Seit einer gewissen Zeit ist der Biker Garage: Mechanic Simulator bei Steam erhältlich. Das Projekt, des jungen Entwicklerteams BeardedBrothers.games basiert auf viele, ja schon recht erfolgreiche Simulationen dieser Art. Dabei geht es darum, verschiedene Motorräder zu reparieren und zu warten! Neben der Tatsache, dass dieser Titel den Mechaniker-Simulator auf eine andere Fahrzeuggattung hebt, bietet dieser Titel noch ein paar frische Elemente, die es so kaum bei anderen gab.
Prüfen, abbauen, ersetzen und kassieren
Simulatoren sind auch weiterhin sehr groß im Kommen. Dies gilt auch für die Mechaniker-Sektion. Doch bisher hat sich keiner so richtig und vor allem anständig an die Thematik Motorräder gewagt. Das kleine Entwicklerteam um BeardedBrothers.games schlägt bei diesem Titel nicht wirklich in eine frische Kerbe, doch machen sie es eindeutig besser. (Das meinte ich auch mit anständig!) Nach gewissen Startschwierigkeiten beim Release des Titels, hat sich alles in einen sehr positiven Rahmen entwickelt. BeardedBrothers.games schieben regelmäßig neue Updates und Erweiterungen ein. Demnächst folgt sogar die Schrottplatz DLC. Wenn ich schon so lange für einen Test benötige, dann hat es meistens auch seinen Grund, denn ich beobachte gerne das weitere Vorgehen der Entwickler und wie man auf die Community eingeht. Bisher muss ich die Leistung der Entwickler loben. Doch nun zum eigentlichen Thema. Der Titel verfügt aktuell über 10 verschiedene Bikes. Von Chopper bis hin zum Sportbike gibt es unterschiedliche Arten und auch Motortypen. Ich als Spieler verkörpere einen Besitzer einer kleinen Werkstatt. Diese wirkt auf dem ersten Blick recht groß, aber mir wird der Zugang zu weiteren Abschnitten verwehrt. Dies hängt mit meinem Erfahrungslevel zusammen, welcher durch abgeschlossene Aufträge steigt. Je höher mein Level ist, desto mehr schaltet das Spiel frei. Zum Beispiel bekomme ich noch eine Lackiererei, eine Teststrecke, eine größere Halle in der noch mehr Motorräder platziert werden können und auch neue Einnahmequellen. Zuerst melden sich über das E-Mailfach am Computer oder dem Tablet normale besorgte Biker. Ein gebraucht gekauftes Bike, Krach mit anderen Bikern oder einfach nur Bikes ohne Wartung. Das Aufgabenfeld ist recht groß, jedoch lassen sich die Fehler recht schnell beheben. Im Gegensatz zu anderen Spielen dieser Art (ich peile da zum Car Mechanic Simulator) bietet das Spiel vom Standard her eine aufklappbare Übersicht, die mir fehlende Teile, defekte Teile, technische Zustände (wie Ölstand, Reifendruck, Bremsflüssigkeitsmenge…) direkt anzeigt. Somit habe ich immer und zu jederzeit eine direkte Übersicht über das, was ich noch machen muss. Dies ist aber noch längst nicht alles! Selbst in der Diagnose-Übersicht, welche ich benötige um jedes Teil am Fahrzeug auf seinen prozentualen Zustand zu prüfen, gibt es eine Gesamtanzeige.
Graue Partien müssen da dann direkt geprüft werden. Heile Teile werden mit Grün angezeigt. Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist die Tatsache, dass es Karriere-Missionen gibt, in denen Kunden kommen und Probleme an ihren Bikes direkt melden und sogar Hinweise auf eventuelle defekte geben. Und dann gibt es noch jene Aufträge, welche ich über ein virtuelles Portal annehmen kann. Dabei handelt es sich um richtige Bastelarbeiten. Die meisten Bikes sind fast zu 40-70% kaputt. (Eine Mischung aus fehlenden und defekten Teilen.) Die Belohnung bei einer vollständigen Reparatur sieht zunächst sehr lukrativ aus, kann aber auch schnell zu 0 gehen. Wie und wo ich Ersatzteile besorge, kann sich da lukrativ auswirken. Bei Kundenmissionen ist da etwas anders, denn die meisten verlangen sogar Neuteile – Was passiert bei Missachtung? Nun… ich kann den Auftrag nicht abschließen oder ich bekomme weniger Geld als Belohnung. Doch was kann ich nun eigentlich alles abmontieren, ersetzen und prüfen? Im Grunde ist es möglich, das gesamte Bike auseinander zu bauen und wieder zusammen zu setzen. (Dies gilt auch für den Motor!) Nicht zu vergessen die Flüssigkeiten neu aufzufüllen, Reifendruck zu prüfen und bewegliche Teile abzuschmieren. Es ist wirklich sehr aufwendig. Ein mitgeliefertes Tutorial bietet mittlerweile auch eine gute Einführung ins Spiel. Was mich anfangs immer etwas verwirrte, war die Wechseloption zwischen Montage, Demontage, Service und Diagnose. Gerade beim Service ist es notwendig zu den Zusatzobjekten zu gehen und sie über das selbe Auswahlmenü für eine Bühne auszuwählen. Danach steht zum Beispiel der Kompressor, welcher zuvor noch in der Ecke stand, direkt neben dem Bike.
Damit ich nun zum Beispiel Bremsflüssigkeit ordentlich in das Bremssystem bekomme, benötige ich sowohl den Kompressor als auch die entsprechenden Behälter und die Flüssigkeit. Was mich an dieser Stelle immer etwas nervte, war ein kleiner Bug, welcher mir bei diesen Arbeiten rund 100 Dollar abzog. Ich konnte die kompletten Ölstände auf null bringen, bekomme aber trotzdem eine Reinigungsrechnung des Bodens. Ja warum mache ich denn das Absaugen? Im Großen und Ganzen sind dies aber nur kleinere Fehler, die sich in diesem Titel locker vertreten lassen. Übrigens fiel mir auf, das die Arbeitsabläufe im Einzelnen sehr stark vereinfacht wurden und manche sogar eine etwas unlogische Reihenfolgen aufwiesen. An dieser Stelle musste ich aber unterscheiden, dass man zum Beispiel im realen Leben ein komplettes Hinterrad als Ganzes mit Bremsscheibe abbaut und dieses dann separat direkt am Tisch vom Rad löst, im Spiel aber noch vor der Demontage des Reifens abgebaut werden muss. Es liegt also am Spielsystem selbst, welche Reihenfolge als die Richtige dargestellt wird. Ob man dies jetzt kritisieren muss, stelle ich in Frage, denn seien wir einmal ehrlich: In Real hat man kein Teile-Overlay, welches anzeigt, welche Teile heile oder defekt sind. Einen hohen Realismusgrad solltest du nicht erwarten.
Aus Schrott mach Gebraucht oder schmeiß es weg
Wer ein Sparfuchs sein möchte, der kann dies natürlich auch bei diesem Titel tun. An einer Werkbank lassen sich nicht allzu kaputte Teile wieder reparieren. Zwar kann ich sie dann erneut in einem entsprechenden Biketyp verbauen, aber der Prozentualwert ist logischerweise niedriger als bei einem Neuteil. Die Reparatur an der Werkbank bringt natürlich nur einen kleinen Schub an Prozenten. Trotzdem: Ich kann die Teile danach für kleines Geld verkaufen oder sie bei einem entsprechenden Bike verbauen. Übrigens hat jedes Bike eigene Teile, sodass sie nicht kompatibel mit anderen Motorradtypen sind. Und da das Inventar auch nicht unendlich viel Platz für Lagerungen bietet, steht innerhalb der Werkstatt ein einfacher Schrank mit der Betitelung “Lager“. In diesem kann ich die Teile ablegen und bei Bedarf ins Inventar packen. Etwas übersehen habe ich am Anfang auch den Müllcontainer, bei dem ich die Altteile entsorgen kann. Für die Entsorgung gibt es selbstverständlich kein Geld. Was mich bei diesem Titel ziemlich beeindruckte war die Möglichkeit, im späteren Verlauf, auch außerhalb der Werkstatt zu agieren. Zum Beispiel für Testfahren auf der Teststrecke, um komplexere Defekte zu analysieren. Aber auch das kommende DLC mit dem Schrottplatz wird etwas frischen Wind ins Spiel bringen. Nach ersten Informationen soll man sich dort dann Gebrauchtteile zusammensuchen und kaufen können. Also noch eine günstigere Alternative zum aktuellen Neukaufangebot.