Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Fishing: Barent Sea haben die Entwickler Misc Games im Jahre 2020 den offiziellen Nachfolger auf Steam veröffentlicht. Diesmal geht es in den Nordatlantik. Wie beim Vorgänger auch, griffen die Entwickler auf reale Umgebungen und kleinen besonderen Städten zurück. Vor kurzem feierten Misc Games den Release auf den Konsolen und wir wurden eingeladen, die Xbox One Version auf der Xbox One X zu testen.
Schwerer Start bei den Schwertfischen
Das Spiel von Misc Games, was eigentlich wirklich nur auf den Konsolen einen frischen Release feierte, spielt im Nordatlantik. Genauer gesagt in der Region Nova Scotia, Kanada. Eine große Umstellung ist dies aber nicht. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es ein paar neue Fischsorten und einen anderen, ja doch schwierigen Start. Schwieriger als ich es bisher gedacht hatte und womit ich ordentlich zu kämpfen hatte. Woran das liegt? Mein erstes Schiff ist ausgelegt für den Schwertfischfang und das Tutorial fängt auch damit an. Das Harpunenwerfen zu den großen Tieren ist nicht sonderlich schwer, doch das Finden der kleinen Schwärme erwies sich doch als wahre Geduldsprobe. Außerdem sollte man das “erste Geld“, was man mit Schwerfischfang, im Rahmen des Tutorials verdient, nicht gleich dazu verwenden, das Schiff mächtig aufzuwerten, sondern sich viel mehr auf die Tiefseeleinenausrüstung konzentrieren. Sie benötigt zwar Verbrauchsgüter wie Köder und ich muss eine Person beschäftigen, aber lukrativer und schneller ist das Fischen damit alle Male. Der neuste Teil ist aber nicht nur wegen des Starts etwas schwieriger, nein. Auch weil man bei einigen Features etwas nachgeholfen hat. Zum Beispiel muss ich mich auf Bargespräche und kaufbare Informationen verlassen, um die Schwärme zu finden. Beim Vorgänger wurden große Fischervorkommen schön farbig auf der Karte markiert. Dies fällt nun komplett weg! Vielmehr muss ich auf dem Wasser auf gewisse Anhaltspunkte achten. Zum Beispiel können über einen Punkt kreisende Möwen darauf hinweisen, dass hier einiges an Fisch zu holen ist. (Übrigens kannst du auch so die Schwertfische gut ausmachen.) Manchmal hatte ich das Gefühl, das dieser “zweite Teil“ sich schon etwas an die Veteranen des ersten Spiels richtet.
Denn einige Features waren, wie bereits schon erwähnt, beim Vorgänger doch etwas einfacher. Auch besonders in den Vordergrund gerückt ist das Sonar. Jenes Gerät, was beim ersten Teil etwas vernachlässigt werden konnte, nun aber umso mehr gebraucht wird. Es zeigt in unterschiedlichen Tiefen die Vorkommen an Fischen und liefert mir somit gute Informationen darüber, ob es sich lohnt hier zu fischen. Was ist sonst so alles neu? Vor allem an der Grafik haben die Entwickler einiges gemacht. Es gibt bessere Animationen und die Spielwelt ist noch ein Stück schöner. Abgesehen von ein paar kleinen Animationsfehlern beim herausholen des Fangs, sieht das Spiel echt gut aus. Auf der Xbox One X profitiert man zusätzlich noch von HDR und der 4K Auflösung. Das klare Bild wird auch im Spiel beibehalten. Ebenfalls loben muss ich die Entwickler für die neuen Möglichkeiten Schiffe zu finden und die allgemeine Darstellung der Spielwelt. (Mit allen ihren auffindbaren Sehenswürdigkeiten.) Dies macht letztendlich auch das kleine Negativ wett, was gewisse Bugs der PC Version angeht. Was ich damit meine? So kann es vor allem bei der Hafeneinfahrt zu Yarmouth zu einem verschmelzen mit einem anderen Schiff kommen.
Dies passiert in erster Linie bei der Zeitbeschleunigung über die Übersichtskarte. Dann, wenn mein Schiff theoretisch auf das andere Transportschiff trifft und das Spiel eigentlich kurz vorher warnen müsste. Aus Erfahrung weiß ich, dass es diesen Bug bereits auf der PC-Version als auch beim Vorgänger gab. Weiterhin fiel mir auf, dass es relativ viele Spawnfehler gibt, bei denen auch andere Schiffe untereinander sich verkannten oder ineinander spawnen. Dies sieht nicht sonderlich schön aus, sondern kann auch nerven. Diese Spawn-Fehler versperren nicht oft die Hafenzufahrten oder Anlegepunkte. Und dann wären da noch weitere diverse Anzeigefehler im Spielprozess selbst. Ich persönlich hatte gedacht, dass man diese Fehler, in der Zeit nach dem Release auf dem PC, behoben hätte, sodass man auf der Konsole mit einer wirklich guten und fehlerfreien Version spielen kann. Dies ist leider nicht der Fall. Richtig gravierende Fehler konnte ich innerhalb meiner Spielzeit nicht finden, was den allgemeinen Eindruck etwas hebt.
Verbesserung des Schiffs und Missionen
In dieser Rubrik hat sich wirklich kaum etwas geändert. Wie beim Vorgänger auch, kann ich bei vielen Häfen diverse Missionen absolvieren und somit meinen Ruf dort verbessern. Natürlich gibt es auch etwas Geld für meine Mühen. Die Missionen variieren zwischen einfachen Transportmissionen und Besorgungsmissionen. Bei Letzteren wird mir aufgetragen, eine bestimmte Menge einer Fischsorte zu fangen und innerhalb einer bestimmten Zeit abzuliefern. Tja… Und das war es schon, was die Missionen angeht. Von Zeit zu Zeit wird es nötig sein, das Schiff zu verbessern, zu reparieren und auch vollzutanken. Ob einen stärkeren Motor, höhere Fischquote, größeres Lager oder ein besseres Radar. Es gibt extrem viel freizuschalten, um sein Schiff noch besser und effektiver zu machen. Dinge wie Haken, Messer und ein besseres Fernrohr machen mein Treiben als Kapitän und Mitarbeiter etwas einfacher. Bessere Haken ermöglichen zum Beispiel ein einfacheres Fangen von Thunfisch und anderen ähnlichen Fischen und ein Messer ermöglich das effektivere Verarbeiten von kleineren Fischen. Das alles hat natürlich keine Bedeutung, wenn man das Ausnehmen und Einholen den Mitarbeitern überlässt. (Dafür solltest du beim Einstellen der Mitarbeiter auf ihr Können und die Attribute achten!) Weiterhin kann man nun auch sein Schiff etwas umgestalten. Der Name und die Schriftart kann verändert und sogar die Lackierung neu bestimmt werden. Du kannst also mit deiner eigenen Lackierung hinausfahren. Nun… Was das Kaufen angeht, so bin ich noch nicht ganz am Ende, denn Fanggeräte, Köder und die Mannschaft müssen ja auch besorgt werden. Komme ich noch einmal zum Thema Verbesserungen. Diese ist dann wichtig, wenn man schneller und vor allem mehr Fisch fangen will. Nicht zu vergessen, besitzt auch bei diesem Spiel jedes Schiff eine feste Fangquote, die nicht überschritten werden kann.
Ist diese erreicht, lässt sich damit nichts mehr fangen. Wenn du nun kein anderes Schiff hast, kannst du über die Verbesserungen eine Erhöhung der Fangquote erkaufen und weitermachen. Kleiner Tipp an dieser Stelle von mir: Versteife dich nicht zu stark auf ein Schiff. Zwei Schiffe können effektiver sein als ein Upgrade der Fangquoten für ein Schiff. Man darf nicht vergessen, dass nach einem Jahr die Fangquote des Schiffs wieder auf 0 gestellt wird. Und natürlich läuft der Kalender unaufhörlich weiter! Das bedeutet: Manche Fischarten verschwinden oder ziehen in andere Gebiete der Karte. Das Fischaufkommen ist also auch wieder dynamisch, nein… Sogar dynamischer als vorher! Zuletzt dann noch eine sehr gute Neuerung für alle, die ungerne lange warten wollen. Mit der Uhr an der Wand des Steuerhauses kann ich die Zeit nun bequem überspringen! Beim Vorgänger gab es diese Funktion lediglich im Hafen. Um damals die Zeit etwas voranzutreiben, bin ich mit dem Schiff einfach quer durch die Gegend geschippert. (Via Übersichtskarte, Wegpunkten und beschleunigter Reise.) Nun kann man bequem vor Ort die Zeit überspringen. (Es dauert ja eine gewisse Zeit, bis das Fanggerät wieder mit dem frischen Fang hochgeholt werden kann.) Das bedeutet aber nicht, dass die Schnellreise via Wegpunkte weggefallen ist. Im Gegenteil! Misc Games haben sogar eine “große“ Schnellreise zum Wunschhafen verbaut. Mit nur einem Klick bin ich im Hafen. Diese Art der Schnellreise gilt aber nur zum Hafen hin, nicht aufs Meer hinaus.
Neue Schiffe, Fangquoten und Teams
Die Mannschaft hatte ich bereits im Abschnitt davor erwähnt und damit geht es auch weiter. Im Hafen über den Stadt-Button kann ich neue Leute für mein Schiff anheuern. Natürlich nicht ohne Geld. Außerdem verlangen sie einen gewissen Anteil von den Einnahmen aus jedem Verkauf meines Fangs. Ganz verzichten kann man auf eine Mannschaft natürlich nicht. Beim Nutzen des Schleppnetzes und der Tiefseeleinen wird immer eine Person zum Einholen gebraucht. Weitere Leute erleichtern halt das Arbeiten bei Schiffen mit mehreren Positionen, welche ich eventuell übernehmen müsste. Das Mannschaftsmanagement-System haben die Entwickler fast 1:1 vom Vorgänger übernommen, was nicht schlimm ist. Verbessert hat man dazu noch die Anzeige der Erschöpfung von Mitarbeitern. Somit sehe ich rechtzeitig, wann ein Mitarbeiter eine Pause braucht und kann ihn in die Koje schicken. Eine gravierende Veränderung zum Vorgänger ist das Freischalten von neuen Schiffen. Früher musste ich unzählige Kilometer mit den Schiffen absolvieren, um in meiner Lizenz aufzusteigen. Dies fällt in diesem Teil komplett weg. Dafür steht das Erkunden nun höher im Kurs. Neue Schiffe können nun in der gesamten Spielwelt gefunden werden. Davon einmal ab, dass man in den entsprechenden Häfen eh schon eine gewisse Anzahl an kaufbaren Schiffen findet. Übrigens: Die Kaufangebote der Schiffe können auch von Tag zu Tag variieren. Unter den 27 authentischen Schiffen sind übrigens auch ein paar aus dem Vorgänger. (Diesmal auch mit einigen Lizenzen) Dies ist nicht etwa Contentrecycling, nein!
Es liegt viel eher daran, dass diese Schiffe dieselben Fangquoten und Fischarten fangen können, wie beim Vorgänger. Schwertfische, Thunfische, Hummer, Schneekrabben, Silber Seehecht, Makrele, Kabeljau, Schellfisch, Pollak und Rotbarsch – Das ist die Liste aller verfügbaren Fischarten die gefangen werden können. Eine weitere größere Neuerung ist die größere Flotte an kleinen, aber sehr schnellen Fangbooten. Diese können zwar vorzugsweise nur Thunfisch und Schwertfische fangen, sind aber recht schnell. Okey… Wenn sie nicht gerade voll mit Fisch sind! Die große Zahl an Schiffen ist auch nötig, denn nicht jedes Schiff kann jede Art von Fisch fangen. Wie zum Beispiel Schwertfische oder die Schneekrabben. Wie beim Vorgänger auch, kannst du nur mit bestimmten Schiffen und Ausrüstungen auch bestimmte Fischarten fangen. (Köder mit einbezogen) Nun, wo die Frage nach den neuen Schiffen geklärt ist, komme ich noch zur Mannschaft. Während bei kleineren Schiffen es eher eine kleine Erleichterung ist, eine weitere Arbeitskraft am Deck zu haben, wird es bei größeren Schiffen ein “Must Have!“. Extrem viele Prozesse brauchen auch viele Mitarbeiter. Bevor ich eine Arbeitskraft für viel Geld kaufe, sollte man auf die Attribute der Person schauen. Nicht jeder Arbeiter ist auch für jede Aufgabe geschaffen. Habe ich jemanden gefunden, kann ich ihn kaufen und er bekommt beim Verkauf des Fangs einen kleinen Anteil gutgeschrieben. Übrigens ist es immer Ratsam, vor dem Start zum nächsten Fang, die Fischpreise am Hafen zu prüfen. Nicht nur, dass diese sich von Hafen zu Hafen unterscheiden, sie variieren auch von Tag zu Tag. Zudem gibt es einen Ruf-Bonus, welcher natürlich dann steigt, wenn auch meine Ruf-Stufe im jeweiligen Hafen gestiegen ist.