze benötigt, die ich ebenfalls aus verschiedenen Ressourcen erbauen darf. Steht diese Schmelze, so bietet mir der Titel die Möglichkeit die Ressourcen zu veredeln und zu anderen Mischungen zusammen zu schmelzen. Hierfür transportiere ich die ursprünglich geschöpfte Ressource zur Schmelze, packe diese dann über das Inventar in die Ladebucht und sage dem Gerät, welcher Arbeitsprozess gestartet werden soll. Die Schmelze/Raffinerie startet sofort mit ihrer Arbeit. Für eine Weiterentwicklung der Basis ist dieses Gebäude unabdingbar. Die Bauübersicht wird im übrigen vom Habitat gesteuert. Leider fehlt mir eine Art Notiz-Funktion für die benötigten Baumaterialien. Solange ich laut Mission arbeite, stehen alle “Zutaten“ am oberen Rand, doch wenn ich eigenständig ein Gebäude errichten will, muss ich jedes mal gucken, welche Ressourcen benötigt werden. Sobald ein neues Gebäude steht, muss es natürlich mit der Stromversorgung verbunden werden. Dies kann ich ebenfalls nur über das Habitat erledigen. Habe ich die entsprechenden Sachen beisammen, so brauche ich nur zur Baustelle fahren und diese dort abladen. Bis auf kleinere Kritiken ist das Mars Survival Spiel eine nette Sache. Teilweise merkte ich sogar noch nicht einmal, das ich auf der höchsten Schwierigkeitsstufe spiele, denn Survival ist Survival.
Forschen und Upgraden
JCB Pioneer Mars ist nicht nur Survival auf einem besonderen Niveau, sondern es gibt auch einige Missionen zu absolvieren. Diese dienen viel mehr dazu, das ich die richtigen Schritte zum Ausbau meiner Basis tätige, sodass später vielleicht auch ein paar weitere Mitarbeiter laden können. Chef des ganzen bin dann immer noch ich! Doch bis ich soweit war, dauerte es mehr als sieben oder acht Spielstunden. Die Missionen geben mir verschiedene Ziele vor, wie zum Beispiel; stelle so und soviel veredeltes Material her, baue dieses Gebäude und und und. Nicht selten habe ich bei den Missionen sogar die Auswahl, welche Aktion ich als nächstes starten möchte. Alle meine Tätigkeiten außerhalb des Habitats werden für die jeweilige Mission geloggt. Sobald ich das Habitat erneut betrete, wird eine kurze Analyse meines Außeneinsatzes angezeigt. Erfahrungspunkte und JBC Punkte kann ich im Verlauf meiner Spielzeit verdienen. Beide Punkte können unabhängig voneinander für diverse Forschungen verwendet werden. Für die Fahrzeuge, welche neben den Gebäuden auch alle die Aufschrift von JCB besitzen, gelten logischerweise die JCB Points. Für den Raumanzug und die Basis werden dagegen die Erfahrungspunkte (XP) benötigt. Je nachdem wie viel Ressourcen ich fördere, diese verarbeite, die Basis in Schuss halte, baue und meine Umgebung auskundschafte, um so mehr XP Punkte bekomme ich. Die JCB Punkte bekomme ich bei erfolgreichen Abschließen von Missionen, sowie den guten Umgang mit den Geräten. Übrigens gibt es einen JBC Marsbagger.
Dieser kostet allerdings einiges an JCB Punkten und kann wirklich ganz spät gekauft werden. Dafür bringt dieser auch recht viel Material ans Licht. Wie bei den meisten Survival Spielen muss ich, speziell bei der Forschung von Fahrzeugen und meinem Charakter, darauf achten, welche Verbesserungen für mich am besten sind. Es empfiehlt sich immer die Panzerung, den Stoff des Anzugs, sowie die Batterie- und Luftleistung beider Dinge zu verbessern. Wie du dir denken kannst, hat alles eine eingeschränkte Reichweite, die ich zwar mit verschiedenen Verbrauchsmaterialien vorübergehend auffüllen kann, aber eine Dauerlösung ist das selbstverständlich nicht. Und genau bei diesem Punkt gelange ich jetzt an – den Verbrauchsmaterialien. Natürlich will mein Charakter, später auch meine Mitarbeiter, mit allem versorgt werden. Es reicht bei diesem Titel nicht nur die entsprechenden Gebäude zu errichten, sondern ich muss meine Vorräte auch auffüllen. Als Beispiel nehme ich das Rationspaket Nahrungsmittel. Die Vorräte, die bei der Landung abgeworfen wurden, reichen knapp vier Spieltage, danach muss eigentlich schon das Gewächshaus stehen. Wird dieses mit Wasser und Luft versorgt, so produziert es ständig Nahrungsmittel. Ich muss nur noch mit der leeren Transportbox hin und es mit Nahrungsmittel füllen. Sofort produziert dieses Gewächshaus die Nahrungsmittel wieder nach bis zum Maximum. Genau das gleiche passiert mit Wasser und Sauerstoff. In erster Linie richtet sich das Beispiel an die Zahl des Verbrauchs.