Vom Mobile Game zum PC-Spiel, solche Entwicklungen gibt es auf dem Videospielmarkt öfter mal und auch dieser hier, mit dem kompletten Namen Gravity Island, feierte seinen Release zuerst im Apple App Store. Nun haben also ILIKESCIFI Games und Clement Willay Games diesen Titel auf Steam für den Computer veröffentlicht. Wir haben den kleinen 2D Platformer mit Puzzle-Genen für dich getestet und sagen dir, ob sich die 4,99€ bei Steam lohnen.
Gestatten: Shiro – Klein, knuffig, weiß und auf der Suche nach Lumies
Worum es in diesem kleinen Titel geht ist eigentlich schnell erklärt. Eines Abends passiert Shiro ein kleines Missgeschick, sodass kleine leuchtenden Tierchen (auch Lumies genannt) aus seinem Haus flüchten können. Sie fliehen in alle Richtungen. Shiro trauert nicht lange hinterher und begibt sich in den unterschiedlichsten Gegenden, auf die Suche nach den kleinen leuchtenden Tierchen. Begleiten tut ihn der Magier der Feen, wie er sich so nett betitelt. Seine Aufgabe ist es nicht nur Shiro zu begleiten, sondern in der Nähe von Lumies schwirrt er um diese herum, sodass ich auf diese Aufmerksam werde. Allerdings hingt der kleine Kammrad des öfteren in den Abenteuern hinterher, sodass er nur bedingt hilfreich ist. Meine Aufgabe ist es nun mit dem weiß-pelzigen Shiro diese Lumies wieder einzufangen und zwar in vier verschiedenen Welten. Egal ob Dschungel, Vulkanebene oder in einer Eiswelt. In jeder der vier Welten befinden sich insgesamt 60 Lumies. Das bedeutet im Schnitt rund drei Stück pro Level. Man könnte ja an dieser Stelle glauben, das man ohne ein gewisse Anzahl an Lumies nicht weiter kommt. Dies ist allerdings ein Irrtum, denn im Test kam ich auch ohne das Sammeln der Lumies einige Level weiter gehen. Außerdem spielt es auch irgendwie keine Rolle wie viele ich mit nach hause bringe. Klar ist das nicht Sinn der Sache.
Doch gerade für Spieler die in manchen Leveln festhängen könnte das ein Plus sein. Tatsächlich kann ich die entsprechenden Level auch später immer wieder wiederholen. Das Maximum, was ich nun also an Lumies sammeln kann, sind halt Drei und die sind nicht immer einfach in der Spielwelt platziert. Der Titel glänzt tatsächlich mit 80 verschiedenen Leveln, was für ein Mobile Game richtig viel sein kann. Ob es für eine PC-Version reicht? Ja es reicht. Allerdings darf man nicht vergessen, das es ganz auf den Spieler ankommt, wie lange er für die einzelnen Level benötigt. Zu Beginn verschlägt es unseren kleinen Freund in den Dschungel, wo ich mich mit der Steuerung vertraut mache. In meinem Fall verlief der Test nur über Tastatur. Ich hätte ja viel lieber mit dem Xbox 360 Gamepad gespielt, aber außer eine Anzeige zum Umstellen, reagiert das Spiel nicht auf die Tastenbefehle des Pads. Also... zurück zur guten alten Tastatur. Wer das Spiel vom Smartphone kennt und bedenken wegen der Steuerung hat, der kann sich beruhigen. Die Steuerungsbefehle werden direkt angenommen und es gibt auch nur eine handvoll benötigte Tasten. Mit einfachen Zeichnungen und Grafiken vermittelt der Titel kommende Aktionen oder Gefahren. Es bleibt also durchweg einfach.
Level die im Verlauf immer anspruchsvoller werden
Ich hatte ja bereits mit dem Dschungel angefangen und genau hier geht es auch weiter. Dieser bietet in seinen 20 Level genau die richtigen Einstiegslevel. Etwa die ersten 10 bereiteten mich darauf vor, richtig zu laufen, die Lumies einzusammeln und das Ausgangsportal zu finden. Nach und nach wird das Ganze dann noch mit, ich nenne sie mal Gravitationsumkehrboxen, garniert. Wie du auf den Screenshots bereits sehen kannst, ist es damit möglich bis zur nächsten Box an den Wänden oder gar an der Decke zu laufen. Immer mehr wird der Titel dadurch anspruchsvoller, weil die Entwickler gleichzeitig die Lumies an recht guten Punkten platziert haben. Irgendwann, ab Level 16, musste ich das erste mal richtige Fall und Laufkombinationen lösen. Gekrönt wurde das dann mit Sprungbrettern, welche mich gleich wieder gegen eine Umkehrbox schleudern und somit die Richtung ändern. Manche Wege sind auch nur durch bestimmte Ausrichtungen von Shiro erreichbar. Gehe ich noch weiter, so werden die Level mit viel mehr Hindernisse und Gefahren bestückt. In der Eiswelt musste ich zum Beispiel aufpassen, nicht von den Blöcken zu rutschen da einige vereist waren. Insgesamt kann ich aber sagen, das die Level nicht nur vom Aufbau her fieser werden, sondern man muss seine grauen Zellen auch einmal mehr anstrengen. Abgesehen von diesen "passiven" und auch "aktiven" Hürden gibt es noch einen weiteren Punkt, der mich als Spieler eventuell unter Druck setzten könnte. Dies ist die mitlaufende Zeit. Sie hat zwar nur die Aufgabe meine benötigte Zeit zu messen, allerdings besitzt sie keine große Bewandtnis. (Jedenfalls wurde ich hier nicht bewertet.) Ich hätte mir gewünscht, das man mit den Zeiten wenigstens gegen Steam-Freunde antreten könnte oder die Zeiten mindestens auf einer Bestenliste geloggt würden.
Der Blick aufs Spiel selbst
Zum Abschluss dieser Review blicke ich noch einmal Objektiv auf das, was ich alles gefunden habe. Bis auf den Ausfall des Xbox 360 Pads (Wurde zwar erkannt aber Befehle wurden nicht übertragen) und der künstlichen Auflösungsanpassung (auf 1280x720) habe ich wirklich nichts an der Computer-Version des Spiels auszusetzen. Trotz der festen Auflösung ist die Umgebung der Level schön designt, die Musik sehr stimmig und die Layouts der einzelnen Level passen sehr gut zum langsam steigenden Schwierigkeitsgrad des Spiels. Du glaubst nicht wie schwer es in den letzten zwei Welten werden kann. Natürlich ist dies eine PC-Umsetzung der Mobile Game Variante und vom Speicherplatz (Gerade mal 59 Megabyte) passt der Titel eher unter die Fußmatte, aber er bringt Spaß für die ganze Familie. Im übrigen glänzt der Titel auch durch seinen sehr schnellen Ladevorgang. Sowohl an dieser Stelle, als auch bei anderen Punkten, profitiert die PC-Version von der ursprünglichen Mobile Game Variante. Egal ob nun die angesprochene Ladezeit, die einfache Steuerung oder das simple Gameplay. Thema Spiellänge: Am Anfang sah es ganz so aus, als hätte ich das komplette Spiel in 40 Minuten durchgespielt, aber da irrte ich mich. Wie bereits erwähnt sind die ersten 15-20 Level nur zum Aufwärmen und eingewöhnen, denn später kommen die sehr harten Nummern. Und trotz das ich eine gewisse Zeit mit dem Spiel verbracht hatte, empfand ich irgendwie, das dass Spiel auf dem Smartphone etwas mehr Spaß machen würde. Es liegt einfach an der gefühlten Kompaktheit. Auf dem Computer wirken solche Spiele, ohne das nun Böse meinen zu wollen, relativ flüchtig. Nach dem absolvieren eines Levels kann ich diesen rasch wiederholen oder direkt und ohne Wartezeit ins nächste springen. Es ist schon am Ende ein komisches Gefühl, allerdings schadet es nicht den Spielspaß.
Wer sich den Titel übrigens für sein Iphone oder iPad holen möchte, der findet diesen in seiner ursprünglichen Mobile Game Version im Apple App Store.