Pflege und trainiere deine Digimon
Die erste Spielebene an der ich gelange ist eine einfache kleine Landschaft mit grünen Gras, Hügeln und einem Wasserlauf. Bestückt werden alle Karten sowohl mit feindlichen Digimon als auch mit welchen, die etwas erklären oder einen Nebenquest bereithalten. Zusätzlich finden sich immer wieder Items, Verbrauchsmaterialien, Toiletten oder Kaufautomaten. (Bei diesen bekomme ich auch Verbrauchsmaterialien.) Im späteren Spielverlauf ist es mir auch möglich zu handeln und somit die gefundenen Items auch zu verkaufen. Geld ist hier manchmal auch notwendig, denn die Energie-Discs bringen nur läppische 500 TP für jedes Digimon. Sind beide Digimon erst einmal bei einer TP Zahl von mehr als 7000, so wirken 500 TP wie eine Fliege auf der Windschutzscheibe. Ein Feature, welches ebenfalls erst später freigeschaltet wird, ist die Verarbeitung von verschiedenen Sammelobjekten. Auf jeder Karte können meine Digimon auch gewisse Vorkommen an Ressourcen entdecken. Egal ob nun Materialien von Bäumen, dem Erdreich, Wasser oder anderen Quellen. Überall lassen sich diverse Ressourcen zu Tage fördern. Während Items eher zur speziellen Versorgung meiner Digimon dienen (auch als Nahrungsergänzung), sorgen die Ressourcen dafür das die Stadt Floatien weiter ausgebaut werden kann.
Nachdem ich mehr Einwohner zurückgeholt habe, kann der Ausbau von einzelnen Häusern also beginnen. Dafür werden dann letztendlich diese Ressourcen benötigt. Das Spiel entwickelt sich nach einer gewissen Zeit zu einem Aufbau- und Action-Rollenspiel. Um kurz noch beim Thema Ressourcen und Items zu bleiben. Natürlich hat das Sammeln von Ressourcen und Items eine gewisse Traggrenze. Alternativ können auch meine beiden Digimon eine zusätzliche Menge tragen, allerdings nur wenn sie auch gut trainiert wurden. Genau das ist nun auch die passende Überleitung. Bereits seit dem Start mit den kleinen Digimon gibt es in Floatien das Gebäude fürs Training. Gerade am Anfang musste ich vor allem sehr auf die Pflege und das Training der Digimon achten. Doch wie sieht das Training eigentlich aus? Digimon World – Next Order ist umfangreicher als denken mag. Für eine Trainingssession kann ich jeden einzelnen der beiden auf das entsprechende Trainingsprogramm setzten. Darunter fallen Punkte wie TP, MP, Stärke, Weisheit und Ausdauer. Die Trainingsdauer liegt meistens zwischen 2-3 virtuellen Spielstunden. Danach stoppe ich noch das Bonus-Gewinnspiel und kassiere die Belohnung, soweit ich ein Bonus-Icon getroffen habe. Am Ende der Trainingssession werden alle Werte mit den Verbesserungen angezeigt.
Letztendlich liegt es an mir als Spieler, wo ich die Prioritäten des Trainings setzte. Fakt ist allerdings, das auch die Digimon nach zwei oder drei Trainingssessions erschöpft sind oder Hunger haben. Launen, Hinweise, Hunger, Toilettewunsch und Müdigkeit zeigen die digitalen Monster direkt als Sprechblase und als kleine Grafik am unteren Bildrand an. Es ist ein Schlüsselelement des Spiels sich um seine Digimon so gut wie möglich zu kümmern. Dabei ist es wichtig einen guten Draht zu diesen zu haben, sonnst fangen sie an ihren eigenen Willen durchzusetzen oder sich gegen meine Anweisungen zu sträuben. Im Kampf kann dies sehr verheerende Folgen haben. Soweit sollte es aber nicht kommen. Übrigens versorgt einem die Stadtgemeinschaft täglich mit Fleisch, TP- und MP Discs, sowie weiteren netten Dingen. Zusammengefasst muss ich die Digimon füttern wenn sie Hunger haben, eine Toilette aufsuchen wenn sie mal müssen und sie trainieren für den weiteren Vorstoß in andere Level. Was die Stärke der Gegner angeht, so sind diese auf die einzelnen Level/Ebenen gebunden. So kann es vorkommen das ich von einer Ebene mit Level 5 Monstern in eine mit Level 10 gestolpert bin.
Ich persönlich empfand diese Pflege-Geschichte als recht interessant und originell, obwohl es das bereits vor einigen Jahren auf der Playstation 1 schon einmal gab. Zu guter Letzt möchte ich noch darauf hinweisen, das dass Spiel über eine virtuelle Zeit im 24 Stunden Zeitraum verfügt und sich die Digimon auch danach richten. Jedoch wurde mir schnell klar, das alle Digimon in diesem Titel sehr verschieden sind. Einer kann ab 22 Uhr schlafen, der andere erst gegen 01 Uhr. Es ist dabei immer Ratsam eine optimale Lösung zu finden. Viel einfacher gestaltet sich dies beim Essen. Hatten sich meine Digimon erst einmal zwei bis drei mal Weiterentwickelt (als auch von der Gestalt her), so entwickeln sie auch Lieblingsspeisen. Zwar kann ich beide Digimon dazu zwingen das selbe zu essen, doch ihre Laune würde sich unterschiedlich heben. Verabreiche ich denen aber ihr Lieblingsessen, so steigt die Laune enorm an. Sicherlich klingt dieses Spielelement nicht wirklich einfach und man muss sich da schon etwas rein arbeiten, doch unterm Strich macht das Ganze schon einen netten Eindruck. Was mir nicht gefiel ist der Zwang beide Digimon gleichzeitig zu behandeln. Abgesehen von den Trainingssessions und den Schlafzeiten werden alle anderen Dinge gleichzeitig bei beiden angewandt/verabreicht.
Kampf in einer freien Welt und der Talentbaum des Zähmers
Nachdem ich nun auf das Training und die Pflege der kleinen digitalen Monster eingegangen bin, folgt der eigentliche Kampf. Innerhalb der Ebenen kann ich mich im Grunde frei bewegen. Dabei sehe ich Questgeber und andere "wilde" Digimon bereits von weiten. Nicht alle wilden Digimon sind angriffslustig und springen sofort auf einen Los. Einige lassen sich sogar bitten oder forderten mich im Zusammenhang mit einem Quest heraus. Die Kämpfe an sich finden sofort in einem abgesteckten Bereich statt. Unbeteiligte Digimon ziehen sich dabei dann auch aus diesem Bereich zurück. Wie bereits erwähnt, habe ich keinen direkten Zugriff auf die Taten meiner Digimon. Lediglich mit Hilfe der Befehlspunkte kann ich dem jeweiligen Digimon die Ausführung von verschiedenen Angriffen zurufen. Neben der passiven Hilfe durch Verbrauchsmaterialien darf ich zusätzlich die Taktik festlegen. In diesem Fenster bestimme ich das Ziel und das Verhaltensmuster meines Digimons. Unter dem letzten Punkt meine ich die Optionen: Schwache Nutzung des MP, ausgeglichene Nutzung der MP und volle Nutzung der MP. Abhängig von der Eingabe meiner Taktik wird auch das Digimon dementsprechend handeln. In der Praxis funktionierte das wunderbar und es war teilweise sehr entspannend zu sehen, wie gut die eigenen Digimon auch gegen stärkere Gegner ankommen. Na gut... das kommt natürlich auch darauf an, gegen welchen Typ von Digimon meine Begleiter antreten müssen. Ähnlich wie bei den Pokemon gibt es auch im Digimon-Universum verschiedene Monster, die verschiedene Fähigkeiten besitzen und gegen gewisse Angriffe Immun sein können.
Das gleiche gilt natürlich auch für meine eigenen Digimon. Sollte ein Kampf mal nicht so laufen wie ich es mir gedacht habe, so kann ich immer noch Fliehen. Es kostet mir zwar ein paar Beziehungspunkte zu meinen Digimon und deren Laune, doch das ist am Ende besser als zu viel zu verlieren. Eine Alternative zur Flucht ist selbstverständlich das Laden des letzten Spielstandes. Gespeichert werden kann eigentlich überall, außer im Kampf selbst. Nach einer bestimmten Anzahl an Kämpfen kommt es vor, das mein Charakter seine beiden Digimon zu einem "Gespräch" heran holt. In diesem Part, der sich Kommunikation nennt, kann ich meine digitalen Begleiter Loben, Ausschimpfen oder Ignorieren. Dieses Kommunikationselement taucht auch bei kleineren Vorkommnissen auf. Zum Beispiel dann, wenn ein Digimon sein Essen nicht anrühren will. Je nach dem wie ich kommuniziere reagieren auch die Digimon auf mich mit sinkender oder steigender Laune und Bindung. Mir fiel des öfteren auch auf, das ein Machtwort nicht immer zu negativen Ergebnissen führen muss. In meinem Text ging es nun überwiegend um die Digimon, doch was ist eigentlich mit meinem Charakter selbst, dem Protagonisten des Spiels? Ja auch dieser bekommt natürlich auch Erfahrungspunkte, wenn auch nur im Kampf mit Digimon oder beim Erfüllen von Quests. Aus diesen Punkten ergehen dann die Fähigkeitspunkte für den Zähmer. (Also meinem Charakter) Der Talentbaum für meinen Charakter gestaltet sich dabei sehr vielseitig und umfangreich. Unterteilt in den Punkten Einfach, Trainer, Überlebender und Kommandeur verbessern die Fähigkeiten verschiedene Aktionen. Von einer Verbesserung der Abbauart bis hin zum Übernachten im Freien und den Umgang mit den Digimon, geben die Fähigkeiten einige „Erleichterungen“ her. Unumgänglich sind diese Zähmer-Fähigkeiten weiß Gott nicht und so vermischt sich auch dieses Gameplay-Element sehr schön mit dem gesamten Spiel. Unterstreichen tut dieser positive Eindruck auch die vorhandene Enzyklopädie und das Tutorial als Nachschlagewerk. Beide sind sehr umfangreich und erläutern die wichtigsten Sachen. Die Enzyklopädie ergänzt sich im Laufe der Story natürlich immer mehr, sodass ich öfters hinein schaute.
Weggefährten und dein Einfluss auf die Umgebung
In der gesamten Spielwelt gibt es überall Digimon und Personen, welche Nebenquests für mich parat halten. Ob ich sie absolviere oder links liegen lasse, bleibt mir überlassen. Dies gilt auch für die Weggefährten, welche ich etwas später treffen werde. Dabei handelt es sich um andere Zähmer, welche ebenfalls in diese digitale Welt verschlungen wurden. Natürlich wollen auch diese gerne wieder zurück und so hilft der eine dem anderen. In wie weit ich denen helfe, bleibt mir überlassen. Fakt ist jedoch; das sich das Spiel ab diesem Punkt breit auseinander fächert. Je mehr ich den anderen Helfe, um so mehr Informationen und Hilfestellungen bekomme ich. Lasse ich es sein, so kann es eher vorkommen, das sich der Spielverlauf leicht ändert. Es gibt im Grunde also immer zwei Seiten einer Medaille, was mir persönlich wiederum sehr gefiel.