Anno 1404

Die erfolgreiche Wirtschaftssimulation geht in eine neue Runde, mit vielen neuen Features, übersichtlichem Menü und einer bombastischen Grafik für dieses Genre. Der neue Teil spielt diesmal im Jahre 1404 und nicht wie im Vorgänger um 1701. Das heißt, Infanterie mit Schießpulver gibt es nicht mehr, jetzt sind wieder Lanzen, Speere, Kanonen und Katapulte gefragt. Aber bevor man eine Armee aufstellen kann, braucht man erstmal eine gute funktionierende Siedlung. Ohne diese mit all ihren Rohstoffen ist so gut wie nichts möglich.

Die Vorfreude
Nachdem das Spiel ausgepackt ist, muss ich erstmal die Systemanforderungen kontrollieren, alles im grünen Bereich, volle Pulle geht es nicht, aber viele Abstriche muss ich auch nicht machen. Einzig die Onlineregistrierung stört mich ein wenig bei einen Game, dass bereits für Spieler ab 6 Jahren frei gegeben ist. Der neue Kopierschutz erlaubt aber dafür, dass man ohne DVD daddeln kann. Die Online-Tagesabfrage ist aber nicht Pflicht, mit der DVD könnt ihr auch spielen, wenn ihr keine permanente Internetverbindung einrichten könnt. Die Installationsgrösse von Anno 1404 liegt etwa bei drei Gigabyte und ist damit im Verhältnis zu anderen aktuellen Games doch recht klein. Die Installationszeit war dafür aber umso höher, sie lag etwa bei einer halben Stunde.
Nach einer gefühlten Ewigkeit also erstmal Anno 1404 gestartet und das Intro mit Spannung angeschaut. Unglaublich, das passiert mir nicht oft, ich wollte es mir gleich nochmal ansehen. Einfach atemberaubend und schön. So ging es mir jedenfalls und die stimmige Musik mit dem bombastischen Kirchenchorgesang trägt ihr übriges bei.

Der erste Start
Ich kann es kaum noch erwarten, zum probieren erstmal ein Endlosgame gestartet. Wollen wir doch mal schauen, ob das Intro nicht zuviel versprochen hat. Und tatsächlich, all zu viel wurde in dem kleinen Filmchen nicht gerendert. Die Grafik wirkt einfach bombastisch und grandios, besonders wenn große Siedlungen aus dem Erboden gestampft worden sind und du dir mal dein Meisterwerk in Ruhe anschaust. Bis es aber soweit ist, steht uns bzw. Dir noch einiges bevor. Nicht nur, dass du eine zweite Kolonie im Orient aufbauen musst, nein, du musst auch dafür sorgen, dass alle Rohstoffe vorhanden sind. Diese sind enorm wichtig, zum einen, für den Aufstieg deiner Bürger zu Partrizier und dann zu Aristokraten, die wiederum Unmengen an Nahrungsmitteln, Stoffen und anderen wertvollen Rohstoffen, wie zum Beispiel Gold benötigen. Aber auch zum Handeln oder zum Erledigen diverser Aufträge sind diese unabkömmlich. Wenn du erstmal alles zum laufen gebracht hast und über diverse Handelsrouten deine Städte mit Nahrungsmittel und anderen Gütern versorgst, dann bleibt auch Zeit für ein paar Aufträge, die dir wiederum Prestige-Punkte einbringen.

Die Erneuerung, der Orient
Die Prestige-Punkte bekommt man durch Handeln mit dem Lord Richard Northburgh, der dir ein kleines Schiff so ziemlich am Anfang zur Verfügung stellt. Ohne diesen Prestige-Punkten kann man auch keine Empfehlung für den Orient kaufen. Diese braucht man aber, denn ohne diese ist der Bann des Orients im 15.Jahrhundert unerreichbar. Der Orient ist diesmal Teil der neuen Anno-Trilogie, der liegt in den südlichen Gefilden der Karte, ist unabdingbar, aber auch absolut gefährlich. Hassan Ben Sahid, der Boss der Kosaren ist zum Beispiel einer von denen, die dir das fürchten lehren könnten, aber auch ein guter Freund an deiner Seite sein kann. Es gibt mehrere Wege. Der einfachere ist der über den Orient, denn die Bewohner benötigen einfach nicht so viele Rohstoffe und Gebäude zum Wohlbefinden und zur Befriedigung, wie unsere Bewohner in der nördlicheren Region. Es ist aber trotzdem wichtig, weiter die nördlichere Region auszubauen, denn Aufträge durch den Kaiser bleiben nicht aus.

Aufträge erfüllen
Wichtig ist immer, dass man versucht, weiter seine Städte auszubauen und die Aufträge so gut es geht zu erfüllen. Einige sind sehr leicht und schnell erfüllt, andere widerum verschlingen Unmengen an Zeit und Rohstoffen, trotzdem lohnt sich jeder einzelne Auftrag. Es gibt noch diverse Nebenaufträge in den einzelnen Städten, die aber nur eine bestimmte Zeit aufleuchten. Außerdem ist es möglich weitere geheime Schatzkarten zu ergattern. Dazu ist es nötig, sich mit den Kosaren zu verbrüdern. Einfach den geforderten Sold bezahlen und dann in den Heimathafen der Kosaren fahren, dort findest du in deren Sortiment die angesprochenen Schatzkarten. Die Bonusinhalte sollten nicht in Vergessenheit geraten, diese schalten weitere Inhalte wie Gebäude, Wappen, neue Farben und vieles mehr frei. Ein kleines Manko auch hier, zu finden waren sie nicht gleich auf den ersten Blick. Dafür muss das Diplomatie-Menü geöffnet werden und in seinem eigenen Profil sind diese drei Hauptmenü-Symbole zu finden. Im Hauptmenü kann über das Spielerprofil auch darauf zugegriffen werden. Es sind aber nur kleine Dinge, die nicht weiter ins Gewicht fallen.
Es macht jedenfalls eine Menge Spaß die Belohnungen einzufahren und das macht auch den Reiz aus. Nicht nur das in der Zeit deine kleine Stadt durch den kontinuierlichen Ausbau zu einer Metropole aufgestiegen ist, auch die ganze Stadt lebt. Hier ist immer was los, schau dich einfach mal um.

Grafik und Umgebung
Überall ist was los, die Grafikkarte ist auf Hochtouren und das sieht man dem neuen Anno-Teil an. Es macht einfach Laune den Postkartenmodus anzuschalten und sich die Lorbeeren seiner langen Aufbauzeit zu Gemüte zu führen. Die Grafik macht einen sehr guten Eindruck, abgesehen von kleineren Fehlern bei der KI-Wegfindung, ist sie so umwerfend für dieses Genre, dass es damit eine neue Referenz ist. Die Entwickler haben sich sehr viel Mühe gegeben, jedes kleinste Detail so zu gestalten, dass man sich es auch hinterher gerne anschaut und beobachtet. Die Armeen die benötigt werden, um Städte und Siedlungen vor Invasoren zu beschützen, sind diesmal sehr gut gelungen und verteidigen deine Stadt bis auf den letzen Mann. Das ist auch ein Punkt, an dem man sich ergötzen könnte. Einfach F1 für den Postkartenmodus gedrückt und so eine Schlacht aus der Nähe mitverfolgt. Grandios gemacht!

Kampagne
Die Kampagnen ist sehr umfangreich, eigentlich genau das richtige für den Anfänger, aber auch für den Anno-Fan. Mit hilfreichen Tipps lernt ihr neben euren Aufträgen, wie ihr einer Siedlung zum Glanze verhelft, wie ihr eine riesige Armada an Schiffen produziert oder aber eine Armee aus dem Boden stampft und sie zum Sieg verhelft.

Steuerung
Die Steuerung ist gegenüber dem Vorgänger sehr gut gelungen, sie ist intuitiv und die Menüs sind so angeordnet, dass alles schnell zu finden ist. Der Überblick bleibt auch diesmal gewahrt und es ist absolut keine Schwierigkeit mit der Steuerung umzugehen. Jeder sechsjährige sollte im Grunde seinen Spielspaß an Anno 1404 finden.

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