Auto-Werkstatt Simulator 2015
Saubere Arbeit
Ich gebe es zu! Ich hatte große zweifel, das nach der eher mittelmäßigen Vorgänger Version diese tatsächlich so gut sein soll. Über das sehr aufgeräumte Hauptmenü geht es daran, ein Profil zu erstellen und in meiner Werkstatt die ersten Aufträge zu erledigen. Bei vollen Grafikeinstellungen und allen Extras macht das Spiel keine Probleme und kann bereits hier sehr überzeugen. Meine Werkstatt bietet zwei Hebebühnen zum reparieren der Fahrzeuge, die Hallenmitte zur Aufnahme von neuen Fahrzeugen sowie drei weitere Räumlichkeiten, welche erst nach und nach freigeschaltet und frei gekauft werden können. Um den Rundgang zu komplettieren gibt es noch einen Schreibtisch mit Computer, Kamera und Telefon. In der ganzen Werkstatt finden sich zudem noch Funktionsmöglichkeiten für die individuelle Gestaltung der Werkstatt, sowie eine Werkbank zur Reparatur von Teilen und natürlich meine Werkzeugkästen.
Über letztere kann ich durch meine Erfahrungspunkte Fähigkeiten verbessern, neue Gerätschaften wie das OBD-Lesegerät, Druckprüfer oder auch den elektronischen Zähler freischalten. Die meiste Arbeit wird allerdings dann doch zwischen den Hebebühnen und dem Schreibtisch passieren. Am Schreibtisch selbst kann ich immer vier neue Aufträge am Telefon abrufen. Zu beginn sind es viele kleine Aufträge die kaum Erfahrung und Geld einbringen. Ganz nach dem Motto: Aller Anfang ist schwer, musste ich mich über Stunden Hochspielen. Die eigentliche Tätigkeit im Spiel erklärt sich eigentlich von alleine. Jederzeit stehen immer vier Aufträge bereit. Der Kunde liefert direkt ein paar Details und eine kleine Vordiagnose. Bei manchen Aufträgen besteht bereits auch leicht ausgefüllte Teileliste. Diese Liste zeigt mir an, welche Teile am Fahrzeug kaputt sind. Wie schon erwähnt trifft das nur bei manchen zu und wenn, dann auch nur zu einen kleinen Teil. Folglich geht es dann eh auf den Diagnosepfad, auf die Prüfstrecke oder an die Messgeräte. Aufgeteilt in Motor, Fahrwerk, Bremsen, Karosserie, Auspuff, Getriebe und Felgen können so direkt in den einzelnen Bereichen die kaputten oder defekten Teile angezeigt werden.
Zerlegen, prüfen, reparieren und montieren
Trotz Prüffahrt und Messungen gibt es noch Teile, die nicht direkt geprüft werden können und nur durch ein Ausbau in ihrem Zustand betrachtet werden können. Um überhaupt etwas auszubauen trete ich ans Fahrzeug heran. In drei Abschnitten (Front, Mitte und Heck) kann ich mich über das Auto her machen. Zudem können bestimmte Fahrzeugregionen nur ober-, oder unterhalb des Fahrzeugs bearbeitet werden. Ist die angepeilte Region ausgewählt, geht die Kamera an die Komponenten heran. Einige Spieler werden die Kamera etwas nervig finden, da sie trotz heraus zoomen immer noch recht dicht an den Komponenten klebt. Zudem zoomt die Kamera bei Schraubarbeiten extra noch einmal dichter an die Schrauben heran. In dieser Arbeitsansicht kann ich nun auf drei Prozessstränge zugreifen.
Zerlegen, Zusammenbauen und Prüfen. Letzterer zeigt mir alle Teile in diversen Schadensfarben an. (Rot für Defekt oder unter 20% bis hin zu Grün 100%.) Einzelne Teile können hier auch noch einmal genauer untersucht werden. Zusätzlich kann ich nur hier die drei Messgeräte, wie oben beschrieben, einsetzen. Im Prozessstrang "Zerlegen" kann ich alle Teile mit gedrückter Rechter Maustaste demontieren. An vielen Teilen müssen dann noch zusätzlich die Schrauben gelöst werden. Beim Zusammenbau-Modus werden die ehemaligen Positionen der Teile durch eine ganz helle Abbildung des Bauteils angezeigt. Diese Anzeigeart ermöglicht es auch den Spielern ein ordentliches Gameplay, die normalweise keine Ahnung von Autos haben. Zusätzlich können einzelne Fahrzeugteile über die Teileliste als Favoriten markiert und direkt am Fahrzeug aufgezeigt werden. Dies erleichtert die Sucharbeit ungemein und spart sogar noch etwas Zeit. Nun klicke ich auf das vormarkierte Bauteil und kann aus meinem Inventar dieses direkt herausnehmen, sowie gleich verbauen. Was die Arbeitsschritte und Steuerung angeht, so ist das Titel sehr gut aufgestellt.
Teile Reparieren oder verkaufen?
Wie bereits angesprochen bekomme ich für jeden Handgriff an einem Fahrzeug Erfahrungspunkte. Überschreiten diese die 1000ner Marke, so wird mir ein Fertigkeitspunkt gutgeschrieben. Diese Punkte können dann halt für neue Geräte, Individualisierung der Werkstatt oder auch für die neue Fähigkeiten genutzt werden. Über meinen Werkzeugkasten kann ich so meine allgemeinen Fähigkeiten verbessern. Vom schnelleren Schrauben bis zur besseren Diagnose ist alles dabei. Auch die Verbesserung von Reparatureigenschafen zu Fahrzeugteilen kann verbessert werden. Der Spieler fängt mit einer 50 prozentigen Chance an, ein Teil reparieren zu können. Das heißt, Teile die das Spielsystem zu einer Reparatur frei gibt, können dann an der Werkbank ohne kosten repariert werden. Gelingt die Reparatur, so habe ich wieder einmal bares Geld gespart. Geht die Reparatur daneben, so muss ich das Teil neu kaufen. Gerade am Anfang empfiehlt es sich viele Fertigkeitspunkte auf diesen Verbesserungsstrang zu konzentrieren, da man dann unnötigen Kosten vermeiden kann. Zusätzlich wird es ganz später bei eigenen Fahrzeugen weitaus kostengünstiger diese zu restaurieren. Was ich mit eigenen Fahrzeugen meine, dazu später mehr. Natürlich kann ich alle benötigten Teile auch direkt via Computer kaufen, doch man sollte schon auf die Ausgaben und die möglichen Einnahmen achten. Nach Abschluss einer Reparatur wird mir bei der Teileliste aufgeführt ob es noch einen Bonus gibt, was die Ausgaben waren und was ich am Ende wirklich bekomme. Aufträge kann ich auch jederzeit abbrechen, das Geld wird mir allerdings dann nicht erstattet.
Mit Erfahrung und Geld die Werkstatt voran bringen
Es braucht schon wirklich viele Spielstunden ehe ich endlich eine Farbkabine für die Lackierung von Fahrzeugen, einen Diagnoseprüfstand und einen Parkplatz gekauft habe. Die ersten beiden sind elementar wichtig, um bessere Kundschaft zu bekommen. Die Aufträge werden dann zwar umfangreicher, bringen aber das dreifache an Geld ein. Ähnlich wie bei den Teilen, können auch Karosserieteile einfach direkt abmontiert werden. Die Steuerung für das wieder anbringen von Karosserieteilen ist dagegen dann nicht mehr so komfortabel. Ich muss dafür die Ziffer 2 drücken und darf mich nicht vom Fahrzeug abwenden, sonnst springt das Spiel wieder zurück in die Befehlsansicht. Innerhalb des Karosserie-Zusammenbaumodus kann ich dann die einzelnen Teile wieder verbauen. Mit etwas Übung ist auch dies kein Problem.
Die wichtigsten Elemente sind in diesem Spiel, wie dir bereits aufgefallen sein sollte, das Geld und die Erfahrungspunkte. Ohne diese beiden Faktoren ist ein Ausbau an Werkzeug und Einrichtung gar nicht zu denken. Die teuerste Erweiterung im Spiel ist allerdings der Parkplatz. Diesen benötigst du, wenn du Fahrzeuge auf einer Auktion für kleines Geld erwirbst und dann selbstständig wieder herrichtest. Beim neuen Aufbau des erworbenen Fahrzeugs sind zwar viele Komponenten vorgeschrieben, doch Reifen und Visual-Styling kannst du selbst bestimmen. Dies macht nicht nur irre Spaß, sondern bringt bei einem wirtschaftlichen Umgang mit den Teilen ordentlich Geld ein. Sollte mein Auto noch nicht fertig sein, kann ich dieses jederzeit auf den Parkplatz schieben. Selbstverständlich geht dies auch bei der Fertigstellung. Ist das Auto komplett und heile, so kann ich es dann letztendlich für gutes Geld verkaufen. Übrigens können Kundenfahrzeuge nicht auf dem Parkplatz abgestellt werden. Auch ist auch eine Fremdverpflanzung eines V8 Motors in ein Fahrzeug mit Standart-Reihenmotor leider nicht möglich.
Gesamteindruck von Grafik bis Sound
Viel habe ich nun über das Gameplay, Steuerung und den Spielaufbau gesprochen, doch wie sieht es nun mit dem kompletten Eindruck aus? Der Auto-Werkstatt Simulator 2015 kommt eindeutig sauberer, besser und umfangreicher daher als sein Vorgänger. Durch Zufall hatte ich den 2014 Titel bereits gespielt gehabt und war damals nicht sonderlich begeistert. Es ist schon wirklich großartig zu sehen, das bei diesem Titel eine enorme Verbesserung stattfand. Die Steuerung ist einfach und wird sogar mit einem kurzen Texttutorial am Anfang unterlegt. Zudem hat man die meisten Befehle immer direkt im Blick. Grafisch macht der Titel ebenfalls viel her. Dank einer sauberen Arbeit läuft das Spiel extrem flüssig und besitzt tolle Texturen, gerade was die Verschleißteile angeht. Das individualisieren der Werkstatt und die vielen Verbesserungsmöglichkeiten sorgen zudem für einen kleinen eigenen Stil. Außerhalb der Garage sieht die Welt (Auktionsplattform und Fabrikteststrecke) ebenfalls recht schön aus. Allen voran freut es mich, das der Titel im Test fehlerfrei wirkte. Mir fielen keine direkten Fehler bei der Grafik, als auch bei der Spielmechanik, auf. Einzig die vereinzelten Kameraeinstellungen (Vor allem beim Schrauben) störten etwas. Im Punkt Grafik und Steuerung gibt es also kaum was zu bemängeln. Der Soundtrack ist ein Bestandteil an dem Entwickler oft scheitern.
Doch nicht bei diesem Titel. Mit einem großen Soundtrack sind Wiederholungen erst nach mehr als über einer Stunde hörbar. Da viele Tracks eh in Richtung Electro-Dance sich bewegen, fällt die Länge der einzelnen Lieder nicht besonders auf. Wer spielt das Spiel aber schon wegen der Musik? Auch der normale Sound von Werkzeugen, Anlagen oder den Fahrzeugen kann durch die Bank weg überzeugen. Um eine Frage gleich im Keim zu ersticken: Es gibt keinen Mehrspieler! Dafür aber die Möglichkeit DLCs zu kaufen und eventuell später auch Mods aus der Communtiy zu verbauen. Das Hauptmenü deutet bereits auf den Verbau fremder Mods hin ist aber noch nicht online geschaltet. Bis dahin reicht aber der Umfang des eigentlichen Einzelspieler hin. Bis die meisten Fähigkeiten freigeschaltet und die ersten Fahrzeuge für die Restauration gekauft werden können, dauert es eine sehr lange Zeit. 15 verschiedene Autos (Unterscheiden sich auch von Motortypen und Aufbauart) können repariert, als auch individualisiert werden. Letzteres geht sobald geeignete Geräte und Räume vorhanden sind und das Fahrzeug von mir gekauft wurde. Ich vermisse leider bei dem Titel die Möglichkeit einige Ersatzteile auf dem Schrottplatz besorgen zu können. So bleibt nur immer die Möglichkeit selbst zu reparieren oder die Teile direkt neu zu ordern. Selbstverständlich hätten die Entwickler einige Ideen mehr verbauen können, doch für das erste ist der Titel das beste, was diese Art von Simulation seit langen hervorbrachte.
Über diesen Link gelangst du zu unserer Lets Play Rubrik, wo wir einen dir ein paar handverlesene Lets Plays dazu zeigen. Das folgende Video ist der offizielle Trailer zum Titel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 19 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
10. 06. 2015 um 18:50
10. 06. 2015 um 18:50
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