FIFA 12
Club Support und die Menüs
Anhand verschiedenen Medienberichten und Aussagen sollte Fifa 12 was ganz neues beinhalten. Ja, es sollte gar etwas Revolutionäres werden. Und... ja das Stimmt. Doch erst einmal zum Anfang. Auf dem Startbildschirm gibt es die übliche Prozedur mit Einstellungen und dem Registrieren des Online-Passes. Danach, und das ist sehr schön gelöst, gibt es ein kleines Einführungsvideo, plus sieben kurze Tutorialeinheiten. Ich dachte zuerst, das dies ein Witz sein sollte, doch die Neuerungen waren gut zu spüren und auch zu sehen. In den sieben kurzen Schritten lernte ich die neuen Funktionen von Fifa 12, wie das aktive Manndecken oder einen Spieler auf den Gegner ansetzten, kennen. Gingen die Beispiele oder Texte zu schnell konnte der Schritt so oft wiederholt werden, wie möglich. Nach einer abgeschlossen Aufgabe geht es weiter zur nächsten. Die richtige Erfahrung dazu, bekomme ich aber erst im richtigen Spiel. Nach diesen Tutorial erscheint ein neuer Clip der mir das „Support your Club“ vorstellt. Für mich als Fan einer bestimmten Mannschaft, ist dies ein tolles neues Feature. In jedem Spiel bekomme ich Erfahrungspunkte (EP) auf meinem Profil gut geschrieben. Durch “Support your Club“ werden gleichzeitig ein Teil der erkämpften Punkte auch auf deinen Club gutgeschrieben. So spiele ich nun nicht für mich alleine im Managermodus oder im Turnier, sondern liefere mit meiner Erfahrung meinem Lieblingsclub Punkte für eine Virtuelle Liga. Dort kann die Mannschaft auf oder auch absteigen, je nach dem wie viele für das Team Spielen und wie viele Punkte zusammen kommen. Nach knapp einer Woche ist das passive Mitwirken an der Liga vorbei. Jeden Tag werden nach 24 Stunden die Punkte des Tages, anhand der eingeholten Erfahrungspunkte der Spieler, auf die Tabellenpunkte addiert. Diese passive Unterstützung motiviert ungemein zum weiteren Spielen an diesem Titel. Wer möchte schon, dass das Lieblingsteam im unteren Teil der Liga herum gammelt?
Bevor ich nun ins richtige Hauptmenü komme, muss ich noch das Team aussuchen was ich supporten will. Natürlich kann der Spieler auch diesen Teil überspringen. Dann werden die Punkte keiner Mannschaft zugeschrieben. Zur Überbrückung der Ladezeit hat sich EA Sports was sehr schönes einfallen lassen. Solange der Ladevorgang im Menü oder vor einem Spiel andauert, kann ich mich als Spieler in der Spielerarena austoben. Dabei steuere ich einen Spieler aus meinem Lieblingsclub oder erstellten Charakter auf einem Platz. Die Orte variieren und verändern sich erst, nach abgeschlossenen Ladevorgang in der Spielstädte der Partie. In dieser Zeit kann ich mit diesem aufs Tor schießen oder ein paar kleine Manöver üben. Spiele ich meinen erstellten Charakter, so können diese kurzen Einheiten auch die Fähigkeiten verbessern. Per Select können weitere Trainingsmethoden zugeschaltet werden.
Nach dem Ladevorgang und einem gedrückten Start Knopf, ohne diesen komme ich nicht aus der Arena heraus, erscheint eine Menüleiste am unteren Ende. Oben links ist das Interface für alles, was Online passiert, sowie neue Herausforderungen und auch das Club Support Menü. Die Herausforderungen bieten eine hohe EP Zahl, sind aber oft nicht zu unterschätzen. Es geht meistens um das drehen eines Spieles oder Erfüllen einer bestimmten Vorgabe, die nicht immer Leicht ausfällt. In der unteren Menüleiste gibt es ein breites Spektrum an Menüpunkten, die den Mehrspieler als auch den Einzelspieler betrifft. Karrieremodus, Turnier-Modus, Be a Pro: Spieler, Be a Pro: Torwart, Creation Center oder 1 gegen 1 sind nur ein paar der Menüpunkte die Fifa 12 anbietet. Die Ecke Meine Fifa erlaubt es neben dem Creations Center, das für erstellen neuer Teams/Spieler genutzt werden kann, auch das hinzufügen individueller Fangesänge, Musik oder Geräuschen. Auch können hier Punkte für das Ultimate Team, gegen echtes Geld, gekauft werden. Wie bei den anderen Titeln von Electronic Arts Sports auch, gibt es bei Fifa 12 das Ultimate Team zu erstellen. Am Start des Ultimate Teams bekomme ich einen Satz Spielerkarten (Basissatz) und kann dazu noch Spielerkarten hinzu kaufen, tauschen oder verkaufen. Diese Karten sind im Grunde, meine normalen Spieler für Einzelspieler- oder Mehrspielermodis. Eine gesunde Mischung aus Sammelkarten und Erstellung einer Traummannschaft.
Spielerverhalten und Schiedsrichtereigenschafen
Ohne jetzt groß ein Fußballspiel beschreiben zu wollen, komme ich auf das wesentlichste von Fifa 12. Realer als jetzt, war Fifa bisher noch nicht. Die Bewegung der einzelnen Spieler ist sehr ausgefeilt, dies gilt auch für Sturz-, Stolper- oder Verletzungsszenen. Auch bleiben Spieler oft Verletzt am Boden liegen oder schleppen sich im Spiel hinterher. In dem Fall hilft bekanntlich nur eine Auswechslung. Die Steuerung der einzelnen Spieler verzeiht meist keine größeren Fehler. So brauch, zum Beispiel, der Spieler nach einem Sprint zwei Schritte zum normalisieren. Vorbei sind die Tage, an dem der Ball am Fuß klebte. Auch die Zweikämpfe wurden stark überarbeitet und gestalten sich somit nicht mehr all zu einfach. Die Chance, daneben zu treten, ist bei einen ungenaueren Zweikampf sehr hoch und nicht selten trifft der tritt auch das verkehrte Objekt (Das Bein des Gegners). Wobei ich nun bei dem Unparteiischen wäre. Diese haben ihre eigenen Eigenschaften und sind sehr unterschiedlich. Der eine ist kleinlich und pfeift fast alles, der andere lässt das Spiel gut laufen. Auch können Fouls nachträglich bestraft werden, leider oft ohne eine direkte Einblendung. Neu in diesem Titel sind zwei neue Funktionen, die auch über zwei Tasten abgerufen werden können. Beide beziehen sich nur auf die Defensive, sind aber sehr nützlich und gerade in den höheren Schwierigkeitsgeraden sehr wichtig. So kann ich einen CPU gesteuerten Spieler auf den Gegner, der aktuell den Ball hat, ansetzten. Er versucht dabei, solange wie ich den Knopf drücke, sein Stellungsspiel durch zusetzten und eventuell den Ball abzunehmen. In dieser Zeit kann ich mit einem gewählten Spieler ihm zur Hilfe kommen und den Gegner in Bedrängnis bringen. Die zweite Funktion ist das Stellungsspiel von meinem gesteuerten Spieler. Dabei hält sich mein Spieler bereit, den Ball abzufangen. Dafür muss er allerdings auch im Vorderbereich des Gegners bleiben. Über die normalen Pfeiltasten des Controllers kann ich meine Aufstellung mehr in die Offensive oder Defensive legen. Sehr hilfreich bei kurzfristigen Angriffen. Für Perfektionisten gibt es natürlich im Bereich des Team-Managements die Möglichkeit Taktiken und Spielzüge zu erstellen.
Neues aus der Reporterkabine
Neuartig und Frech entpuppen sich die „neuen“ Kommentatoren. Das die Kommentare der Sportspiele oft nicht Passen oder sich laufend Wiederholen ist jedem bekannt. Electronic Arts versuchte bei diesem Titel die Kommentatoren der jungen Generation anzupassen, so kommen auch mal Sätze wie „Den Ball hat er Verzogen. Verzogen, wie ein verzogenes Kind.“ oder „Ich freu mich wie ein Schnitzel“ vor. Zwar sind diese Sätze belustigend, können aber nach einigen Matches Nerven. Das gilt auch für die üblichen Kommentare. Davon ab, wurde die Stimmung der Zuschauer um so mehr verbessert. Endlich versteht der Spieler auch, was die Fans von den Tribünen rufen und hat zugleich ein tolles Stadionfeeling. Die grafische Darstellung der Fans ist recht Gut, mehr leider auch nicht. Sie wurden nicht mehr im Block, sondern einzeln animiert. So ist jeder Zuschauer unabhängig, wäre da nur nicht die sehr magere Bewegungsanimation. Bei Nahaufnahmen der Feldspieler, sind in der Ferne Pappkameraden zu erkennen, wenn auch nur verschwommen. Das wichtigste, außer Fans, sind die Stadien. Bei den Weltbekannten Teams wurden auch mal die original Arenen nach gebaut. Für kleinere Teams und Ligen gibt es, je nach Team, kleinere Stadien. Obwohl die Abwechslung zwischen den Stadien variiert, fiel mir eine Anzahl von Standartstadien auf, die es schon bei den letzten Teilen auch gab. Unter dem Strich wurden nur ausgewählte Teams mit einem originalen Nachbau ausgerüstet, alle anderen bekommen die Standartstadien. Doch das alles tut dem ganzen keinen Abbruch, da diese Plätze sehr schön designt wurden.
Mehrspieler an einer Konsole oder online?
In Fifa 12 gibt es noch nicht einmal eine Hand voll Modis, die nicht Online gespielt werden können. Wie viele Sportspiele liegt das größte Gewicht auf den Online-Features, doch kommen die Einzelspieler und Partyspieler (Gemeinschaftliches Spielen an einer Konsole) nicht zu kurz. An einer Playstation können sich in einem normalen Match auf jeder Seite eine ordentliche Anzahl an Spielern zusammen schließen. Das verspricht viele nette Fußballabende der virtuellen Art. Doch zurück zu den Online Funktionen. Neben dem „Support your Club“ kann ich auch andere Spieler in einer Lobby treffen und gegen sie in verschiedenen Modis antreten. Dem Fußballfan sind hier kaum Grenzen gesetzt und so machen auch die Online Matches unheimlich viel Spaß. Während meines Tests gab es allerdings auch Abende, wo die Verbindung zu den EA Servern nicht hergestellt werden konnte. Sollte dies vorkommen, muss jedem bewusst sein das hier die erreichten Erfahrungspunkte mit dem gespielten (Lieblings-)Club nicht übertragen werden. Sonnst ist der Mehrspieler sehr stabil und flüssig.
Fazit:
Grafisch hat sich Fifa 12 sehr gut entwickelt. Die Spieler sehen nicht nur real aus, sondern Verhalten sich in ihrer Bewegung, als auch Steuerung, wie echte Menschen. Nur die Zuschauer sind wieder ein kleiner Punkt, der immer noch verbessert werden könnte. Die Stadien sind sehr schön gestaltet und bieten, von der Anzahl her, eine ausreichende Menge. Das Menü ist Übersichtlich und einfach Strukturiert. Musikalisch, als auch Soundtechnisch gibt es kaum was zu bemängeln. Die Stadioneuphorie der Fans wird super wiedergegeben und auch der Stadionsprecher kommt nicht zu kurz. Die Kommentatoren dagegen sind zwar Frech und Neu, doch fehlt hier wie immer eine größere Abwechslung im Sprachschatz. So kommt es das mindestens nach drei Spielen die gleichen Sätze wieder fallen. Wie oben schon erwähnt ist die realistische Umsetzung der Steuerung super gelungen. Auch die neuen Funktionen, Manndeckung und einen Spieler rufen, passen sich prima ins Spiel ein. Die Möglichkeiten Spieler und Mannschaften, ja sogar eigene Fangesänge und Musikstücke, einzubauen, lassen großen Platz für eine individuelle Verwirklichung. Neben diesen Einstellungen können die Schwierigkeitsgerade in mehrere Stufen ausgewählt werden. Die einzelnen Schwierigkeitsgeraden unterscheiden sich ziemlich stark, so ist es ein klarer Unterschied, ob der Spieler auf Halbprofi oder Allstar spielt. Die Spielzüge des Gegners werden schneller und Präziser. Eine wahre Herausforderung für alle Hardcore Fans der Serie. Der Einzelspieler bietet sehr viele Stunden Spielspaß, egal auf welcher Art. Das Sammeln von Erfahrungspunkten und die passive Unterstützung seines Lieblingsteams hebt ungemein die Motivation weiter an. Eng daran angelegt, bietet auch der Mehrspieler mit seinen Herausforderungen und Online-Matches eine lange Zeit Freude an diesem Titel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
KommentareInhalt:Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 4 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
15. 10. 2011 um 08:29
15. 10. 2011 um 08:29
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel