Das etwas andere Echtzeitstrategiespiel
BANNERMEN - Article - Das etwas andere Echtzeitstrategiespiel
BANNERMEN
05.05.19 20:42 Test
Auf der Gamescom 18 erstmals gesehen, nun bei uns im Test. Was macht Bannermen so besonders?
Es war auf der Gamescom 2018, als ich an den Ständen der Schwedisch Games diesen Titel entdeckte. Zugegeben... ich stand weiter hinten und betrachtete andere dabei, wie sie dieses Spiel spielten. BANNERMEN... Ein Echtzeitstrategiespiel mit einem sehr einfachen Aufbau und Helden als kriegsführenden Personen. Letztendlich entschloss ich mich die Entwickler von Pathos Interactive anzusprechen und auch darüber zu berichten. Zu Beginn des Jahres gab es für uns nun auch den einen oder anderen Key zum Testen. Bannermen ist in der Tat schon seit Mitte Februar auf Steam erhältlich und hat eher mittelmäßige Bewertungen kassiert. Wie wird sich dieser Titel in meinem Test schlagen? Gibt es an Bannermen etwas, was vielleicht besonders ist?

Der Kampf gegen Karthor von Exouro

Bannermen beinhaltet recht viele Modi für ein “klassisch“ angehauchtes Echtzeitstrategiespiel. Im Fokus steht natürlich die Kampagne, welche mich durch verschiedene Karten des Spiels führt. Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Einführungsgeschichte im Stile von Kunstbildern und Untertitel. (Die gesprochene Sprache ist Englisch – Untertitel, Benutzeroberfläche und sämtliche Texte sind aber freilich in Deutsch.) In diesem wird erzählt, wie der dunkele Lord Karthor immer mehr Länderein unter seine Kontrolle bringt und am Ende, in einer großen Schlacht, die letzten aufständischen Lords umbringt. Der Fokus fällt dabei auf den mutigen und starken Lord Berrian, welcher leider auch erkennen musste, das es sich bei Karthor um keinen gewöhnlichen Lord handelte. Berrian wird nach dem Angriff auf diesen mit einem Dolch niedergestreckt. Nach der großen Schlacht kommt Berrian zu sich und ich muss ihn vom Schlachtfeld ins rettende Dorf leiten. Die Ansicht des Spiels ist die bekannte Isometrische-Ansicht mit den Features des hineinscrollens und des freien Bewegens der Bildrichtung. Ein 3D Drehen der Kamera ist leider nicht möglich. (Doch ich empfinde dies nicht sonderlich als Schlimm, denn der Titel ist auf seine Art recht einfach gehalten, weshalb es auch die Kamera sein darf.) Nun schicke ich den humpelnden Berrian vorbei an den patrouillierenden Wachen und versuche vom Schlachtfeld herunter zu kommen. Kleinere Kämpfe kann er dabei noch ausfechten, doch einen Großalarm würde er nicht überleben. Nach einer gewissen Zeit der Suche finde ich ein Dorf. In diesem angekommen wird Berrian von einem Mann aufgenommen und gesundgepflegt. In der darauf folgenden Mission nimmt sich Berrian dann den Problemen des Dorfs an: Seltsame Wölfe die das Dorf angreifen.

Die Storyline zieht sich auf einem gesunden Niveau von der Genesungsphase über den Aufbau einer eigenen Streitmacht bis hin zur Bekämpfung von Karthor. Doch bis zu diesem Punkt dauert es glatt 17 Kapitel! Berrian wird im übrigen auch nicht der einzige Held bleiben, denn ein weiterer wird noch hinzustoßen. Was in meinem kleinen Abschnitt noch nicht so erläutert wurde, ist die generelle Möglichkeit mit normalen Arbeitern eine gewisse Anzahl an Gebäuden zu bauen. Neben Wohnhäuser, welche die Einheitengrenze anhebt, gibt es noch ein Ausbildungslager, eine Schmiede, einen Heldenthron und weitere Gebäude. Auf die Helden und den Zusammenhang mit diesem Thron gehe ich noch einmal separat ein. Was ich rasch feststellen musste war, das Bannermen sehr einfach strukturiert ist. Bis auf ein paar kleinere Upgrades und Forschungsoptionen gibt es keine großen Forschungsbäume oder übermäßige Mengen an verschiedenen Einheiten. Der Titel beinhaltet wirklich nur die nötigsten Einheiten. Und auch wenn der Titel Bogenschützen, Ritter und Speerkämpfer besitzt, so sind die Helden die leistungsfähigsten Personen auf dem Schlachtfeld. Nur sie besitzen spezielle Fähigkeiten wie bei Berrian der Hammerschlag, das Gesundheitsschild und weitere. Während ich diese Fähigkeiten innerhalb der Kampagne von Mission zu Mission mit Punkten aufwerten und freischalten muss, so stehen diese zumindest im Mehrspieler oder dem Einzelspielergefecht zur Verfügung.

Vorausgesetzt... seine Fähigkeitsenergie ist aufgeladen. Die Helden sind in diesem Spiel übrigens die Einzigen, welche wirklich mächtige Angriffe besitzen. Da verwundete es mich nicht, wenn die anderen Einheiten fast zu schnell getötet werden. Bevor ich nun den Abschnitt wechsele, wollte ich gerne noch auf das Thema “Aufbau der Basis“ eingehen. In Bannermen können Gebäude gebaut werden, keine Frage. Zum Bau werden lediglich die Ressourcen Gold und Holz benötigt. Komplizierter wollten es die Entwickler wohl nicht machen. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Ressourcen lediglich an festen Punkten von den Arbeitern gefördert werden können. (Nur fünf pro Abbaustelle) Bei diesem Punkt ist es meiner Meinung nach Ansichtssache, ob diese festen Stellen für Ressourcen das Gameplay positiv oder negativ beeinflussen. Der Reiz dem Gegner diese, ja wirklich limitierten, Ressourcen streitig zu machen ist immer groß. Kein Wunder, denn am Ende kann ich nicht einfach ins nächste Waldstück rennen und die Bäume weg roden. Die Ressourcen können wirklich nur an diesen Punkten gefördert werden! Der Bau von Gebäuden kostet im allgemeinen einen kleinen Betrag, ähnlich wie auch die Ausbildung von neuen Soldaten, Arbeitern und die Forschung von Waffen und Rüstungen. Natürlich steckt in meinen Augen auch eine gewisse Herausforderung in diesem Konstrukt. - Vor allem wenn man Online gegen andere Spieler antritt. Packende kämpfe sind da garantiert.

Heilige Plätze, Tempel, Heldenthron und die mächtigen Kräfte

Bannermen kommt mir im Allgemeinen vor, wie eine abgespeckte Version von Age of Empires oder Age of Mythologie. Dies muss nicht wirklich schlecht sein und daher kommt nun das Besondere des Titels in diesem Abschnitt. Den Helden, mit seiner besonderen Kraft, habe ich ja vorgestellt und auch, das es noch weitere gibt. Doch was haben heilige Plätze, Tempel und der Heldenthron bitte mit Gewitterstürmen oder ähnliche “Spezialwaffen“ zu tun? Als erstes stellt man mir, im Rahmen des Tutorials, alle grundlegenden Dinge vor. Darunter auch den Heldenthron. Sollte mein Held auf dem Feld sterben oder schwer verwundet werden, so kann ich ihn direkt zu diesem Thron zurück teleportieren. Darüber hinaus werden alle Einheiten, die sich im Umkreis dieses Gebäudes befinden, automatisch geheilt. Sonnst bietet dieses Gebäude kaum besondere Optionen an. Weiter geht es mit dem Tempel. Allerdings kann dieser nur auf sogenannten heiligen Plätzen gebaut werden. Sobald dieser Tempel steht, beginnt ein unangenehmer Teil, denn ähnlich wie bei Age of Empires die Weltwunder, sorgt auch der Tempel in diesem Spiel für Angriffsstimmung der KI-Gegner.

Plötzlich tauchen aus allen Richtungen die Gegner auf und wollen natürlich dieses Bauwerk niederreißen. Der Grund ist einfach: Nach einer gewissen Zeit steht mir ein Gewittersturm zur Verfügung. Dieser tötet alles in einem gewissen Umkreis und zerstört Gebäude. Nach dem Einsatz muss ich erneut ein paar Minuten warten, ehe ich ihn ein weiteres mal nutzen kann. Wird der Tempel zerstört, so fällt auch diese besondere Waffe für mich weg. Es liegt also in meinem Interesse, dieses Bauwerk zu halten. Übrigens: Sobald dieser Tempel steht, kann ich auch mit normalen Arbeitern drumherum Gebäude bauen – Zum Beispiel einen Abwehrturm. Nüchtern betrachtet sind die Helden und diese heiligen Plätze die einzigen wahren Highlights in diesem Spiel, denn weitere Besonderheiten gibt es nicht. Sicher kann ich auf einer ganz kleinen Ebene Waffen, Rüstungen und Baumöglichkeiten erweitern, aber das ist wirklich nur ein kleiner Bruchteil.

Was bietet der Titel noch? (Gefecht und Mehrspieler)

Von der netten Story einmal abgesehen, gibt es logischerweise einen Gefecht-Modus. In diesem kann ich auf Acht Karten gegen bis zu Acht KI-Gegner kämpfen. Abgesehen von Farbe und Team-ID ist es mir nicht möglich weitere Optionen vorzunehmen. Die Menge der Spieler auf einer Karte, wird von dieser selbst bestimmt. Leider fehlt es dem Spiel nicht nur an einer gewissen Menge an Karten, sondern auch an einem Editor. Hinzu kommt die Tatsache, das alle vorhandenen Gefecht-Karten sich denen aus der Kampagne bedienen. Darüber hinaus ist es mir nicht möglich auf die volle Palette der Fraktionen zu zugreifen. Das bedeutet, ich spiele immer nur die eine Fraktion rund um Berrian. Die Gegenfraktion oder das Volk eines anderen Helden kann nicht genutzt werden. Insbesondere hier finde ich, das die Entwickler viel Potential verschenkt haben. Vom Einzelspieler zum Mehrspieler. Dieser teilt sich auf in “gewertete“, “ungewertete“ und “personalisierte“ Matches. Beim ungewerteten und gewerteten Matches, schmeißt mich das Spiel in eine Online-Lobby.

Bei gewerteten Matches analysiert der Server die vorhandene Punktezahl meines Profils und sollte theoretisch einen entsprechenden Gegner finden. Da Matches gewertet werden, gibt es auch entsprechende Punkte für diese Art des Mehrspielers. Ungewertete sind dementsprechend nicht so ernst zu nehmen. Trotzdem nutzt das Spiel die selbe Art von Lobby-Erstellung, wie bei den gewerteten Spielen. So oder so... aktuell leidet der Titel sehr an Spielerarmut, weshalb ich in meiner Spielzeit kein einziges Mehrspielermatch bestreiten konnte. Sicherlich bieten diese beiden Modi vielleicht mehr Möglichkeiten, als ich sie gerade erkennen kann, aber aufgrund dieser Tatsache, ist es schwer diesen Bereich ordentlich zu testen. Abgesehen von diesen beiden Modi, gibt es noch das personalisierte Match. Bei diesen bestimme ich selbst über Spieleranzahl, Karte und Einstellungen. (Spielerzahl ist natürlich auch immer davon abhängig, wie viele Spieler für die Karte zugelassen werden.) Im Grunde ist eigentlich alles da, doch der Titel hat diesen gewissen (unbekannten) Status, der den Mehrspieler etwas in den Schatten stellt.

Nettes Twitch-Feature

Am Ende möchte ich noch auf ein nennenswertes Feature hinweisen, welches das Spiel bietet. So haben sich Pathos Interactive gedacht, Bannermen einfach mit ein paar Klicks für Livestreams zu zuschalten oder einfach bequem andere Matches über das Hauptmenü zu betrachten. Leider; und da bin ich wirklich etwas traurig drum, hat der Twitch-Channel der Entwickler nur knapp 500 Follower und es herrscht, wie beim Mehrspieler auch, eine gewisse Leere. Im Allgemeinen hatte ich von der Spielmechanik und der Aufmachung her immer das Gefühl, das dieser Titel genau das Richtige für die eSport Sektion sei. Twitch-Feature, einfache Befehls und Grundstruktur, sowie eine generelle Einfachheit innerhalb der Matches. Doch am Ende scheint heute doch eher eine dicke Fanbase zu zählen, welches die Entwickler momentan nicht vorweisen können.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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05. 05. 2019 um 20:42
05. 05. 2019 um 20:42
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