Far Cry 4
Nur seiner Mutter eine letzte Bitte erfüllen
Eigentlich wollte Ajay Ghale in Kyrat seiner Mutter den letzten Wunsch erfüllen. Ihre Urne mit der Asche soll auf einem Berg in Kyrat gebracht werden. Doch der, in Kyrat geborene und mit seiner Mutter nach Amerika geflohene Ajay, wird mehr erleben, als die Bestattung seiner Mutter. Als Ajay nach Kyrat via Tourist einreist, wird er fast vom Militär getötet. Doch der selbsternannte König des Landes und Befehlshaber des Militärs Pagan Min, erkennt Ajay sofort und nimmt ihn mit zu sich. Hier beginnt eigentlich das Spiel bereits interessant zu werden, denn ein früh bekanntes Easter-Egg und alternatives Ende konnte ich bereits in den ersten Spielminuten erleben. Einfach nach dem Essen auf die Rückkehr von Min warten und schon ist das Spiel geschafft. Naja... es geht auch interessanter. Die Alternative ist eigentlich die Folterszene im Keller zu betrachten und vom Goldenen Pfad "gerettet" zu werden. Der Goldene Pfad ist eine Gruppe die gegen das brutale Regime vorgeht und auf die alten Traditionen von Kyrat aufbaut, allerdings vom Staat als Terroristen angesehen wird. Was erst im weiteren Verlauf bekannt wird, ist warum alle auf Ajay so fixiert sind. Dieser ist der Sohn des in Kyrat bekannten Goldenen Pfad Anführers und Gründers Mohan Ghale. Somit halten ihn die Gruppenmitglieder und aktuellen Anführer des Pfades für den Auserwählten. In Gewisserweise ist das ja auch so... ein junger Mann der bisher keinerlei Kampferfahrung und dem Survivalleben hatte, scheint ein wahres Naturtalent zu sein. Sei es dem... nach einem sehr wilden Prolog gibt es den ersten von mehreren Kartenabschnitten zu bestaunen. Kyrat ist wirklich sehr groß und kann von der Schwierigkeit her in drei Abschnitte unterteilt werden. Der untere Teil wird von leichten Militärs bewacht, je weiter ich nach Norden komme, desto stärker werden diese. Nach den ersten Einsätzen und einen Vergeltungsschlag von Pagan Min an die Gruppe Goldener Pfad, muss Ajay nun seiner Bestimmung folgen und diese Gruppe zum Sieg über das Terrorregime verhelfen.
Tiger oder Elefanten Eigenschaften?
Far Cry 4 bietet wieder mal einen Riesen Umfang. Für fast alles bekommt Ajay Erfahrungspunkte. Diese kann ich als Fähigkeitspunkte unter diesem Menüpunkt auch verteilen. Dabei können die Fähigkeiten selbst ausgewählt werden und unterschieden sich zwischen der Elefanten und Tiger Gruppierung. Elefanten Fähigkeiten sind der Umgang in der Defensive, wie Lebensenergie erhöhen, mehr aus gesammelten Pflanzen gewinnen, Selbstaufladung von Lebensenergie und vieles mehr. Die Fähigkeiten des Tigers sind eher Offensiv wie Nachladen beim Rennen und fahrerisches Können. Ich Empfehle hier einmal einen guten Mix aus beiden. Abgesehen von den Eigenschaften kann Ajay auch mit dem Sammeln von bestimmten Tierhäuten sich neue Ausrüstungsgegenstände basteln. Diese sorgen unter dem Strich dafür, das er mehr Sachen tragen kann. Von dem Umhängegurt bis zur Geldbörse ist alles dabei. Gerade dieser Punkt, das Tiere überwiegend dazu missbraucht werden, um halt notwendige Ausrüstungen herstellen zu können, stieß Tierschützern im Internet etwas sauer auf. Doch das stimmt eigentlich nicht so ganz, denn eine Zusammenarbeit mit Tieren gibt es durchaus auch. Dazu muss man wissen, das für jedes gehäutete Tier Ajay auch einen Köder bekommt, welchen ich wiederum dann einsetzten kann, um wilde Tiere auf in der Nähe befindliche Gegner zu lenken. Im Blutrausch können die Tiere dann die Gegner angreifen, ohne das ich eingreifen muss. Ein Zusammenspiel mit der Natur ist also auch vorhanden. In meinen vielen Spielstunden musste ich feststellen das die Entwickler um Ubisoft Montreal wahrlich an alles gedacht haben. Die Schnellreise geht nur zu den festen und sicheren Orten des Goldenen Pfades, alle anderen Wege müssen selbst bereist werden. Im Dorf, als auch auf der Straße durch Sherpas, kann ich Munition, Waffen und Ausrüstungsgegenstände nachkaufen. Darunter fallen auch Karten für bestimmte Objekte, geheime Orte und Stätten. Das Tolle an dem Spiel ist, das alle Inhalte, Umgebungen, ja sogar die Gegner nicht soweit her gegriffen sind und die Jungs von Ubisoft Montreal sich wirklich viel Mühe gegeben haben, um das Spiel sehr authentisch zu gestalten.
Waffenmodifizierung, Nebenmissionen und die große Open-World Map
Wie sein Vorgänger auch, verfügt Far Cry 4 auch über eine sehr große Open-World Karte. Diese bietet neben verschiedenen Nebenmissionen auch viele Nebentätigkeiten. So lassen sich Masken, Tagebucheinträge von Mohan, kleinere Schätze, Unbekannte oder Geheime Orte entdecken. Allein dieser Umfang kann einen schon fast aus den Socken hauen. Interessanterweise haben die Entwickler auch nicht versucht den Spieler mit Missionen zu überhäufen. Denn meistens gibt es ein oder zwei Missionen, plus eine oder zwei direkte Nebenmissionen. Das hält die Geschichte zusammen und ermöglicht sogar ein direktes Spielen hintereinander. Doch ich glaube wenige werden direkt die Geschichte am Stück spielen wollen, wenn das große Kyrat so viele schöne Ecken und Schätze zu bieten hat. Abseits der Missionen gibt es natürlich noch kleinere Aufgaben wie die Glockentürme einnehmen und somit die Karte weiter frei decken oder feindliche Lager reinigen, sodass der Goldene Pfad weiter an Macht gewinnt. Auch kann es passieren das ich während meiner Fahrt zum nächsten Wegpunkt, meinen Kollegen des Goldenen Pfades etwas helfen muss. Feuergefechte zwischen dem Militär und den Anhängern der Gruppe gibt es überall mal wieder, da trifft es sich gut, wenn der Auserwählte da etwas mitspielt.
Bei Erfolg winken mir nicht nur Erfahrungspunkte und von den Leichen geplünderte Wertsachen, sondern auch mein Karma steigt. Dieses und der Einfluss des Goldenen Passes sind wichtig für die Machtstellung der Gruppe. Eine weitere tolle Idee ist, das die Gruppe zwei Anführer hat und ich mich zwischen einen von beiden immer entscheiden muss. Beide haben unterschiedliche Ansichten über Angriffe, Taktiken und Verhaltenskodex. So kommt es das beide immer zwei unterschiedliche Missionen für mich haben, allerdings kann ich dann aber auch nur die eine Spielen. Zwar beeinträchtigt mein Tun nicht unbedingt den Ausgang des Spiels, aber das Verhalten des Militärs, unbekannten Völkern und Jägern mir gegenüber kann sehr wohl beeinträchtigt werden, was alles dann noch schwerer macht. Komme ich nun zu den Waffen. Far Cry 4 besitzt einige schöne Waffen die in der Wildnis von Kyrat bitter nötig sind. Sterben tut man hier nicht nur durch Kugeln des Militärs, sondern auch durch wilde Tiere, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Die härtesten sind Elefanten und Nashörner. Sie sind recht schnell, aggressiv und beim Antreffen ohne stabiles Fahrzeuge immer tödlich... man gut das der Titel oft speichert, ich selbst fast überall speichern kann und beim Neueinstieg meistens alle Wertsachen noch habe. Außerdem kann auch die Landschaft sehr tückisch sein. Bei Klettertouren in den Bergen zum Beispiel oder beim fliegen mit dem Gyrokopter, alles ist eine potentielle Gefahr. Zu der großen Waffenauswahl gesellen sich noch diverse Modifikationen und Farbschemen die ich für einen kleinen Aufpreis verbauen kann. Sieht nicht nur gut aus, hat auch seine Wirkung.
Genügend Fahrzeuge gibt es ja
An meinen langen Text kann man sich mittlerweile ja schon ein Bild machen, das dass Spiel sehr viel für sein Geld bietet. Und trotz das wir nur die Playstation 3 Version im Test hatten und die Grafik etwas bescheidener ausfällt, so macht es trotzdem tierisch Spaß sich in Kyrat zu bewegen. Auch auf den Last-Gen Konsolen kommen die schönen Panoramen noch recht gut zur Geltung, obwohl der Titel manchmal wahrlich mit Leistungseinbrüchen zu kämpfen hat. Vor allem die Dialoge mit den Charakter oder spezielle Effekte können die Bildrate spürbar dämpfen. Komme ich aber nun wahrlich zu den Forstbewegungsmitteln. Far Cry bietet hier eine Fülle von Fahrzeugen... von Gleitern über Quads bis hin zu Gyrokoptern ist soweit alles Vertreten was Fahren, Schwimmen oder Fliegen kann. Und sollte ich mal keine Zeit haben mich irgendwo hin zu bewegen, so kann ich mich mit der Schnellreise an eine der festen sicheren Städte transportieren lassen.
Kooperativ geht es weiter
Das geniale an Far Cry 4 ist nicht nur das ich Online mit meinem Speicherstand im Coop-Modus weiterspielen kann und somit etwas Unterstützung in Kyrat bekomme, sondern ich kann mich über bestimmte Punkte auf der Karte auch direkt zu anderen Spielern teleportieren lassen und bei denen auf der Karte mitwirken. Leider hatte diese Funktion gerade bei der Playstation 4 immer wieder für Probleme gesorgt (Viele Posts in Foren), auf der Playstation 3 lief es allerdings sehr reibungslos. Zudem bietet der Titel auch bis zu 10 Kyrat Keys. In der Werbung angepriesen, ist es die einfachste Möglichkeit einen Freund das Spiel schmackhaft zu machen. Der Key erlaubt es der zugesendeten Person das Spiel zwei Stundenlang zu spielen. Eine geniale Sache, gerade für die Leute, die sich nicht sicher sind ob der Titel tatsächlich was für sie ist. Selbstverständlich kann ich meine Erlebnisse in Kyrat auch Offline genießen, keine Frage. Was mich zudem noch sehr positiv überrascht hat ist der vorhandene Map Editor. Dieser lässt sich einfach Steuern und besitzt auch eine ordentliche Übersicht über alle Elemente. Zudem Stelle ich hier spezielle Modis und Grundfaktoren für die Map ein. Interessiert an anderen Maps? Kein Thema, den Far Cry 4 bietet auch ein Map-Browser, womit ich selbst erstellte Karten anderer Spieler spielen kann. Wem das Mappen nicht zusagt, der kann sich auch in Schlachten von Kyrat heftige 5 vs 5 Fights auf bekannten Orten von Kyrat beweisen. Ehrlich gesagt ist der Mehrspieler, so wie er hier Entwickelt wurde, gerade recht. Kooperativ im Einzelspieler, Geschichte und für die Schießwütigen einen kleines Mehrspieler-Deathmatch. Zudem noch einen Mapeditor für weitere Abenteuer, abseits von Kyrat. In meinen Augen eine gute Balance.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 19 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
04. 12. 2014 um 17:55
04. 12. 2014 um 17:55
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