Freies Spiel mit Streckengenerator und freier Auswahl
Auch abseits der Karriere kann ich jederzeit das fahren, was ICH will und ganz ohne Eingrenzungen. Unter dem Menüpunkt "Freies Spiel" darf ich mir meine Renndisziplin, meine Fahrzeugklasse und auch die Strecken aussuchen. Bei Rally verbaute Codemasters sogar einen Streckengenerator, bei dem ich lediglich die Länge und die Komplexität angeben muss. Per Knopfdruck generiert das Spiel dann eine komplette Wertungsprüfung. Was DiRT 4 zusätzlich nun ausmacht, ist das somit ganze Meisterschaften entstehen und alle, dank der vielen Wetter und Tageszeitoptionen, ein überaus vielseitiges Erscheinungsbild bieten. Bei Rallys bietet der Titel übrigens fünf verschiedene Länder in denen man fahren kann. Dabei konzentrierte sich Codemasters eher auf die Umgebungen der jeweiligen Länder. Wales, Spanien, Australien, Schweden und USA sind hier vertreten. Was mir etwas missfiel war die Tatsache, das legendäre Rally-Länder wie Finnland (das Land mit den 1000 Seen und spektakulären Kuppen) oder Deutschland (Bekannt durch die Weinberge und Panzerplatten-Stage) fehlen.
Sicher sprechen wir hier über keinen offiziellen WRC Titel, doch zumindest Deutschland wurde in DiRT Rally schon sehr erfolgreich verbaut. Trotz dieses bitteren Beigeschmacks kann ich über die Auswahl der Entwickler nicht wirklich etwas negatives sagen. Die Umgebungen sind sehr ansehnlich und auf ihrer Art recht besonders. Das interessante daran ist, das wirklich jedes Land seine speziellen Streckenführungen und Tücken besitzt. (Auch was den Untergrund angeht.) Das haben Codemasters wiedereinmal meisterhaft hinbekommen. Im "Freien Spiel" musst du übrigens keine Fahrzeuge kaufen oder um Reparaturkosten kümmern. Dafür sind aber die Preisgelder geringer. Wer nicht gerne auf zig einstellereien steht, der kann bei den Strecken auch alles automatisch generieren lassen. Selbstverständlich stehen in diesem Spielmodus auch alle Renndisziplinen zur Auswahl bereit und können mit den verschiedensten Streckenvarianten gefahren werden. Ich nutze das „Freie Spiel“ auch oft gerne für diverse Testläufe, was das Fahrzeug-Setup angeht. Zwar ist das natürlich noch vor dem Start eines Rennens über das Service Menü möglich, aber man hat entweder den Shakedown (als nur eine kurze Teststrecke bei Rallys) oder eine begrenzte Rundenanzahl ohne gegnerische Zeiten.
DiRT 4 verfügt sowohl über viele Einstellungsmöglichkeiten (Ausrichtung, Bremsen, Differenzial, Getriebe, Dämpfung und Federn) als auch über ein neues und zudem fiel frischeres Reparatur-Menü. Speziell letzteres gelang Codemasters überaus gut, denn erstmals haben auch kleinere Aktionen viel mehr Gewicht, wie zum Beispiel das Waschen eines Autos. Das Waschen kostet nur ein paar wenige Minuten, enthüllen aber unter Umständen schwerere Schäden, die eventuell ohne das Waschen nicht sichtbar gewesen wären. An dieser Stelle hat das Team dann wieder etwas Zeit gespart. Neben dem Waschen kann man auch einzelne Bereiche des Fahrzeugs direkt inspizieren. Diese Option dauert ebenfalls nur ein paar Minuten, doch sie liefert entschiedene Daten die wiederum die Reparaturzeit minimiert. Ebenfalls neu ist die Option seine Reparaturart selbst zu bestimmen. So weise ich an, ob die Jungs den Schaden nur "schnell" oder doch vollständig reparieren sollen. Natürlich greift man bei der zeitlichen Begrenzung des Service auf die offiziellen Regeln der jeweiligen Veranstaltungen zurück, sodass man nicht ewig Zeit hat.
Spritztour mit Time- und Smash Attack – DiRT 2 und 3 lassen grüßen
Wer nun dachte das Codemasters lediglich die Trophy Trucks und Buggys zurück ins neue DiRT geholt haben, der wird positiv überrascht sein, das auch die Spielmodi Time-Attack und Smash-Attack unter dem Bereich "Spritztour" wieder zu finden. Zugegeben; auch wenn ich dem Gymkhana-Gehabe der damaligen Teile nichts abgewinnen konnte, so hielten mich gerade diese beiden Modi ziemlich lange bei der Stange. Der Austragungsort dieser beiden Modi ist natürlich das Trainingsareal von DirtFish. Für alle die mit diesen beiden Modi nichts anfangen können: Bei beiden geht es darum, so schnell wie möglich einen vorgegeben Parcours zu absolvieren. In Smash-Attack werden entlang dieses Parcours Styroporblöcke aufgestellt, die durch das umfahren zerstört werden müssen.
Entgegen der herablaufenden Zeit, muss ich so viele wie möglich plattfahren. Anders sieht es da beim Time-Attack aus. Hier heißt es wirklich so schnell wie möglich durch den Parcours zu fahren, ohne diesen zu verlassen oder irgendwelche Gegenstände und Wände zu berühren. Passiert dies, so bekomme ich eine Strafzeit aufgebrummt. In einem Modus, wo es in erster Linie um Zeit geht, ist dies durchaus nicht vorteilhaft. Übrigens möchte ich erwähnen, das es sehr sehr viele Herausforderungen bei diesen beiden Spielmodi gibt. Die Zeitvorgaben sind für einen Laien sicherlich etwas schwierig, aber mit der Herausforderung wächst man ja schließlich. Im Großen und Ganzen finde ich es wirklich nicht schlecht, das Codemasters diese beiden Modi wieder verwendet haben, auch wenn sie in den Menüs etwas versteckt wurden.
Community-Events sorgen für Spielspaß über die Karriere hinaus
Bei DiRT Rally war dies immer mein Lieblingsbereich. Der Wettkampf ist auch bei DiRT 4 wieder mit dabei und somit die Möglichkeit Tages-, Wochen- und Monatsevents zu absolvieren. Hier kämpfe ich wirklich gegen die Uhr und hunderte, wenn nicht sogar ein paar tausend, andere Spieler. (Natürlich nur im zeitlichen Sinne) Nach Ablauf der fest angegebenen Eventzeit wird die Endplatzierung ausgewertet und die Belohnungen verteilt. Absolviere eine Wertungsprüfung nicht oder gebe ein Event auf, so wird diese als DNF gewertet. (Did not finish) Eine zweite Chance gibt es bei diesem Spielmodus nicht. Wer eine konstante Fahrweise aufweist, der wird hier sicherlich schnell recht gutes Geld machen, denn die Belohnungen an Credits sind beim Wettkampf recht hoch. Für alle die, die bisher nicht wissen was im Wettkampf stattfindet: Dies sind Events die von den Entwicklern vorgegeben werden. Die Tagesevents sind meistens mit einer langen, nicht selten auch einer sehr komplexen, Wertungsprüfung belegt. Anders sieht es hier bei den Wochen- und Monatsevents aus. Die bieten schon mehrere generierte Wertungsprüfungen mit Service und allem was dazu gehört.
Codemasters regelt in den Events natürlich auch die Fahrzeugklassen und ob diese geliehen werden können. In den Clubevents zum Beispiel können nur Besitzer des angegebenen Fahrzeugs/Fahrzeugklasse an diesem Teilnehmen. Neben einer recht hohen Belohnung, winken selbstverständlich auch Erfahrungspunkte für den Stufenaufstieg. Der Wettkampf-Modus bietet allerdings noch etwas mehr als nur die angesprochenen Community-Events. Mit dem Spielmodus Pro Tour kann ich gegen andere Spieler im direkten zeitlichen Kampf ziehen und mich in einer virtuellen Liga behaupten. Auch hier werden nach ein paar Stunden die Statistiken wieder auf 0 zurückgesetzt und die erspielten Daten ausgewertet. Sehr interessant hierbei ist, das ich als Spieler, je nach fahrerischer Leistung, in verschiedene Divisionen auf als auch absteigen kann. In meinen Augen ist dieser Rennmodus aktuell viel interessanter als der reine Mehrspielermodus. Selbstverständlich liegt dies am verbauten Liga-System. Festhalten solltest du an dieser Stelle, das der Wettkampf-Spielmodus im allgemeinen sehr lukrativ ist, sowohl von den Credits als auch von den Erfahrungspunkten.
Der Mehrspieler als Randerscheinung
Blicke ich in diesem Abschnitt schnell einmal in den Mehrspieler. Sicher... wie im Abschnitt zuvor schon erwähnt, wirkt der Mehrspielermodus in meinen Augen etwas blass im Vergleich zur Pro-Tour des Wettkampf-Modus. Jedoch kann dieser angesprochene Modus keine nette Kopf-an-Kopf Partie mit echten Fahrern bei Landrush oder im Rallycross ersetzten. Insgesamt gestaltet sich der Mehrspieler recht nüchtern und wie das Spiel auch, sehr schnell. Mit den Grundoptionen aus Beitreten und Spiel erstellen ist ein schneller und unkomplizierter Mehrspieler geschaffen wurden. Drücke ich auf Beitreten, so muss ich nur noch meine bevorzugten Suchkriterien eingeben und schon sucht das Spiel für mich einen freien Platz bei einem Spieler. Ich selbst bin immer eher so ein Freund der alten Server- oder auch Sitzungslisten. Je nach dem wie viele Spieler gerade online sind, dauert natürlich das Connecten schon einmal länger. In der Sitzungslobby lässt sich dann das Fahrzeug auswählen und einstellen, ehe es dann in die Partie geht. Wer lieber selbst der Sitzungsleiter sein will, der kann über Spiel erstellen eine eigene Partie eröffnen.
Anbei sei angemerkt, das der Mehrspieler alle Spielmodi berücksichtigt. (Rally, Historische Rally, Landrush und Rallycross.) Nur noch ein paar Parameter einstellen (Renndisziplin, Verfügbarkeit, Handling-Stil und Fahrhilfen) und schon geht es in die Sitzung. Das geniale an DiRT 4 ist natürlich der Streckengenerator und so bildet auch der die Speerspitze des Spielspaßes im Mehrspieler. Frisch erstellte Strecken können auch die anderen Fahrer nicht kennen, sodass keiner wirklich einen Vorteil hat, nur weil einen Streckenabschnitt schon mehrmals gefahren ist. Insgesamt ist der Mehrspieler recht gut gelungen und läuft auch überaus stabil. (Mein Fokus liegt hier bei den Partien mit Echtzeitübertragung von Daten wie Landrush und Rallycross.) Bei den Rallys ist natürlich klar, das man gegen die Zeit fahren tut. Hier können übrigens auch „Geister“ zugeschaltet werden. Im Großen und Ganzen kein schlechter Mehrspieler, auch wenn der Einzelspieler und das drumherum deutlich mehr bietet.