Auf Deutschlands Straßen ist die Hölle los
German Truck Simulator - Article - Auf Deutschlands Straßen ist die Hölle los
German Truck Simulator
17.01.10 19:51 Test
Fast ein einhalb Jahre ist es her, seitdem Rondomedia den letzten Teil „Euro Truck Simulator“ auf die Autobahnen schickte. Ziemlich bescheiden fielen dafür auch die Bewertungen von anderen Spiele ...
Langsam rolle ich mit dem 40 Tonner auf den Hof von Posee, um den Sattel voller Tomaten zu liefern. Ich befinde mich in Bremen bei herrlichen Wetter, sodass man auch von weiten den Fernsehturm sehen kann. Pünktlich um sieben Uhr stelle ich die Fracht an der Verladerampe bereit. Gleich darauf bekomme ich einen neuen Auftrag. Es geht nun nach Dortmund zu TransInet, um wiederum Tomaten dort hin zu fahren. Der Sattelanhänger steht bereit zum aufsatteln und meine zeitliche Vorgabe, bis um 13:07 Uhr am selbigen Tag, habe ich ebenfalls bekommen. Nach kurzem rangieren auf dem kleinen Hof und das Ankoppeln kann es losgehen.
An dieser Stelle der Stop. Denn ich will ja noch nicht zu viel Verraten.
Der neuste Teil unter den Truck Simulationen heißt, wie schon bekannt, German Truck Simulator und kommt aus dem Hause SCS Software. Diese waren auch schon an Euro Truck Simulator beteiligt und wissen durchaus, was sie programmieren. Davon abgesehen, hat sich das Entwicklerteam im letzten Jahr auch Unterstützung aus der Community geholt, da in der Vergangenheit meistens die Community mit Mods, Skins, Trucks und Maps das Spiel weiter ausgebaut hatte. Soviel zur Story, nun ans Eingemachte.



Alles so wie immer?
Durchaus ja. Die Installation ist ein Katzensprung, denn immerhin befinden sich 370 Megabyte auf der runden Scheibe. Sehr bekannt geht es beim Starten des Spieles zu. Bevor ich mich in den Spaß stürzen darf, kann ich die meisten Einstellungen direkt über das Startup-Fenster ändern. Die restlichen Einstellungen wie Sound und Steuerung, kann ich im Spiel verändern.
Nun kann es los gehen. Ohne Entwicklerclips geht es gleich auf den Mainbildschirm vom Spiel. Dieses ist sehr einfach und übersichtlich aufgebaut. Beim Starten eines neuen Spieles muss ich mir eines von drei Transportunternehmen aussuchen. Mit den Standorten München, Nürnberg oder Berlin. Anders als bei den vorherigen Teilen und 18 Wheels, bekommt man Geld durch einen Gewinnanteil, der mir schon beim Aussuchen der Transportunternehmen angezeigt wird. Natürlich nehme ich die Firma mit dem höchsten, und das sind 15,9 Prozent. Leider fällt mir auch gleich bei der Bezeichnung von Fahrzeugen auf, das hier kaum ein Lastwagen einen richtigen Namen hat. Also wieder keine Lizenz, obwohl dies ja in der Vergangenheit angepriesen wurde. Es gibt jedoch ein Fahrzeughersteller von dem man eine Lizenz hat und das ist MAN. Kaum zu glauben, aber es ist war. Alle anderen Fahrzeuge sehen zwar wie der Mercedes Actros, Renault Magnum oder Scania aus, haben aber keine Lizenzen und heißen dem entsprechend etwas anders. Insgesamt verfügt das Spiel über fünf Lastwagen. Wie schon erwähnt Mercedes, Renault, MAN, Scania und Iveco.

Da ich aber schon ein paar Frachten transportiert hatte, lade ich einfach mal mein Profil, wobei ich dann wieder an die Geschichte von oben anknüpfen werde.



Auf nach Dortmund
Alles wichtige wurde mir zuvor über ein Popup-Fenster vermittelt. In einem fast fachlichen Schreiben via E-Mail bekomme ich den nächsten Auftrag, von wo nach wo und wann ich dort sein soll. Je mehr Verspätung ich habe, desto mehr wird vom Lohn abgezogen. Tanken, Reparaturen oder Service übernimmt die Spedition, für die ich fahre. Das ist wirklich einmal eine Verbesserung im Karrieremodus. Nur für Bußgelder, Strafen oder Tuning muss ich selber in die Tasche greifen. Wie auch in den anderen Teilen, fehlen feste Lenkzeiten und Maut, was vielleicht die einen oder anderen Aufatmen lässt. Einzig die Müdigkeit zwingt mich zu einer Ruhepause. Über das Notizmenü kann ich während der Fahrt meine E-Mails Prüfen, Notruf und Service tätigen oder einfach auf die Landkarte gucken, die nun auch den empfohlenen Weg anzeigt. Ziemlich nützlich, aber bei den wenigen Autobahnen auch etwas überflüssig.
Nun aber zu meinem Auftrag. Ich fahre gemütlich durch einen kleinen Teil von Bremen, bevor ich dann über eine Landstraße auf die Autobahn A1 komme. Diese führt bis nach Dortmund herunter. Vertraute Schilder aus dem Straßenverkehr machen das fahren in GTS einfacher. Der Verkehr variiert durch Tageszeit und Strecke. Wirklich neu sind die überarbeitenden Umgebungen, wo Bäume, Sträucher und Gebäude animiert sind. Auf dem Weg die A1 herunter sehe ich auf meiner rechten Seite ein paar Mähdrescher auf dem Feld arbeiten. Ziemlich sehenswert, da so etwas bisher in einem Truck Simulator nie vorkam. Mein Laster hat noch die Leistungsklasse C, die für Anfänger mit wenig Pferdestärken steht. Im Klartext: Die Kiste zieht die Berge nur mit 50 km/h hoch und schafft Maximal nur 75 km/h. Eine Pause brauche ich nicht, da ich am Morgen erst um fünf Uhr von der Raststätte los nach Bremen bin. Ich hatte somit rund zwei Stunden Fahrzeit in Bremen drauf. Nach einer Weile komme ich am Autobahndreieck A2 vorbei und zum Schluss auch zur Ausfahrt nach Dortmund. Gegen der Empfehlung auf der Karte, fahre ich eine Ausfahrt weiter, da es mir schneller erschien das Stück Autobahn weiter zu nutzen. Von der Autobahn herunter verlangsame ich mit der Motorbremse, die nicht mehr wie beim Vorgänger fast so wirkt, wie eine normale Bremse. Die restlichen Kilometer geht es über eine Schnellstraße, wo 90 km/h erlaubt sind. Ich fahre dort weiter mit rund 65 km/h. Kurz vor Dortmund fängt es stark an zu regnen. Die Lenkung wird etwas schlüpfriger, sodass man dann doch etwas mehr aufpassen muss. In Dortmund selbst fahre ich zu TransINet. Diese liegen etwa Zentral im befahrbaren Straßennetz. Leider kann ich auch hier nicht direkt in die Städte rein fahren, sodass ich die Bauwerke wieder einmal nur von weitem wahrnehmen kann. Es ist 12:33 Uhr und die hohen Gebäude von Dortmund kann ich durch den Regen nur schwer sehen. Mehr als Pünktlich bringe ich meine Sattelanhänger voller Tomaten an die Rampe. Soweit ich nun den Anhänger abgestellt habe, kommt ein Fenster, wo meine Statistik eingeblendet wird. Und schon geht es zum nächsten Auftrag.



Und unter der Haube?
In diesem Fall ist es fast relativ leicht einen Vergleich mit dem Vorgänger zu machen und fällt auch dementsprechend kurz aus. Die Grafik ist etwas verbessert worden und gerade die neuen Effekte, abseits der Autobahn, bringen etwas Leben in die trostlose Umgebung eines Truckers. Bäume sind nicht mehr so sehr Papp-artig wie im Vorgänger und auch das Gras neben der Fahrbahn weiß zu überzeugen. Die Städte sehen, wenn auch nur von weiten, aus wie im Original und bilden somit eine wirkliche Verbesserung. Leider stören, wie auch beim Euro Sim., die leicht flackernden Fahrbahnmarkierungen beim fahren.
„Jetzt mit Original Trucks“, so steht es auf der Verpackung. Nun ja, es wurde während der letzten Monate oft angepriesen das es original Lizenzen geben würde. Dieses fällt hier wohl wieder einmal aus dem Rahmen. Weder die Autos auf der Straße, noch die vier von fünf Laster haben eine Lizenz. Die Fahrzeuge sehen wirklich alle aus wie mit Lizenz ausgestattet, nur beim genaueren hinsehen fällt einen auf, das es keine Lizenz-Symbole als auch Namen gibt. Etwas traurig, aber wieder einmal Arbeit für die Community. Ein großes Plus dagegen gibt es für die fortführende Karriere, durch die Gründung einer Spedition. Lastwagen kaufen, Fahrer einstellen und auch Werkstätten kaufen, all das ist ebenfalls möglich. Komme ich jetzt zum Sound. Ein typischer Lastersound ist hier genauso vorhanden wie der Rollton auf der Straße. Dieser ist mir speziell jetzt schnell aufgefallen, da es den im Vorgänger nicht gab. Das gleiche gilt für die ablaufende Zeit. Neigt sich die Zeit der vorgegebenen Auslieferungszeit, so kommt eine kleine Melodie die etwas hektisch wirkt. In den ersten Aufträgen noch lustig und abwechslungsreich, kann aber mit der Zeit ins nervige umschlagen. Die vergessene Funktion um die eigene Musik, blieb den Entwicklern wohl im Kopf. In diesem Teil, sogar ohne Patch, vorhanden. Bei der Steuerung hat sich so gut wie nichts geändert. Immer noch besteht die selbe, leicht zum Einknicken neigende, Steuerung vom Vorgänger. Einzig das leichte verändern der Lenkung bei Nässe ist hinzu gekommen. Aber das ist alles halb so wild. Wo es immer noch hapert ist der Spielumfang. Fünf Lastwagen mit einigen verschiedenen Gütern, Plus Gefahrgut, aber nur mit 20 Städten ist etwas wenig. An Autobahnen sind auch nur die wichtigsten Hauptschlagadern vertreten und nur sechs bis sieben Nebenstraßen. Ein bisschen mehr wäre besser gewesen. Auch wirkt die Übersichtskarte etwas nach Osten verschoben, sodass die Autobahn 7 durch den Harz verläuft. Etwas mehr Mühe hätte da nicht geschadet.



Ein kleiner Trost ist da die Möglichkeit, später ein eigenes Fuhrunternehmen zu gründen sowie Lastwagen und Werkstätten zu kaufen. Dann bestimmt jeder selbst, was geliefert wird. Ein Multiplayer ist nicht vorhanden. Der Einzelspieler ist ziemlich einfach. Er bietet für Fans der Serie sicherlich einige Stunden Spaß, jedoch kann es für den einen oder anderen nach einiger Zeit öde werden. Übrigens wirkt das in der Allgemeinheit bei allen Simulatoren so. Das neue Karrierekonzept weiß zu überzeugen und steigert für die erste Zeit die Spiellaune. Nicht zu vergessen die spätere Möglichkeit, selbst eine Spedition zu leiten. Dank dem Einsatz der Community, wird sicherlich in absehbarer Zeit wieder genügend Skins, Trucks, Maps und Mods zum Download bereit stehen. Das Spiel ist nicht nur von der Installation sehr freundlich, sondern genießt auch den gut Ruf, vom vorherigen Teil, sehr Modding freundlich zu sein.

Fazit:
Objektiv bringt German Truck Simulator ein paar Neuerungen mit, jedoch ist der Umfang etwas mager ausgefallen. Nur 20 Städte in einem relativ kleinen Straßennetz ist doch etwas mager. Zumal man das Straßennetz auf die wichtigsten Verkehrsadern bezogen hat. Grafisch gibt es eine Hand voll Verbesserungen, die sich positiv auf das Spielerlebnis auswirken. Auch haben die Entwickler aus ein paar Fehlern gelernt. Dennoch wird sich dieser Truck Simulator auf dem Markt sehr beweisen müssen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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17. 01. 2010 um 19:51
17. 01. 2010 um 19:51
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