Messe dich mit der Welt und deinen Freunden
FUT ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit gegen andere zu spielen. Über den Reiter Online zeigen sich eine Fülle an Spielmöglichkeiten. Zum einen das Pro Club. Bei diesem bilde ich mit 10 weiteren Spielern ein komplettes Team und trete gegen andere 11 Spieler eines anderen Teams an. Es bleibt mir überlassen, ob ich nun selbst ein Team gründe oder mich eines von zig hunderten Teams anschließe, welche noch Leute suchen. Übrigens: Werden die 11 Spieler nicht vollkommen abgedeckt, so werden diese fehlenden zum Teil von der KI, als auch mit dem Spielerwechsel-Button, von den vorhandenen Spielern ergänzt. In der Praxis funktioniert das wirklich sensationell aber hat man bei solch einem alten Feature noch Zweifel? Über diesen Modus hinaus gibt es noch Koop-Saisons in dem ich mit Freunden gegen andere oder die KI spielen kann. Weiter geht es mit der Saisons. In diesem Modus wähle ich eine Mannschaft aus und trete 1vs1 gegen andere Spieler mit ihren Teams an. Der Unterschied zu FUT liegt darin, das ich eine Mannschaft nach eigener Wahl auswählen kann. Abrunden tun das Ganze dann noch die Freundschaftsspiele (Hier messe ich mich ständig mit dem anderen in einer eigenen kleinen Liga.) und die virtuelle Bundesliga. (In der geht es darum; nach festen Angaben gegen andere Spieler, um die Meisterschaft zu spielen. Dabei wird der Zeitraum der Bundesliga, als auch Gesamtwertungen der Spieler und die maximale Partienanzahl, streng limitiert. Die Auswahl des Teams fällt dabei auf das Lieblingsteam.) Bei allen Partien war die Konnektivität sehr gut und sauber. Der Netzcode stimmt einfach bei den Titeln von EA. FIFA 17 bietet durchweg eigentlich alles wünschenswerte für einen Gamer.
Viele Einstellungsmöglichkeiten ermöglichen viel Platz für das individuelle Spielerlebnis
Genug vom Umfang, denn nun geht es zu den vielen Möglichkeiten und dem Grund, warum ich den Titel für seine vielen Einstellungsmöglichkeiten lobe. Dabei geht es nicht um die einfachen Einstellungen wie Schwierigkeitsgrad oder Hilfen, sondern um den massigen Freiraum den EA dem Spielern zukommen lässt. Spieler-Karriere und The Journey können sowohl mit einem Spieler als auch mit dem gesamten Team gespielt werden, das Gameplay kann für den Spieler und der KI bis auf einzelne Elemente frei bestimmt werden, viele Möglichkeiten seine Taktiken auszuleben und zu planen und und und. Die Entwickler haben dem Fifa-Spieler den größt möglichen Freiraum verpasst und somit steigt natürlich auch die Wiederbespielbarkeit. Gehe ich schnell mal ins Gameplay ein, denn hier können sowohl Vorteile als auch Handicaps verteilt werden, ohne den eigentlichen Schwierigkeitsgrad zu beeinflussen. Dies ist zum Glück mittlerweile bei jedem EA Sports Titel so. Abgesehen von dieser Tatsache erfreute mich auch die Auffrischung von verschiedenen Steuerungs-Elementen. So haben die Entwickler speziell bei Elfmeter, Frei- oder Eckstören die Steuerung komplett geändert. Ab sofort entscheidet der Spieler nicht mehr einfach so eine Trefferregion, sondern direkt das Ziel. Und das ganze komplett Abhängig von der Standpositionen zwischen Spieler und Ball. Zum Beispiel: Steht der Spieler beim Freistoß dichter am Ball, so kann er diesen enger und präziser im kleinen Bogen über die Mauer hinweg zirkeln.
Beim Elfmeterschießen entscheidet zwar weiterhin die Richtung und Stärke, allerdings muss ich nun nicht mehr einen Bereich durch leichtes Bewegen des Sticks auswählen, sondern die Richtung auch solange halten, bis mein Spieler den Schuss ausgeführt hat. Obwohl sich das zuerst interessant anhört, so ist es in der Praxis etwas schwierig. Deutlich einfacher wird es bei Ecken oder Situationen, wo die Bälle aus der Luft kommen. Hierfür wird ein X auf den Boden projiziert. Bei Eckbällen selbst ist es nur noch von Nöten, das angezeigte X an die gewünschte Landeposition zu manövrieren. (Einziges kleines Hindernis ist die Zurücksetzung des X auf einen vorgegeben Null Punkt. Ich muss also für mein ausgewähltes Ziel diese Bahn auch halten.) Mit der Schussstärke reguliere ich lediglich noch, wie hoch und weit der Ball diesen Punkt anfliegt. Ja selbst bei diesen Standards brauchte ich nach und nach wieder etwas Übung. Ein Glück das die Skill-Trainings und die Trainings-Arenen diese Standards zum trainieren besitzen. Trotz dieser, doch anspruchsvollen Änderung, kommt mir das Gesamtpaket vollkommener vor, als noch bei den Vorgängern. Tolle neue Verbesserungen auch wenn einige wohl ein paar Trainings-Minuten einplanen sollten. Am Ende dieses Abschnitts möchte ich gerne noch auf die überarbeitete KI eingehen. Diese lernt nicht nur anständig aus meinen Spielzügen, sondern handelt auch demnach. Selbst auf Halbprofi wirken die Matches noch schwerer als bei den vorherigen Teilen. Es liegt einfach daran, das die künstliche Intelligenz mehr agiert und vor allem reagiert. Deutlich besser als vorher.
Kommentatoren die wirklich nur einen Satz kennen und andere kleine Fehler
Am Ende kommen bei uns meistens die negativen Geschichten. Ja.... und selbst ein Chart-Stürmer wie FIFA 17 ist nicht Makellos. Anfangen tue ich mit den wirklich schrecklichen Kommentatoren. Nicht nur verwickeln sich diese oft in diverse Widersprüche, sondern sie wiederholen einige Passagen Non Stop. Den Satz: „Das könnte gefährlich werden.“ jagt mich bereits im Traum. Fast in jeder Partie ist dieser mindestens 4-8 mal zu hören. Eigentlich bin ich ja nicht der Spieler, der sich schnell von den Kommentatoren genervt fühlt, doch in diesem Jahr ist es besonders schlimm. Es wäre ja auch nicht so tragisch, wenn nicht die komplette Präsentation an diesen beiden Kommentatoren hängen würde. Höre ich über die Kommentatoren hinaus, so scheint auch die Reaktion der Fans auf das Match selbst, nicht immer ganz zu passen. Gelegentlich war ein Tor, trotz Heimspiel, nur sehr leise mit tobenden Fans gefeiert worden. Abgesehen von diesem Sound-Negativ, muss ich zugeben das die Präsentation (Grafik, Animationen, Effekte...) bei FIFA 17 das wohl vollendetste ist, was ich bisher gesehen habe. Interessanterweise haben die Entwickler auch diverse Kantenfehler beim Schattenwurf aus der Welt geschafft. Daumen hoch dafür. Unter "andere kleine Fehler" setzte ich nun noch das Verhalten der Spieler im Allgemeinen ein.
Während die Konkurrenz von Konami es schaffte, die Bewegungen, das Verhalten und Animationsverläufe sehr gut übereinander laufen zu lassen, fehlt dies bei EAs neusten Fußballspiel komplett. Spieler bleiben manchmal beim Aufeinandertreffen einfach stehen oder hakeln kurz aneinander vorbei. Generell entfaltet sich bei FIFA 17 nicht wirklich ein richtiges Gefühl von einer Simulation. Die Simulationsspanne zwischen Konamis Titel und FIFA waren in der Vergangenheit schon einmal enger. Doch das ist das tolle an zwei Entwicklern, jeder arbeitet mit dem, was er kennt und wofür die Titel geschätzt werden. FIFA kann am Ende durch seine Vielfalt an Einstellmöglichkeiten, der gelungenen Präsentation, fetten Grafik, Riesen Lizenzpaket, überaus vielen Spielmodi und natürlich mit einem guten Gameplay überzeugen. Wie aber bereits erwähnt, sind die Verläufe der Spieler teilweise unsauber und der Realismus bleibt zu einem kleinen Teil auf der Strecke.