Das Freie Training rückt in den Fokus
Wer hat nicht gerne, wie ich, das erste Training für ein paar Testrunden genutzt und danach gleich zur Qualifikations-Session gewechselt? Dies sollte man nun im Rahmen der Karriere nicht mehr machen, denn durch die Ressourcenpunkte werden nicht nur die absolvierte Runden und Ziele des Teams belohnt, sondern auch spezielle Trainingseinheiten. Diese Umfassen Streckenakklimatisierung, Reifenmanagement und Qualifying-Tempo. Beim ersten geht es darum die Ideallinie der Strecke zu verinnerlichen. Dabei muss ich in drei Runden mit der möglichst höchsten Geschwindigkeit durch vorgegebene Tore fahren. Bewertet wird das ganze mit einer festen Punktezahl. Für das mehrfach erfolgreiche passieren der Tore gibt es auch einen Multiplikator. Im Bezug auf Reifenmanagement geht es darum, schonend mit den Reifen umzugehen. Hier lernte ich besser auf meine Reifen aufzupassen und das jede ruckartige Lenkbewegung pures Gift für diese sind. Selbst mit dem Playstation 4 Controller können die Lenkbewegungen sehr sanft ausgeführt werden, was die überaus gute Wertung im Bereich Steuerung begründet. Über vier Runden muss ich zusehen, die Reifen mindestens im grünen Bereich zu halten. Erreiche ich den lilanen Bereich, so liege ich sogar über den Erwartungen und bekomme die volle Punktzahl. (Das gleiche gilt übrigens auch für die Streckenakklimatisierung. Überschreite ich die normale Punktzahl, so wird mir die notwendige Punktezahl für den Lila-Status angezeigt. Das bedeutet im Allgemeinen immer die volle Punktzahl.) Zuletzt gibt es noch das Qualifying-Tempo, indem ich gegen die Delta-Zeit des Spiels antreten und diese auch besiegen muss.
Die Delta-Zeit richtet sich übrigens ganz nach der angegebenen KI-Schwierigkeit. Habe ich alle drei über die Sessions absolviert, so bekomme ich pro Einheit 50 Ressourcenpunkte, plus weitere für andere erreichte Parameter. Zusätzlich gibt es unter Teamziele noch diverse Aufgaben des Teams zu beachten. Diese sind nicht an eine Session gebunden und können individuell bis zur Qualifikation erreicht werden. Selbst in den speziellen Trainingseinheiten. Interessanterweise hat Codemasters es damit geschafft, nicht nur die Ressourcenpunkte und die folgende Entwicklung hervorzuheben, sondern auch gleichzeitig den Spieler optimal auf die Strecke vorzubereiten, sofern man an diesen Trainingseinheiten teilnimmt. Werden übrigens nach einiger Zeit keine neuen Entwicklungspunkte eingelöst, so kommt in der Lounge der Entwicklungschef auf einem zu und präsentiert den aktuellen Entwicklungsstand, sowie die der Konkurrenz. Natürlich folgt ein Anrat; doch bitte die Forschung voranzutreiben. Bleibe ich noch etwas bei dem Punkt: Ressourcen- und Karrierepunkte. Nach der Qualifikation und dem Rennen bekomme ich auch noch einmal ein paar Punkte verliehen, die sich unter anderem nach Strafen, Platzierung, Bestzeiten und vieles mehr richten. Im Bezug auf Karrierepunkte fallen noch zusätzliche Parameter ins Gewicht. Doch einen großen Fokus sollte man nicht auf die Karrierepunkte setzten, denn mit denen konnte ich mich lediglich über die Bestenliste mit anderen Spielern messen.
Manueller Start, Setup Animationen, Funkverkehr, Tutorial-Videos und Multifunktionsanzeige durchleuchtet
Ich hatte nun also den Umfang, den neuen Karriere-Modus und auch die überarbeiteten, sowie neueren Features, für das freie Training erwähnt. Doch F1 2016 glänzt mit weiteren neuen Features. Zum einen mit ausgiebigen Tutorial-Videos die ich selbst während der Trainings-Sessions jederzeit einsehen kann. Diese beantworten viele wichtige Fragen, wie das Verhalten beim Saftycar, die Multifunktionsanzeige und und und. Die Entwickler gewährleisten damit zusätzlich einen einfachen und sauberen Einstieg in das Rennerlebnis. Vom Lehrmaterial zu diversen Animationen. Neben den bekannten Siegerehrungen und Zwischenszenen gibt es natürlich auch die animierte Arbeitsoberfläche während der Rennsessions, wo mein Pilot im Fahrzeug sitzt und ich durch den Monitor aktuelle Zeiten, Ziele und andere Dinge einsehen kann. Mit einem Knopfdruck kann ich auch bei diesem F1 Titel wieder das Tablett anfordern und die Reifenwahl, Angabe der Treibstoffmenge, sowie natürlich das Setup auswählen. Letzteres darf ebenfalls auch wieder auf zwei Arten festgelegt werden. Einmal die Vorgefertigten Setups und zum zweiten das Erweiterte Setup. Der Unterschied zwischen den beiden sollte eigentlich klar sein. Im Gegensatz zu F1 2015 wirken sich nun die Setups viel deutlicher auf das Fahrverhalten aus. Trotz das ich jederzeit die Reifensorte selbst auswählen darf und sogar eine eigene Rennstrategie festlegen kann, sind die Entscheidungen des Computers fast immer genau richtig. Für manche Spieler könnte das allerdings etwas zu vereinfacht daher kommen. Sehr auffällig ist dies bei den Qualifikationsläufen, wo die richtige Wahl der Reifen ein Schlüssel zum Sieg ist. Seien wir aber mal ehrlich... welcher Fan steigt bei der Reifenregelung so genau durch?!
Fakt ist das, Codemasters auch bei der Reifenabbau- und Schadensphysik eine tolle Arbeit geleistet hat. Nach mehreren Runden merkte ich ganz genau, das sich die Reifen stark abbauten. Eine zuverlässige Aufklärung liefert hier übrigens die Multifunktionsanzeige, welche nicht nur Drehzahl, Geschwindigkeit, Freigabe der Box oder auch meine Betätigungsstärke von Bremse und Gas anzeigt, sondern mit O noch weitere Parameter aufgeklappt. Darunter Temperaturen von Bremsen und Reifen, der Verschleiß, Schäden und und und. Für mich, als jemand der gerne Analysen betreibt, ist das wahrlich ein tolles Feature. Mir fehlt lediglich noch die Möglichkeit diese Daten zu exportieren, ähnlich wie bei Project Cars. In den weiteren Menüpunkten der Multifunktionsanzeige kann ich sogar die Gemischmenge des Treibstoffs oder Differenzialeinstellung verändern, ja noch während der Fahrt. Passend dazu gibt es auch den richtigen Handgriff des Piloten am Lenkrad. Mit der Kreistaste kann ich mich nun durch weitere Menüpunkte klicken, bis hin zur aktuell gewählten Strategie. Wie ich bereits erwähnte, darf ich kurz vor dem Rennen noch eine Rennstrategie auswählen oder alternativ auch selbst kreieren. Sollte sich die Situation im Rennen verändern, sei es durch Regen, so reagiert das Spiel selbstständig und schlägt mir eine alternative Rennstrategie vor. Alles schon eine sehr tolle Sache. Als nächstes komme ich noch schnell zum erweiterten Funkverkehr. Mit der L1 Taste kann ich eine Liste mit verschiedenen Funkanfragen aufrufen. Kurz eine Anfrage ausgesucht und zack bekomme ich eine Rückantwort. Hält man während eines Rennens eine längere Zeit keinen Funkkontakt, so informiert mich mein Rennmechaniker selbstständig über verschiedene Dinge.
Nervig nur, das dieser meistens einen Hang zum Wetter hat. Oft heißt es nur: „Zurzeit ist keine Sturmfront in Sicht. Wir halten dich auf dem Laufenden wenn etwas aufzieht.“ Anfangs war dies noch recht gut, doch nach längerer Spielzeit nervt das. Außerdem hatte ich das Gefühl, das die meisten Funksprüche sich im Rahmen der Antworten sehr oft wiederholen. Trotzdem empfand ich die Erweiterung der Funkliste als sehr positiv. F1 2016 besitzt nun endlich auch strengere Regelungen und bessere Anzeigen was Gelbphasen, virtuelles Saftycar und das Saftycar selbst angeht. Bei Gelbphasen wird vorbildlich eine Funkmeldung, eine Anzeige auf dem Display des Lenkrads und die Leuchten/Flaggen am Streckenrand anzeigt. Das ganze ist nicht mehr mit den Vorgängern zu vergleichen und unglaublich realistisch. Und auch wenn das virtuelle Saftycar (und dieses selbst) toll inszeniert wird, so kommen diese Phasen sehr sehr selten vor, als das ich dieses genießen konnte. Übrigens sollten Gelbphasen sehr ernst genommen werden, denn die liegen gebliebenen Fahrzeuge stehen auch wirklich am Streckenrand oder auf der Strecke. Zum Schluss habe ich ein besonderes neue Feature, welches ich erwähnen möchte. Endlich gibt es die Möglichkeit den Start eines Rennens oder die Einführungsrunde (Ja auch diese kann selbst absolviert werden) selbstständig einzuleiten. Einfach X Taste für die Kupplung drücken und die Drehzahl erhöhen. Sobald die Ampel ausgeht, die X-Taste loslassen und ab geht die Post. Auch wenn dieses Feature wirklich etwas Elementares ist und den Realitätsgrad sehr anhebt, so vermisse ich die Möglichkeit diese Starts üben zu können. Am Ende dieses Abschnitts bleibt mir nur zu sagen: „Hut ab Codemasters, F1 2016 toppt den doch sehr gelungenen Vorgänger um ein weiteres Stück!“