Call of Duty: World at War
COD: World at War wird uns wieder Back to the Roots bringen, wo wir uns doch gerade so schön an die Gegenwart gewöhnt hatten. Egal, wie auch immer das Szenario aussehen mag, spielt es sich wie Call of Duty: Modern Warfare, ist alles in Butter und wenn es dann sogar noch getoppt werden kann, um so besser.
Treyarch hat sich viel vorgenommen, wollen sie doch den nächsten Teil, noch intensiver, noch realistischer noch besser machen. Au backe, Krieg im heimischen Wohnzimmer, wo man jederzeit kurz afk gehen oder die Nachbarbälger mal eben zurecht stutzen kann, wenn der geliebte Surround Sound nicht mehr Nebengeräusch frei im HighEnd Kopfhörer dröhnt.
Apropos, da sehe ich schon wieder die Kritikerfront in den selbigen ziehen, Flammenwerfer, Messer, Schwerter und triefende Halsschlagadern, das kann nur eine plus achtzehn bedeuten. Denn hält Treyarch sein Versprechen wird es wieder richtig zur Sache gehen, schließlich wird ja damit geprahlt, das COD: World at War den zweiten Weltkrieg in einer bis dahin nie da gewesenen Intensität darstellen soll.
Ach all die Pazifisten, Ethiker und religiösen Kerzenanzünder werden wieder genug Stoff finden um die Debatte neu aufleben zulassen über die (wie hieß das Wort nochmal...irgendwas mit Killer und Spiel) , was ich meine fing ja irgendwann im Jahre 2003 an und wird wohl erst enden, wenn jedes Spiel mit dem Zusatz z.B. Call of Duty: The Candle Light 4ever bezeichnet wird, so ich schweife ab, wollte ich doch eigentlich neues oder vielmehr unbekanntes neues über den kommenden Ego Shooter Call of Duty: World at War schreiben.
Wollen wir vorab einfach mal den neuen Härtegrad und die damit verbundene natürliche Deklination hinten an stellen und uns ganz dem Inhalt und dem zu erwartenden widmen. Als gesichtsloser Soldat werden wir wieder an der Seite anderer gesichtsloser Kameraden blind und gehorsam uns von Mission zu Mission ballern, sehr gut. Wieder wird es zwei völlig unabhängige Stränge geben, die uns zum einem von Russland nach Berlin führen, worauf ich ja besonders gespannt bin, als gebürtiger Berliner und zum anderen in den pazifischen Raum, wo wir gegen böse Japaner antreten müssen.
Die neue Waffe, die ja nicht so neu ist und gefestigte Return to Castle Wolfenstein Zocker keinen Knacks in der Charakter Skillung einbringen sollte, spielt eine hohe taktische Rolle. So ist es dann wohl möglich, den hinterhältigen Feind, gemeint sind natürlich die Japaner, aus ihren Erdlöschern zu brutzeln um sie dann flambiert noch mit etwas Blei zu würzen, was ich für meinen Teil als humanistische Geste zu werten wissen möchte. Dabei sind brennbare Gegenstände in der Umgebung genauso wichtig zu erachten wie z.B. Ölfässer oder Propan Tanks, wie den Feind selbst, damit einem nicht selbiges passiert, was ja wiederum nicht besonders human wäre (ja Sorry ich höre ja schon auf...).
Dies wird wohl erstmal nur den Singleplayer betreffen, aber der eigentliche Erfolg von COD 4 war ja nicht der Hollywood reife SP, sondern der beste Multiplayer den wir Shooter Freunde je erleben durften, flossen doch erstmals Genre untypische Feature mit ein. Soldaten hatten noch nie so viel Zeit gehabt, sich und ihre Waffen derart skillen zu können. An diesem Punkt angelangt wird es wohl auch keinen Rückzug mehr geben, auch wenn im Vergleich zu einem Rollenspiel die Levelsteigerung ein Witz war, so war sie für ungeübte genau richtig dosiert. Wer war nicht scharf auf Level 55 und einer Golden Eagle, logisch.
Das dies im kommenden Teil weiter ausgebaut werden muss versteht sich von selbst, aber sachte mit der jungen Stute, gut Ding will Weile haben und so kann es noch ein zwei Call of Dutys dauen, bis es heißt, Pimp my Price.
Als COD Experte wird Lidokain uns noch um einiges bereichern, oder?
Naja, bereichern sieht etwas anders aus, aber meine unverblümte Meinung kann ich gerne mal zum besten geben.
Call of Duty 4 Hype hin oder her, viele CoD Fans haben nach dem übertriebenen Medienrummel dem Spiel mittlerweile den Rücken gekehrt und sind jetzt wieder beim Vorgänger Call of Duty 2 anzutreffen. Einige kamen mit dem neuen Gameplay nicht zurecht, aber der größte Teil ist und bleibt halt ein Anhänger des schon oft totgesagten WW2 Szenario. Das dieses bei vielen nur noch ein Gähnen hervorruft, liegt meiner Meinung nach nicht an dem etwas ausgebeutelten und zu oft ins Spiel gebrachten Weltkriegs-Hintergrund, sondern wohl eher an massig schlechten und miserablen Umsetzungen. Als bestes Beispiel dürfte das im letzten Jahr von Electronic Arts veröffentlichte Medal of Honor: Airborne sein, das durch viele kleine Patzer letztendlich nur als solide Shooter-Unterhaltung in der Mittelmäßigkeit versank.
Da kommt doch die Ankündigung eines neuen Teils der Call of Duty Reihe, der Back to the Roots führen soll gerade recht. Warum? Weil Publisher und Entwickler beim Ruf der Pflicht bisher ganze Arbeit geleistet haben und mit einer vielfach preisgekrönten Serie von Kriegsshootern aufwarten können, die bisher immer noch ihres gleichen sucht.
Neues Spiel, neue Schmiede
Mit Call of Duty: World at War geht die Entwicklung eines CoD Teils mal wieder an die Studios von Treyarch. Mal wieder? Na gut, so nicht ganz korrekt. Aber mit der Firma Gray Matter Interactive, das sich vor drei Jahren mit Treyarch vereinigte, ist ein Team mit an Bord, das sich nicht das erste Mal auf ein Teil der Call of Duty Reihe einlässt. Teil ist etwas zuviel gesagt, aber Gray Matters bescherte uns das gelungene CoD Addon - United Offensive, welches für die Community mehr als nur eine billige Erweiterung war. Neben neuen Multiplayerkarten und Spielmodis, konnte man in United Offensive erstmals auch auf Fahzeuge wie Panzer, Jeeps oder Lastwagen zurückgreifen - im Single und Multiplayer .
In World at War soll man ja ebenfalls Fahrzeuge besetzen und steuern können. Ob dieses letztendlich auch im Mehrspielerpart möglich sein wird bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre es, nach dem langen Verzicht der No-Vehikel Titel von Infinity Ward, allemal. Näheres dazu wird man wohl erst auf der Games Convention in Leipzig offenbaren.
Okinawa soll brennen
Das man sich nicht zum wiederholten mal durch die Normandie schlagen wird, war natürlich klar. Das sich World at War nun die kleinen Japaner vorknöpft war im ersten Moment eine Überraschung. Im Nachhinein aber absehbar, denn allzu viel unverbrauchtes Szenario kann auch der auf globaler Ebene geführte zweite Weltkrieg nicht aufbieten.
Zurück zum Thema Japaner. Diese waren ja bekanntlich sehr aufopferungsvoll und nicht gerade zimperlich im Umgang mit ihren Gegnern, wenn es um die Verteidigung ihrer Heimat ging. Klar das Treyarch dieses auch aufs Spiel übertragen möchte - und prompt geht auch schon ein Aufschrei durch die Presse. Erste dem Fachpersonal vorgeführte Szenen rufen sogleich Erinnerungen zu bekannten Hinrichtungsorgien im vierten CoD Teil hervor, die ebenfalls für Aufruhr sorgten. Diesmal handelt es sich im speziellen um durchgeschnittene Kehlen und brennenden Soldaten, was ja auch so ungewöhnlich zu seien scheint, für ein Spiel das sich der Darstellung des Krieges auf die Fahnen geschrieben hat. Da es, wie mein Kollege Nilius schon sagt, eh nur ein plus 18 für World at War geben kann und auch geben wird, ist dieses Thema für mich abgehakt. Wer ab diesem Alter nicht mit solchen Sachen umgehen kann, hat sein bisheriges Leben anscheinend auf einer einsamen Insel verbracht - ohne abonnierte Bild Zeitung und nicht minder brutalen Vorabend-Sendungen im Fernsehen versteht sich.
Noch nicht abgehakt ist die Frage, warum man neben der Kampagne im Pazifik zum wiederholten mal die Russen auf ihrem Vormarsch nach Berlin begleiten muss.
Anscheinend ist der Zeitplan bei Treyarch recht eng gestrickt, das man auf altbackenes zurückgreifen muss.
Mehrspieler = Mehr Spieler
Obwohl man den Singleplayer bei den bisherigen Call of Duty Teilen die größte Aufmerksamkeit schenkte, wird auch World at War letztendlich durch seinen Mehrspielerpart stehen oder fallen. Ein spannender und mitreißender Solopart mag zwar auch begeistern, aber bei Preisen von ca. 50 Euro für ein Spiel, wo sich garantiert auch dieser Titel einpendeln wird, muss man schon mehr bringen müssen als 4-6 Stunden Spielzeit im Singleplayer.
Dem scheint Treyarch auch nachzukommen und hat ein ähnliches Perksystem wie bei Modern Warfare für den Multiplayer angekündigt. Besonderen Wert legt der Entwickler auch aufs Teamplay. Einzelkämpfer seien ihrer Ansicht nach einfach nicht mehr zeitgemäß. Ein weiteren Pluspunkt kann der Entwickler durch den, erstmals in der CoD Geschichte, eingebauten Koop-Modus einheimsen, bei dem bis zu vier Spieler zusammen die Solokampagnen bestreiten dürfen.
Das kauf ich euch ab
Eines kann sich Activision schon jetzt sicher sein. Egal wie viel Kritik oder Lob das Spiel auch einfahren wird, beinharte Anhänger der Call of Duty Serie werden so oder so zugreifen. Auch wenn man World at War mit einem großen Aufkleber mit der Aufschrift: Halt, nicht kaufen. Schrott des Jahres - in den Regalen vorfindet, würde ich es mir persönlich trotzdem zulegen, nur um mich selbst davon überzeugen zu können. Das wird der Publisher schon längst in seiner Rechnung mit eingeplant haben. Dieser möchte aber nicht nur Fans, sondern natürlich auch neue Spieler für diesen Titel gewinnen. Und um dort Punkten zu können, wird der Entwickler sein Versprechen einlösen müssen:
"Wir wollen das WW2 Genre neu definieren und der bestmöglichste Shooter sein, andernfalls werden die Leute der Marke und seiner Zukunft kein Vertrauen mehr schenken."
Wenn der Entwickler nicht durch Zeitnot in arge Bedrängnis gerät, dürfte uns wohl ein weiteres Highlight der CoD Reihe ins Haus stehen. Der Einsatz der leicht veränderten Call of Duty 4-Engine wird vieles dazu beitragen. Zu hoffen bleibt auch, das man sich an die Hardwareanforderungen des Vorgängers hält, was einen nicht unbedeutenden Teil zum Erfolg des Titels beigetragen hat.
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Erstellt von nilius
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Kategorie:
Games
Veröffentlicht
Aktualisiert
04. 07. 2008 um 19:18
04. 07. 2008 um 19:18
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