Die vier Pfeile der Übersicht und Deacons Fertigkeiten
Days Gone ist ein exklusiver Playstation 4 Titel und so kannst du dir sicher sein, das die Entwickler auch gerne einige Features mit dem Controller verbunden haben. Audiodialoge, welche nur über die Lautsprecher des Controllers wiedergegeben werden oder auch das vibrieren beim Fährtenlesen und verfolgen einer Spur. (Hatte ich bereits erwähnt, das Deacon auch einen Überlebensblick besitzt?) Ähnlich wie bei Tomb Raider, kann ich für eine kurze Zeit meine Umgebung nach Besonderheiten abscannen lassen. Darunter fällt auch die Spuren suche. Selbstverständlich darf aber auch das Touchpad des Controllers nicht vernachlässigt werden und so hat man diesen in vier Ecken aufgeteilt. Je nach dem, in welche Ecke ich nun hin wische, wird das entsprechende Menü geöffnet. Insgesamt gibt es Vier Menüs: Karte, Storys, Inventar und Fertigkeiten. Eigentlich erklären sich diese Menüpunkte von alleine. Die Übersichtkarte ist wichtig, um sich in der Spielwelt zurecht zu finden. Sie weist auf offene Missionen und andere Dinge hin. Unter Storys finde ich jede Mission, die ich jemals begonnen oder aktuell am laufen habe. Das Inventar vermittelt nur einen kurzen Überblick über alles, was sich in der Tasche befindet – Plus die Güter, die ich in den Camps verkaufen kann. Ein weiterer wichtiger Menüpunkt ist jene mit den Fertigkeiten. Dank Erfahrungspunkten kann Deacon Stufen aufsteigen und bekommt Fertigkeitspunkte. Diese kann ich in den Bereichen Nahkampf, Fernkampf und Survival aufteilen. Oberflächlich betrachtet bieten alle nur geringere Verbesserungseinflüsse. Doch je länger man spielt, um so wertvoller werden diese Fertigkeiten, weil dann doch Skills vorhanden sind, die das Leben erleichtern. Trotz das Deacon Fertigkeitenpunkte bekommt, bleiben die Injektoren der NERO Forschungsstationen die essentiellen Upgrades - Zumindest was Ausdauer, Lebensenergie und Konzentration angeht.
Die Story von Vertrauen und Verkauf (Die Überlebenscamps)
Die Camps und das Vertrauen... Nichts hilft einem in dieser Welt mehr weiter, als Vertrauen zu gewissen Camps, die mich noch dazu mit Waffen, Upgrade-Teilen, Munition und Treibstoff versorgen können. Zudem besteht hier auch immer die Möglichkeit eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. (Übrigens ist das Speichern auch nur direkt beim Bike selbst oder am Bett möglich.) Doch wie baue ich nun das Vertrauen auf? Im Grunde habe ich es in den letzten Abschnitten mehr oder weniger erwähnt. Zumeist durch das absolvieren von Missionen oder jener der Hauptstorys. Meistens kommt alles ganz von alleine. Während das erste Camp einen Vertrauenslevel von Eins besaß, ist es bei dem Zweiten schon etwas anders. Hier habe ich 0 vertrauen und muss mir alles erarbeiten. Bei einem Status 0 bekomme ich wirklich nur das notwendigste. Sobald ich aber Stufe Eins oder Zwei überschritten habe, stehen mir viel mehr Waffen zum Kauf bereit und natürlich auch Teile fürs Bike. (Deacons Bike kann sowohl von der Leistung als auch Optisch umfangreich verbessert werden.) Die meisten Upgrades zum Bike sind im ersten Camp zu holen. Thema Waffen: Natürlich kann Deacon nur eine Pistole, eine Primäre und eine sekundäre Waffe mitnehmen. Die Sekundäre ist und darf nur eine Armbrust oder ein Scharfschützengewehr sein. Jedenfalls werden die übrigen Waffen, welche ich gekauft habe, im Waffenschrank deponiert. Diese finde ich sowohl im Unterschlupf von Boozer und Deacon als in den Bunkeranlagen der eingenommenen Überfallcamps, sowie in den normalen Camps auch. Und nur dort kann ich die Waffen wechseln. Wer es rustikaler mag, der kann den Gegnern ja die Waffen entnehmen und damit kämpfen, doch die meisten Waffen von denen sind wirklich Schrott. Bei der Armbrust will ich noch anmerken, das die Bolzen von Deacon selbst hergestellt werden können. Dafür brauch es nur etwas Holz und Schrott. Pro 1ne Einheit beider gibt es 5 Bolzen. Und wenn du dachtest es endet nun mit den einfachen Bolzen – Falsch gedacht!
So gibt es noch Elektorbolzen, welche die Gegner unter kurzzeitige Spannung setzen. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Wurfgegenständen. Molotowcocktails, Rohrbomben, Blendgranaten... Das Arsenal an Waffen und Wurfgegenständen ist doch recht gut, ganz egal ob diese selbst hergestellt oder in der Spielwelt gefunden werden können. Weiterhin kann ich Geld und Vertrauen gewinnen, wenn Trophäen, getötete Tiere oder gesammelte Pflanzen abliefere. Alles kann Deacon zwar nicht selbst verwerten, es bringt aber in den Camps etwas Geld und eben Vertrauen. Ja und das war es dann eigentlich schon vom Teil mit den Camps und das Vertrauen. Bleibe ich an dieser Stelle doch gleich bei der Aufteilung der Storys, denn diese kann durchaus etwas verwirren. Statt das die Entwickler das Storyboard so aufgebaut haben, wie bei vergleichbaren Spielen, werden Nebenmissionen so behandelt wie Hauptmissionen. Das bedeutet in der Übersicht einen Namen und eine Prozentzahl, in wie weit der Fortschritt ist. Ist die Mission abgeschlossen, so fällt diese aus der To-Do Liste. (Aber ACHTUNG: Eine komplette Mission kann mehrere kleinere Missionen beinhalten, weshalb der prozentuale Fortschritt dann doch recht sinnvoll ist.) Zum Glück überhäuft das Spiel keinen mit extrem vielen Missionen zugleich. Meistens bleibt es bei zwei bis maximal drei Quests zur gleichen Zeit. Da Deacon über Funk mit den meisten Camps verbunden ist, wird er auch des öfteren zu denen gerufen. Ein Punkt, wo ich mir durchaus noch zeit lassen kann, um eine Extraaufgabe oder eine Forschungsanlage zu erforschen. Und wo ich gerade dabei bin – Days Gone bietet noch mehr! So lassen sich nicht nur die erwähnten Orte aufsuchen, Tiere erlegen und verkaufbare oder verwertbare Dinge finden, sondern auch Infoschilder über die einzelnen Orte, Charakter- und Tourismus-Sammelobjekte. Ganz davon zu schweigen, das ich innerhalb der Forschungsanlagen auch noch einmal Dokumente und Audiodialoge finde. Der Titel bietet wirklich viel ohne mich als Spieler dabei zu überfordern.
Super Spielgefühl auch wenn alles schon einmal da war
Days Gone ist für mich endlich mal ein Survival Spiel, bei dem die KI der Infizierten nicht dumm herumläuft. Als Maßstab für dieses wichtige Element des Spiels, nahm ich gerne die Gegner KI von “The Last of Us“. Hier waren Infizierte nicht einfach so zu töten. Man musste Teilweise gewisse Kompromisse eingehen und sie clever überrumpeln. So ähnlich ist es auch bei diesem Titel. Geringe Munitionsmenge, Nahkampfwaffen welche rasch kaputt gehen und generell versuchen aus dem Hinterhalt zu töten. (Die Animationen der Stealth-Kills sind extrem gut gelungen.) Die billigste Alternative ist aber immer noch mit einem Stein die Gegner in die Irre zu führen. Das sind alles Dinge, die ein solches Spiel wirklich ausmachen. Und am Ende ist dies auch der Grund, warum ich über diese, ja für mich mittlerweile schon etwas abgegriffenen, Open-World Geschichte hinweg sehe. Verstehe mich nicht falsch: Alle Charaktere wirken sehr authentisch, ja selbst die Infizierten und auch die Storys selbst. Aber die Open-World ist groß und lenkt einen fast immer vom Fokus ab. Okey... In der Vergangenheit habe ich schon erlebt, das manche Entwickler es mit den Nebenquests übertrieben haben. Dies ist hier nicht so der Fall, denn wenn, dann sind immer mal Ein oder Zwei zusätzliche vorhanden. Open-World ist gut und schön, aber eine Erzählung und ein Verlauf wie bei dem angesprochenen Titel von der Konkurrenz hätte ich eher begrüßt.
Davon einmal ab gibt es noch ein weiteres Lob und zwar für musikalische Untermalung und die Grafik. Man merkt das Bend Studio nicht alle Konsolen oder gar die PC-Fraktion bedienen mussten und konnten so wirklich an der Grenze der Playstation 4 gehen. Auf der Pro (Worauf ich den Titel aus getestet habe) entfaltet das Spiel natürlich seine volle Wirkung und wie du auf den Screenshots sehen kannst, sieht das Spiel einfach nur übelst gut aus. Achja... Geschnitten wurde bei dem Titel auch nichts. Körperteile, viel Blut und... naja alles was man sich vorstellen kann, ist im Grunde dabei. Da machen auch sehr seltene Bildrateneinbrüche nicht viel aus. Thema Steuerung: Dank kleinerer Hilfen und der Kontrations-Fertigkeit von Deacon ist ein genaues Feuern zum größten Teil gut möglich – Selbst für Anfänger. Bei Schnellfeuerwaffen wird es dagegen etwas schwierig genauer zu werden. Auch weil viele Infizierte echt schnell auf einen zugestürzt kommen. Wie bereits gesagt, es gibt kleine dezente Hilfen aber mit großen brauchst du nicht zu rechnen. Neben der allgemeinen Steuerung, gefiel mir die Handhabung des Charakters und dessen Bewegungen recht gut. Allerdings musste ich gelegentlich erkennen, das die Steuerung sich leicht schwammig anfühlte. Nicht so extrem wie man nun denken würde. Eine weitere wichtige Funktion, welche ich bisher noch nicht genauer erläutert habe, ist die Befreiung aus einem Nahangriff. Um diesen abzuwehren muss ich zur richtigen Zeit die angezeigte Taste drücken. Gelingt mir das nicht, so nimmt mein Charakter stärker Schaden. Beim Bike war ich da eher etwas negativ gestimmt. Ja sicher... es sind im Grunde Drift-Bikes, aber bei hoher Geschwindigkeit lassen sie sich echt schlecht lenken. Upgrades verbessern das Handling nur geringfügig. Trotzdem möchte ich dem Titel auch hier nicht unbedingt ein großes Minus geben. Steuerung also im Großen und Ganzen recht gut.
Der Umfang des Einzelspieler... Natürlich gibt es keinen Mehrspieler, aber dafür Herausforderungen und diese sollen laut den Entwicklern sogar schon demnächst erweitert werden. Abgesehen davon gibt es extrem viel zu finden, entdecken und auch zu bekämpfen. Wie bei mir so oft, konzentrierte ich mich meistens eher auf die Nebenobjekte, als auf die Story-Missionen selbst. Insgesamt kannst du damit rechnen, mehr als 35 Stunden an der Story zu sitzen +/- mehrere für alle Nebenmissionen und Sammelobjekte. Ach... Und damit ich auch die schönsten Momente nicht in Hektik via Screenshots-Taste aufnehmen muss, bietet der Titel auch einen Fotomodus. Dieser ist extrem Umfangreich auch wenn ich am Anfang nur die “Einfache“ Setups vornehmen kann. (Belichtungszeit, Rahmen...) Drücke ich aber die Taste für erweiterte Einstellungen, so bekomme ich noch viel mehr Einstellungsoptionen rund ums Fotografieren. Darunter fallen Sättigung, Offset, Temperatur, Helligkeit und und und. Ist alles soweit eingestellt, dann die HUD-Ausblenden und bequem mit der Screenshot-Taste der PS4 ein Bild machen. Diese werden dann, zumindest auf der Pro, auch als 4K Bilder aufgenommen. Einfach toll so ein umfangreicher Fotomodus und garantiert kein Fehler bei der schaurig schönen Spielwelt. Ganz zum Schluss des Artikels gibt es von mir aber dann doch noch etwas Kritik. Nicht zu übersehen ist die sehr sehr lange Ladezeit vor dem Spielstart. Ist sonnst alles im Spiel ohne Ladezeiten, so muss man vor allem beim Spielstart sehr lange Warten. Abgesehen davon finde ich, das die Entwickler bei mindestens zwei Features das Potential zu wenig genutzt haben. Da wäre zum Beispiel die Spurensuche mit dem Fährtenlesen. Oder auch das Helfen anderer - Es kommt einfach irgendwo etwas zu kurz. Doch in Anbetracht des Ganzen ist Days Gone überaus positiv.