Sieben Rentner im Wettkampf mit dem Tod
Coffin Dodgers - Article - Sieben Rentner im Wettkampf mit dem Tod
Coffin Dodgers
09.06.16 21:30 Test
Sieben Rentner sollen sterben, doch alle fühlen sich noch jung und bereit für einen richtigen Wettstreit auf Leben und Tod. Wir hatten diesen Titel im Test.
Der Fun-Racer Coffin Dodgers feierte vor kurzem die Veröffentlichung auf der Xbox One und Playstation 4, doch der erstmalige Release liegt bereits ein Jahr zurück und zwar über Steam/PC. Da wir ja bekannt dafür sind auch kleinere Titel zu testen und gerne auf Anfragen von Publishern oder Entwicklern eingehen, haben wir uns auch diesen kleinen Titel zur Gemüte geführt. In dieser Review stelle ich dir die Xbox One Version des Titels vor und gehe auch auf alles ein, was du wissen solltest.

Der Tod brauch Seelen

Selten gab es ein Fun-Racer bei dem ich sagen konnte: Leute, spielt zuerst die Story und alles ergibt einen Sinn. Klar hatte ich zuerst die drei Lernsessions abgeschlossen, in denen ich sowohl die Steuerung als auch die Nutzung der Nahkampfwaffen und der PowerUps kennen lernte, doch unterm Strich empfiehlt es sich wahrlich die Story zuerst zu spielen. Die Geschichte beginnt in der Rentnersiedlung Sunny Pines, als eines Tag der Tod dieses ruhige Örtchen heimsucht und mehreren Rentner einen Besuch abstattete. Sieben mutige Rentner beschließen bei einem Stammtreffen mit dem Tod eine Vereinbarung zu treffen. Diese wollen sich in dieser Vereinbarung mit dem Tod in mehreren Rennen messen und der Sieger des ganzen soll noch etwas länger leben. Wenn du es so sehen willst, ein Rennen auf Leben und Tod. Amüsiert wie der Tod über diese Idee war, willigt dieser ein und so werde ich über 13 verschiedene Rennen in 5 Umgebungen mit dem knallharten Konkurrenzkampf konfrontiert. Klar! Denn keiner der sieben Renter will letzter im Rennen und in der Gesamttabelle sein. Wer es nicht schafft sich gegen die anderen durchzusetzen, für den ist das Ende nah. Soweit also zu eigentlichen Geschichte des Spiels, welche sich recht nett präsentiert. Zwischendurch gibt es sogar noch Comicartige Clips, welche wiederum die aktuelle Lage aufzeigt. Komme ich nun aber zu den verschiedenen Spielmodi, welche Coffin Dodgers bietet. Allen voran gibt es zwei Hauptmodi und zwar Einzelspieler und Geteilter Bildschirm. Einen Online-Mehrspieler ist leider nicht enthalten, dafür muss der Geteilte Bildschirm dann herhalten. Doch zuerst zum eigentlichen Herzstück, dem Einzelspieler.

Neben der angesprochenen Story mit 13 Rennevents, wovon der letzte ein Einrennen-Event (Showdown) ist, gibt es noch Erkunden (Hier darf ich mich frei in Sunny Pines bewegen. Übrigens lassen sich auch bei dieser Variante die Events aus der Story noch einmal direkt spielen. Diese werden dann als farblicher Schein auf dem Boden projiziert.), Lernprogramm (Also die drei Trainingsessions), Schnelles Rennen, Zeitrennen und Verrücktes Großväterchen. Letzterer basiert auf die freie Spielwelt aus dem Erkundungs-Modus, allerdings muss ich hier nun versuchen innerhalb einer vorgegeben Zeit ein Items zu finden. Die HUD hilft mir dabei, diesen Gegenstand im großen Sunny Pines zu finden. Sobald ich dieses Item aufgesammelt habe gibt es ein neues Ziel und ein Plus auf meine Zeit. Ein recht spaßiger Modus fürs erste, doch nach und nach nutzt auch dieser sich schnell ab. Der "Geteilte Bildschirm" beinhaltet im Grunde Rennen und Erkunden. Es sind also die typischen Modi für einen Offline-Mehrspieler, sodass es hier kaum etwas erwähnenswertes gibt. Alle Spielmodi haben vorab eingestellte Parameter, wie zum Beispiel festgelegte Rundenzahlen. Diese Einschränkung an Einstellungsmöglichkeiten führt der Titel auch im Bereich Gameplay fort. Wie mehrfach erwähnt ist Coffin Dodgers ein Fun-Racer, welcher mal keine Aliens, Tiere oder andere Wesen behandelt, sondern ältere Leute im besten Alter des Lebens. (Wenn man das so sagen darf.)
Der Einsatz von fiesen Methoden und PowerUps bringt dir Münzen für Upgrades

Die lustigen kleinen Fahrzeuge die die Renter besitzen sind alle als Basis aufgeführt, lassen sich aber im Verlauf der Geschichte weiter aufmotzen. Dies geschieht aber nicht ohne Münzen, welche ich durch fiese Aktionen und den Einsatz der auffindbaren PowerUps bekomme. Je mehr erfolgreiche Aktionen ich im Rennen tätige und besser platziert bin, um so mehr Münzen bekomme ich. Doch was kann ich nun mit diesen anstellen? Auch wenn der Titel wahrlich keine Simulation ist, so lassen sich alle Fahrzeuge der Rentner mit diversen Neuteilen versehen. Verbesserungen in den Bereichen Motor, Karosserie, Getriebe, Nahkampfwaffen, Korb und Lackierungen sind daher möglich und können bis zu drei Stufen ausgebaut werden. Wer sich nun erhofft hat, speziell bei den Lackierungen, freie Hand zu haben der wird leicht enttäuscht werden. Es gibt nur eine kleine Anzahl an Farben und Mustern, welche noch nicht mal individuell platziert werden können. Auch verschiedene Fahrzeuge gibt es leider nicht, sodass alle Rentner die selben Basisfahrzeuge fahren. Vom Ausbau der Fahrzeuge zu den PowerUps und dem allgemeinen Gameplay. Coffin Dodgers ist generell ein sehr einfaches Spiel.

Dies betrifft nicht nur das Gameplay und die Steuerung, sondern auch den Sound, die Grafik und die Geschichte. Ja selbst das Streckenlayout wirkt auf dem ersten Blick recht einfach. Doch wenn die KI erstmal mit fiesen PowerUps wie Ölspur, Raketen oder Elektroschild daher kommt, dann wird das ganze recht schwierig. Der Fun-Faktor wird in erster Linie durch die vielen PowerUps und die Möglichkeit mit Nahkampfwaffen, welche Gegner kurzzeitig außer Gefecht setzen, generiert. Hatte ich noch eine Runde als Erster geführt, so war ich zwei Runden später durch mehrere PowerUps der Gegner rasch auf Rang Drei oder Vier zurück gefallen. Übrigens verfügt der Titel auch über keine Einstellmöglichkeiten in Hinsicht auf den Schwierigkeitsgrad. Dies macht aber nichts, denn wie bereits erwähnt, sorgen die PowerUps und das rege Treiben der KI dafür, das es nie wirklich zu einfach wird. Was die Steuerung betrifft, so wirken alle Fahrzeuge extrem agil und zackig. Selbst ein Drift ist mit diesen kleinen Fahrzeugen nicht ohne weiteres möglich. Es benötigt wahrlich ein paar Minuten Einspielzeit, ehe ich die kleinen Fahrzeuge beherrschte. (Kein Wunder das diese Fahrzeuge recht agil sind, denn die motorisierten Gehhilfen haben natürlich einen extrem kleinen Radstand.) Abgesehen davon ist die Steuerung nett, die Streckenführung ordentlich (Im späteren Verlauf tauchen auch Zombies auf, welche die Rentner daran hindern sollen, die Ziellinie zu erreichen.) und auch sonnst bietet der Titel das, was man von einem Fun-Racer für 11,99€ erwartet, ohne nun diesen extrem hoch loben zu wollen.

Trotz einfacher Grafik - diverses Ruckeln

Wie du bereits auf den Screenshots gesehen hast, siedelt sich die Grafik von Coffin Dodgers an einem mittelmäßigen Niveau an. Doch eine einfache Grafik ist selten eine Garantie dafür, das dass Spielerlebnis auch in flüssiger Form übern Bildschirm flimmert. Im laufe meines Test sind mir immer wieder unschöne Ruckler und kleinere Bildrateneinbrüche aufgefallen. Gerade wenn es sich um einen so einfachen Titel wie diesen handelt, sollte die Grafik auf der XBox One sehr flüssig laufen. Leider scheint Coffin Dodgers bei diesem Punkt nicht sonderlich ausgereift zu sein. Grafik ist der eine Punkt, der Sound ist der andere, denn es gibt weder eine richtige Vertonung via Stimme (Lediglich einen allgemeinen Sprecher gibt es.), noch einen langen Soundtrack. Bei letzteren dudelt ständig die selbe, wenn auch stimmige, Musik rauf und runter. Milky Tea Studios haben auch bei diesem Punkt wieder einen gewissen Prozentsatz an Potential liegen gelassen. Ich hoffe natürlich das die Entwickler in den folgenden Tagen/Wochen diesem Problem auf den Grund gehen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Gummiwand-Reaktion des Fahrzeugs, sobald ich gegen eine Wand fahre. Dies kostet nicht nur viel Zeit, sondern es nervt auch nach einer Weile, da selbst ein "schleifen" am Rand der Strecke nicht direkt möglich ist.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 23 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
09. 06. 2016 um 21:30
09. 06. 2016 um 21:30
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