Die Rache des Krieges
Darksiders - Article - Die Rache des Krieges
Darksiders
23.01.10 12:23 Test
Das Entwicklerstudio Vigil Games ist ein noch recht junges und unbekanntes Studio. Das sollte sich mit dem apokalyptischen Action-Adventure "Darksiders" nun wesentlich ändern.
Story
Das Action-Adventure "Darksiders" basiert auf eine Geschichte des amerikanischen Comiczeichners Joe Madureira, der sich vor allem durch seine Arbeit an der X-Men-Serie für Marvel Comics einen Namen machen konnte. Die Story des Titels versetzt euch in die Rolle eines der vier apokalyptischen Reiter, der das Ende der Welt fälschlicherweise zu früh einläutet. Obwohl er nur das Opfer einer bösen Verschwörung ist, muss er sich dafür vor dem allmächtigen Rat verantworten. Deine Aufgabe ist es nun, die wahren Hintergründe dieser Verschwörung aufzudecken und den wirklich Schuldigen seiner gerechten Strafe zuzuführen.
So die etwas zusammen gestutzte Fassung, zu der ansonsten umfangreicher ausfallenden Geschichte des Spiels.

Auf den Strassen einer nicht näher beschriebenen Großstadt sammeln sich die Menschen vor einer riesigen Leinwandtafel. Ein Fernsehsender berichtet aktuell über zahlreiche Meteoriten, die kurz davor sind auf der Erdoberfläche einzuschlagen. Mitten im Bericht sind auch schon die ersten Feuerbälle am Himmel zu sehen, welche Sekunden später Teile der City verwüsten. Durch die Luft wirbelnde Autos und in Panik umher irrende Menschen machen das Chaos perfekt. Aber es kommt noch dicker. Bei den vom Himmel herabstürzenden Feuerbällen handelt es sich leider nicht um leblose Gesteine, sondern um gesandte Dämonen und Engel, die sich eine Schlacht um das Schicksal der Menschheit liefern wollen. Mittendrin ein Vorbote der Apokalypse namens "Krieg", der den Untergang der Welt überwachen soll.
Mit diesem Intro wirst du auf den Einstieg in "Darksiders" vorbereitet, und darfst dich sogleich auch ohne jegliche Vorwarnung ins Geschehen stürzen.



Was als erstes sofort ins Auge sticht, ist ein veränderter Grafikstil, der sich doch erheblich von der eben gezeigten Videosequenz abhebt. Diese kam schon sehr der Realität nahe. Nun im Spiel selbst, geht es um einiges farbenprächtiger zu. Hier lässt sich eindeutiger die Handschrift eines Comiczeichners wieder finden. Aber keine Angst, hier erwartet dich kein abgedrehtes Design, sondern eher eine Grafik, die sich an aktuelle große Rollenspiele orientiert. Viel Zeit bleibt dir anfangs aber eh nicht, den Blick durch die Ferne schweifen zu lassen. Kaum auf dem Boden der Tatsachen angekommen, kannst du Dich sofort mit deinem ständigen Begleiter anfreunden - dem "Chaosfresser". Dabei handelt es sich um ein gewaltiges Schwert, dass du im weiteren Verlauf des Spiels Aufleveln und mit diversen Features versehen kannst. Natürlich wird dies nicht deine einzige zur Verfügung stehende Waffe bleiben, aber garantiert eine der effektivsten. Ansonsten stehen dir später noch solch nette Sachen wie Kreuzklinge, Tremorhandschuh oder auch die Sense des Todes zur Auswahl, mit denen sich zahlreiche Attacken und coole Combos ausführen lassen.



Wenn du nur ein bis zwei Stunden in Darksiders investierst, wirst du dich in einem Actionspiel der Sorte Devil May Cry wieder finden. Was heißt, das es in diesem Titel erstmal recht "Schwertlastig" zugeht. Dies ist zugegeben zwar sehr gut in Szene gesetzt, täuscht aber darüber hinweg, wohin sich jenes Spiel im weiteren Verlauf noch entwickeln wird. Wer die offizielle Info zum Spiel kennt, weiß das es den Genre-Zusatz "Adventure" gibt. Na gut, damit werden heutzutage viele Actionspiele obendrein noch angepriesen. Bei Darksiders ist dies aber nicht nur ein marketing-technischer Anhang. Wer sich tiefer in die düstere Welt des Endzeit-Spektakels begibt, wird sich recht bald mit zahlreichen Rätsel-Elementen konfrontiert sehen. Aber auch die Waffen kommen nur noch gut portioniert zum Einsatz. Stattdessen wird dir unter anderem einiges in Sachen Klettern, Hangeln und Schwimmen abverlangt. In der mittlerweile in Schutt und Asche liegenden Welt, kommst du also kurz gesagt, nur noch in guter alter Tomb Raider Manier voran.



Aber zurück zu den Rästeln. Jene fallen für ein Action-Adventure schon recht knackig aus. Standardmäßig musst du zum Beispiel diverse Eingänge und Tore öffnen, welche sich nur mit einer speziell in Gang gesetzten Automatik entriegeln lassen. Hinzu kommt, dass bestimmte Elemente nicht selten in einer gewissen Reihenfolge geschaltet werden müssen. Die Lösung ist, wie auch bei vielen anderen hier anzutreffenden weiteren Rätseln, nicht immer gleich zu erkennen. Auch stehen dir dazu keinerlei Hilfen zur Verfügung. Somit kann bei solchen Einlagen der Frusttacho sehr rasch in den roten Bereich steigen. Andersrum bietet einem das Spiel aber trotz alledem bzw. gerade dadurch, einen guten Mix aus allen Facetten des Action und Adventure-Genres. Weniger gut schneidet das enthaltene Speichersystem ab. Dieses gibt zwar vor, dass du deine Fortschritte jederzeit festhalten kannst, speichert aber in Wirklichkeit nur den zuletzt erreichten und vom Spiel automatisch gesetzten Punkt ab.

Darksiders lässt sich in den drei Schwierigkeitsstufen leicht, normal und apokalyptisch spielen. Da es die einfachste Stufe auch schon mächtig in sich hat, solltest du dir keinerlei Upgrades der Waffen und Fähigkeiten entgehen lassen. Einige Sachen erhältst du automatisch, andere nach dem Besiegen eines Bossgegners, oder du findest diese direkt in den zahlreichen Gebieten deiner Missionen vor. Andere kannst du wiederum nur beim Händler erwerben, den du auf speziell gekennzeichneten Orten auf deiner Karte antriffst. Die Bezahlung erfolgt mit gesammelten Artefakten oder Seelen, die dir für jeden ausgeschalteten Gegner gutgeschrieben werden. Im Gegenzug bekommst du neue Moves oder kannst dich mit wichtigen Energievorräten ausstatten.



Nicht nur in Sachen gelungener Adventure-Einlagen weiß Darksiders zu gefallen. Auch was die Steuerung und das Gameplay betrifft, gibt es nur wenig zu beanstanden. So muss die Kameraperspektive nur selten von Hand nachjustiert werden. Die Attacken und das Abrufen der einzelnen Fähigkeiten sollte auch weniger geübten Spielern locker von der Hand gehen. Sogar das später im Spiel verfügbare Schlachtross namens "Ruin", lässt sich besser steuern als anfangs befürchtet. Bei der Gegner-KI sind mir ebenfalls keine groben Schnitzer begegnet. Diese lässt dich bei größeren Gegnerscharen ständig rotieren und fordert dir besonders bei den meist haushohen Bossgegnern alles ab. Einen kleinen Vorteil verschafft dir hin und wieder die abrufbare Chaosgestalt, bei der sich "Krieg" in einen brennenden Dämon verwandelt. Leider ist dies nur für kurze Zeit verfügbar, kann dir aber in nicht wenigen brenzligen Situationen oft den apokalyptischen Hintern retten.

Fazit
Für mich ist Darksiders ein echter Überraschungshit. Das Spiel macht zwar nichts neu, aber dafür alles richtig. Es bietet für ein Action-Adventure eine große Vielfalt an Möglichkeiten und lässt auch nach mehreren Spielstunden keine Langeweile aufkommen. Mit grob geschätzten 20 Stunden Spielzeit kann man dieses auch wahrlich als Abenteuer bezeichnen. Die Story sowie die mythologischen Hauptcharaktere wissen ebenfalls zu überzeugen. Lediglich das Speichersystem, der Schwierigkeitsgrad und die fehlende Hilfestellung bei einigen Rätseln, können den Spielspaß hin und wieder etwas aus bremsen. Wer darüber hinwegsehen kann, sollte sich diesen Titel auf keinen Fall entgehen lassen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 9 Jahre 4 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
23. 01. 2010 um 12:23
23. 01. 2010 um 12:23
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