Highscorejagd nach den schwersten Fisch
Dovetail Games: Euro Fishing - Article - Highscorejagd nach den schwersten Fisch
Dovetail Games: Euro Fishing
25.12.15 10:26 Test
Unscheinbar und doch so spaßig. Euro Fishing aus dem Hause Dovetail Games verspricht viel zu einem guten Preis. Wir schmeißen für dich einen Blick ins Spiel.
Dovetail Games stellt mittlerweile eine gute Konkurrenz zu anderen Entwicklerteams im Bereich Simulationen dar. Zuletzt hatten wir bereits den recht erfolgreichen Train Simulator aus dem gleichen Hause vorgestellt. Heute geht es aber um etwas mehr "Natur". Angeln kann durchaus sehr entspannend wirken. Frische Luft, Campingausrüstung, ein paar Angeln, Köder, etwas Bier und natürlich viel Ruhe. Mit Euro Fishing haben Dovetail Games Mitte November auch die Fisch-Fans mit einer Simulation versorgt. Dabei geht es allerdings nicht um das töten und verspeisen von Fischen, sondern viel mehr um den Wettbewerb. So zählt am Ende lediglich die Anzahl der gefangenen Fische und ihre Gewichte. Bringt der Titel den notwendigen Fun-Faktor?


Gelungene Akademie für Anfänger
Fange ich direkt einmal mit der Akademie an. Nicht alle Videospieler sind gleich ambitionierte Angler und auch wenn die Steuerung des Titels recht einfach daher kommt, eine beigefügte Akademie kommt da genau richtig. In mehreren Schritten lerne ich hier alles, was ich über das Sportangeln wissen muss. Das betrifft Wurftechniken, geht über die Verwendung von verschiedenen Ködern bis hin zum Umgang mit spezial Materialien. Doch fange ich mit dem allgemeinen Umfang des Titels an.
Dovetail Games: Euro Fishing besitzt rund fünf Angelplätze, drei Spielmodi, sowie einen gute aufgestellten Mehrspieler-Modus.

Alle vorhandene Angelplätze spielen nicht nur an verschiedenen Orten und haben jeweils eine andere Szenerie, sondern beinhalten verschiedene Fischarten. Im Grunde bekomme ich im Infotext der Karte erklärt, was alles in etwa im diesem Teich schwimmt. Doch was ich am Ende fange, hängt ganz von verschiedenen Parametern ab. Doch wer nun denkt, das man auf der Karte immer die selben Fischvorkommen an einer Stelle findet, der wird enttäuscht werden. Das Fischaufkommen und die Hotspots variieren bei diesem Titel von Runde zu Runde. So ist es nicht möglich eine feste Topstelle zu nehmen, sondern man muss im Grunde den besten Platz suchen und auf kleinere Anzeichen achten. Wie in der Akademie gelehrt, achtet der erfolgreiche Angler auf Plätze, wo sich Fische etwas bemerkbar machen. Die gelungene Grafik des Titels erlaubt es diese Bereiche hervorzuheben (Durch leichte Verwirbelungen an der Oberfläche oder das hervorspringen von Fischen), vorausgesetzt man kann die Zeichen deuten. Doch gehe ich nun etwas tiefer in die Spielmodi ein. Die Akademie ist im Grunde keine Pflicht, jedoch sehr hilfreich. Außerdem bekomme ich für abgeschlossene Einheiten Erfahrungs- und TP Punkte. TP Punkte sind die Währung des Spiels, womit ich im Angelladen neue Ruten, Köder, Haken, Schnüre oder auch das Spulwerk kaufen kann. (Dazu gleich mehr) Eine weitere gute Art schnell ein paar TP und Erfahrungspunkte zu machen sind die Turniere.


Bei einem Gewinn oder erreichen der Top 3 winken viele Punkte. Aber Achtung! Geangelt wird hier an einem vorgegebenen Angelplatz mit einer bestimmten Angelzone. Man muss also etwas Glück und Können besitzen um hier zu bestehen. Das Spiel gibt mir dann eine bestimmte Zeit vor, in welcher ich Fische fangen muss. Der Gewinner des Turniers ist jener mit den meisten Punkten auf dem Konto. Recht entspannter geht es beim Modus "Angeln gehen" zu. Hier wähle ich meinen See, meinen Angelkoffer, Spielweltattribute (Uhrzeit, Wetter, Zeitbeschleunigung, Wind und weitere Dinge.) und natürlich den Startpunkt. Jeder See in diesem Titel besitzt Angelplätze an denen ich mein Angellager aufbauen kann. Pro Angelplatz kann auch immer nur jeweils ein Spieler sein Lager aufbauen. Ist dieser bestimmt, kann ich nun bis zu drei Angeln ins Wasser lassen und auf die Halterung montieren. Mit den Tasten 1-3 ist es mir dann möglich diese Durchzuschalten. Natürlich könnte die Rute von meinem Charakter auch in der Hand gehalten werden und abwarten bis ein Fisch anbeißt, doch manchmal brauch es eine gewisse Zeit. Habe ich den Angelplatz belegt, so kann ich bis auf einen bestimmten Umkreis meine Umgebung prüfen. Recht freier geht das natürlich, wenn ich mein Angellager nicht aufschlage. Angeln ist übrigens auch ohne diesen Angelplatz möglich.
Der Titel bietet dem Spieler somit einen gewissen Freiraum an Tätigkeiten, was ich persönlich gar nicht mal so schlecht finde.



Das "Angeln gehen" ermöglicht es mir zugleich auch verschiedene Kombinationen an Köder und Haken zu testen. Bei was werden die Fische besser anbeißen und bekomme ich die gewünschten Fische an den Haken mit dieser verwendeten Kombination? Fakt ist, das man in den On- als auch Offline Turnieren zum probieren keine Zeit hat. Dieser freie Modus hat übrigens auch keine Zeitbegrenzung, sodass ich hier nach Herzenslust angeln kann. (Natürlich auch ohne Konkurrenz) Der letzte Spielmodus betrifft eher die Herausforderungswütigen unter den Spielern. In Disziplinen wie Treffer Attacke, Spiel auf Zeit und Distanz Herausforderung muss ich versuchen bestimmte Ziele zu erreichen. Alles natürlich unter Zeitdruck. Diese drei Disziplinen richten sich allerdings eher an das Fingerspitzengefühl meines Wurfs. Anders sieht es da mit Time Attacke aus. Bei dieser Disziplin muss ich unter Zeitdruck so viele Fische fangen wie nur möglich. Natürlich haben die anderen drei Disziplinen auch eine zeitliche Vorgabe. Beim absolvieren warten natürlich auch hier einige Punkte auf mich. Im Grunde ist der Titel mit diesem Umfang an Modis für den Einzelspieler sehr gut aufgestellt. Auch der Mix aus Herausforderungen, Turniere und dem freien Angeln konnte mich sehr überzeugen.


Der Mehrspieler mit Freunden oder anderen
Vom Einzelspieler nun zum Mehrspieler. Beim ersten Start meines Spiels wurde ich aufgefordert einen Spielcharakter zu erschaffen, der gleichzeitig auch mein Profil ist. Diesen wähle ich auch bei jedem neuen Spielstart aus und ist mit dem Einzel- als auch Mehrspieler Charakter verbunden. Alles was ich beiden Hauptmodi sammle wird also auch auf diesen gutgeschrieben. Das gleiche gilt selbstverständlich für gekaufte Ausrüstung. Warum ich das erwähne? Der Titel gibt mir als Spieler die Freiheit nur mit meinen Charakter und der Ausrüstung, welche ich zusammen gekauft habe, im Einzelspieler, als auch im Mehrspieler gegen andere anzutreten. Doch was erwartet einen im Mehrspieler? Zum einen kann ich via Mehrspieler eine öffentliche oder eine geschlossene Angelpartie bestimmen. Bei der geschlossenen Partie besteht die Möglichkeit lediglich meine Freunde via Steam einzuladen und mit diesen zu spielen. Das erstellen einer Partie ist recht einfach, auch wenn mich die nicht einstellbare Lobby-Zeit von zwei Minuten ziemlich nervte. Auch hier bestimme ich den See, das Wetter, Einflüsse und weitere Parameter. Rasch geht es dann auch schon los. Eine bestimmte Begrenzung des Charakterlevel oder eine Vorgabe an verwendbarer Ausrüstung gibt es übrigens im gesamten Spiel nicht. Natürlich muss ich im Mehrspieler nicht alleine spielen, wenn ein Kumpel keine Zeit hat. Für "Just for Fun" Runden bietet mir der Mehrspieler, auf Basis einer einfachem Partie, die Möglichkeit mich gegen andere zu Messen. An dieser Stelle zählt einzig und allein das Gewicht der einzelnen Fische, welche am Ende auf einer Highscore zu den bisherigen Fängen der Partie hinzugefügt werden.


Des weiteren bietet der allgemeine Mehrspieler auch Live-Turniere. Neben den normalen "Just for Fun" Angelpartien online via Mehrspieler, bieten die Live-Turniere einen gewissen Wettbewerb unter allen Spielern. Bis zu einem bestimmten Datum geben die Entwickler den Angelsee, die Dauer des Events und auch die verfügbare Platzzeit am See vor. Innerhalb einer bestimmten Zeit gilt es dann, so viele Fische wie möglich zu fangen. Nach Ablauf der Zeit wird meine Leistung auf der Rangliste aufgeführt. In der anfänglichen Beschreibung wird oft angegeben, welcher Platz notwendig ist, um eines der großen Erfahrungs- und TP Punktpakte zu bekommen. Der eigentliche Feind hier ist also die allgemeine Rangliste. Egal für was du dich als Spieler nun entscheidest oder interessierst, die Entwickler haben einen guten Mehrspieler entwickelt, welcher durchaus auch gut mit schwierigen Internetverbindungen auskommt. Aufgrund der Komplexität der kompletten Engine kann es allerdings bei schwachen Verbindungen zu lustigen Anzeigefehlern oder Vorkommnissen kommen. Zum Beispiel bleibt mal der Haken in der Luft oder das Seil ganz weit am Himmel hängen. Doch diese Fehler sind eher die Ausnahme und können in einem Spielzeitrahmen von fünf Stunden schon einmal auftreten. Übrigens besitzt der Titel beim normalen Mehrspieler (Keine Turniere) auch einen Textchat, worüber man sich mit den anderen Spielern kurz und bündig unterhalten kann. Leider empfand ich die eingebaute Filterfunktion etwas zu überzogen.


Was kaufe ich nun?
Jeder gefangene Fisch beschert mir im Grunde (je nach Gewicht und Art) Erfahrungs- und TP Punkte. So leppert sich nach mehreren Spielstunden schon eine gewisse Anzahl an Punkten zusammen. Es wird also Zeit in den Angelshop zu gehen und sich neue Köder und Ausrüstungsteile zu besorgen. In meinen Angelkoffer finden insgesamt drei Routen, vier Köder und vier Haken platz. Welche ich nun letztendlich mitnehme, kann ich jederzeit Angelkastenmenü bestimmen. Doch die Wahl muss weise bestimmt werden, denn bin ich erst einmal am See, so kann ich diese Zusammenstellung nicht mehr ändern. Doch um überhaupt eine gute Auswahl an Sachen zu haben, muss man natürlich zuerst etwas kaufen. Die Entwickler haben bei diesem Titel auf eine gewisse Stückzahlbegrenzung verzichtet. Das bedeutet man kauf eigentlich beim Shop nur die Entwicklungsstufe oder das Objekt einmal und besitzt es dann. Egal auf wie viele Angeln das ganze angewandt wird. Ab wann ich als Spieler gewisse Objekte kaufen kann, hängt von einer Art Kaufbaum ab. Zuerst stehen mir nur vier Kaufports zur Verfügung. Habe ich davon einen gekauft, gehen die kaufbaren Objekte in die selbe Richtung weiter. Zu Beginn sind überaus viele Köder und verschiedene Haken im Kaufangebot. Hatte ich erstmals eine Vielzahl an diesen, kam ich langsam zu besseren Schnüren, Spulen und letztendlich auch Ruten. Es dauert wirklich etwas, ehe ich die ersten richtig guten Sachen kaufen konnte. Doch Achtung! Kaufen ist nicht gleich kaufen, denn ich muss immer darauf achten für was ich das jeweilige Objekt brauche.
Die eigentliche Frage ist also nicht, was für eine Ausrüstung es sein soll, sondern was ich damit fangen will.

Neben den normalen Fischen wie Karpfen, Rotaugen und Welse gibt es auch Boss Fische. Dies sind besondere Fische die man auch nur mit einer richtigen Ausrüstung fangen kann und auf allen verfügbaren Seen vorhanden sind. Natürlich verschiedene Arten pro See. Notwendiges Wissen für das Fangen der Fische vermittelt übrigens auch ein kleines Fangbuch, welches sich unter Profil verbirgt. Dort werden alle bisher gefangenen Fische und meine jeweiligen Top-Fänge aufgelistet. Selbstverständlich werden die kaufbaren Objekte im Shop von Stufe zu Stufe nicht billiger, sodass teilnahmen an Turnieren aller Art von Vorteil sind. Alternativ reichen aber auch einige gemütliche und lustige Spielstunden mit Freunden aus. Schließlich liefert jeder gefangene Fisch auch Punkte.


Tolle Präsentation mit kleineren Fehlern
Dovetail Games: Euro Fishing lieferte einen sehr tollen Eindruck bei mir ab. Im Punkt Grafik und Atmosphäre (Dazu gehört auch der Sound) hat der Titel wahrlich einige Pluspunkte gesammelt. Lediglich die Umgebungen sehen manchmal etwas “billig“ aus und es schleichen sich durchaus auch ein paar Anzeigefehler ein. Der nervigste von allen ist allerdings die „Kescher-Geschiche.“ Viele Spieler haben Online kritisiert, das dass herausfischen des Fisch am Flussrand manchmal mit dem Kescher etwas buggy ist. An ein paar Fangstellen konnte ich dies auch wahrlich bestätigen. Allerdings ist dies nicht der Regelfall. Viel mehr liegt es daran, das die meisten Spieler den Fisch aus einer Tiefe von zwei bis drei Metern aus dem Wasser holen wollen. Fakt ist: Je mehr ich an der Rute zerre und den Fisch beschäftigte, um so müder wird dieser. Nach einem kurzen Kampf treibt dieser dann meistens kraftlos an der Wasseroberfläche, sodass ich diesen bequem mit dem Kescher fangen kann. Es muss also durchaus nicht immer ein Fehler sein, allerdings wird dieser Vorgang in der Akademie nur sehr kurz erklärt. Hier bin ich auch bei einem weiteren Kritikpunkt. Die Akademie vermittelt zwar über eine gewisse Distanz das notwendige Know-How, allerdings mit ein paar kleineren Lücken. (Wie zum Beispiel beim Kescher wird nichts davon erwähnt, das der Fisch nach längeren Kampf K.O. geht und man diesen doch recht einfach fangen kann. Außerdem wird auch nicht die empfohlene Tiefe erwähnt. Lediglich die Bodenuntergründe, auf denen der Haken fällt, werden erläutert.) An einigen Stellen hatte ich das gefühlt, das man recht flüchtig voran ging. Was die Sorten von Fischen in den Seen angeht, so war ich etwas enttäuscht das zwar ein Haufen in der jeweiligen Beschreibung (Des Sees) stand, es wahrlich aber nur ein paar wenige Sorten in diesem Titel gibt. (Abgesehen von den Boss Fischen, die als eigene Gattung durchgeht.) Die meiste Zeit hatte ich also die Standardfische in verschiedenen Größen und Ausführungen am Haken. Das es allerdings übergroße Exemplare, sowie auch Welse gibt, das konnte ich bestätigen. Allerdings sind diese mit einer normalen Standardausrüstung kaum zu bekommen. Hierfür benötigt man ein Highendgerät. Alles in allem ist der Titel eine überaus gute Fishing-Simulation mit viel Liebe zum Detail.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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25. 12. 2015 um 10:26
25. 12. 2015 um 10:26
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