The Dwarves
???? Story
In „The Dwarves“ erleben wir die Geschichte rund um den Zwerg Tungdil, welcher von einem menschlichen Magier großgezogen wurde und von eben diesem auf einen Botengang geschickt wird. Schnell wird daraus aber nichts geringeres als die Rettung des Geborgenen Landes, welches von finsteren Mächten, den Kreaturen des Gottes Tion, bedroht wird.
Die Handlung ist definitiv das Herzstück des Spieles, beruht sie doch maßgeblich auf dem Roman „Die Zwerge“ von niemand geringerem als Markus Heitz, einem der erfolgreichsten deutschen Fantasy Autoren, der auch wirklich weiß, was eine gute Fantasy Geschichte ausmacht.
Dementsprechend kann man sich in der Handlung auf gut platzierte Wendungen, durchdachte Charaktere und eine von Anfang bis Ende packende Geschichte freuen. Zumindest war ich wieder einmal gefesselt und das obwohl ich das Buch 3 mal gelesen habe.
Wie es bei Spieleumsetzungen oft der Fall ist, fällt aber leider auch einiges hinten runter. Da wirklich nur die Geschichte von Tungdil erzählt wird, erfährt man über einige Ereignisse, welche im Buch teilweise ein ganzen Kapitel erhalten haben, nur am Rande. Das schadet dem Verständnis der Geschichte, die durch das Spiel erzählt wird zwar nicht, aber wer das Buch kennt wird einige Details sicherlich vermissen.
Zudem mangelt es dem Spiel etwas an Nebenmissionen. Das Spiel ist eher darauf ausgelegt, dass man relativ strikt der Kampagne folgt.
???? Gameplay
Abropo strikt folgen, damit wäre ich beim ersten Problem des Gameplays…. unsichtbare Wände. Wenn man sich auf der Karte des Geborgenen Landes wie auf einem Brettspiel von Ort zu Ort bewegt gibt es vereinzelt Schauplätze zu besuchen. Abgesehen davon, dass es recht wenige sind, besitzen diese eigentlich immer unsichtabre Wände, was das Erkunden stark eindämmt und kein richtiges Rollenspiel Gefühl aufkommen lässt. Man folgt einfach stur dem Pfad, den das Spiel vorgesehen hat.
Pro Tag und Charakter verbraucht die Reisegruppe auf diesem Weg Nahrung. Ist diese alle heilen Verletzungen aus Kämpfen nicht mehr, wodurch man in den nächsten Kämpfe mit weniger Leben startet, andere Konsequenzen hat die fehlende Nahrung aber komischerweise nicht.
Auch dass alle Charaktere ihre Waffen und Rüstungen immer tragen und es keine Möglochkiet gibt diese umzurüsten ist eher ungewöhnlich. Lediglich ein Amulett oder ein Trank können ausgerüstet werden, was ja nun nicht viel ist.
Auch etwas nervig ist, dass man diese Gegenstände immer mal wieder umrüsten muss, denn obwohl es mehr als ein dutzend Figuren gibt können immer nur 4 mit in die Kämpfe genommen werden und in manchen Schlachten schreibt einem das Spiel auch noch einzlene Charaktere vor.
Schlachten
Die Kämpfe laufen zwar in Echtzeit ab, können aber jederzeit pausiert werden um den einzelnen Helden Befehle zu erteilen und Fähigkeiten zu platzieren. Dabei ist ein wenig Taktik von Vorteil denn Engpässe kann man blockieren, Gegner in Abgründe schleudern und jede Fähigkeit mit einem Wirkungsbereich kann auch Verbündeten schaden.
Auch wenn die Kämpfe gegen die Gegnerhorden oft etwas chaotisch sind macht es meistens sehr viel Spaß Orks, Goblins und andere Monster niederzustrecken. Dennoch fällt immer wieder negativ auf, dass die Kämpfe durch die Fixierung der Kamera auf den ausgewählten Charakter schnell unübersichtlich werden und die Helden auch nicht wirklich ausbalanciert sind.
[spoiler] Habt ihr erst einmal Rodario kann dieser im Alleingang jede Mission machen, die kein Zeitlimit hat. Seine Fähigkeit zur Tarnung nutzen, an eine Gegnertruppe ran gehen, Flammenwerfer nutzen um alle in Brand zu setzen und wieder tarnen. Dann warten bis die Energie wieder voll ist und den Vorgang widerholen. [/spoiler]
Neben der Kampagne gibt es übrigens noch 3 Spielmodi in denen es nur um das Kämpfen geht. Wem das Metzeln also Spaß gemacht hat oder wer alle Erfolge erreichen will, kann sich dort noch etwas austoben.
???? Grafik
Das Cartoonartige Design des Spieles hat mich sehr angesprochen und mich irgendwie an den Stil von „Star Wars The Clone Wars“ erinnert. Und wo ich gerade dabei bin, findet noch jemand das Lot Ionan dem guten Count Dooku ähnlich sieht?
Alle wichtigen Charaktere des Buches haben ein eigenes Design mit passender Garderobe und Bewaffnung erhalten. Auch viele der Gegner sehen sehr eindrucksvoll aus und die Karte des Geborgenen Landes ist super. Auch die vielen Filmsequenzen sind detailreich und super in Szene gesetzt. Einziger Wermutstropfen: manche Gebiete, gerade wenn man in der großen Stadt Mifurdania ist, wirken recht leblos und auch in den Zwergenfestungen könnte mehr los sein.
???? Sound
Wenn man davon absieht, dass es gegen Ende einen nervigen Bug in der Sprachausgabe gibt (viele Sätze werden doppelt widergegeben) ist die gesammte Vertonung sehr gelungen. Was nicht wirklich überrascht, wenn man bedenkt das Benny Ochsmann (Hitman Absolution, The Raven - Legacy of a Master Thief) für den Soundtrack verantwortlich war.
Zudem hat man sich mit Leuten wie Erich Räuker, Jürgen Kluckert, Peter Groeger, Tanya Kahana oder auch Oliver Stritzel eine unglaubliche Starbesetzung im Bereich der Synchronsrpecher organisiert die so ziemlich jeder schon einmal in seiner Lieblingsserie, einem Anime oder einem anderen Spiel gehört hat. Um das Ganze noch abzurunden darf man auch noch der deutschen Metal-Band Blind Guardian zuhören welche den Song „Children of the Smith“ spielen.
❤︎ Fazit
Auch wenn noch Luft nach oben gewesen wäre, gerade im Bereich Gameplay, ist „The Dwarves“ ein sehr gelungenes Spiel aus deutschem Hause. Ich würde es jedem empfhelen, der eine gute Fantasy Geschichte erleben möchte und keine Lust hat sich das Buch durchzulesen. Aber auch wer die Vorlage kennt wird sicherlich auf seine kosten kommen.
Zitat:
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