Der Planer 4

Der reine Dispositionswarnsinn wartet auf mich, als ich im Spiel den Tag beginne. Fahrzeuge Orten, wo fahren diese gerade hin, wann sind diese beim Kunden. Neue Aufträge heran holen, egal ob mit Werbung oder ohne beim Stammkunden. Preise berechnen, Routen planen und die wünsche der Fahrer berücksichtigen. Zwischenzeitlich bleibt mir noch Zeit, kurz auf dem Firmengelände herum zu wandeln. Zurück am Schreibtisch der Blick aufs Firmenkonto. Alles läuft nicht so nach Plan. Der Fahrer hatte vier Unfälle und die Aufträge bringen nichts herein. Ein echtes Debakel.

Richtig angesetzt
Der Planer 4 wurde schon von einigen Fans lange erwartet. Nicht zuletzt wegen besserer Grafik. Der Lieferumfang ist relativ gut, denn das Handbuch präsentiert eine kleinen, wenn auch dürftigen, Einstieg ins Spiel. Dazu gibt es eine kleine Deutschlandkarte mit allen Autobahnen. Ein ausführliches Handbuch finde ich jedoch auf der DVD selbst. Um einen besseren Einblick in einen virtuellen Spieltag zu gewähren, fange ich am besten von vorne an. Ich beginne meinen Tag hinter dem Schreibtisch meines Büros. Per Mausklick kann ich die einzelnen Gegenstände auswählen. Für das erste schaue ich im Computer nach Daten über meine Fahrzeuge und Fahrer. Schon vor Spielstart ist es möglich, Kurztipps einblenden zu lassen. Diese erklären einen kurz die Funktion und Wirkung. Leider fehlt hier ein ordentliches Tutorial.

Nachdem ich nun alles geprüft habe, muss ich feststellen das ich schon zwei Fahrer eingestellt habe. Teilweise etwas unpraktisch, weil ich so fast gezwungen bin zwei Fahrzeuge zu besorgen. Damit die Aufträge her kommen, muss ich nun erst einmal eine Werbeagentur beauftragen Flyer zu drucken. Das mache ich, indem ich auf das Telefon klicke und darüber die Agentur aussuche. Nach einen kurzen textlichen Dialog, was ich teilweise gut gelungen finde, werden die Flyer erstellt und in den kommenden Tage folgen hoffentlich die ersten Aufträge. In der Zwischenzeit gehe ich über das PC Interface ins Internet zum Lkw Händler. Dort gibt es eine breite Palette an Fahrzeugen und Anhänger.

Es ist möglich Sattelzüge oder Gliederzüge zu erstellen. Wie in echt auch, können die Fahrzeuge und Anhänger geleast, auf Raten oder gleich komplett gekauft werden. In den Angeboten auch mit Servicesupport für Wartungen. Nachdem ich nun die Rate für einen Leasingvertrag fertig gemacht habe, muss ich nun noch die Fahrzeuge versichern. Dort gibt es dann ebenfalls eine große Übersicht mit vielen einzelnen Versicherern und ihren Preisen. In der Dispositionsübersicht kann ich nun die gekauften Fahrzeuge und Anhänger kombinieren und die Fahrer darauf zuweisen. Dabei ist auch zu beachten, was für einen Anhänger ich nun gekauft habe.

Massig Auswahl und Möglichkeiten
Die Anhänger als bestes Beispiel, können Kühlung, Gabelstapler oder Kran haben. Für fast jede Ladungsart gibt es den passenden Anhänger. Auch die Kapazität muss im Auge behalten werden, sonnst kann es vorkommen, dass der Vertrag mit dem Kunden nicht eingehalten werden kann und so etwas kostet, nicht selten, auch einiges an Geld. Auch was die Schulung des Fahrers angeht, muss gesorgt werden. So kann dieser den Stapler oder Kranschein machen. Das gilt auch für Gefahrgut. Leider kostet das alles ziemlich viel an Geld, was ich am Anfang nicht habe. Ich entscheide mich für zwei Gliederzüge mit Anhänger, da diese mehr Kapazität haben als Sattel. Ist das soweit alles geregelt beende ich den Tag, anhand des Zeitreglers. Mit diesen kann ich von ein paar Stunden bis zu einigen Wochen springen.

Erst nach einigen Tagen kann ich endlich ein paar Aufträge an Land ziehen, die auch ausreichend Gewinn mitbringen. Mit der detailgetreuen Logistiksoftware ist die Planung und Zuteilung von Ladungen ziemlich einfach. Über einen kleinen Ticker am unteren Rand kann ich verfolgen, was mit den aktuellen Fahrzeugen ist. Haben sie einen Defekt oder stehen sie im Stau, so erscheint es unten. Auch besteht die Möglichkeit, mit den Fahrern kurz zu Telefonieren. Hin und wieder nutze ich die Möglichkeit bei den Fahrern kurz über die Schulter zu gucken. So kann ich zwischendurch auch beim Fahrer mitfahren. Nicht gerade Real, aber ziemlich abwechslungsreich, wenn gerade nichts geht.

Bilanz?
Eine Wirtschaftssimulation mit solchen Umfang gibt es selten. Über 14000 verschiedene Kunden in mehr als 30 verschiedenen Branchen gibt es zu beliefern.Und dies in 185 Städten Europas. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Es ist möglich Ware einzulagern, per Flugzeug, Schiff oder Zug zu einem anderen Standort zu transportieren. In gewohnter Euro Trucksimulator Grafik darf beim Fahrer mitgefahren werden. Grafisch ist das Spiel relativ einfach gehalten. Der wichtigste Platz bei der Planer 4 ist und bleibt das Büro. Übrigens gab es gleich am ersten Tag ein Patch, der ein paar Probleme behebt. Dieser ist sehr zu empfehlen, da jener auch das Interface etwas vereinfacht. Der Sound ist hierbei Mangelware, einzig die Musik dudelt nebenbei.

Viele Effekte gibt es hier nicht, was auch bei dieser Art von Spiel schwierig zu bewerten ist. Die Steuerung ist sehr einfach, da sich alles nur mit der Maus steuern lässt. Das Gameplay ist fast perfekt. Leider fehlt es hier an einem ordentlichen Tutorial, der einem in etwa die richtige Richtung anweist. Doch der Umfang an Ladung, Städten und allein den Möglichkeiten ist Enorm. Dadurch hat der Singleplayer so gut wie kaum eine feste Spielzeit. Einen Mehrspielermodus fehlt hier, was aber bei dieser Simulation nicht sonderlich viel ausmacht.

Fazit:
Dieses Spiel zeichnet sich durch seine Realitätsnähe zu Speditionen und der allgemeinen Logistik wirklich aus. Enorme Möglichkeiten stehen einem zur Verfügung, um die Ware zum Kunden zu bringen. Leider eckt das Spiel an vielen Minuspunkten an. Darunter fallen die leblosen Render-Bildschirme, keine Konkurrenten, unflexibler Browser und eine wirklich magere Hilfe. Auf Dauer wirkt das Spiel etwas motivationslos.

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