FIFA 13
Im Juli 1993 erschien der allererste Titel FIFA International Soccer in den USA. Mit einer recht einfachen Grafik versuchte Electronic Arts schon früh das Spielerlebnis Fußball auf die Bildschirme zu liefern. Erst FIFA 98 sollte eine gute 3D-Abbildung der Stars beinhalten. Nebenbei stand damals auch die Weltmeisterschaft an, sodass es auch erstmals die WM-Qualifikationen gab. Abseits von den FIFA-Titeln gab es zu besonderen Anlässen (WM, Champions League und EM) oder im freizeitlichen Rahmen (Fifa Street) einige Ableger. Im Laufe der Zeit hatte EA eine eigene Sportabteilung eingerichtet, die sich hauptsächlich auf Sportspiele spezialisiert hatte und dies heute noch erfolgreich tut. Seit dem ersten Teil der Reihe erfreuen sich Fußballfans rund um den Globus an den Spielen der FIFA-Reihe. Trotz größerer Konkurrenz kann EA Sports immer noch mit seinen offiziellen Lizenzen glänzen. Dies tat auch das komplett überarbeitete Fifa Street mit einigen Star-Spielern und super Schauplätzen. Es erschien im April diesen Jahres.
Menü-Update und der Einzelspieler
Fifa 13 beginnt für gewöhnlich mit dem Abfragen der Speicherdateien oder dem Einloggen auf den EA-Servern. In meinem Fall wurde mein Profil von Fifa 12 übertragen, samt Skill-Level und Daten. Es ist fast, als wäre ich nie weg gewesen. Mein Club, nicht zuletzt wichtig für „Support Your Club“ ist immer noch Eintracht Braunschweig. Als Besitzer von Fifa 12 gab es natürlich auch eine Treueprämie, womit wir schon bei der ersten Neuerung sind. Erstmals gibt es neben dem Profil-Level auch Credits, die ich mir durch Skills-Spiele, von denen ich gleich noch berichten werde, Challenges und Erfolgen ansammeln kann. Die Credits kann ich dann im EAS FC (EA Sports Fußballclub) für spezielle Erfahrungspunkte (In der Pro-Karriere), Jubeldarstellungen, Trikots (vor allem Historische), Bällen und Teams ausgeben. Zu jedem Profil-Level ermöglicht der EAS FC Store eine große Anzahl an kaufbaren Materialien. Nicht zu verwechseln mit dem richtigen EA-Store, wo Download-Contents für echtes Geld erworben werden können.
Weg von den Stores zum gesamten Erscheinungsbild vom Hauptmenü. Abgesehen vom Style, hat sich hier nichts geändert. Alles ist übersichtlich angeordnet, wirkt allerdings beim ersten Besuch etwas überfüllt, da bei diesem Teil ein paar Elemente hinzugekommen sind. Neben den altbekannten Spielmodis wie Karriere (Als Spieler oder Trainer), Ultimate Team (Teamaufbau per Sammelkarten) und Turnier, gesellt sich nun das EAS FC Match Day hinzu. Dies beinhaltet neben dem einfachen Anstoß auch gleich Live-Begegnungen, Spiele der Woche und Move-Spiel (Ein Spiel mit Playstation Move Unterstützung) und Form. Letzteres richtet sich nach der real eingeschätzten Form der Teams vom letzten Spieltag.
Die Live-Begegnungen sind insofern interessant, als das diese die realen kommenden Begegnungen meines Lieblingsclubs anzeigt und auch spielen lässt. Die Spiele der Woche zeigen auf besondere Begegnungen der kommenden Woche, egal aus welcher Liga. Anders als in der Challenge, die wirklich viele Erfahrungspunkte für das Profil-Level bietet, wird in „Spiele der Woche“ von Anfang an gespielt. Für alle die bisher nichts über die Challenge gelesen haben, hier noch einmal eine kurze Erläuterung. Die Challenge ist ein Bauteil des EAS FC und bietet jedem Spieler die ultimative Herausforderung, da das Spiel nach einem besonderen Vorfall direkt ins Spiel einsteigt und oft kaum Zeit bleibt. Es sind diese Aufgaben wie ein Spiel in 30 Minuten von 0:2 zu einem Sieg wenden. Neu allerdings ist, die direkte Auswahl der KI-Stärke und die Belohnung für das meistern.
Da ich nun schon bei Erläuterungen bin, „Support Your Club“ ermöglicht es mir meinen Lieblingsclub in einer virtuellen Liga zu unterstützen. Anders als die brandneue Virtuelle Bundesliga, sorgen die Spieler hier mit ihren gewonnenen Erfahrungspunkten dafür, dass der Lieblingsclub ab- oder aufsteigt, sowie auch Meister wird. Das hängt natürlich immer von der Aktivität der Fans ab. Für eine kleine Verwirrung sorgte bei mir das Darstellen von „Be a Pro: Spieler / Torwart unter Turnieren. In "Be a Pro" Modus kann ich eine beliebige Begegnung, wie bei dem Modus Anstoß, erstellen und in der Mannschaft nur einen Spieler oder Torwart spielen.
Ebenfalls neu ist der Menüpunkt Skill-Spiele. Dies sind einfache Trainingseinheiten mit schriftlicher Anleitung. Ich kann hier diverse Übungen auf vier Ebenen aufsteigend absolvieren und kassiere dafür Erfahrungspunkte, sowie Credits. Alternativ wurden diese kleinen Spiele auch zum Zeitvertreib während der Ladephase eines Spieles eingebaut. Schon in Fifa 12 konnte ich mit einem Spieler und einem Torwart einfach so aufs Tor schießen. Das hat sich nun mit dem Verbau einer sinnvollen Tätigkeit erledigt. Einzig bei Online-Spielen werden die Minispiele nicht abgerufen, sondern dort gilt freies Gekicke aufs Tor. Die Ladezeiten sind übrigens nicht so lang, als dass ich überhaupt ein Mini-Spiel abschließen kann, denn oft brauchte ich mehrere Versuche. Das fällt gerade bei den höheren Stufen wie Gold oder Skill-Challenge auf. Auch unter dem Menüpunkt Skill-Spiele gefallen, sind das Tutorial und die Trainingsarena, wo ich alles ausgiebig üben kann. Sei es Standardsituationen wie Eckbälle oder Freistöße in Tordistanz.
Alles beim Alten
Sowohl Online, als auch im Einzelspieler, hat EA die einfache Steuerung und Einstellmöglichkeiten übernommen. Wie gehabt kann ich in Mein Fifa oder direkt vor einem Spiel aus fünf Schwierigkeitsstufen wählen. Um einen fast optimalen Gegner zu haben, kann ich auch die Eigenschaften wie Schuss-Härte, Laufgeschwindigkeit oder Schuss-Genauigkeit bei der KI, als auch bei meinen Spieler regeln. Natürlich gelten diese Einstellungen nicht für alle Mannschaften gleich, sondern es gibt immer leichte Schwankungen, was auf die Stärke der Teams zurück zu führen ist. Merklich hat sich seit dem letzten Titel die Ball-Engine etwas geändert und somit positiv entwickelt. Nun springt der Ball beim Abfangen ein Stück vom Fuß weg und wirkt somit viel realistischer. Auch die Spieler wirken nicht mehr wie Maschinen, sondern können sich überanstrengen oder sogar richtig verletzten. Dies fällt sehr stark bei „Be a Pro: Spieler“ auf. Neben den Verbesserungen an der Engine, gab es Grafik-technisch leider nicht all zu viel Neues. Optimierte Spieler-Einläufe und realistische Kamerabewegungen fielen mir gleich bei der ersten Begegnung auf. Auch die Darstellungen, wie die Trikots bei Regen, wurden sehr schön weiterentwickelt. Leider misslangen den Entwicklern die Rückennummern der deutschen Teams so ziemlich. Zwar verschwinden die Trikotnummern nicht mehr durch die Farbgleichheit der Trikots, dafür wirken die Nummern sehr mechanisch und kantig. Ebenfalls kantig fielen mir die Wolkenstrukturen bei Regenwetter auf. Diese haben nicht nur komische Wolkenpixel, sondern sind auch von der Pixelgröße her recht groß. Im Test passierte es auch schon einmal, dass bei einer Auswechslung der Himmel komplett verschwand und nur ein schwarzer Hintergrund zu sehen war. Zuerst dachte ich an ein Nachtspiel, aber schon bei der nächsten Abstoß-Szene war wieder ein bewölkter Himmel zu sehen. EA... das schreit nach einem Patch! Unterm Strich sind das aber auch die einzigen Minuspunkte, die ich während meiner Spielstunden notieren konnte. Sonnst entspricht die Grafik dem hohen Standard der aktuellen Konsolen-Generationen. Die Atmosphäre in den Stadien ist je nach Liga, Spieltag und aktuellen Lage des Teams sehr gut gelungen und wirkt sehr authentisch. Alternativ können kreative Spieler auch unter Musik und Gesänge "Eigenes" hinzufügen.
Mehr Online, mehr Spaß und die Virtuelle Bundesliga
Ohhh wie ist das schön!!! Mittlerweile hat der Mehrspielerteil die Möglichkeitenvielfalt des Einzelspielers erreicht. Neben den schon bekannten Freundschaftsspielen unter Freunden, Pro Club Saison (Ich als Spieler oder Torwart zusammen oder gegen andere aus der ganzen Welt), Eigenes Spiel, EA Sports Arena (Begegnungen gegen Spieler mit Herausforderungen und hohen Verdienst an Erfahrungspunkten sowie Credits) und natürlich der Online Saisons, wo ich mein Team an die Spitze der Tabelle bringen kann. Natürlich zählen auch die Erfolge in den Pokalspielen. Hinzugekommen sind nun der Fifa Interactiv World Cup und die Virtuelle Bundesliga. Erstmals verbaut EA Sports auch die Fußball-WM als Onlinemodus. Ein Spiel mit den Nationalmannschaften wird nun zur Angelegenheit der EA Community.
Die größte Werbung wird allerdings für die Virtuelle Bundesliga gemacht.
Leider musste ich früh feststellen, dass der ganze Aufbau dem der Online-Saison sehr stark ähnelt und es lediglich eine einheitliche Mannschaftsanpassung gibt. Das heißt: Alle haben die gleichen Teams und Spielerwerte, dem Level angepasst. Die Matches werden frei gesucht und liefern, jedenfalls in meinem Test, nur Bundesliga-Mannschaften. Vielleicht folgt in der nächsten Auflage auch eine Ausweitung auf andere Ligen. Fakt ist, dass bei der Virtuellen Bundesliga alles schon bei der Einverständniserklärung und den Infos weitaus ernster genommen wird, als es in der Online-Saison der Fall ist. Im Gegensatz zu der Online-Saison, wird die Anzahl der Begegnungen in einem Zeitraum begrenzt, sodass ich mich als Spieler noch mehr Anstrengen muss, um gute Ligaplätze zu erreichen. Auch eine verkehrte Angabe des Heimatlandes kann schon in späteren Events der Liga zum Ausschluss führen. Ein kleiner Tipp am Rande: Die Virtuelle Bundesliga ist nur für Leute gedacht, die es wirklich ernst meinen in einer Liga zu spielen. Ich traf in meinen ersten fünf Begegnungen überwiegend auf Pro-Spieler, die ich mit Mühe zu einem Unentschieden zwingen konnte. Hier sollte man jedenfalls auch verlieren können. Zum Thema Verbindungen und Spielsynchronisierung muss ich nicht viel sagen. Alles lief perfekt und wenn ein Gegenspieler eine schwächere Leitung hatte, so wurde das Spiel verlangsamt. Außerdem wird im Hauptmenü unter dem Menüpunkt "Online" auch der Firewallstatus angezeigt. Je nach dem wie er eingestellt ist, kann dieser zwischen Grün für offen, Gelb für Eingeschränkt und Rot für Blockiert stehen. Auch während der Seitenauswahl bleibe ich als Spieler über meine Verbindung auf dem Laufenden, da am oberen Bildrand die Verbindungsgeschwindigkeit wie beim Handy mit Balken angezeigt wird. Im Großen und Ganzen ist der Weg, den EA Sports mit den Onlinemodis einschlägt, in meinen Augen der richtige Weg.
Die Move-Unterstützung im Test
Erstmals besitzt ein Fifa-Titel auch eine Playstation-Move bzw. XBox Kinect-Unterstützung. Für mich auf alle Fälle einen Grund dies auch auf Herz und Nieren zu testen. Bevor ich jedoch in eine Begegnung gehen kann, muss ich meinen Move-Controller natürlich kalibrieren. Das geht eigentlich ziemlich schnell, doch sollte dabei darauf geachtet werden, dass die Ausgangsposition auch die gleiche bleibt. Das Spiel kalibriert einen Nullpunkt, von dem dann die Lauf- und Schussbewegungen ausgehen. Nach dem Einstellen folgt die Seiten- und Teamauswahl. In der Move-Unterstützung ist übrigens nur der normale Anstoß verfügbar. Kurz vor dem Start, wird mir Nahe gelegt die Hilfestellung anzusehen. Dort wird bildlich die Tastenbelegung angezeigt. Dabei gibt es zwei Phasen (Wie beim Controller auch zwischen Angriff und Abwehr Belegung) in der die Steuerung sich je nach Lage verändert. Nun geht es aber los.
Im ersten Moment wirkt alles etwas verwirrend, da ich eine hellblaue bis blaue Linie mit einem Kreisziel am Ende sehe. Schnell stellt sich heraus, dass die Linie das Tempo bestimmt und ich den Spieler wie mit einer Computermaus steuern kann. Ich gebe zu, es braucht wirklich etwas Zeit, bis man sich an diese komische Steuerung gewöhnt hat, um so schöner ist dann auch das erste Tor damit zu erzielen. Eine genaue Linienführung des Zielkreises ist sehr wichtig, denn ist das Ziel nicht richtig anvisiert, passt der Spieler auch schon einmal kräftig vorbei. Dabei darf ich natürlich nie die angegebene Stärke einer Aktion vergessen. Bei Zweikämpfen hilft oft auch die KI gut mit und übernimmt eine streng begrenzte Anzahl an Aktionen. Zuvor kommen kann ich dem mit der Taste für Manndeckung, die mir viele Kombinationsmöglichkeiten bietet. Darunter fallen mehrere Spieler hintereinander Markieren und spezielle Laufrouten festlegen. Ich für meinen Teil habe dies aber nur sehr selten angewandt, weil es einen eingespielten Umgang mit dem Move-Controller erfordert. Das wichtigste ist an sich aber die richtige Kalibrierung am Anfang, denn danach richtet sich auch die Empfindlichkeit. Für „Just for Fun“ ist das Spielen mit dem Move-Controller sehr amüsant und abwechslungsreich, zumal alles etwas genauer angepeilt und ausgeführt werden muss. Super Idee mit einer relativ guten Umsetzung.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
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Aktualisiert
05. 11. 2012 um 08:23
05. 11. 2012 um 08:23
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