Von Grund auf Spaß im Schlamm
Brüllende Motoren, fliegender Schlamm und eine traumhafte Umgebung. Als die Ampel auf Grün springt, zählt das nicht mehr. Der Sieg ist Pflicht! Der Start ins Spiel beginnt mit einem einfachen Rennen, was zugleich meine Bewährungsprobe ist. Danach werde ich als „Das Talent“ von AJ aufgegriffen und zu weiteren Rennen rund um den Erdball geschleppt. AJ selbst, ist in der Szene eine Art Rennlegende und nimmt, glaubt man dem Podcast, immer noch an einigen Rennen teil. Teil seines Jungendprogramms zu sein, hat aber auch einen entscheidenden Vorteil: Die ersten Grundfahrzeuge der insgesamt 13 verschiedenen Klassen werden mir gestellt. Natürlich nicht alle, aber zum größten Teil. Sobald das erste Rennen in den Geschichtsbüchern steht, darf ich meine Profilkarte ausfüllen. Allerdings sind dies wirklich nur sehr oberflächliche Dinge, die ich angeben kann. Interessant sind dabei auch die Gestaltungsmöglichkeiten der Profilkarten mit Grafikeffekten und mehr. Sehr löblich finde ich es, das DiRT 5 ein sehr ordentliches Setup für HDR Settings anbietet. Anders als bei so manchen anderen Spielen, kann ich hier aus mehreren Optionen wählen und somit sogar die Helligkeit richtig einstellen. Danke Codemasters! Endlich habe ich nicht das Gefühl, von der Helligkeit mega mäßig bestrahlt zu werden. In den kommenden Events und vor allem beim erstmaligen Start eines Rennmodus, kommen die Kommentatoren James Pumphrey und Nolan Sykes vom Podcast Donut Media auf den Plan. Sie erzählen nebenher auch direkt von der Konkurrenz, übertragen Interviews und liefern sonst noch weitere Informationen rund um die DiRT-Serie.
Die Ausarbeitung solch eines Podcasts innerhalb des Spiels ist wirklich gut gelungen, allerdings wären Videosequenzen dazu noch besser gewesen. Egal… Erstmals habe ich nicht das Gefühl, das sie einfach nur ihr Sprachpensum herunterspulen, sondern begleiten mich mit frischen Dialogen, lustigen Anekdoten und mehr, entlang der gesamten Karriere. Mein Ziel wird es im Endeffekt sein, der erfolgreichste Fahrer der Serie zu werden und zwar auf mehreren Disziplinen. DiRT 5 besitzt dabei ein paar brandneue Events, sowie auch eine fette Palette an Bauelemente für eigene Strecken innerhalb des Playgrounds Modus. Allein mit diesem Modus greifen Codemasters nun endlich auf Elemente zurück, die Nadeo schon seit vielen Jahren in ihrem Titel Trackmania anbieten. Doch dazu später mehr. Erstmal geht es weiter mit der Karriere. Zur Übersicht: Das Hauptmenü selbst bietet die Optionen Karriere, Arcade, Playgrounds, Garage, Profil und Mehrspieler an. Das Herzstück des Spiels bleibt die umfangreiche Karriere. Das allgemeine Ziel ist die Teilnahme und der Gewinn des größten DiRT Events überhaupt. Doch der Weg bis dahin ist sehr lang und es gibt viele tolle Events dazwischen. Im Gegensatz zu den normalen Rallytiteln von Codemasters, geht es hier viel mehr um den Rennspaß. Mit Ultra Cross, LandRush und Rally Raid kommen nicht nur altbekannte Spielmodi wieder in den Rennkalender, sondern auch neuere wie IceBreaker (Das reine fahren auf Eisflächen), Stampede (Das durchfahren von einem großen Steinbruch mit richtigen Offroad Trucks), Path Finder (Das durchfahren von unwegsamen Strecken von A nach B), Gymkhana und Sprint. (Die typische Oval-Veranstaltung aus den Staaten.)
Viele Fans der DiRT Reihe werden sich garantiert über Gymkhana freuen, denn es ist schon einige Jahre her, dass dieser Modus irgendwo wieder verbaut wurde. Leider muss ich erwähnen, dass es nicht so umfangreich vertreten ist, wie früher. (Damals gab es da noch das legendäre Hagengelände in England.) In DiRT 5 bekommt dieser aber noch eine Erweiterung der Möglichkeiten. Darauf werde ich aber gleich noch eingehen. Insgesamt bietet das Spiel 10 Regionen mit unterschiedlichen Strecken. Darunter gibt es auch drei Regionen, die einzig und allein für den entsprechenden Modus ausgelegt sind. Mit den schwächsten Fahrzeugen im Feld, die als Startfahrzeuge für die ersten Events dienen, geht es in die ersten Rennen. Obwohl ich diese Fahrzeuge nicht gekauft habe, sondern eher AJ gehören, darf ich sie individuell gestalten. Die Breite der Palette ist zu Beginn sehr übersichtlich. Klar, denn ich muss das Meiste durch das Profillevelsystem, die Rufpunkte und auch Geld freischalten/freikaufen. Hinzu kommt leider noch die Tatsache, dass die Kreativität etwas eingeschränkt wird. So bietet das Spiel meistens nur ein Slot für jeden Teil des Fahrzeugs, sowie eine bestimmte Zahl an Sponsoren. Trotzdem… Der Satz: “Weniger ist oft mehr“ bekommt hier eine ordentliche Bedeutung. Jedes Event innerhalb der Karriere hat das Hauptziel, es zu gewinnen oder zumindest die Eventtabelle an der Spitze zu absolvieren.
Pro Rennen gibt es dann noch einmal drei Nebenaufgaben. Diese müssen innerhalb des Rennens abgeschlossen werden und liefern mir Geld, Level- und Rufpunkte. Die Events selbst, werden immer größer und umfangreicher. Hinzu kommen noch das Throwdowns-Event (Ein 1vs1 Event gegen einen der besten Fahrer.) und die direkten Ziele der Sponsoren. Das Sponsoren-Feature haben Codemasters sehr clever ausgedacht, denn mit denen können Dinge wie Sticker, Rufpunkte und anderes freigeschaltet werden. Die Sponsoren geben immer zwei Ziele vor, die ich absolvieren muss. (Zum Beispiel absolviere vier Stampede Events oder werde 20-mal Erster.) Das Spiel verpflichtet mich jedoch nicht, dass ich mich fest für einen Sponsor entschieden muss. Jederzeit kann ich nach Bedarf diesen Wechseln. AJ sagt bereits bei der Einführung, dass manche Sponsoren nach einer Weile keine Belohnungen mehr springen lassen. (Angezeigt wird dies als Rang) Dann sollte man auf jedenfall wechseln. Die Liste an Events, innerhalb der Karriere, ist echt riesig. Mit dem erspielten Geld kann ich mir in verschiedenen Klassen die Fahrzeuge, Lackierungen oder auch Sticker kaufen. Komisch nur: Bei Sticker und Lackierungen musst du erst eine bestimmte Profilstufe erreicht haben, ehe man diesen freikaufen kann. Sonst haben die Entwickler auf Features, wie optische Upgrades und Tuningteile verzichtet. Du kannst dich also ruhig darauf konzentrieren, deine Wunschfahrzeuge freizukaufen und entsprechende Lackierungen und Sticker freizuspielen. Ich weiß gar nicht, wann ich solch eine Einfachheit bei einem Rennspiel das letzte Mal erlebt habe. Übrigens gibt es auch keine Fahrzeugeinstellungen. Alles bleibt einfach auf Acrade-Basis. Ich muss zugeben, dass ich das im Zeitalter der vielen Simulationen einmal richtig erfrischend finde.
Ziemlich Kampferprobte KI – Göttliches Wetterfeature
Neben dem Umfang wollte ich gerne auch noch auf die KI-Gegner eingehen. Diese passen sich zwar nicht meinem Fahrstil an und haben auch sonst keine großen Individualitäten, jedoch können sie einen auf der mittleren Schwierigkeitsstufe schon einmal nerven. Allerdings muss ich hier auch erwähnen, dass man sie auf der genannten Stufe locker abhängen kann, sobald die Runden sauber geführt werden. Im Rahmen von Rennen, bei denen ich das erste Mal die Strecke befahre oder gar mit einem der schwächeren Fahrzeuge unterwegs bin, wird es allerdings mehr als nur ein spannendes Rennen. Generell kann ich den Gegnern nichts Schlechtes nachsagen. Sie kontern gerne und sind auch sonst sehr kontaktfreudig. Bis zu 13 Fahrzeuge können im Übrigen das Feld besetzen. Dank optischen Schadensmodell sehen die Fahrzeuge nach den Rennen meistens spektakulärer aus, als wie beim Start. Nicht zu vergessen, die meterdicken Schlamm- oder Dreckschichten auf den Fahrzeugen. Was ich etwas vermisse, ist eine anständige Replay-Funktion am Ende des Rennens.
Der, überaus gut gelungene, Fotomodus kann somit nur direkt während der Rennaction genutzt werden. Ich bin ja persönlich eher einer, der gerne während der Wiederholung die Fotofunktion nutzt. Übrigens: Der Fotomodus bietet auf einer kleinen Palette alles, was das Fotoherz begehrt. Belichtungszeit, Nachbearbeitung der Belichtung, verschiedene Filter und ich kann sogar die Tageszeit ändern! Letzteres Feature ist nur ein Teil, der großen Besonderheit von DiRT 5. Was ich damit meine? Erstmals gibt es in dieser Reihe die Option, in jeder Region ein paar verschiedene Tageszeiten und mehrere Wetterszenarien auszuwählen. Sogar eine spürbare “Dynamische Wetter-Funktion“ ist verbaut. Innerhalb der Karriere werden diese beiden Elemente vom Spiel vorgeschrieben. Was mich sehr überzeugt hat, sind die spürbaren Veränderungen beim Wetterwechsel. Gab es am Anfang eines Rennens noch einen Schotter-Schnee Mix, so kann ein starker Schneefall die Fahrbahn rasch verändern. Und so geht es fast überall im Spiel. Ich persönlich bin ein totaler Freund von solchen Features und es zieht mich förmlich zum mehrmaligen Bespielen der Strecken, allein nur aufgrund dieses Features. Am Rande sei noch erwähnt, dass man selbst beim Wiederholen eines Rennens immer wieder Erfahrungspunkte, Rufpunkte und Geld sammeln kann. Die Belohnungen aus dem Rennen davor, werden also nicht annulliert.
Time Trial oder doch eher nur Rennen?
Einmal abgesehen von dem sehr umfangreichen Karriere-Teil des Spiels, gibt es auch etwas für Fans mit etwas mehr… Individualität! Zeitfahren gefällig? Kein Problem. Ich kann hier aus allen Strecken und Fahrzeugklassen wählen. Das gilt auch für das Wetter und die Tageszeit. Im Fokus steht natürlich der Zeitenkampf mit anderen Spielern. (Via Bestenliste.) Wer es außerhalb der Karriere mit der KI aufnehmen will, der kann dies über das Arcade-Rennen machen. Wie beim Zeitrennen auch, kann ich frei die Region, Strecke, Wetter, Tageszeit und die entsprechende Rennklasse wählen. Bei allem kann ich aber nur auf die Fahrzeuge zugreifen, welche ich bereits besitze. Mir wird selbst in diesem Modus keine Option geboten, andere Fahrzeuge auszuprobieren. Achja… Die Stärke und Anzahl der KI, sowie die Rennrunden können natürlich auch bestimmt werden. Insgesamt bietet das Spiel fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade, wobei ich die mittlere im vorherigen Abschnitt schon erwähnt hatte. Sehr positiv ist bei diesem Modus, das ich auch hier für meine Rennen belohnt werden und zwar genauso, als würde ich ein Karriere-Rennen absolvieren. So stieg ich oft über diesen Modus einige Stufen auf. Doch der Stufenaufstieg an sich, schaltet keine neuen Karriere-Events frei, sondern das machen die Medaillen, welche ich innerhalb der Karriere durch abgeschlossene Events sammeln kann. Dies aber nur am Rande.
Playgrounds - Auf dem Weg zu neuen Ufern
Mit Playgrounds ebnen Codemasters einen neuen Weg des Spielspaßes und Teilens von Inhalten innerhalb der Community. Doch was soll dieses Playgrounds sein? Im Grunde ist es eine riesen Spielwiese, in der Spieler auf die verschiedensten Streckenelemente des Spiels zugreifen und zugleich einen Parcours und Strecken basteln können. Hierfür kann man auf die volle Palette der Streckenbauteile zugreifen und innerhalb dreier Ort seine Kreativität ausleben. Aber Achtung: Du kannst natürlich nicht unendlich viele Objekte platzieren. Eine Anzeige am oberen Rand zeigt an, wie viel Prozent der Auslastung bereits erreicht sind. Sobald alles steht, mehrfach getestet wurde und sonstige Einstellungen vorgenommen wurden, kann der Ersteller diese Karte veröffentlichen. DiRT 5 weist jetzt eine riesige Palette an verschiedenen, teils sehr abgedrehten, Strecken auf.
Alle können durch verschiedene Filter gefunden und abgerufen werden. Viele Einstellungen, wie das gewählte Fahrzeug, Wetter und die Art des Modus, bestimmt in erster Linie der Ersteller. Bei den Arten des Modus geht es sogar über das gewohnte Gymkhana hinaus. So sind auch Smash Attack und Gate Crusher dabei. Ich als Spieler darf die Strecke lediglich mit den Vorgaben befahren und mich mit den Zeiten von anderen vielen Fahrern messen. Am Ende jedes Laufs fragt das Spiel nach der Meinung zu der Strecke. Daumen hoch oder doch eher runter? Dank dieses Feedbacks weis nicht nur der Ersteller, ob er bei der Community damit Erfolg hat, sondern auch andere können die Feedbacks sehen und ihre Entscheidung für einen Download treffen. Natürlich könnte ich hier noch kritisieren, dass man vielleicht noch einen dezenten Streckeneditor hätte verbauen können. Doch das mit Playgrounds ist schon sehr ansehnlich.
Der Mehrspieler
Einfach und knackig, so muss ein Mehrspieler sein. Im Grunde bestimmst du zwischen Rennen oder der Spielwiese. Nach meiner Wahl lande ich in einer Art Heimlobby, bei der ich meine Freunde einladen kann. Mit Spiel starten, springe ich direkt in eine frische Sitzung mit anderen Spielern. Einen Sitzungs-Browser gibt es hier leider nicht. Insgesamt können bis zu vier Spieler an einer Sitzung teilnehmen. Ich denke, die Namen der einzelnen Modi erklären ganz gut, womit wir es zu tun haben. Bei der Spielwiese gibt es eine große Auswahl an allen Modi, in der Art des Gymkhanas. (Smash Attack und co.) Die Konnektivität im Spiel ist generell recht gut gelungen und auch sonst, muss man auf viele Mehrspieler-Features nicht verzichten. Was den Umfang angeht, so basiert alles natürlich auf den Einzelspieler. Regionen und die entsprechenden Strecken/Areale sind dem also gleich. Mehr Individualität aus der Community gibt es da eher innerhalb des Playground-Modus. Jedoch nicht in einem Echtzeitspiel. Wie ich aktuell erfahren habe, wird Codemasters in Zukunft den Mehrspieler weiter ausbauen und somit die Palette an Möglichkeiten erweitern. Auch er Split-Screen, für gemütliche Runden auf dem Sofa, sollte folgen.
Epische Grafik mit kleineren Stolperfallen für die Xbox One X
Die Grafik des neuen DiRT 5 ist echt überzeugend gut. Viele Details, tolle Effekte und einige Spiegelungen sollen für eine überzeugende Atmosphäre und noch mehr Spielspaß sorgen. Allerdings: Die hohen grafischen Anforderungen, eher ausgerichtet an die Next-Gen Konsolen, zollen auf den älteren Konsolen ihren Tribut. Bei der Darstellung mehrerer Fahrzeuge, am Start oder im Feld, sind deutlich Bildrateneinbrüche zu spüren. Wenn die Spielwelt und die Flüssigkeit der Darstellung ohne große Fahrzeugmengen doch recht sauber laufen, wird es mit vielen Gegnern zu einem Problem. Dies gilt auch bei Nachtrennen oder den Wechsel vom Wetter. Immer wenn mehr als drei oder vier Fahrzeuge angezeigt werden, wird die Spielflüssigkeit erheblich gestört. Und unser Test belief sich auf die Xbox One X – Die bis zum Release der Series X, schnellste Konsole der Welt. Was übrigens extrem positiv ist, und das hatte ich bereits am Anfang erwähnt, ist die freie Einstellung des HDR. Endlich kann ich mal die übertriebene Helligkeit des HDR manuell nachjustieren. Speziell hierfür gebe ich Codemasters einen Grafik-Wertungspunkt mehr. Und wo ich nun beim Technischen bin: Generell ist die Präsentation mit den Kommentatoren, dem Soundtrack, die Effekte und natürlich die Grafik insgesamt einfach stark gelungen. Und man kann auch endlich mal wiedersagen, dass es ein gelungener Arcade-Racer aus dem Hause Codemasters ist.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 10 Tage 17 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
18. 11. 2020 um 22:15
09. 12. 2020 um 20:00
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