Batman: Arkham Origins
Verrückter Heiligabend
Sicherlich hätte sich Batman den Heiligen Abend anders vorgestellt. Stattdessen eilt die Nachricht durch Gotham City, das Black Mask ins Gefängnis Blackgate eingedrungen war und nicht nur neue Anhänger rekrutierte. Auch der Korrupte Polizeichef wurde nun zum Ziel von Black Masks Attentat. In einer Kombination aus Video und Spielgrafik, stürzt sich Batman aus seinem Batwing auf das Dach der Gefängnisanlage. Um ihn herum befinden sich mehrere Gegner. Schon hier zeigt sich ein toller Übergang von Zwischensequenz und Spiel. Was direkt zu tun ist, wird immer wieder kurz am unteren Bildschirmrand eingeblendet. Aufgrund der einfachen Steuerung, bietet das Spiel auf Anhieb die gewohnte und sehr dynamische Kampfanimation. Nicht selten sind diese Kampfanimationen mehr als nur Spektakulär. Vor allem der letzte Schlag in Zeitlupe, tat es mir wieder einmal an. Da die Entwickler fast alles so ließen, wie bei den Vorgängertiteln, war der Einstieg in die Steuerung sehr einfach. Auch erstmalige Spieler würden, aufgrund der Einblendungen von Tasten in passenden Momenten, keine Probleme haben.
Nach einigen durchlaufenden Passagen des Gefängnisses, treffe ich auf die ersten Schwerverbrecher. Allerdings sind diese noch hinter ihren Gittern, doch es dauert nicht lange, da sind die ersten draußen. Die Kampfaktion macht erst richtig Spaß, wenn mehr als Vier Gegner auf einmal ankommen. Mit der Standartkampftaste Viereck, teilt Batman schon ordentlich aus. Natürlich starten die Gegner auch Gegenangriffe, nicht selten zeitgleich. Mit der Dreicktaste im richtigen Moment, kann ich die Angriffe kontern. Im späteren Spielverlauf sogar extrem wichtig. Leicht übertrieben fand ich allerdings, das Batman extrem schnell auf mehrere Konter reagieren kann und das sogar über eine etwas größere Distanz als Vier Schritte. Trotzdem bleiben die Nähkämpfe meine liebste Beschäftigung. Kombinationen mit den Gadgets von Batman, bringen nicht nur mehr Erfahrungspunkte, sondern sehen weitaus besser aus, als die normalen Angriffe.
Immer tiefer geht für mich der Weg ins Blackgate Gefängnis. Langsam wird Batman klar, das die Hinrichtungskammer das Ziel ist und Black Mask auch den aktuellen Polizeichef in seiner Gewalt hat. Doch egal was die Fledermaus anstellt, sie ist immer als zweites vor Ort. Dank des Detektiv-Modus, ist es wieder möglich, durch Wände sehen, bestimmte Objekte und Zugänge zu entdecken und auch Gespräche abhören. Dieser Modus war schon in den Vorgängerteilen sehr erfolgreich verbaut und erlebt hier wohl seinen höchsten Einsatzgrad, als ich es bisher erlebt hatte. Neben dem Detektiv-Modus, auch mit Tatort-Rekonstruktions Funktion, verfügt Batman wieder über seinen Greifhaken, dem Batclaw (Später auch Lenkbar), den Batarangs (Normal und Ferngesteuert), Flüssiges Sprengmittel, Rauchbomben und einen Kryptograpischen Analyser. Dieser Kryptographischer Analyser ermöglicht es mir nicht nur Radios und Funksprüche abzuhören, sondern auch mich in Computer und Schlösser zu Hacken. Zum knacken von Schlössern muss ich durch drehen beider Analog-Sticks, die richtige Kombination zusammen analysieren. Außerdem können mit dem Gerät auch bestimmte Frequenzen gesucht werden, was aber nur zur Story gehört.
8 Killer werden dich aufsuchen! Nutze deine Fähigkeiten
Nach der Heimkehr in die Bathöhle, muss Bruce feststellen das Black Mask nun Acht Killer auf ihn angesetzt hat. Und das, obwohl Batman noch nicht einmal richtig bekannt ist. Am Anfang der Geschichte, versicherte noch der Polizeichef, das es keinen Feldermausmann gäbe und wenn, dieser bösartig wäre. Das führt dazu, das die Gegner fast immer sehr ungläubig Nachfragen oder etwas eigenartig reagieren. Um auch weiterhin erfolgreich durch Gotham zu wandeln, bekommt Batman für jeden Kampf Erfahrungspunkte. Je mehr erfolgreiche Moves, Konter, Stealth-Aktionen oder Kombinationen ausführt, um so mehr Erfahrungspunkte bekommt er. Dies gilt auch für Kombos und gesetzestreue Einsätze. Diese werden öfter vom Polizeifunk erwähnt, leider in dem Chaos, nicht mehr beachtet. Wenn ich dem Nachgehe, winken nicht selten ordentliche Punkte. Dafür warten oft auf mich, extrem viele und gut trainierte Gegner. Dabei ist es ratsam öfters auf den Lebensbalken zu schielen, denn Batman steht nicht ewig. Der Lebensbalken richtet sich nach den kassierten Schlägen oder Treffern von Waffen. Hinzu kommen Bonusschutzwerte für Panzerung im Nahkampf, sowie gegen Feuerwaffen.
Neue Gadges, Panzerung und Fähigkeiten kann ich im eigenen Menü dafür, hinzu kaufen und nach einer bestimmten Zahl an Erfahrungspunkten, durch Verbesserungspunkte, die Ausrüstung verbessern lassen. Pro Verbesserung im Talent- und Technikbaum, kostet Batman dies einen Verbesserungspunkt. Die Erweiterungen an Batmans Anzug sind auch für die künftigen Gegner bitter nötig. Denn mit weiterem Verlauf, werden die Gegner immer stärker und haben auch eine bessere Ausrüstung. In vielen Abschnitte, gerade den Missionen, hilft nicht immer die rohe Gewalt. Hier ist wieder Schleichen, Deckung, Verstecken und Angriff aus dem Hinterhalt angesagt. Dabei helfen auch viele kleinere Verstecke, sowie eventuell auch parallel Laufpfade, die nicht auf dem ersten Blick zu sehen sind. Abseits der wirklich vielen Aufrüstungsmöglichkeiten, bietet das Ingame-Menü noch Informationsakten über alle bedeutenden Feinde von Batman. Wie bei den Vorgängerteilen auch, werden hier die einzelnen Geschichten und Eigenheiten aufgelistet. Neben der Übersichtskarte, Herausforderungen, Verbesserungsbaum und den Profilen von diversen Gangstern, bietet das Übersichtmenü noch Highlights der Geschichte, Gotham Infos und natürlich auch gesuchte Rätselkünstler.
Das große Gotham City und viel Abwechslung
Im Gegensatz zum Vorgänger, ist die Spielwelt von Batman weitaus größer geworden. Nun steht ihm ganz Gotham City zu Verfügung. Dank einzelner Batwing Punkten auf der Karte, kann er sich schnell von einem Bezirk in den nächsten bringen lassen. Vorausgesetzt die Funkmeldetürme sind von der Störung des rätselspezialisten Enigma, befreit. Die Reise im Batwing wird lediglich mit einem kurzem Clip bestätigt. Eine etwas größere Enttäuschung gibt es im Bereich des Batmobils. Dieses steht lieber in der Höhle unter einer Plane. Es wäre ja auch zu schön gewesen, vielleicht ein paar Streckenabschnitte damit zu fahren. Aber der Aufbau von Barrikaden, der aufständischen Schwerverbrecher, lassen keine Spritztouren zu. Um diese Türme auszuschalten, damit ich wieder zurück aufs eigentliche Thema komme, muss Batman den Hauptcomputer Umpolen. Der Zugang ist nicht immer leicht. Objekte die nur durch einen Schalter freigeschaltet und mit dem Batclaw heran gezogen werden können, oder diverse andere Aktionen, sorgen für leichtes Grübeln. Da Enigma, der erste richtige „kleine“ Gangster ist, spreche ich kurz seine Pläne und Vorgehensweisen an. Man wird mit ihm als ersten konfrontiert, weil er alle Sendetürme der Stadt, als Störsender umgepolt hat.
Des weiteren will er viele Geheimnisse, aufgezeichnete Gespräche und Unterlagen, am nächsten Tag den Bürgern von Gotham zugänglich machen und somit ein Chaos auslösen. Batman muss nun, neben den eigentlichen Story gebundenen Aufgaben, auch die Datenträger von Enigma, mit dem belastenden Beweismitteln, suchen und an sich nehmen. Dazu kommt noch die Zerstörung von Übertragungsrelais, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Diese Nebenaufgaben sorgen für viele weitere Spielstunden. So wird es eigentlich nie langweilig in Gotham. Und als ob das nicht genug ist, sorgen diverse Polizeifunkmeldungen für spontane Einsätze von Batman. Natürlich müssen diese nicht angenommen werden, aber somit entgeht einem wichtige Kampfpraxis und die Erfahrungspunkte. Übrigens, stirbt Batman in der Story oder in Gotham, so wird dann ein kurzer Endclip eingespielt und der letzte Speicherpunkt geladen. Die Speicherpunkte sind zum Glück recht gut verteilt. Leider gibt es hier hin und wieder Bugs. Bei den einen wird die Lebensanzeige nicht neu aufgefüllt, bei mir waren es zwei Relais die wieder aufgetaucht waren. Diese hatte ich zuvor aber vernichtet und die Speicherung war abgeschlossen. Aber dies sind Sachen, über die ein Spieler hinweg sehen kann.
Negative Eindrücke
Natürlich fliegt auch eine Fledermaus nicht immer fehlerfrei. Was mir Negativ aufgefallen war, sind die diverse Kameraprobleme, gerade beim Verstecken und Kameraausrichtungen an engen Stellen. Auch die KI bleibt nicht fehlerfrei. Diverse Verhaltensmuster passen nicht so ganz, obwohl unter dem Strich die KI eigentlich gut aufgestellt ist. Wenn man es so sehen will, ist die Hauptzeit des Spieles auf Massenschlägereien ausgelegt. Ähnliche wie bei den Vorgängern, sind die Stealth Abschnitte fast nur auf die Story bezogen. Bei dem Thema KI Stärke, möchte ich noch erwähnen, das die Auftragskiller von Batman durchaus nicht nach dem gleichen Schema in den Kampf agieren. So kann es nach einmal Sterben sein, das dieser sich gleich anders verhält. Leider wird auch keinem, gerade bei schwierigen Gegnern, ein Tipp gegeben wie man diesen besiegen könnte. Die Tipps, die beim Sterbeclip angezeigt werden, stellen hin und wieder mehr Fragen, als sie beantworten. Und jetzt mal nicht übertrieben. Der normale Schwierigkeitsgrad spielt sich, gerade bei den Boss-Gegnern, wirklich fast wie Schwer oder höher. Eine echte Herausforderung sind die Bosse also alle male.
Die vielen weiteren Möglichkeiten
Batman Arkham Origins bietet neben den beiden Schwierigkeitsstufen Einfach und Normal, später noch die Plus Version. Eine weitaus stärkere Variante der normalen Schwierigkeitsstufe. Wer dann immer noch nicht genug bekommt, kann sich im weiteren “Ich bin die Nacht“ Modus noch mehr verausgaben. Als letztes bietet das Spiel noch diverse Herausforderungen, wo ich für Punkte kämpfe und mich mit einer Online-Rangliste mit anderen messen kann. Dabei muss es allerdings nicht immer um direkte Kämpfe gehen. Es sind eher wieder bespielbare Abschnitte der Story.
Mehrspieler nur als Beilage
Zum ersten mal in der Batman Arkham Reihe bietet dieser Titel einen Mehrspieler. Leider ist dieser auch etwas lieblos gestaltet. Lediglich Vier Level, zwei Gang-Gruppen und die Möglichkeit Batman & Robin zu spielen. Der eigentliche Spielmodus ist „Unsichtbarer Jäger“. Fast wie mehrere Modis in einem, können hier 16 Spieler, a 8 Spieler pro Team, sich gegenseitig ausschalten. Dazu kann das Team noch bestimmte „Flaggenpunkte“ einnehmen. Das gibt noch einmal ordentlich Punkte und auch Credits. Der Mehrspieler baut auf die Bandenrivalität zwischen dem Joker und Bane auf, sodass ich auch zwischen diesen beiden Gruppen wählen kann. Um bessere Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu bekommen, muss ich natürlich nicht nur fleißig Credits erkämpfen, sondern auch im Level hoch steigen. Diese sind wiederum von den eingespielten Punkten abhängig. Während sich die zwei Gruppen bekämpfen, können zwei Spieler als Batman oder Robin ins Spiel mit einsteigen. Ihre Aufgabe ist es, möglichst nicht auffallend, beide Seiten zu schwächen. Die Parallele zum Gegner jagen im Einzelspielermodus ist hier ziemlich groß. Für Anfänger bietet das Spiel noch einen Haufen an Tutorial-Videos. Kurz und knackig werden hier einzelne Aktionen gezeigt und auch Tipps zu speziellen Vorgehensweisen vermittelt.
Übersicht
Die Fledermaus kommt auf der Konsolenversion mit einem etwas schwächeren Grafikpaket daher. Dies liegt aber nicht an den Entwicklern, sondern an der Grenze der Konsole. Kleinere Detailnachbearbeitung im Spiel kommen immer wieder vor, sind aber kein Drama. Obwohl die PC Variante, dank DirectX 11 und Nvidia PhysX, grafisch wirklich ein Feuerwerk abbrennt, brauch sich die Konsolenvariante nicht zu verstecken. Schneeflocken auf dem Umhang von Batman, die vielen Schneeflocken selbst, gute Explusionseffekte und auch die Gestaltung von Gotham ist gut gelungen. Durch die gewählte Jahreszeit, wirkt die Szenerie leider etwas lieblos. Im Bereich des Sounds gab es lediglich ein paar Probleme mit dem Lippensynchronisierung, selbst in den Videos. Wer nicht so darauf achtet, braucht sich um das Soundpaket, keine Sorgen machen. Übrigens sind manche Kommentare der normalen Gangster auf der Straße, ziemlich lustig. Übrigens stammen die Stimmen im Spiel von den bekannten Batman Filmen. Bei der Steuerung haben die Entwickler auf altbewährtes aufgebaut und auch keinen Fehler gemacht. Lediglich die Auswahl von Gadges mit den Kreuztasten ist etwas unpräzise und kostet somit wertvolle Zeit im Kampf. Die Kämpfe und Bewegungsabläufe ähneln zwar denen der Vorgänger, doch sehen sie immer wieder sehr spektakulär aus. Genau wie der K.O. Schlag des letzten Gegners. Leider gestalten sich, selbst unter einem normalen Schwierigkeitsgrad, die Bosskämpfe als tierische Herausforderung. Ein kleines Minus in der Steuerung gibt es allerdings dann doch, für nicht genau definierbare Schussrichtung des Enterhakens an den Dächern. Denn wenn Batman über die Dächer gleitet, sind die obersten Kanten der höher liegenden Gebäude nicht sichtbar, sondern es wird nur die Möglichkeit des Einsatzes angezeigt. Auch das automatische überspringen der Brüstung, nach dem Einsatz des Enterhakens, nervt etwas. Nicht selten befinden sich auf den Dächern Gegner. Der Überraschungseffekt ist somit meistens schnell verflogen.
Doch das eigentliche Herzstück des Titels ist und bleibt der Einzelspieler. Die Länge ist mehr als nur ordentlich und die vielen Nebenaufgaben der gesuchten Rätselspezialisten, sowie der Polizei von Gotham, erweitern die Spielzeit ungemein. Der Mehrspieler ist nur eine einfache Beilage und hat auch einen extrem kleinen Umfang. Mit vier Karten und einem Spielmodus, bleibt die Spielzeit in diesem relativ kurz. Auch hatte ich öfters Probleme auf gleichgesinnte zu stoßen, da es keine direkte Serverauswahl gibt. Allein das Spiel entscheidet, ob ich auf eine bestehende Partie komme oder ein eigenes eröffnet wird.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 3 Tage 11 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
09. 11. 2013 um 14:09
09. 11. 2013 um 14:09
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