Gears of War 4
Vier Kämpfer, ein Volk und die Rückkehr einer Bedrohung
Zugegeben, ich habe keine der vorherigen Gears of War Titel gespielt, informierte mich jedoch ausgiebig darüber. Trotzdem sind hier keine Vergleiche oder Parallelen zu den Vorgänger zu erwarten. Komme ich direkt auf die Story, denn in über fünf Akten (welche übrigens einzeln rund 1-2,5 Stunden Spielzeit bieten.) erlebe ich nicht nur wie ein längst vergessener Gegner wieder auftaucht, sondern ich werde Zeuge einer packenden Geschichte mit vielen Feuergefechten und Action. Doch beginnen tut das Spiel eigentlich ja mit dem Prolog. Dieser wird gestartet, kurz nachdem ich die Spielmodi (Einzel- und Kooperativ. Wähle ich Kooperativ aus, so kann via Splitscreen mit einem weiteren Spieler an einer Konsole die Geschichte bespielen. Also rein theoretisch ein Offline-Kooperativ mit Splitscreen. Übrigens wir währen dieses Spielmodus die Grafik etwas weiter herunter geschraubt, um die beste Performance zu liefern. Allerdings fallen die fehlenden Details nicht sonderlich auf.) und den Schwierigkeitsgrad (Es gibt insgesamt Vier.) ausgewählt habe. Die Präsidentin der KOR (Koalition der ordentlichen Regierungen) spricht zum 25 Jahrestag über die Vergangenheit und den Mut der damaligen Einheiten. In mitten dieser Veranstaltung ist einer der alten Sargents und während die Präsidentin die einzelnen besonderen Station beim Weg zum Frieden aufgreift, erinnert sich dieser an die Zeit. Für mich als Spieler sind diese kurzen Erinnerungen die Feuertaufe in eines der wohl genialsten Titel des Jahres. Allein bei den kurzen Passagen, in denen ich die Rolle eines beliebigen Soldaten übernehme, war ich erstaunt über die saubere Präsentation, Grafik und der tollen Atmosphäre. Ja... und natürlich die Steuerung mit dem gelungenen Deckungssystem, der intelligenten KI und auch den fetten Waffen. Diese kurzen Erinnerungsstücke bieten mir als Spieler auch den optimalen Einstieg ins Spiel, da via kurze Einblendung alle Spielelemente, Steuerungsbefehle und Vorgänge erläutert werden. Es gibt also eine ordentliche Einführung. Die Erinnerungen selbst führen mich sowohl zu einer geheimen Operation bis hin zur großen Verteidigung vor den Locust. (Menschenähnliche Kreaturen welche den Planeten einnehmen wollten und sich fast so kriegerisch verhalten wie die Menschen selbst. Allerdings mit einem Unterschied: Sie sind Monster und besitzen größere Kräfte.)
Nach der Ansprache der Präsidentin geht es im ersten Kapitel um eine kleine Gruppe von Ex-KOR Einheiten und Non-KOR Anhänger. Die Non-KOR Anhänger sind Menschen, welche nicht in den großen Städten (mit ihren Sicherheitssystemen, hochentwickelten Wirtschaftssystem und der Überwachung) leben wollen. Diese haben weiter außerhalb dieser großen Städte ihr Dorf. Nach einer anfänglichen Peilung durchkreuzt eine Sturmfront den Weg der vier Leute. Ich bekomme an dieser Stelle das erste mal vermittelt, das mit diesen übernatürlichen Stürmen echt nicht zu Spaßen ist. Nach diesem Vorfall geht es darum diese gesicherte Stadt der KOR für ein spezielles Werkzeug zu infiltrieren. (Ein Gerät zur Herstellung für Werkzeuge) Doch irgendwie läuft alles Schief und die Vier werden zugleich beschuldigt auch KOR Spezial Einheiten entführt zu haben. Danach bricht ein kleiner Krieg zwischen den Non-KOR und der KOR aus, doch was keiner weiß: Es wird noch eine viel größere Bedrohung kommen, von dem beide Seiten keine Ahnung haben. Der Hauptprotagonist um den sich die Story dreht ist J.D. Fenix, ein ehemaliger KOR-Kämpfer der nach der Ausbildung von diesen wegging. J.D. Ist der Sohn des bekannten Sargents Marcus Fenix, welchen die Fans wohl eher aus den vorherigen Teilen kennen werden. Daher wird es sicherlich auch einige freuen, das auch der längst pensionierte Sargent wieder ordentlich mitmischt.
In den Kapiteln geht es über viele toll designte Gebiete. Trotz das die Entwickler am Limit der Grafik gearbeitet haben, präsentiert sich das Spiel sehr flüssig und überwiegend Fehlerfrei. Auch im Bereich des Sounds war ich sowohl von der soundtechnischen Untermalung, als auch die Stimmen, sehr beeindruckt. Die perfekte Präsentation tröstet auch darüber hinweg, das die Geschichte nach strengen linearen Verläufen erzählt wird und leider viel zu schnell durchgespielt ist. An ein paar wenigen Stellen in der Geschichte bekomme ich übrigens die Möglichkeit den weiteren Vorstoß, mit einem Teil der Gruppe, zu planen und diese anzuweisen. Entlang vieler schlauchartigen Passagen gibt es auch sehr viele größere Flächen, welche durchaus Platz für wilde Feuergefechte, taktische Raffinessen und diverse Manöver bieten. Was mir aber ein bisschen fehlte, war die Möglichkeit seine Kollegen mit diversen Anweisungen zu versorgen. (Ähnlich wie bei Brothers in Arms....) Abgesehen davon habe ich an diesem Titel bereits zu beginn kaum etwas auszusetzen, was selten vorkommt.
Elemente die Gears of War ausmachen
Gears of War wäre nicht Gears of War wenn es auch beim vierten Titel wieder über die bekannten und geliebten Elemente verfügen würde. Hierbei spreche ich nicht nur von der cleveren KI, sondern vom Deckungs- und Nachladesystem. Im Bezug auf die KI muss ich ehrlich sagen, das der Schlüssel des Spiels darin liegt, sich in Cleverness und Geduld zu üben. An vielen Stellen der Geschichte bleibt es nicht aus, das man förmlich mit umher fliegenden Kugeln eingedeckt wird. Abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad ist die Treffsicherheit der Gegner höher oder niedriger. Doch bereits beim Schwierigkeitsgrad "Normal" gab es Passagen, wo ich durchaus auch mal starb. Es bleibt beim Motto: Kopf unten halten, Deckung suchen und alternative Angriffsstrategien entwickeln. An dieser Stelle kommt das "altbewährte" Deckungssystem der Reihe ins Spiel. Sobald sich mein Charakter in der Deckung befindet, kann ich sowohl Blind als auch gezielt aus dieser heraus feuern. Um mich weiter zu bewegen bietet mir der Titel beim Lehnen zur nächsten Position diverse Pfeileinblendungen, in die mögliche Deckungsrichtung, an. Per Kopfdruck wechselt mein Charakter dann die Stellung. Bei längeren Distanzen zu den Deckungspunkten kann es allerdings auch mal vorkommen, das dieser nicht automatisch in die Deckungsposition übergeht. So musste ich öfter noch einmal die entsprechende Taste drücken. Abgesehen von diesen kleinen Problemen läuft das ganze System sehr rund. Es ist interessant wie viel Spaß diese Schusswechsel aus den Deckungen machen und mir wird bewusst, wie selten man noch solche Shooter findet. Doch es gibt noch ein weiteres Gameplay-Element für das die Reihe bekannt ist. Ich rede hier vom Aktiven Nachladen.
Nachdem meiner Knarre die Kugeln ausgegangen sind, wird oben rechts unterhalb der Waffen HUD ein Balken mit zwei weißen Strichen angezeigt. Der eine Strich ist fest, der andere bewegt sich einmal von links nach Rechts. Mit R1 bestimme ich in Bruchteil von Sekunden nun den Nachladezeitpunkt. Je dichter ich an den festen Balken komme, um so schneller wird nachgeladen und diverse Schadensboni stellen sich ein. (Allerdings nur für die ersten Kugeln des neuen Magazins.) Damit das ganze nicht so einfach wirkt, besitzt jede Waffengattung ihren eigenen Bereich. Sollte ich das Nachladen beim Balken verhauen, so gibt es Ladehemmungen und ich muss erneut eine kurze Zeit warten. Auch wenn sich das etwas anstrengend anhört, nach ein paar Spielminuten hatte ich mich daran gewöhnt. Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit mit den Waffen, teilweise sehr spektakuläre, Nahkampf Kills zu vollführen. Gerade mit der Lancer, welche an der Unterseite eine Kettensäge hat, sieht das ganze sehr nett aus. Diese Gameplay-Elemente sind rein Theoretisch das Erfolgsrezept des Spiels. Na gut, jedenfalls vom spielerischen her gesehen. Doch bei Gears of War 4 kann sowohl die Grafik, als auch die Steuerung und der Sound fast vollständig überzeugen. Packender als in der Story geht es nur noch im Mehrspieler zu.
Sammelbare Objekte
Jedes gute Spiel bietet heutzutage innerhalb der Geschichte (und ist sie noch so linear) diverse versteckte Objekte zum Sammeln. Auch Gears of War 4 macht da keine Ausnahme. Entlang der verschiedenen Kapitel gibt es überall Objekte zu finden. Egal ob Pläne, Zeitschriften, Unterlagen oder besondere Objekte, es gibt vieles zu finden. Dabei verstanden es die Entwickler einige mal offensichtlich, andere wiederum sehr gut zu verstecken. Teilweise musste ich manche Abschnitte mehrmals bespielen um alle Objekte zu finden. Über das Hauptmenü oder direkt im Spiel über die Menütaste, kann ich mir die Beschreibung und Bedeutung jedes einzelnen Sammlerstücks ansehen. Sicherlich ist das für manche nicht besonders, doch in finde solche kleinen Details nicht wirklich uninteressant. Übrigens hat das auffinden dieser Dinge keine Auswirkungen auf Kampfstärke oder ähnlichen. Es sind einfache Sammlerobjekte die eventuell auch mit einer Xbox Live Trophäe belohnt wird.
Gesunder Mix aus Kooperativ-Story und wilden Mehrspieler
Es ist natürlich kein Zufall das es im Rahmen der Geschichte vier Charaktere gibt, denn man kann diese auch im Kooperativ erleben. Gerade hier gibt es zwei Arten von Co-Op. Zum einen hat man den Offline-Kooperativ, indem ich mit einem Kumpel via Splitscreen an einer Konsole die Geschichte bespielen kann. Allerdings ist dieser nur für zwei Spieler ausgelegt und man muss einen leichten Verlust an Details hinnehmen. Die zweite Art des Kooperativ basiert auf den Online-Mehrspieler, wo letztendlich alle vorhandenen Plätze besetzt werden können. Doch diese Kooperativ-Geschichte ist nur das Sahnehäubchen des Titels, denn dem folgt ein großer Mehrspielermodus. In meiner Laufbahn als Redakteur habe ich selten ein Spiel gesehen, welches mit den bestimmenden Gameplay-Elementen über so viele Mehrspielermodi verfügt. Den Anfang machen die Modi im Rahmen des Versus Bereichs. In diesem Stecken Menüpunkte wie Schnelles soziales Spiel (Ich werde einfach in ein startendes oder bestehendes Match gepackt) und Kernmodi (Hier fand ich direkt die Matches zu Team Deathmatch, Dodgeball, König des Hügels, Wettabrüsten, Beschützer und Kriegsgebiet. All diese Modi basieren auf Versus, das bedeutet rund sechs Spieler auf jeder Seite treten gegeneinander an. Abhängig von den Modi müssen mal Stellungen gehalten, eine bestimmte Anzahl an Gegner abgeschossen werden oder die Hauptwaffen der Teams verändern sich nach Abschussrate.) Alle aufgeführten Modi bieten vom Start weg einen enormen Spaßfaktor. Beim Thema Matchmaking haben es die Entwickler relativ einfach gehalten. Ich suche einfach einen Modus nach meiner Wahl aus und schon probiert das System mich mit entsprechenden Spielern, Karten und dem Spielmodi zu verbinden.
Berücksichtigen tut das System dann natürlich auch meinen Spielerlevel. Weiterhin findet man im Mehrspielermenü Versus noch Wettbewerb-Modi (Alles was Ranglistenspiele um die Modi Aufstieg und Hinrichtung angeht, samt spezielle Regelungen.), Co-Op Modi (Hier kann ich mit anderen Online-Spielern die Story im Kooperativ erneut erleben. Insgesamt stehen rund vier Schwierigkeitsgrade zur Verfügung), Privates Spiel Erstellen (Dabei kann ich ein Match erstellen und selbst leiten.) und Im Lan Spielen. (Eines der wohl ältesten Arten sich mit Freunden die Zeit zu vertreiben) Zusätzlich bietet der Titel auch noch Spezialevents, wie vor kurzem das Halloween-Event mit verschärften Situationen. Durch und durch ist der Mehrspieler-Modus groß. Doch das ist immer noch nicht alles, denn unter dem Menüpunkt HORDE erwarten mich Matches auf rundenbasis. Bereits im Einzelspieler deuteten sich bei einigen Orten diverse Wellenangriffe ab. Hier springt letztendlich der Horde Modus in die Bresche. Über mehrere Wellen muss Fraktion A gegen Fraktion B standhalten. Altes Spielprinzip, aber immer noch bewährt. Im Großen und Ganzen ist alles sehr umfangreich und mehr als nur lobenswert! Übrigens funktionierte auch die Voice-Chat Übertragung wunderbar.
Mehrspieler-Charakter und die Fahigkeitskarten
Wie jeder gute Mehrspieler heutzutage bietet auch Gears of War 4 eine bestimmte Menge an kaufbaren Inhalten und persönlich einstellbaren Dingen. Im Grunde kann ich unter Anpassen meine Figur, meine Waffen und das Kopfgeld. (Spezielle Karten welche als auswählbares Ziel gelten und bei erfolgreichen absolvieren auch eine entsprechende Belohnung hinterlassen.) Generell wird bei diesem Titel alles mit sogenannten Karten abgehandelt. Diese bekomme ich durch Kartenpacks, welche ich gegen Echtgeld kaufen kann oder auch geschenkt bekomme. Allen voran zählen aber auch die verdienten Credits und die Erfahrungspunkte, welche ich pro Match sammle. Der Wert wird um so höher, je mehr Ranglistenspiele ich absolviere. Doch was gibt es alles für Möglichkeiten seinen Charakter und die Waffen zu personalisieren? Es versteht sich, das ich auch ausgewählte Karten aus einer Kombination von Credits und Materialien herstellen kann. Allerdings benötigt es dafür einiges an Spielzeit. Die bequemere Art ist natürlich der digitale Kauf gegen Echtgeld, wobei es allerdings nur Kartenpacks gibt und der Inhalt nach Zufall ausgegeben wird. Ich konnte also nie sicher sein, auch die Karte zu bekommen auf die ich ein Auge geworfen habe. Die Karten zum individualisieren gibt es sowohl für den Charakter als auch für die Waffen.
Von verschiedenen Klamotten bis hin zu verschiedenen Personen/Wesen und diversen Waffenskins gibt es so einiges zum Sammeln und aktivieren. Natürlich kann man das Spiel auch ohne das kaufen von Karten spielen, allerdings wirkt es mit diesen mehr individuell. Vom Individualisieren zum Upgraden, denn unter der Kartengruppe Klassenfähigkeiten kann ich zusätzlich spezielle Fähigkeitskarten den einzelnen Klassen zuordnen. 20% mehr Schaden oder mehr Munition sind die gängigsten. Interessanterweise wird während der Matches kaum eine große Sache um die Klassen gemacht. Während ich als Spieler bei anderen Shootern direkt am Start die Klasse auswählen kann, ist es bei Gears of War 4 etwas verschachtelt, beziehungsweise versteckt. Ich merkte zum größten Teil überhaupt nicht, welche Klasse ich gerade spielte. Teilweise wird das aber auch von den gewählten Spielmodi unterdrückt. Im Grunde sind diese Karten als Individualisierungs- und Upgrademöglichkeit für den Mehrspieler-Charakter nicht schlecht, allerdings auch nicht neu. Optimal sind diese alle male. Blicke ich über die aktiven Sachen hinweg, so werden auch meine Leistungen mit diversen Auszeichnungen und Embleme belohnt. Dies ist durchaus ein weitere Anreiz dafür, sich noch mehr im Mehrspieler hinein zu hängen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
KommentareInhalt:Kommentare
6
Manston06.11.16 15:21
Das Spiel ist auch für den PC erhältlich.
Seb6607.11.16 22:01
Jupp, dank Xbox Play Anywhere (plattformübergreifendes Spielen). Danke aber für den Hinweis, war unter "Das Spiel" noch nicht so eingetragen. Allerdings muss man zur PC Version anmerken - Nur Windows 10
Manston07.11.16 23:58
ohh das wusste ich nicht das es sogar übergreifend is.. also kann ich mit xbox spielern zocken obwohl ich am pc sitze?
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 19 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
30. 10. 2016 um 10:37
30. 10. 2016 um 10:37
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